von Sebastian Materne » 24.05.2011, 12:17
rfon hat geschrieben:So unappetitlich es ist, da muss es doch klare Spuren geben? Gibt es diese?
Unbestätigten Medienberichten zu Folge, ja. Klarheit wird erst die Verhandlung bringen. Aber selbst wenn es Spuren gibt, ist noch nichts über die Einvernehmlichkeit der Aktion gesagt. Nachdem seine Anwälte ja schon einen klaren Schwenk in ihrer Strategie gemacht haben, scheinen sie ja jetzt auf genau diesen Fall zu zielen. Wie glaubwürdig das ist und welche Spuren für das Eine oder das Andere sprechen ... kann bestenfalls ein Gericht entscheiden.
Ob die Putzfrau wirklich wußte, wenn sie vor sich hatte, weiß ich zudem nicht. Ich bezweifele aber, dass jeder in den USA, in Deutschland oder sonstwo den IWF-Direktor erkennen würde. Ich nehme mich da nicht aus: Wenn er in New York an mir vorbei spaziert wäre, hätte ich ihn eher nicht erkannt. Die wird gewusst haben, okay hier ist ein wichtiger Gast, vielleicht hat sie sogar den Namen gekannt, um ihn ansprechen zu können, aber ein Biografie-Briefing wird sie sicherlich nicht erhalten haben.
Zudem noch der Zeitpunkt...
Na ja - ich glaube kaum, dass es für einen IWF-Direktor einen günstigen Zeitpunkt für solche Beschuldigungen gibt. Und, wie gesagt, DSK hat ja ohnehin einen nicht ganz untadeligen Ruf.
Zu Dir, Barbarossa - ich denke auch, dass das Berufsrisiko ist. Wer seine halbe Karriere lang ein Leben in der Öffentlichkeit verbracht hat - und das zumeist ja durchaus nicht vollständig ungerne - , wird kaum für sich in Anspruch nehmen können, dass ausgerechnet die dunklen Seiten nicht beachtet werden. Ob man nun David Hasselhoff, Sarah Ferguson oder eben Dominique Strauss-Kahn heißt. Das ist dann tatsächlich Berufsrisiko.
Was ich aber zum Ausdruck bringen wollte, ist, dass ich darüber staune, wie viele Menschen ganz selbstverständlich erst einmal von DSK's Unschuld ausgehen und einen Komplott wittern. Ganz klar: Auch für ihn gilt die Unschuldsvermutung (vollkommen zurecht!) - aber ich habe meine Zweifel, ob man die eben so konsequent angewandt hätte, wenn der Politiker jemand vom eher rechten Flügel gewesen wäre ... und ob man im Heimatland so ... ich nenn es mal verständnisvoll ... reagiert hätte, wenn es eben nicht Frankreich, sondern vielleicht Schweden oder auch Deutschland gewesen wäre. Aber egal, mein Mitleid mit DSK hält sich in überschaubaren Grenzen und ich bin nur sehr gespannt auf den Prozess und die Strategien und Möglichkeiten der beiden Seiten. Mal schauen, was am Ende heraus kommt - und ob überhaupt irgendwas zufriedenstellend geklärt werden kann.
[quote="rfon"]So unappetitlich es ist, da muss es doch klare Spuren geben? Gibt es diese?
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Unbestätigten Medienberichten zu Folge, ja. Klarheit wird erst die Verhandlung bringen. Aber selbst wenn es Spuren gibt, ist noch nichts über die Einvernehmlichkeit der Aktion gesagt. Nachdem seine Anwälte ja schon einen klaren Schwenk in ihrer Strategie gemacht haben, scheinen sie ja jetzt auf genau diesen Fall zu zielen. Wie glaubwürdig das ist und welche Spuren für das Eine oder das Andere sprechen ... kann bestenfalls ein Gericht entscheiden.
Ob die Putzfrau wirklich wußte, wenn sie vor sich hatte, weiß ich zudem nicht. Ich bezweifele aber, dass jeder in den USA, in Deutschland oder sonstwo den IWF-Direktor erkennen würde. Ich nehme mich da nicht aus: Wenn er in New York an mir vorbei spaziert wäre, hätte ich ihn eher nicht erkannt. Die wird gewusst haben, okay hier ist ein wichtiger Gast, vielleicht hat sie sogar den Namen gekannt, um ihn ansprechen zu können, aber ein Biografie-Briefing wird sie sicherlich nicht erhalten haben.
[quote]Zudem noch der Zeitpunkt...[/quote]
Na ja - ich glaube kaum, dass es für einen IWF-Direktor einen günstigen Zeitpunkt für solche Beschuldigungen gibt. Und, wie gesagt, DSK hat ja ohnehin einen nicht ganz untadeligen Ruf.
Zu Dir, Barbarossa - ich denke auch, dass das Berufsrisiko ist. Wer seine halbe Karriere lang ein Leben in der Öffentlichkeit verbracht hat - und das zumeist ja durchaus nicht vollständig ungerne - , wird kaum für sich in Anspruch nehmen können, dass ausgerechnet die dunklen Seiten nicht beachtet werden. Ob man nun David Hasselhoff, Sarah Ferguson oder eben Dominique Strauss-Kahn heißt. Das ist dann tatsächlich Berufsrisiko.
Was ich aber zum Ausdruck bringen wollte, ist, dass ich darüber staune, wie viele Menschen ganz selbstverständlich erst einmal von DSK's Unschuld ausgehen und einen Komplott wittern. Ganz klar: Auch für ihn gilt die Unschuldsvermutung (vollkommen zurecht!) - aber ich habe meine Zweifel, ob man die eben so konsequent angewandt hätte, wenn der Politiker jemand vom eher rechten Flügel gewesen wäre ... und ob man im Heimatland so ... ich nenn es mal verständnisvoll ... reagiert hätte, wenn es eben nicht Frankreich, sondern vielleicht Schweden oder auch Deutschland gewesen wäre. Aber egal, mein Mitleid mit DSK hält sich in überschaubaren Grenzen und ich bin nur sehr gespannt auf den Prozess und die Strategien und Möglichkeiten der beiden Seiten. Mal schauen, was am Ende heraus kommt - und ob überhaupt irgendwas zufriedenstellend geklärt werden kann.