von Barbarossa » 29.05.2017, 21:14
Es wird gerade viel über Trump und seine erste Auslandsreise in den Medien diskutiert. Wie soll man mit Trump als US-Präsident umgehen? Wie soll sich Deutschland und Europa positionieren? Stehen wir an einer Zeitenwende, wo Europa sein Schicksal in die eigene Hand nehmen muss? Letzteres würde ich sehr befürworten.
Ich habe mir auch meine Gedanken darüber gemacht und ich denke, die Reise von Trump hat im Grunde tief darüber blicken lassen, wie Trump denkt und handelt:
Er ist und bleibt ein Verkäufer!
Einige Beispiele zu dieser These:
Saudi-Arabien hat er stark hofiert und hat in seiner Rede geradezu mit Engelszungen gesprochen. Klar: Die Saudis haben mit ihm Geschäfte in dreistelliger Milliardenhöhe abgeschlossen. --> Trump, der Verkäufer!
Im Gegensatz dazu hat er gerade Deutschland stark angegriffen wegen dessen Handelsüberschuss. Das ist auch klar: Trump ist derjenige, der Geschäfte mit dem größtmöglichen Profit machen will. Wenn Deutschland aber mehr in die USA exportiert, als es von dort importiert, dann ist das für ihn ein Minusgeschäft. Und darum ist Deutschland auch so böse oder schlecht (je nachdem, wie man ,,bad'' übersetzt). --> Trump, der Verkäufer!
Die NATO bezeichnete Trump im Wahlkampf noch als obsolet. Das hat sich inzwischen zwar geändert, aber auf seiner Reise griff er die NATO-Staaten scharf an, die nicht einmal die vereinbarten 2% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für die Verteidigung ausgeben. Auch hier ist die Rechnung klar: Die USA haben den größten Rüstungsetat innerhalb der NATO und sind der Garant für die Sicherheit und die Existenz des Bündnisses. Für Trump ist das zwar zunächst einmal ein Minusgeschäft (darum anfangs noch obsolet), aber immerhin garantiert das Bündnis die Sicherheit einer ganzen Reihe von Staaten, die Trump als potentielle Käufer für Produkte der US-Wirtschaft ausmacht. --> Trump, der Verkäufer!
Und übrigens: ,,Hoffentlich'' werden sie dann auch zu Käufern bei 'Trump-Land', denn das ist etwas, was ich auch schon oft erlebt habe: Geht man in ein Geschäft, wird man zunächst freundlich begrüßt, denn man ist ja ein potentieller Käufer. Aber in dem Moment, wo der Verkäufer merkt, dass man eigentlich gar nichts kaufen möchte, sondern sich nur umschauen um z. B. Preise zu vergleichen, wird man uninteressant und es wird sich nicht weiter bemüht. Genau so wird Trump auch in der Außenpolitik mit anderen Ländern umgehen.
Auch die Klimaschutzabkommen will Trump am liebsten platzen lassen. Trump sieht noch nicht einmal ein, dass es einen Klimawandel geben soll. Für Trump ist der Umbau der gesamten Energiewirtschaft eine gewaltige Investition, die zum einen viele Arbeitsplätze beseitigt und es zum anderen aus seiner Sicht nicht sicher ist, ob das irgendeinen Profit bringt. Und wie gesagt, einen Klimawandel bestreitet er, also würde er das Risiko quasi 'ohne Not' eingehen. Und darum will er das nicht. --> Trump, der Verkäufer!
Und so ist auch die Mauer zu Mexiko zu erklären, die Trump im Wahlkampf noch propagiert hatte, denn von dort kommen vor allem Schwarzarbeiter, die keine Steuern zahlen. Und Millionen von ihnen sind bereits in den USA, die er gern ausweisen wollte, denn wer keine Steuern zahlt, spühlt auch kein Geld in die Kassen. Und natürlich soll Mexiko diese Mauer bezahlen, denn das Land ist ja selbst Schuld, wenn es nicht solche Lebensbedingungen schaffen kann, dass die Bevölkerung zu Hause bleibt. --> Trump, der Verkäufer!
Das heißt, Trump ist vielleicht gar nicht so unberechenbar, wie alle bisher meinten, man muss mit ihm wahrscheinlich einfach nur wie mit einem Verkäufer umgehen. Will man ihm ein politisches Ziel schmackhaft machen, muss man ihm erklären, wo für ihn der Profit ist.
Denn ich bin zu der Ansicht gekommen, dass er gar nicht mehr aus seiner Haut kann. So ist auch sein Regieren mit Dekreten zu erklären, denn er war immer der Chef einer Firma und als Chef bestimmt er allein, wo es lang geht. Nur in einer Demokratie funktioniert das nicht dauerhaft, aber das versteht er nicht.
Und natürlich kann er auch gerne mal wie ein ungehobelter Klotz auftreten, denn als Chef kann er sich (fast) alles erlauben.
