von Barbarossa » 15.09.2023, 21:15
Der ,,Currywurst-Streit'' in Brandenburg
Ein neuer Umerziehungsversuch vor allem der Grünen führt jetzt offenbar zu einer Regierungskrise in Brandenburg, wo eine Regierungskoalition aus SPD/CDU/Grüne regiert. In dem Streit geht es - wen wundert's - um Ernährungsfragen und das Angebot beim Kantinenessen.
In einem mehr als 70 Seiten umfassenden Papier des von Ministerin Ursula Nonnenmacher (Grüne) geführten Verbraucherschutzministriums werden deren Vorstellungen einer ,,Ernährung der Zukunft'' vorgestellt. Diese grüne ,,Ernährungsstrategie'' soll angeblich ,,gesünder, nachhaltiger, regionaler und möglichst ökologisch'' werden.
Klar wird in dem Papier zum Ziel gesetzt, die Brandenburger für eine Änderung ihres Essverhaltens zu gewinnen. Dabei im Fokus sind die ,,Gemeinschaftsverpflegungen'', wie Kantinen in Kitas, Schulen, Verwaltungen, Betrieben, Krankenhäusern, und Pflegeheimen.
Dies sei der ,,zentrale Hebel'' für eine ,,Ernährungswende'' - so die Aussage in dem Papier.
Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte sollen danach künftig ,,eine untergeordnete Rolle'' spielen und ,,eher selten auf den Teller'' kommen - dafür mehr Obst, Gemüse, Vollkornprdukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und pflanzliche Öle.
Bei diesen Plänen wurde ein Ernährungsplan eines internationalen Teams von Wissenschaftlern für eine ,,gesunde Entwicklung der Weltbevölkerung'' übernommen - mit dem Namen ,,Planetary Health Diet''.
Nonenmacher hätte Ihre Pläne gern bis zum 16. Oktober 2023 - dem Welternährungstag - im Kabinett beschlossen. Doch es gibt Widerstand dagegen, vor allem von SPD-Finanzministerin Karin Lange.
Sie sagt: ,,Die Leute sind die Belehrungen und Erziehungsversuche von oben leid.'' ,,In Brandenburgs Kantinen muss es auch in Zukunft die herzhafte Currywurst als bewährter Kraftriegel des Verwaltungsfacharbeiters geben.''
Karin Lange (SPD) hat zudem Sorge, dass in Brandenburg ähnliche Versuche unternommen werden, wie in Baden-Württemberg, wo fleischlose Kantinen eingeführt werden sollen, wie etwa im Grün-regierten Freiburg, wo zum diesjährigen Schulstart in Grundschulen und Kitas nur noch vegetarisches Essen angeboten werden soll.
K. Lange dazu: ,,Es beginnt immer mit der vorgeblichen Freiwilligkeit und den angeblichen Angeboten und endet dann doch mit Verboten - so wie jetzt in Freiburg.''
Lange weiter: ,,Das läuft immer so. Man merkt die Absicht und man ist verstimmt.'' Vielmehr müsse auf den Tisch, ,,was den Leuten schmeckt und nicht das, was andere Leute sich so vorstellen.''
Aus diesem Grund lehnt sie die Mitzeichnung des Papiers im Kabinett ab, wodurch die Pläne erst einmal blockiert sind.
Anfang der kommenden Woche ist ein ,,Chefinnen-Gespräch geplant, in dem der (brandenburger) ,,Currywurst-Streit'' wenn möglich beigelegt werden soll. Ob das gelingen wird ist offen.
Lange verweist zudem auf eine sog. ,,Ernährungsstrategie'' des Bundes mit dessen Agrarminister Cem Özdemir (Grüne), die bis Ende des Jahres vorgelegt werden soll. ,,Vielleicht sollte man die lieber abwarten...'' - so die brandenburgische Finanzministerin.
Was Lange noch stört ist, dass sich die Bauern als regionale Erzeuger nicht ausreichend mitgenomen fühlten. Zudem hätte sie Zweifel am ,,Ernährungsrat Brandenburg'', der den Eindruck erwecke, er sein ein Organ des Landes, tatsächlich aber ein Lobbyverband im grünen Umfeld sei.
Die Skepsis der Brandenburger Finanzministerin teilt auch die CDU des Landes. Die Abgeordnete Roswitha Schier betont, vieles in dem Papier der Grünen klinge nach ,,Bevormundung''.
Zugute halten muss man hier vielleicht noch, dass von einem direkten Verbot von Currywurst oder Schnitzel in dem Papier nichts steht und es auf ein sich bereits veränderndes Essverhalten verwiesen wird, welches man ,,aktiv gestalten'' wolle.
Sollten die anstehenden Gespräche zu keinem Ergebnis führen, dann gäbe es für Nonnenmacher noch die Möglichkeit, das Papier zur Strategie ihres Ministeriums zu machen, wozu sie nicht die Zustimmung des Kabinetts braucht.
Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung - Printausgabe v. heute, 15. September 2023
Man lese und staune!
Einen langen Kommentar spare ich mir. Von Seiten der SPD und CDU ist alles gesagt worden.
