von Barbarossa » 23.07.2021, 20:40
Ich möchte ja darauf noch antworten, habe an machen Tagen nur nicht die nötige Konzentration.
Marianne E. hat geschrieben: ↑19.07.2021, 17:59
Hallo Barbarossa, Du bist in diesem Bereich ja gut zu Hause. Vielleicht findest Du eine Antwort oder Vermutung zu folgenden Punkten:
Bei dieser Flutkatastrophe kam der Wind, der ja zu einem Sturm wurde, von Süd-Ost. Das alleine ist schon ungewöhnlich.
1) Das bedeutet aber, das Hochwasser wurde von den Höhen nach Norden gedrückt.
Das mag in küstennahen Gegenden eine Rolle spielen – bei einer Sturmflut.
In Mittelgebirgen glaube ich das eher nicht. Hier spielt eher eine Rolle, dass große Wassermengen die Hänge hinunter rauschen und sich im Tal sammeln.
Man muss sich vor Augen halten, dass innerhalb eines Tages über 150 l/m² gefallen sind. Eine Badewannenfüllung fasst etwa 180 l. Nur ist eine Badewanne größer, als 1 m², nämlich so etwa 1,5 m². Diese Wassermenge ist flächendeckend auf jeden einzelnen m² gefallen. So wird klar, dass solche Überschwemmungen in einem Tal unvermeidlich sind.
Marianne E. hat geschrieben: ↑19.07.2021, 17:59
2) Die bewaldeten Berge tragen heutzutage überwiegend "Nutzholz", Nadelgehölz. Das wurzelt nicht sehr tief und kann somit den Boden nicht lange aufhalten.
3) Laubwälder wurzeln im Allgemeinen recht tief und halten den Boden sehr lange.
Richtig. Und außerdem haben Laubbäume noch den Vorteil, dass nicht der ganze Regen den Boden erreicht. Einiges an Regen verbleibt auf den Blättern und verdunstet später wieder.
Eventuell nehmen Laubbäume auch mehr Wasser auf.
Es gibt wohl auch noch ein anderes Problem: Die Böden der landwirtschaftlichen Flächen sind durch die maschinelle Bearbeitung oft so stark verdichtet, dass auch sie kaum Regen aufnehmen können. Das kommt noch dazu.
Marianne E. hat geschrieben: ↑19.07.2021, 17:59
4) Könnte durch eine fehlgeleitete Bewaldung die Verwitterung des unterhalb der Humusschicht liegenden Gesteins noch schneller erfolgt sein?
Das weiß ich nicht. Fest steht, dass diese Monokulturen auch bei der Bewaldung auf jeden Fall ein Fehler ist. Mischwälder haben eine bessere Überlebenschance auch bei größerer Trockenheit.
Marianne E. hat geschrieben: ↑19.07.2021, 17:59
5) Die Regenmenge ist nicht neu, hat aber diese Folgen nach meiner Kenntnis noch nie erreicht. Die bisherigen Hochwasser hatten meines Wissens immer Schneeschmelze und oft in Verbindung mit Sturmfluten als Ursache.
6) Zum Beispiel: Wenn in der Lüneburger Heide die Schneeschmelze einsetzt und die Nordsee mit Sturmfluten aufwartet, ist im Elbe-Gebiet und auf den Nordseeinseln Landunter.
Ja, da staut sich das Wasser dann auch von der See her auf. Wo soll das Wasser, das die Elbe herunter fließt, auch hin, wenn der Wind den Fluss aufstaut? Für die Mittelgebirge sind solche Überlegungen aber irrelevant.
In beiden Fällen ist es zwar eine Frage des (Wasser-)Gefälles. Aber während es sich bei Sturmflut an der Küste um Überschwemmungen aufgrund des durch Wind aufgestautes Wasser handelt, ist es in den Gebirgen und Mittelgebirgen das Regenwasser, das die Hänge herunter läuft, sich in den Tälern sammelt und sich seinen Weg durch die Täler bahnt. Dieses Wasser hält nichts auf – kann bei so großen Regenmengen wohl auch nichts aufhalten.
Marianne E. hat geschrieben: ↑19.07.2021, 17:59
Ich vermute, der Regen alleine war es nicht.
Den betroffenen Menschen sind diese Überlegungen sicherlich suspekt. Die haben andere Sorgen. Aber die Nichtbetroffenen müssen über diese ganze Problematik nicht nur reden, sie müssen endlich etwas auf die Reihe bringen.
Es waren die großen Regenmengen, aber es war wohl auch so, dass die Böden von früheren Regenfällen bereits durchnässt waren und keinen Regen mehr aufnehmen konnten – nichts mehr versickern konnte.