Es wird gerade viel über Trump und seine erste Auslandsreise in den Medien diskutiert. Wie soll man mit Trump als US-Präsident umgehen? Wie soll sich Deutschland und Europa positionieren? Stehen wir an einer Zeitenwende, wo Europa sein Schicksal in die eigene Hand nehmen muss? Letzteres würde ich sehr befürworten.
Ich habe mir auch meine Gedanken darüber gemacht und ich denke, die Reise von Trump hat im Grunde tief darüber blicken lassen, wie Trump denkt und handelt:
[b]Er ist und bleibt ein Verkäufer!
[/b]Einige Beispiele zu dieser These:
Saudi-Arabien hat er stark hofiert und hat in seiner Rede geradezu mit Engelszungen gesprochen. Klar: Die Saudis haben mit ihm Geschäfte in dreistelliger Milliardenhöhe abgeschlossen. --> Trump, der Verkäufer!
Im Gegensatz dazu hat er gerade Deutschland stark angegriffen wegen dessen Handelsüberschuss. Das ist auch klar: Trump ist derjenige, der Geschäfte mit dem größtmöglichen Profit machen will. Wenn Deutschland aber mehr in die USA exportiert, als es von dort importiert, dann ist das für ihn ein Minusgeschäft. Und darum ist Deutschland auch so böse oder schlecht (je nachdem, wie man ,,bad'' übersetzt). --> Trump, der Verkäufer!
Die NATO bezeichnete Trump im Wahlkampf noch als obsolet. Das hat sich inzwischen zwar geändert, aber auf seiner Reise griff er die NATO-Staaten scharf an, die nicht einmal die vereinbarten 2% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für die Verteidigung ausgeben. Auch hier ist die Rechnung klar: Die USA haben den größten Rüstungsetat innerhalb der NATO und sind der Garant für die Sicherheit und die Existenz des Bündnisses. Für Trump ist das zwar zunächst einmal ein Minusgeschäft (darum anfangs noch obsolet), aber immerhin garantiert das Bündnis die Sicherheit einer ganzen Reihe von Staaten, die Trump als potentielle Käufer für Produkte der US-Wirtschaft ausmacht. --> Trump, der Verkäufer!
Und übrigens: ,,Hoffentlich'' werden sie dann auch zu Käufern bei 'Trump-Land', denn das ist etwas, was ich auch schon oft erlebt habe: Geht man in ein Geschäft, wird man zunächst freundlich begrüßt, denn man ist ja ein potentieller Käufer. Aber in dem Moment, wo der Verkäufer merkt, dass man eigentlich gar nichts kaufen möchte, sondern sich nur umschauen um z. B. Preise zu vergleichen, wird man uninteressant und es wird sich nicht weiter bemüht. Genau so wird Trump auch in der Außenpolitik mit anderen Ländern umgehen.
Auch die Klimaschutzabkommen will Trump am liebsten platzen lassen. Trump sieht noch nicht einmal ein, dass es einen Klimawandel geben soll. Für Trump ist der Umbau der gesamten Energiewirtschaft eine gewaltige Investition, die zum einen viele Arbeitsplätze beseitigt und es zum anderen aus seiner Sicht nicht sicher ist, ob das irgendeinen Profit bringt. Und wie gesagt, einen Klimawandel bestreitet er, also würde er das Risiko quasi 'ohne Not' eingehen. Und darum will er das nicht. --> Trump, der Verkäufer!
Und so ist auch die Mauer zu Mexiko zu erklären, die Trump im Wahlkampf noch propagiert hatte, denn von dort kommen vor allem Schwarzarbeiter, die keine Steuern zahlen. Und Millionen von ihnen sind bereits in den USA, die er gern ausweisen wollte, denn wer keine Steuern zahlt, spühlt auch kein Geld in die Kassen. Und natürlich soll Mexiko diese Mauer bezahlen, denn das Land ist ja selbst Schuld, wenn es nicht solche Lebensbedingungen schaffen kann, dass die Bevölkerung zu Hause bleibt. --> Trump, der Verkäufer!
Das heißt, Trump ist vielleicht gar nicht so unberechenbar, wie alle bisher meinten, man muss mit ihm wahrscheinlich einfach nur wie mit einem Verkäufer umgehen. Will man ihm ein politisches Ziel schmackhaft machen, muss man ihm erklären, wo für ihn der Profit ist.
Denn ich bin zu der Ansicht gekommen, dass er gar nicht mehr aus seiner Haut kann. So ist auch sein Regieren mit Dekreten zu erklären, denn er war immer der Chef einer Firma und als Chef bestimmt er allein, wo es lang geht. Nur in einer Demokratie funktioniert das nicht dauerhaft, aber das versteht er nicht.
Und natürlich kann er auch gerne mal wie ein ungehobelter Klotz auftreten, denn als Chef kann er sich (fast) alles erlauben.