von Barbarossa » 12.05.2010, 18:19
elysian hat geschrieben:Ein wirklich ausgezeichneter Artikel. Man hätte auch auf China verweisen können, dessen wirtschaftlicher Aufstieg mit kapitalistischen Reformen verbunden ist. Allerdings sieht man auch hier eine Schwierigkeit: was ist eigentlich Sozialismus?
Seewolf hat geschrieben:Was hat der Soz. damit zu tun ? Wo bleibt dort im "Kap. China" die Menschenwürde ? Zu welchen Löhnen wird dort ausgebeutet ? Ich habe auch gehört , das es in China nur die soz. Marktwirtschaft gibt.
Nun ja - du wirst zugeben müssen, daß es eine "Kommunistische Partei" ist, die in China unumschränkt herrscht. Die Kommunisten üben dort ihre Macht so aus, wie es alle Kommunistischen Parteien getan haben, die jemals in ihrem jeweiligen Land an der Macht waren - diktatorisch. Und die Menschenwürde/Menschenrechte wurden sowohl in China bereits lange vor Einführung der Marktwirtschaft, sowie in jeden x-beliebigen Land mit Füßen getreten, in dem Diktatur herrschte.
Daß sich die Kommunisten in China von der Planwirtschaft verabschiedet haben, zeigt nur, daß sie im Grunde begriffen haben, daß eine Staatswirtschaft in eine Schulden-Sackgasse führt. Nur ist Marktwirtschaft und staaliche Parteiendiktatur eben keine gute Kombination.
Wir kennen das aus jedem Land, in dem jeweils eine Diktatur herrschte: Ohne Meinungs- und Pressefreiheit wird keine Korruption und Machtmißbrauch aufgedeckt und somit kann sich der Filz von der Öffentlichkeit ganz unbemerkt und grenzenlos ausbreiten. Denn Macht und Geld korrumpieren immer. Das liegt nun mal in der Natur des Menschen und auch in einer sogenannten "sozialistischen Gesellschaft" ist das so. Das Problem in einer Diktatur ist nur, daß das jeweilige Regime von "seinem Staat" stets propagandistisch ein "schönes Bild" malt, auch wenn die Wirklichkeit ganz anders aussieht. Große Teile der Öffentlichkeit sehen dann jedoch nur dieses "schöne Bild", welches dann auch im Gedächtnis haften bleibt - auch über die Existenz dieser Diktatur hinaus.
Ich glaube, das ist auch das Hauptproblem einer z. T. noch nach 20 Jahren aufkommenden "Nostalgie", in Teilen der Bevölkerung, wenn es wirtschaftlich in der darauffolgenden Demokratie dann nicht so gut läuft. Dann hört man eben so Sprüche wie: "Früher war auch nicht alles schlecht." Oft werden diese Sprüche dann sogar von den Anhängern bzw. Mitgliedern der Nachfolgerparteien der ehemals diktatorisch regierenden Regime verbreitet und finden dann im Zuge einer Krise bei größeren Teilen der Bevölkerung Gehör und ggf. sogar Zustimmung.
[quote="elysian"]Ein wirklich ausgezeichneter Artikel. Man hätte auch auf China verweisen können, dessen wirtschaftlicher Aufstieg mit kapitalistischen Reformen verbunden ist. Allerdings sieht man auch hier eine Schwierigkeit: was ist eigentlich Sozialismus?[/quote]
[quote="Seewolf"]Was hat der Soz. damit zu tun ? Wo bleibt dort im "Kap. China" die Menschenwürde ? Zu welchen Löhnen wird dort ausgebeutet ? Ich habe auch gehört , das es in China nur die soz. Marktwirtschaft gibt.[/quote]
Nun ja - du wirst zugeben müssen, daß es eine "Kommunistische Partei" ist, die in China unumschränkt herrscht. Die Kommunisten üben dort ihre Macht so aus, wie es alle Kommunistischen Parteien getan haben, die jemals in ihrem jeweiligen Land an der Macht waren - diktatorisch. Und die Menschenwürde/Menschenrechte wurden sowohl in China bereits lange vor Einführung der Marktwirtschaft, sowie in jeden x-beliebigen Land mit Füßen getreten, in dem Diktatur herrschte.
Daß sich die Kommunisten in China von der Planwirtschaft verabschiedet haben, zeigt nur, daß sie im Grunde begriffen haben, daß eine Staatswirtschaft in eine Schulden-Sackgasse führt. Nur ist Marktwirtschaft und staaliche Parteiendiktatur eben keine gute Kombination.
Wir kennen das aus jedem Land, in dem jeweils eine Diktatur herrschte: Ohne Meinungs- und Pressefreiheit wird keine Korruption und Machtmißbrauch aufgedeckt und somit kann sich der Filz von der Öffentlichkeit ganz unbemerkt und grenzenlos ausbreiten. Denn Macht und Geld korrumpieren immer. Das liegt nun mal in der Natur des Menschen und auch in einer sogenannten "sozialistischen Gesellschaft" ist das so. Das Problem in einer Diktatur ist nur, daß das jeweilige Regime von "seinem Staat" stets propagandistisch ein "schönes Bild" malt, auch wenn die Wirklichkeit ganz anders aussieht. Große Teile der Öffentlichkeit sehen dann jedoch nur dieses "schöne Bild", welches dann auch im Gedächtnis haften bleibt - auch über die Existenz dieser Diktatur hinaus.
Ich glaube, das ist auch das Hauptproblem einer z. T. noch nach 20 Jahren aufkommenden "Nostalgie", in Teilen der Bevölkerung, wenn es wirtschaftlich in der darauffolgenden Demokratie dann nicht so gut läuft. Dann hört man eben so Sprüche wie: "Früher war auch nicht alles schlecht." Oft werden diese Sprüche dann sogar von den Anhängern bzw. Mitgliedern der Nachfolgerparteien der ehemals diktatorisch regierenden Regime verbreitet und finden dann im Zuge einer Krise bei größeren Teilen der Bevölkerung Gehör und ggf. sogar Zustimmung.