von Barbarossa » 29.06.2011, 06:20
Entschuldigung für die späte Antwort.
Zu den beiden Marokko-Krisen (es gab zwei):
Die Erste Marokkokrise (1905–1906) entstand, nachdem ein Bündnis zwischen Frankreich und Großbritannien den französischen Einfluss in Marokko abgesichert hatte (Sudanvertrag 1899).
Die Position Frankreichs führte im Deutschen Reich wegen der befürchteten Beeinträchtigung seiner wirtschaftlichen Interessen in Marokko zu internen Spannungen zwischen der Reichsregierung und dem Kaiser. Auf mehrfaches Drängen des Reichskanzlers Bernhard von Bülow gab Kaiser Wilhelm II. nach und besuchte am 31. März 1905 demonstrativ Tanger, um der deutschen Forderung nach einem Mitspracherecht in Marokko, die sich auf die Madrider Konvention von 1880 stützte, Nachdruck zu verleihen.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erste_Marokkokrise
Die zweite Marokkokrise, auch als Panthersprung nach Agadir bekannt, wurde 1911 durch die auf persönlichen Befehl Wilhelms II.[1] erfolgte Entsendung[2] des deutschen Kanonenboots „Panther“ nach Agadir ausgelöst, nachdem französische Truppen Fès und Rabat besetzt hatten. Die am 1. Juli 1911 eingetroffene „Panther“ wurde nach wenigen Tagen durch zwei andere deutsche Kriegsschiffe, den Kleinen Kreuzer „Berlin“ und das Kanonenboot „Eber“, ersetzt.[3] Ziel der deutschen Aktion war die Abtretung von Kolonialgebieten Frankreichs an das Deutsche Reich als Gegenleistung für die Akzeptanz der französischen Herrschaft über Marokko in Folge der ersten Marokkokrise. Drohgebärden wie die Entsendung der „Panther“ sollten dieser Forderung Nachdruck verleihen.
Großbritannien befürchtete, wie schon während der ersten Marokkokrise, das Ziel des Deutschen Reiches sei die Errichtung einer Flottenbasis in Agadir, um von dort aus die äußerst wichtigen britischen Seeverbindungen nach Ägypten und Indien zu beherrschen. Zu diesem Zeitpunkt stand das Deutsch-Britische Wettrüsten auf dem Höhepunkt, die Beziehungen zwischen beiden Ländern waren äußerst angespannt.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zweite_Marokkokrise
Die Madrider Konvention wiederum besagte:
Die Madrider Konvention wurde am 3. Juli 1880 auf der Konferenz von Madrid zwischen dem Sultan von Marokko und verschiedenen europäischen Staaten sowie den USA geschlossen. Sie garantierte dem Sultan von Marokko die Souveränität des Landes, zwang ihn aber auch zu verschiedenen Zugeständnissen an die beteiligten Mächte.
An der Konferenz nahmen teil: USA, Deutsches Reich, Österreich-Ungarn, Belgien, Dänemark, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Portugal, Schweden, Norwegen und Marokko.
Die Konferenz beschloss die aus 18 Artikeln bestehende Madrider Konvention. Die Staaten garantierten darin die Souveränität des Sultans.
Marokko galt mit der Unterzeichnung der Madrider Konvention als ein, für den internationalen Handel, offenes Land („Politik der offenen Tür“).
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Madrider_Konvention
Deutschland handelte im Grunde also im Sinne der Madrider Konvention und verstieß gegen keinen Vertag.
Wichtig dabei ist zu wissen, daß die Welt zu diesem Zeitpunkt (um 1900) unter den Großmächten aufgeteilt war und eine Vergrößerung des Kolonialreiches des einen Landes nur noch auf Kosten des Kolonialreiches eines anderen Landes möglich war. Diese Rivalitäten führten letzlich zum 1. Weltkrieg.
Entschuldigung für die späte Antwort.
Zu den beiden Marokko-Krisen (es gab zwei):
[quote]Die Erste Marokkokrise (1905–1906) entstand, nachdem ein Bündnis zwischen Frankreich und Großbritannien den französischen Einfluss in Marokko abgesichert hatte (Sudanvertrag 1899).
Die Position Frankreichs führte im Deutschen Reich wegen der befürchteten Beeinträchtigung seiner wirtschaftlichen Interessen in Marokko zu internen Spannungen zwischen der Reichsregierung und dem Kaiser. Auf mehrfaches Drängen des Reichskanzlers Bernhard von Bülow gab Kaiser Wilhelm II. nach und besuchte am 31. März 1905 demonstrativ Tanger, um der deutschen Forderung nach einem Mitspracherecht in Marokko, die sich auf die Madrider Konvention von 1880 stützte, Nachdruck zu verleihen.[/quote]
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Erste_Marokkokrise
[quote]Die zweite Marokkokrise, auch als Panthersprung nach Agadir bekannt, wurde 1911 durch die auf persönlichen Befehl Wilhelms II.[1] erfolgte Entsendung[2] des deutschen Kanonenboots „Panther“ nach Agadir ausgelöst, nachdem französische Truppen Fès und Rabat besetzt hatten. Die am 1. Juli 1911 eingetroffene „Panther“ wurde nach wenigen Tagen durch zwei andere deutsche Kriegsschiffe, den Kleinen Kreuzer „Berlin“ und das Kanonenboot „Eber“, ersetzt.[3] Ziel der deutschen Aktion war die Abtretung von Kolonialgebieten Frankreichs an das Deutsche Reich als Gegenleistung für die Akzeptanz der französischen Herrschaft über Marokko in Folge der ersten Marokkokrise. Drohgebärden wie die Entsendung der „Panther“ sollten dieser Forderung Nachdruck verleihen.
Großbritannien befürchtete, wie schon während der ersten Marokkokrise, das Ziel des Deutschen Reiches sei die Errichtung einer Flottenbasis in Agadir, um von dort aus die äußerst wichtigen britischen Seeverbindungen nach Ägypten und Indien zu beherrschen. Zu diesem Zeitpunkt stand das Deutsch-Britische Wettrüsten auf dem Höhepunkt, die Beziehungen zwischen beiden Ländern waren äußerst angespannt.[/quote]
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Zweite_Marokkokrise
Die Madrider Konvention wiederum besagte:
[quote]Die Madrider Konvention wurde am 3. Juli 1880 auf der Konferenz von Madrid zwischen dem Sultan von Marokko und verschiedenen europäischen Staaten sowie den USA geschlossen. Sie garantierte dem Sultan von Marokko die Souveränität des Landes, zwang ihn aber auch zu verschiedenen Zugeständnissen an die beteiligten Mächte.
An der Konferenz nahmen teil: USA, Deutsches Reich, Österreich-Ungarn, Belgien, Dänemark, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Portugal, Schweden, Norwegen und Marokko.
Die Konferenz beschloss die aus 18 Artikeln bestehende Madrider Konvention. Die Staaten garantierten darin die Souveränität des Sultans.
Marokko galt mit der Unterzeichnung der Madrider Konvention als ein, für den internationalen Handel, offenes Land („Politik der offenen Tür“).[/quote]
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Madrider_Konvention
Deutschland handelte im Grunde also im Sinne der Madrider Konvention und verstieß gegen keinen Vertag.
Wichtig dabei ist zu wissen, daß die Welt zu diesem Zeitpunkt (um 1900) unter den Großmächten aufgeteilt war und eine Vergrößerung des Kolonialreiches des einen Landes nur noch auf Kosten des Kolonialreiches eines anderen Landes möglich war. Diese Rivalitäten führten letzlich zum 1. Weltkrieg.