Der ,,Currywurst-Streit'' in Brandenburg
Ein neuer Umerziehungsversuch vor allem der Grünen führt jetzt offenbar zu einer Regierungskrise in Brandenburg, wo eine Regierungskoalition aus SPD/CDU/Grüne regiert. In dem Streit geht es - wen wundert's - um Ernährungsfragen und das Angebot beim Kantinenessen.
In einem mehr als 70 Seiten umfassenden Papier des von Ministerin Ursula Nonnenmacher (Grüne) geführten Verbraucherschutzministriums werden deren Vorstellungen einer ,,Ernährung der Zukunft'' vorgestellt. Diese grüne ,,Ernährungsstrategie'' soll angeblich ,,gesünder, nachhaltiger, regionaler und möglichst ökologisch'' werden.
Klar wird in dem Papier zum Ziel gesetzt, die Brandenburger für eine Änderung ihres Essverhaltens zu gewinnen. Dabei im Fokus sind die ,,Gemeinschaftsverpflegungen'', wie Kantinen in Kitas, Schulen, Verwaltungen, Betrieben, Krankenhäusern, und Pflegeheimen.
Dies sei der ,,zentrale Hebel'' für eine ,,Ernährungswende'' - so die Aussage in dem Papier.
Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte sollen danach künftig ,,eine untergeordnete Rolle'' spielen und ,,eher selten auf den Teller'' kommen - dafür mehr Obst, Gemüse, Vollkornprdukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und pflanzliche Öle.
Bei diesen Plänen wurde ein Ernährungsplan eines internationalen Teams von Wissenschaftlern für eine ,,gesunde Entwicklung der Weltbevölkerung'' übernommen - mit dem Namen ,,Planetary Health Diet''.
Nonenmacher hätte Ihre Pläne gern bis zum 16. Oktober 2023 - dem Welternährungstag - im Kabinett beschlossen. Doch es gibt Widerstand dagegen, vor allem von SPD-Finanzministerin Karin Lange.
Sie sagt: ,,Die Leute sind die Belehrungen und Erziehungsversuche von oben leid.'' ,,In Brandenburgs Kantinen muss es auch in Zukunft die herzhafte Currywurst als bewährter Kraftriegel des Verwaltungsfacharbeiters geben.''
Karin Lange (SPD) hat zudem Sorge, dass in Brandenburg ähnliche Versuche unternommen werden, wie in Baden-Württemberg, wo fleischlose Kantinen eingeführt werden sollen, wie etwa im Grün-regierten Freiburg, wo zum diesjährigen Schulstart in Grundschulen und Kitas nur noch vegetarisches Essen angeboten werden soll.
K. Lange dazu: ,,Es beginnt immer mit der vorgeblichen Freiwilligkeit und den angeblichen Angeboten und endet dann doch mit Verboten - so wie jetzt in Freiburg.''
Lange weiter: ,,Das läuft immer so. Man merkt die Absicht und man ist verstimmt.'' Vielmehr müsse auf den Tisch, ,,was den Leuten schmeckt und nicht das, was andere Leute sich so vorstellen.''
Aus diesem Grund lehnt sie die Mitzeichnung des Papiers im Kabinett ab, wodurch die Pläne erst einmal blockiert sind.
Anfang der kommenden Woche ist ein ,,Chefinnen-Gespräch geplant, in dem der (brandenburger) ,,Currywurst-Streit'' wenn möglich beigelegt werden soll. Ob das gelingen wird ist offen.
Lange verweist zudem auf eine sog. ,,Ernährungsstrategie'' des Bundes mit dessen Agrarminister Cem Özdemir (Grüne), die bis Ende des Jahres vorgelegt werden soll. ,,Vielleicht sollte man die lieber abwarten...'' - so die brandenburgische Finanzministerin.
Was Lange noch stört ist, dass sich die Bauern als regionale Erzeuger nicht ausreichend mitgenomen fühlten. Zudem hätte sie Zweifel am ,,Ernährungsrat Brandenburg'', der den Eindruck erwecke, er sein ein Organ des Landes, tatsächlich aber ein Lobbyverband im grünen Umfeld sei.
Die Skepsis der Brandenburger Finanzministerin teilt auch die CDU des Landes. Die Abgeordnete Roswitha Schier betont, vieles in dem Papier der Grünen klinge nach ,,Bevormundung''.
Zugute halten muss man hier vielleicht noch, dass von einem direkten Verbot von Currywurst oder Schnitzel in dem Papier nichts steht und es auf ein sich bereits veränderndes Essverhalten verwiesen wird, welches man ,,aktiv gestalten'' wolle.
Sollten die anstehenden Gespräche zu keinem Ergebnis führen, dann gäbe es für Nonnenmacher noch die Möglichkeit, das Papier zur Strategie ihres Ministeriums zu machen, wozu sie nicht die Zustimmung des Kabinetts braucht.
Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung - Printausgabe v. heute, 15. September 2023
Man lese und staune!
Einen langen Kommentar spare ich mir. Von Seiten der SPD und CDU ist alles gesagt worden.