Krieg im Südkaukasus

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Re: Krieg im Südkaukasus

von Barbarossa » 03.10.2023, 13:30

Exodus in Bergkarabach

Der wahrscheinlich schlimmste Fall, den eine Region treffen kann, ist eingetroffen: Die armenische Bevölkerung von Bergkarabach hat fast geschlossen ihre Heimatregion verlassen. Ob es eine Flucht oder Vertreibung durch Aserbaidschan war, darüber wird nun noch gestritten. Fest steht, dass die Eroberung Bergkarabachs durch die aserbaidschanische Armee der Auslöser dafür war.

Nach offiziellen Angaben sollen von den ca. 120.000 Bewohnern der Region Bergkarabach 100.514 nach Armenien geflohen sein - mit eigenem Pkw oder mit Bussen. Der letzte Bus traf gestern, am Montagabend in Armenien ein. Die international nicht anerkannte Regierung von Bergkarabach wolle sich bis Ende des Jahres selbst auflösen.

Aserbaidschan hat Bergkarabach am 19. September nach schneller Offensive erobert und will das Gebiet in Aserbaidschan ,,eingliedern'' und offenbar nun Aserbaidschaner in der Region ansiedeln. Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev spricht aber auch davon, dass niemand vertrieben wurde und eine Flucht nicht nötig gewesen sei.
Die Regierung Armeniens spricht dagegen von einer Vertreibung der Bevölkerung.
Eine Inspektion der UN habe ergeben, dass keine Zerstörungen in Bergkarabach festzustellen seien - auch nicht an den Kulturgütern.

Festzustellen ist aber auch, dass Aserbaidschan ein autoritär regiertes Land ist und solche Regierungen eben nicht für den Schutz von Minderheitenrechten bekannt sind.

Quellen:
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... lohen.html
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... enien.html

Der Exodus der ethnischen Armenier aus Bergkarabach sollte uns auch im Hinblick auf die Ukraine eine dringende Mahnung sein, sollte sie den Krieg verlieren...

Re: Krieg im Südkaukasus

von Feldwebel57 » 12.10.2020, 10:25

An Waffen und Blut hat man schon immer gut verdient . Das wird auch so bleiben , solange es Menschen gibt .
Warum dann die sonst obere Rolle der Religion keine Rolle mehr spielt , sollte einem zu denken geben .

Re: Krieg im Südkaukasus

von Barbarossa » 12.10.2020, 09:05

Heute Nacht auf Inforadio habe ich gehört, dass sogar Israel in diesem Krieg beteiligt ist. Und zwar schicken die Israelis bewaffnete Drohnen in die Region und unterstützen damit Aserbaidschan - ja, richtig, Aserbaidschan. Warum?
Weil Israel Erdöl und Erdgas aus Aserbaidschan bezieht. Da spielt Religion dann plötzlich keine Rolle mehr. Und es spielt dabei auch keine Rolle, dass auch die Türkei auf der Seite von Aserbaidschan steht, obwohl die Türkei und Israel eigentlich auch Spinnefeind sind.

Re: Krieg im Südkaukasus

von Feldwebel57 » 11.10.2020, 23:27

Sollte es vielleicht keinen Waffenstillstand geben ?

Re: Krieg im Südkaukasus

von Barbarossa » 11.10.2020, 19:35

Seit gestern Mittag sollte eigentlich zwischen Aserbaidschan und Armenien ein Waffenstillstand herrschen. Er wurde ausgehandelt durch die Vermittlung Russlands. Aber er ist von Anfang an brüchig - es wird also weiter geschossen.

Re: Krieg im Südkaukasus

von Feldwebel57 » 08.10.2020, 20:12

Ich habe indessen einen Beitrag über diesen Krieg gelesen , der auch seine Berechtigung hat .
Mit Berechtigung meine ich den Beitrag !
Zum Ende der Sowjetunion setzte Gorbatschow auch in den vom Islam geprägten Sowjetrepubliken führende KPdSU - Funktionäre ein , die sich dort ihre Macht wie Fürsten sicherten und mit dem Islam gemeinsame Sache machen - bis heute .
Gorbatschow hat also bei seiner Kaderauswahl schlecht gearbeitet .