Ich möchte ja darauf noch antworten, habe an machen Tagen nur nicht die nötige Konzentration.
[quote="Marianne E." post_id=72444 time=1626710373 user_id=2018]
Hallo Barbarossa, Du bist in diesem Bereich ja gut zu Hause. Vielleicht findest Du eine Antwort oder Vermutung zu folgenden Punkten:
Bei dieser Flutkatastrophe kam der Wind, der ja zu einem Sturm wurde, von Süd-Ost. Das alleine ist schon ungewöhnlich.
1) Das bedeutet aber, das Hochwasser wurde von den Höhen nach Norden gedrückt. [/quote]
Das mag in küstennahen Gegenden eine Rolle spielen – bei einer Sturmflut.
In Mittelgebirgen glaube ich das eher nicht. Hier spielt eher eine Rolle, dass große Wassermengen die Hänge hinunter rauschen und sich im Tal sammeln.
Man muss sich vor Augen halten, dass innerhalb eines Tages über 150 l/m² gefallen sind. Eine Badewannenfüllung fasst etwa 180 l. Nur ist eine Badewanne größer, als 1 m², nämlich so etwa 1,5 m². Diese Wassermenge ist flächendeckend auf jeden einzelnen m² gefallen. So wird klar, dass solche Überschwemmungen in einem Tal unvermeidlich sind.
[quote="Marianne E." post_id=72444 time=1626710373 user_id=2018]
2) Die bewaldeten Berge tragen heutzutage überwiegend "Nutzholz", Nadelgehölz. Das wurzelt nicht sehr tief und kann somit den Boden nicht lange aufhalten.
3) Laubwälder wurzeln im Allgemeinen recht tief und halten den Boden sehr lange. [/quote]
Richtig. Und außerdem haben Laubbäume noch den Vorteil, dass nicht der ganze Regen den Boden erreicht. Einiges an Regen verbleibt auf den Blättern und verdunstet später wieder.
Eventuell nehmen Laubbäume auch mehr Wasser auf.
Es gibt wohl auch noch ein anderes Problem: Die Böden der landwirtschaftlichen Flächen sind durch die maschinelle Bearbeitung oft so stark verdichtet, dass auch sie kaum Regen aufnehmen können. Das kommt noch dazu.
[quote="Marianne E." post_id=72444 time=1626710373 user_id=2018]
4) Könnte durch eine fehlgeleitete Bewaldung die Verwitterung des unterhalb der Humusschicht liegenden Gesteins noch schneller erfolgt sein? [/quote]
Das weiß ich nicht. Fest steht, dass diese Monokulturen auch bei der Bewaldung auf jeden Fall ein Fehler ist. Mischwälder haben eine bessere Überlebenschance auch bei größerer Trockenheit.
[quote="Marianne E." post_id=72444 time=1626710373 user_id=2018]
5) Die Regenmenge ist nicht neu, hat aber diese Folgen nach meiner Kenntnis noch nie erreicht. Die bisherigen Hochwasser hatten meines Wissens immer Schneeschmelze und oft in Verbindung mit Sturmfluten als Ursache.
6) Zum Beispiel: Wenn in der Lüneburger Heide die Schneeschmelze einsetzt und die Nordsee mit Sturmfluten aufwartet, ist im Elbe-Gebiet und auf den Nordseeinseln Landunter. [/quote]
Ja, da staut sich das Wasser dann auch von der See her auf. Wo soll das Wasser, das die Elbe herunter fließt, auch hin, wenn der Wind den Fluss aufstaut? Für die Mittelgebirge sind solche Überlegungen aber irrelevant.
In beiden Fällen ist es zwar eine Frage des (Wasser-)Gefälles. Aber während es sich bei Sturmflut an der Küste um Überschwemmungen aufgrund des durch Wind aufgestautes Wasser handelt, ist es in den Gebirgen und Mittelgebirgen das Regenwasser, das die Hänge herunter läuft, sich in den Tälern sammelt und sich seinen Weg durch die Täler bahnt. Dieses Wasser hält nichts auf – kann bei so großen Regenmengen wohl auch nichts aufhalten.
[quote="Marianne E." post_id=72444 time=1626710373 user_id=2018]
Ich vermute, der Regen alleine war es nicht.
Den betroffenen Menschen sind diese Überlegungen sicherlich suspekt. Die haben andere Sorgen. Aber die Nichtbetroffenen müssen über diese ganze Problematik nicht nur reden, sie müssen endlich etwas auf die Reihe bringen.
[/quote]
Es waren die großen Regenmengen, aber es war wohl auch so, dass die Böden von früheren Regenfällen bereits durchnässt waren und keinen Regen mehr aufnehmen konnten – nichts mehr versickern konnte.