von Barbarossa » 22.05.2012, 21:26
Peppone hat geschrieben:Ich versteh´s zwar, wenn man der Toten aus der eigenen Familie oder dem Bekanntenkreis gedenkt - aber, Herrschaften, das waren Soldaten, die einem Unrechtsregime dienten. Muss man zu der Trauer unbedingt auch militärische Ehrenbezeugungen abliefern?
Der Volkstrauertag heißt so, weil er dafür gedacht ist, dass DAS Volk seiner Kriegstoten gedenkt. Leider wird dabei aber oft "nur" der toten Soldaten gedacht, gerne auch mal inklusive Reden, aus denen ich schon ab und zu mal was raushör, was nach Stammtischerzählungen "vom Krieg" klingt, und dabei kommt der Krieg als eine Art Abenteuer rüber...
Das mag teilweise tatsächlich manchmal so klingen, aber die Historiker sind sich einig, daß es zum Beginn des 2. Weltkrieges auch in Deutschland (überwiegend) keine Kriegsbegeisterung gab - im Unterschied zum 1. Weltkrieg. Auch meine Großväter haben (als sie noch lebten) öfter mal von ihren Erlebnissen im Krieg erzählt und da klang wenig von den Grausamkeiten des Krieges heraus. Einzige Ausnahme war ein etwas entfernterer Verwandter, der bis zum Schluß auch sehr religiös war. Er erzählte auch, wie schrecklich er den Krieg fand und wie er versuchte, möglichst oft von der Front wegzukommen. Aber sonst...
Ich denke, das hat auch etwas mit der Verrohung zu tun, die einen Menschen im Krieg verändert.
Aber, Peppone, bedenke: Es waren unsere Großeltern, die da ihren Kopf hinhielten. Sie taten es, weil sie der Meinung waren, es für das Vaterland tun zu müssen. Tatsächlich taten sie es für ein Regime, daß keine moralischen Bedenken hatte, Millionen von Menschen einfach umzubringen. Das war das fatale daran.
[quote="Peppone"]Ich versteh´s zwar, wenn man der Toten aus der eigenen Familie oder dem Bekanntenkreis gedenkt - aber, Herrschaften, das waren Soldaten, die einem Unrechtsregime dienten. Muss man zu der Trauer unbedingt auch militärische Ehrenbezeugungen abliefern?
Der Volkstrauertag heißt so, weil er dafür gedacht ist, dass DAS Volk seiner Kriegstoten gedenkt. Leider wird dabei aber oft "nur" der toten Soldaten gedacht, gerne auch mal inklusive Reden, aus denen ich schon ab und zu mal was raushör, was nach Stammtischerzählungen "vom Krieg" klingt, und dabei kommt der Krieg als eine Art Abenteuer rüber...[/quote]
Das mag teilweise tatsächlich manchmal so klingen, aber die Historiker sind sich einig, daß es zum Beginn des 2. Weltkrieges auch in Deutschland (überwiegend) keine Kriegsbegeisterung gab - im Unterschied zum 1. Weltkrieg. Auch meine Großväter haben (als sie noch lebten) öfter mal von ihren Erlebnissen im Krieg erzählt und da klang wenig von den Grausamkeiten des Krieges heraus. Einzige Ausnahme war ein etwas entfernterer Verwandter, der bis zum Schluß auch sehr religiös war. Er erzählte auch, wie schrecklich er den Krieg fand und wie er versuchte, möglichst oft von der Front wegzukommen. Aber sonst...
Ich denke, das hat auch etwas mit der Verrohung zu tun, die einen Menschen im Krieg verändert.
Aber, Peppone, bedenke: Es waren unsere Großeltern, die da ihren Kopf hinhielten. Sie taten es, weil sie der Meinung waren, es für das Vaterland tun zu müssen. Tatsächlich taten sie es für ein Regime, daß keine moralischen Bedenken hatte, Millionen von Menschen einfach umzubringen. Das war das fatale daran.