Es gibt neue Erkenntnisse zur Bevölkerungsentwicklung in Europa in der Zeit vor 35.000 bis 5.000 Jahren, also in sehr früher Zeit.
Denn der Neandertaler starb in Europa erst vor etwa 40.000 Jahren aus - der moderne Mensch betrat den Kontinent vor etwa 45.000 Jahren.
Die Zeit bis vor 14.500 Jahren in Europa wird als ,,Magdalénien'' bezeichnet - eine sehr frühe Jäger- und Sammlerkultur. Archäogenetiker haben nun Genproben von 356 Individuen ausgewerteten und dabei festgestellt, dass diese Kultur sehr rasch innerhalb von 500 Jahren verschwand. Abgelöst wurde sie durch Einwanderer mit dunkler Haut und hellen Augen - der sogenannten Federmessergruppe.
Es ist aber nicht klar, woher sie kamen. Üblicherweise verläuft die Route aus der Levante (Naher Osten) über Kleinasien und dem Balkan, doch in diesem Fall gibt es keine Funde aus diesen Regionen.
Es könnte auch sein, dass der Zeitpunkt kein Zufall war, denn ab etwa 20.000 Jahren endete die letzte große Eiszeit allmählig, die Temperaturen stiegen langsam und die Vegetation änderte sich in der Folge. Aus einer späteiszeitlichen Steppe wurde vor ungefähr 14.700 Jahren eine Landschaft mit lockeren Wäldern aus Birken und Kiefern.
Nachdem die Federmessergruppe die Menschen des Magdalénien verdrängt hatte, traf sie in Osteuropa auf eine andere Jäger- und Sammlerkultur mit heller Haut und dunklen Augen. Auch bei ihnen ist bisher unklar, woher sie kamen - eventuell aus einer Region nördlich des Kaspischen Meeres.
Mit dieser Kultur hatten die Neuankömmlinge offenber kaum Kontakt, zumindest ist laut der Genetiker keine Vermischung festzustellen. Vielmehr bildeten sie von Litauen über das östliche Polen und die westliche Ukraine über 5.000 Jahre lang eine ziemlich stabile Grenze.
Es ist auch eine andere Lebensweise dieser jüngeren Kultur feststellbar. Sie wanderten nicht mehr über Hunderte von Kilometer, sondern blieben in etwa an einem Ort, obwohl auch sie nicht völlig sesshaft waren.
Hinweise auf eine Vermischung der Kulturen finden sich erst ab einer Zeit vor 8.000 Jahren mit dem Eintreffen weiterer Einanderer über den Balkan. Diese waren aber keine Jäger und Sammler mehr, sondern Ackerbauern und Viehzüchter. Sie stellten die Grenzen völlig infrage und plötzlich sind Vermischungen in alle Richtungen feststellbar. Mit diesen Neuankömmlingen begann die sogenannte ,neolithische Revolution' auch in Europa, die auch dazu führte, dass die Menschen allmählig sesshaft wurden und die Jäger- und Sammlerkulturen verdrängten.
Quelle:
https://www.nzz.ch/wissenschaft/archaeo ... FLQdl80YoE
Es gibt neue Erkenntnisse zur Bevölkerungsentwicklung in Europa in der Zeit vor 35.000 bis 5.000 Jahren, also in sehr früher Zeit.
Denn der Neandertaler starb in Europa erst vor etwa 40.000 Jahren aus - der moderne Mensch betrat den Kontinent vor etwa 45.000 Jahren.
Die Zeit bis vor 14.500 Jahren in Europa wird als ,,Magdalénien'' bezeichnet - eine sehr frühe Jäger- und Sammlerkultur. Archäogenetiker haben nun Genproben von 356 Individuen ausgewerteten und dabei festgestellt, dass diese Kultur sehr rasch innerhalb von 500 Jahren verschwand. Abgelöst wurde sie durch Einwanderer mit dunkler Haut und hellen Augen - der sogenannten Federmessergruppe.
Es ist aber nicht klar, woher sie kamen. Üblicherweise verläuft die Route aus der Levante (Naher Osten) über Kleinasien und dem Balkan, doch in diesem Fall gibt es keine Funde aus diesen Regionen.
Es könnte auch sein, dass der Zeitpunkt kein Zufall war, denn ab etwa 20.000 Jahren endete die letzte große Eiszeit allmählig, die Temperaturen stiegen langsam und die Vegetation änderte sich in der Folge. Aus einer späteiszeitlichen Steppe wurde vor ungefähr 14.700 Jahren eine Landschaft mit lockeren Wäldern aus Birken und Kiefern.
Nachdem die Federmessergruppe die Menschen des Magdalénien verdrängt hatte, traf sie in Osteuropa auf eine andere Jäger- und Sammlerkultur mit heller Haut und dunklen Augen. Auch bei ihnen ist bisher unklar, woher sie kamen - eventuell aus einer Region nördlich des Kaspischen Meeres.
Mit dieser Kultur hatten die Neuankömmlinge offenber kaum Kontakt, zumindest ist laut der Genetiker keine Vermischung festzustellen. Vielmehr bildeten sie von Litauen über das östliche Polen und die westliche Ukraine über 5.000 Jahre lang eine ziemlich stabile Grenze.
Es ist auch eine andere Lebensweise dieser jüngeren Kultur feststellbar. Sie wanderten nicht mehr über Hunderte von Kilometer, sondern blieben in etwa an einem Ort, obwohl auch sie nicht völlig sesshaft waren.
Hinweise auf eine Vermischung der Kulturen finden sich erst ab einer Zeit vor 8.000 Jahren mit dem Eintreffen weiterer Einanderer über den Balkan. Diese waren aber keine Jäger und Sammler mehr, sondern Ackerbauern und Viehzüchter. Sie stellten die Grenzen völlig infrage und plötzlich sind Vermischungen in alle Richtungen feststellbar. Mit diesen Neuankömmlingen begann die sogenannte ,neolithische Revolution' auch in Europa, die auch dazu führte, dass die Menschen allmählig sesshaft wurden und die Jäger- und Sammlerkulturen verdrängten.
Quelle: https://www.nzz.ch/wissenschaft/archaeologie-genetik-zeigt-bevoelkerungswandel-in-der-altsteinzeit-ld.1739049?fbclid=IwAR0Z76dzF5nZySWTwlrUCGDtQZMAMOdXc6FVOVC3BAujBJA7hFLQdl80YoE