von elysian » 13.01.2009, 01:36
Da ist durchaus was dran. Mitunter scheint die Trennung auch mit Macht herbeigeredet zu werden. So wie es die Ossis und die Wessis gibt, so spricht man ja auch von denen im Norden, bzw. denen im Süden.
Allerdings ist diese Unterteilung medial weit weniger präsent.
Möglicherweise wird deswegen die Unterteilung Ost/West als trennender und gegensätzlicher wahrgenommen.
Einen großen Unterschied sehe ich allerdings: Bewertung der deutschen Geschichte.
Von Nord nach Süd ist man sich, bei allen Differenzen, in der Bewertung der (jüngeren) deutschen Geschichte relativ einig, während die Meinungen entlang der Ost/West-Linie durchaus kollidieren.
Im Westen erwartet man wohl eine Aufarbeitung der linken Diktatur, wie man einst die rechte Diktatur aufgearbeitet hat. Im Osten herrscht oft eine Mischung aus Ostalgie und Frustration, die zu einer ablehnender Haltung gegenüber allen Dingen führt, die man im Westen teilweise für gut erachtet, während wiederum im Westen die Abneigung gegen alle Restbestände aus der Diktatur relativ hoch ist.
Es wird vielleicht deutlich, wenn man sich überlegt, wie Menschen hierzulande reagieren, wenn gesagt wird, im Dritten Reich wäre nicht alles schlecht gewesen.
Auch die DDR war eine menschenverachtende Diktatur, und der westdeutsche Glaubensgrundsatz, dass in einer (solchen) Diktatur nichts gut sein könne, prallt m.E. frontal mit dem Bedürfnis ehemaliger Bürger der DDR zusammen, um ihrer Selbst willen eine positive Identität zu erleben.
Diese psychologische Reaktion kennt man aber nun wieder im Westen aus den Debatten um das Dritte Reich. Nicht überraschend, erfolgt ein entsprechender Reflex.
Und so geht das dann hin und her.
Bis man dahin kommt, wo wir heute sind.
Im Westen ist man dann sauer, dass immer noch Geld rübergepumpt wird, obwohl man es selber bräuchte, im Osten fühlt man sich als Bürger zweiter Klasse, der Westen ist sauer, weil der Osten keine Dankbarkeit erkennen lässt, der Osten ist verstimmt, weil er keinen Grund für Dankbarkeit erkennen kann oder können will, der Westen rollt die Augen, dass man im Osten so wenig Wert auf die Rechte des Bürgers legt, im Osten rümpft man die Nase, weil der Westen scheinbar meint, alles besser zu wissen und beide Seiten feiern ihre kleinen Triumphe, wenn hier die Ampelanlagen ostdeutsche Anregungen aufweisen oder westdeutsche Standards im Gesundheitssystem ostdeutsche Standards überholen, wenn in Sachsen auf ostdeutsche Schulstrukturen bei der jüngsten Pisastudie verwiesen wird, in Bayern in anderen Bereichen auf westdeutsche Formen und man merkt richtig, wie der eine meint, es dem anderen mal gezeigt zu haben.
Ich könnte noch ewig so weiterlamentieren. Zwischenmenschlich sieht es dann eigentlich meist sehr viel besser aus. Aber ins kollektive Denken ist die individuelle Sympathie noch nicht gedrungen.
Vielleicht könnte man von der inneren Einheit sprechen, wenn all diese Probleme durchgestritten wurden und das Verhältnis Ost/West auf dem Niveau von Nord/Süd ist, die Sticheleien liebevoller werden und das Miteinander der Individuen wieder in den Mittelpunkt rückt.
Da ist durchaus was dran. Mitunter scheint die Trennung auch mit Macht herbeigeredet zu werden. So wie es die Ossis und die Wessis gibt, so spricht man ja auch von denen im Norden, bzw. denen im Süden.
Allerdings ist diese Unterteilung medial weit weniger präsent.
Möglicherweise wird deswegen die Unterteilung Ost/West als trennender und gegensätzlicher wahrgenommen.
Einen großen Unterschied sehe ich allerdings: Bewertung der deutschen Geschichte.
Von Nord nach Süd ist man sich, bei allen Differenzen, in der Bewertung der (jüngeren) deutschen Geschichte relativ einig, während die Meinungen entlang der Ost/West-Linie durchaus kollidieren.
Im Westen erwartet man wohl eine Aufarbeitung der linken Diktatur, wie man einst die rechte Diktatur aufgearbeitet hat. Im Osten herrscht oft eine Mischung aus Ostalgie und Frustration, die zu einer ablehnender Haltung gegenüber allen Dingen führt, die man im Westen teilweise für gut erachtet, während wiederum im Westen die Abneigung gegen alle Restbestände aus der Diktatur relativ hoch ist.
Es wird vielleicht deutlich, wenn man sich überlegt, wie Menschen hierzulande reagieren, wenn gesagt wird, im Dritten Reich wäre nicht alles schlecht gewesen.
Auch die DDR war eine menschenverachtende Diktatur, und der westdeutsche Glaubensgrundsatz, dass in einer (solchen) Diktatur nichts gut sein könne, prallt m.E. frontal mit dem Bedürfnis ehemaliger Bürger der DDR zusammen, um ihrer Selbst willen eine positive Identität zu erleben.
Diese psychologische Reaktion kennt man aber nun wieder im Westen aus den Debatten um das Dritte Reich. Nicht überraschend, erfolgt ein entsprechender Reflex.
Und so geht das dann hin und her.
Bis man dahin kommt, wo wir heute sind.
Im Westen ist man dann sauer, dass immer noch Geld rübergepumpt wird, obwohl man es selber bräuchte, im Osten fühlt man sich als Bürger zweiter Klasse, der Westen ist sauer, weil der Osten keine Dankbarkeit erkennen lässt, der Osten ist verstimmt, weil er keinen Grund für Dankbarkeit erkennen kann oder können will, der Westen rollt die Augen, dass man im Osten so wenig Wert auf die Rechte des Bürgers legt, im Osten rümpft man die Nase, weil der Westen scheinbar meint, alles besser zu wissen und beide Seiten feiern ihre kleinen Triumphe, wenn hier die Ampelanlagen ostdeutsche Anregungen aufweisen oder westdeutsche Standards im Gesundheitssystem ostdeutsche Standards überholen, wenn in Sachsen auf ostdeutsche Schulstrukturen bei der jüngsten Pisastudie verwiesen wird, in Bayern in anderen Bereichen auf westdeutsche Formen und man merkt richtig, wie der eine meint, es dem anderen mal gezeigt zu haben.
Ich könnte noch ewig so weiterlamentieren. Zwischenmenschlich sieht es dann eigentlich meist sehr viel besser aus. Aber ins kollektive Denken ist die individuelle Sympathie noch nicht gedrungen.
Vielleicht könnte man von der inneren Einheit sprechen, wenn all diese Probleme durchgestritten wurden und das Verhältnis Ost/West auf dem Niveau von Nord/Süd ist, die Sticheleien liebevoller werden und das Miteinander der Individuen wieder in den Mittelpunkt rückt.