Re: Krieg im Südkaukasus

von Barbarossa » 08.10.2020, 11:57

Ich habe hier einen interessanten Artikel gefunden, der aufzeigt, dass sich türkische Massaker an den Armeniern nicht nur auf 1915 beschränkten, sondern sich durch den ganzen Ersten Weltkrieg zogen. Da war wohl ein Beitritt zur SU das zunächst geringere Übel.
Schon damals trat also erstmals der Armenisch-Aserbaidschanische Konflikt zutage mit ganz ähnlichen Bündnissen, wie heute - alles schon 100 Jahre alt und darum ganz sicher auch für die heutigen Befindlichkeiten wichtig.
Auch die damaligen deutschen Aktivitäten und Bewertungen deutscher Offiziere sind interessant. So etwa die spätere Äußerung des bayrischen Generals Friedrich Kress:
„Es war für uns tiefbeschämend, dass wir durch die Kriegslage gezwungen waren, mit solchen Bestien wie den Türken zusammenzuarbeiten und ihnen gegenüber nicht so auftreten konnten, wie es die Menschlichkeit erfordert hätte.“
Ein lesenswerter Artikel: https://www.welt.de/geschichte/article2 ... eiten.html

Re: Krieg im Südkaukasus

von Feldwebel57 » 08.10.2020, 08:52

Was solls , das ist wirklich eine logische Schlußfolgerung .

Re: Krieg im Südkaukasus

von Barbarossa » 07.10.2020, 23:25

Die UdSSR ist aber lange zerfallen, weil sich die Völker der kleineren Republiken benachteiligt fühlten. Die Russen in diesem Riesenreich waren wohl tatsächlich zu über mächtig. Und eine Demokratie war dieser Staat bis zum Schluss auch nicht.
Und da haben wir es wieder: Benachteiligung oder gar Diskriminierung führt dann zu Unabhängigkeitsbestrebungen.

Re: Krieg im Südkaukasus

von Feldwebel57 » 07.10.2020, 22:03

Naja , wäre dieses Land noch Teil der UdSSR , wäre das eben nicht so .
Mutter ist gestorben , die Kinder müssen überleben , die kleinsten verhungern .
Im Prinzip gebe ich dir aber Recht .

Re: Krieg im Südkaukasus

von Marianne E. » 06.10.2020, 20:54

Feldwebel schreibt:
Ich bleibe dabei , das ist Kleinstaaterei .
Das trifft natürlich zu. Deswegen spricht Du ja diesem Land weder die Eigenständigkeit ab, noch das Recht, dieses auch zu verteidigen.

BergKarabach ist aber etwas besonderes. Völkerrechtlich gehört es zu Aserbeidschan. Das Problem ist, ein kleines Land braucht Verbündete. Trotzdem besteht Armenien darauf, dass BergKarabach zu Armenien gehören soll.
Das ist "Kuddelmuddel", wenn ich das ausnahmsweise einmal so salopp ausdrücken darf.
Es würde auch nicht funktionieren, da BergKarabach in Aserbeidschan liegt.

Ich sehe das Problem aber woanders.
Wenn die Regierung eines islamischen Staates die Religionsfreiheit ihrer Staatsbürger gesetzlich so verankern würde, wie Muslime dieses in aller Welt beharrlich und teilweise mit Gewalt einfordern, wären manche Konflikte entschärft.

Re: Krieg im Südkaukasus

von Feldwebel57 » 06.10.2020, 19:13

Das wär nicht so , wenn dieses kleine Land Teil einer großen Republik wäre .
Ich bleibe dabei , das ist Kleinstaaterei .

Re: Krieg im Südkaukasus

von Cherusker » 06.10.2020, 09:23

Der Sultan mit seinen Türken strebt nach 100 Jahren wieder in den Kaukasus. :crazy: Es wurden auch Terroristen und Söldner aus Syrien angeheuert, die dort nicht mehr viel zu melden haben. Jetzt können sie dort für Chaos und Krieg sorgen. :evil: 

Re: Krieg im Südkaukasus

von Barbarossa » 05.10.2020, 18:52

Luxemburg wie auch Liechtenstein sind noch letzte Reste der früheren deutschen Kleinstaaterei. Und ja, hier trifft der Ausdruck tatsächlich zu - der Zustand im deutschsprachigen Raum bis 1871.

Re: Krieg im Südkaukasus

von Cherusker » 05.10.2020, 13:19

Marianne E. hat geschrieben:...
Wenn wir trotzdem von Kleinstaaterei reden wollen, dann lasst uns über Belgien, Niederlande, Luxemburg usw. reden. Das wäre doch auch einmal spannend.
Keine Angst, die werden alle noch muslimisch. :mrgreen: :wink: (Das war jetzt ein Scherz !)

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