von Barbarossa » 12.10.2019, 14:08
Sa., den 12. Oktober 2019:
Bereits am Mittwoch hat die Türkei mit einer Militäroperation im Nordosten Syriens begonnen, bei der die türkischen Truppen und deren Verbündete Milizen inzwischen mehrere Dörfer und nach der neuesten Meldung auch die Grenzstadt Ras al-Ain eingenommen haben. Der eine oder andere Angriff der türkischen Truppen konnte den eingegangenen Meldungen zufolge aber auch abgewehrt werden. Rund 100.000 Syrer sind inzwischen vor den z. T. heftigen Kämpfen auf der Flucht und haben in anderen syrischen Orten oder in Flüchtlingslagern Unterschlupf gefunden. Hilfsorganisationen warnen, dass die Hilfskräfte vor Ort ohnehin bereits am Limit seien und eine neue humanitäre Katastrophe drohe.
Erklärtes Ziel der Türkei ist es, zwischen der türkisch-syrisch Grenze und der von türkischer Seite als „terroristisch“ bezeichneten kurdischen YPG und dem von ihr kontrollierten Gebiet in Syrien eine 30-km-Pufferzone zu schaffen. Ferneres Ziel der Türkei ist es, syrische Flüchtlinge dort anzusiedeln, die derzeit noch in der Türkei in Lagern festsitzen. Die Zahl der syrischen Flüchtlinge in der Türkei wird mit 3,5 Mill. angegeben.
Die USA und auch viele EU-Länder haben schon zu Beginn der Offensive die Türkei aufgefordert, die Kampfhandlungen sofort wieder einzustellen und mit Sanktionen gedroht. Die deutsche Bundesregierung erklärte sogar, sie verurteile das Vorgehen der Türkei „auf schärfstmögliche Weise“. Auch die EU plant bereits Sanktionen gegen die Türkei. US-Präsident Trump hatte erklärt, er könne mit Sanktionen die gesamte türkische Wirtschaft lahmlegen, wenn er wolle. Aber selbst aus Trumps eigener Partei - den Republkanern - wird heftige Kritik am Präsidenten laut. Er habe mit dem Truppenabzug die verbündeten Kurden im Stich gelassen.
Das syrische Assad-Regime erklärte schon zu Beginn des Angriffs, es betrachte den Einmarsch türkischer Truppen als Missachtung der Souveränität Syriens, man werde sein Territorium verteigen und keine Besetzung der ,,syrischen Erde'' akzeptieren.
Auch Putin hat bezüglich der türkischen Militäroperation Bedenken geäußert. Die YPG hält derzeit noch zahlreiche ehemalige IS-Kämpfer gefangen und diese könnten möglicherweise bei einer Verschlechterung der Sicherheitslage in der Region fliehen. Tatsächlich berichtet die „Bild“-Zeitung in der heutigen Ausgabe genau davon, dass aus einem Gefängnis infolge einer Revolte nach Beschuss fünf IS-Kämpfer fliehen konnten.
Infolge der Kampfhandlungen soll aber auch ein US-Stützpunkt bei Kobane versehentlich unter Beschuss durch türkische Einheiten geraten sein. Auf amerikanischer Seite soll es zwar keine Verletzten gegeben haben, jedoch habe man den Stützpunkt vorübergehend räumen müssen.
In der Türkei gibt es jetzt wieder verstärkt Festnahmen - auch wieder Journalisten, und zwar bereits deswegen, wenn jemand die derzeitigen Kampfhandlungen als „Krieg“ bezeichnet.
Quellen:
https://www.bild.de/news/ausland/news-a ... .bild.html
https://www.focus.de/politik/ausland/ne ... 15840.html
Sa., den 12. Oktober 2019:
Bereits am Mittwoch hat die Türkei mit einer Militäroperation im Nordosten Syriens begonnen, bei der die türkischen Truppen und deren Verbündete Milizen inzwischen mehrere Dörfer und nach der neuesten Meldung auch die Grenzstadt Ras al-Ain eingenommen haben. Der eine oder andere Angriff der türkischen Truppen konnte den eingegangenen Meldungen zufolge aber auch abgewehrt werden. Rund 100.000 Syrer sind inzwischen vor den z. T. heftigen Kämpfen auf der Flucht und haben in anderen syrischen Orten oder in Flüchtlingslagern Unterschlupf gefunden. Hilfsorganisationen warnen, dass die Hilfskräfte vor Ort ohnehin bereits am Limit seien und eine neue humanitäre Katastrophe drohe.
Erklärtes Ziel der Türkei ist es, zwischen der türkisch-syrisch Grenze und der von türkischer Seite als „terroristisch“ bezeichneten kurdischen YPG und dem von ihr kontrollierten Gebiet in Syrien eine 30-km-Pufferzone zu schaffen. Ferneres Ziel der Türkei ist es, syrische Flüchtlinge dort anzusiedeln, die derzeit noch in der Türkei in Lagern festsitzen. Die Zahl der syrischen Flüchtlinge in der Türkei wird mit 3,5 Mill. angegeben.
Die USA und auch viele EU-Länder haben schon zu Beginn der Offensive die Türkei aufgefordert, die Kampfhandlungen sofort wieder einzustellen und mit Sanktionen gedroht. Die deutsche Bundesregierung erklärte sogar, sie verurteile das Vorgehen der Türkei „auf schärfstmögliche Weise“. Auch die EU plant bereits Sanktionen gegen die Türkei. US-Präsident Trump hatte erklärt, er könne mit Sanktionen die gesamte türkische Wirtschaft lahmlegen, wenn er wolle. Aber selbst aus Trumps eigener Partei - den Republkanern - wird heftige Kritik am Präsidenten laut. Er habe mit dem Truppenabzug die verbündeten Kurden im Stich gelassen.
Das syrische Assad-Regime erklärte schon zu Beginn des Angriffs, es betrachte den Einmarsch türkischer Truppen als Missachtung der Souveränität Syriens, man werde sein Territorium verteigen und keine Besetzung der ,,syrischen Erde'' akzeptieren.
Auch Putin hat bezüglich der türkischen Militäroperation Bedenken geäußert. Die YPG hält derzeit noch zahlreiche ehemalige IS-Kämpfer gefangen und diese könnten möglicherweise bei einer Verschlechterung der Sicherheitslage in der Region fliehen. Tatsächlich berichtet die „Bild“-Zeitung in der heutigen Ausgabe genau davon, dass aus einem Gefängnis infolge einer Revolte nach Beschuss fünf IS-Kämpfer fliehen konnten.
Infolge der Kampfhandlungen soll aber auch ein US-Stützpunkt bei Kobane versehentlich unter Beschuss durch türkische Einheiten geraten sein. Auf amerikanischer Seite soll es zwar keine Verletzten gegeben haben, jedoch habe man den Stützpunkt vorübergehend räumen müssen.
In der Türkei gibt es jetzt wieder verstärkt Festnahmen - auch wieder Journalisten, und zwar bereits deswegen, wenn jemand die derzeitigen Kampfhandlungen als „Krieg“ bezeichnet.
Quellen:
https://www.bild.de/news/ausland/news-ausland/erdogan-offensive-in-syrien-us-soldaten-unter-beschuss-geraten-65297144.bild.html
https://www.focus.de/politik/ausland/news-ticker-zum-syrien-krieg-trump-droht-erdogan_id_11215840.html