Frühe Ackerbauern in Europa

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Re: Frühe Ackerbauern in Europa

von Paul » 29.05.2016, 02:33

Der Kaukasus gehört ja zu Europa. Dort ist mit den ersten europäischen viehzüchtenden und Obstanbau treibenden Landwirten zu rechnen z.B. mit Sommer- und Wintersitzen. Wenn sie relativ sesshaft waren, bot sich der ergänzende Getreideanbau an.

Re: Frühe Ackerbauern in Europa

von Paul » 22.04.2016, 23:20

Afghanistan bietet sich natürlich auch als ursprüngliches Domestikationszentrum für die Feige an. Dort konnten viele Wildfeigen gekreuzt werden. Der Heterosiseffekt erbrachte größere Früchte, welches dieses Obst für die Ernährung noch attraktiver machte.

Re: Frühe Ackerbauern in Europa

von Spartaner » 06.06.2015, 14:17

Paul hat geschrieben:Die Kulturfeige stammt vermutlich aus dem Kaukasus und erreichte vor 11000 Jahren Jericho. Die Feige ist natürlich sehr einfach zu kultivieren und sehr ertragreich. Eigentlich gilt das auch für die Weinrebe.
Steinobst wurde eher in Asien als in Vorderasien, im Neolithikum angebaut.
"Die Mehrgarh-Kultur in Pakistan und Nordwestindien datiert ins 7. Jahrtausend v. Chr. und stellt die bisher früheste neolithische Besiedlung dar. In Mehrgarh selber wurden in der letzten Siedlungsphase Häuser aus Lehmziegeln und Hockerbestattungen mit reichen Beigaben ausgegraben. Bereits in der ersten, akeramischen Siedlungsphase wurden Weizen, Gerste und Dattelpalme angebaut. "
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Indiens

Re: Frühe Ackerbauern in Europa

von Dietrich » 06.06.2015, 11:58

Paul hat geschrieben: Die Landverbindung verlief aber über das Doggerland, als Verbindung mit Norddeutschland. Von dort werden also die ersten Siedler gekommen sein. Auch in Norddeutschland war eine Megalithkultur wie in Stonhenge verbreitet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Doggerland
In deinem Link sind unter dem Stichwort "Topographie" drei kleine Karten eingestellt. Auf der zweiten dieser drei kannst du sehen, wie der mumaßliche Verlauf der Landverbindung zwischen Britannien und dem Kontinent aussah.

Die Landbrücke begann etwa auf der Höhe der heutigen Seine-Mündung und verlief bis zur Höhe Norddänemarks. Doggerland (auf der Karte orange markiert) war lediglich ein kleiner Teil dieser Landmasse, der besonders lang bestand, ehe auch er übrflutet wurde.

Re: Frühe Ackerbauern in Europa

von Paul » 06.06.2015, 00:06

Dietrich hat geschrieben:Die Besiedlungsgeschichte der Britischen Inseln stelt sich bislang so dar:

1997 wurde am Skelett eines mittelsteinzeitlichen Mannes, das in der Cheddar Gorge von Somerset gefunden worden war, eine DNA-Analyse durchgeführt. Als man die Resultate mit der DNA der Einheimischen verglich, fand man heraus, dass einer der Einwohner von Cheddar Grove ein direkter Nachkomme des 9000 Jahre alten Mannes war. Diese Erkenntnis erschütterte die traditionelle Ansicht, dass nacheinander mehrere Masseneinwanderungen stattgefunden hatten, die die jeweils ansässigen Völker auslöschten." http://de.wikipedia.org/wiki/Cheddar_Man

Im allgemeinen wird davon ausgegangen, dass die Britischen Inseln erst nach Abschmelzen des Eisschildes besiedelt werden konnten, also ab etwa 9000 v. Chr. Zu dieser Zeit gab es eine breite Landverbindung zwischen Britannien und dem Kontinent, auf der mesolithische Jäger, Sammler und Fischer vorwiegend aus dem westeuropäischen Raum (heutiges Frankreich und Spanien) einwanderten. Diese mesolithische Bevölkerung bildete also den Grundstock der britischen Bevölkerung, den in den späteren Jahrtausenden neolithische "early farmers", "Beaker people" (Glockenbecherleute), Kelten und andere Bevölkerungsgruppen überschichteten. http://en.wikipedia.org/wiki/Beaker_culture

Was aus dieser Bevölkerungsfusion hervorging, repräsentiert die britische Bevölkerung, die Stonehenge errichtete. Es mag jedoch sein, dass bereits die vorangehende jungsteinzeitliche Bevölkerung mit der Errichtung von Megalithbauten begann, denn die erste Phase von Stonehenge wird auf etwa 3000 v. Chr. datiert.
Die Landverbindung verlief aber über das Doggerland, als Verbindung mit Norddeutschland. Von dort werden also die ersten Siedler gekommen sein. Auch in Norddeutschland war eine Megalithkultur wie in Stonhenge verbreitet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Doggerland

Re: Frühe Ackerbauern in Europa

von Ruaidhri » 05.06.2015, 13:57

Da dürfen wir ja gespannt sein!
Wenn das Wetter so bleibt, auch noch länger! :mrgreen: Endlich Sommer, Sonne, Sonnenschein- Zeit, der akademischen Blässe den Garaus zu machen! :)

Re: Frühe Ackerbauern in Europa

von Dietrich » 05.06.2015, 12:38

Ruaidhri hat geschrieben:... nach dem Wochenende würde ich versuchen können, die so ziemlich neuesten Ergebnisse für den nördlichen Raum / Süd-Skandinavien zusammenzufassen und eine Linkliste zu erstellen.
Da dürfen wir ja gespannt sein! :wink:
Ruaidhri hat geschrieben:Die britischen Inseln scheinen auch neue Erkenntnisse zu liefern- habe ich aber noch nicht wirklich über Abstracts hinaus gelesen.
Die Besiedlungsgeschichte der Britischen Inseln stelt sich bislang so dar:

1997 wurde am Skelett eines mittelsteinzeitlichen Mannes, das in der Cheddar Gorge von Somerset gefunden worden war, eine DNA-Analyse durchgeführt. Als man die Resultate mit der DNA der Einheimischen verglich, fand man heraus, dass einer der Einwohner von Cheddar Grove ein direkter Nachkomme des 9000 Jahre alten Mannes war. Diese Erkenntnis erschütterte die traditionelle Ansicht, dass nacheinander mehrere Masseneinwanderungen stattgefunden hatten, die die jeweils ansässigen Völker auslöschten." http://de.wikipedia.org/wiki/Cheddar_Man

Im allgemeinen wird davon ausgegangen, dass die Britischen Inseln erst nach Abschmelzen des Eisschildes besiedelt werden konnten, also ab etwa 9000 v. Chr. Zu dieser Zeit gab es eine breite Landverbindung zwischen Britannien und dem Kontinent, auf der mesolithische Jäger, Sammler und Fischer vorwiegend aus dem westeuropäischen Raum (heutiges Frankreich und Spanien) einwanderten. Diese mesolithische Bevölkerung bildete also den Grundstock der britischen Bevölkerung, den in den späteren Jahrtausenden neolithische "early farmers", "Beaker people" (Glockenbecherleute), Kelten und andere Bevölkerungsgruppen überschichteten. http://en.wikipedia.org/wiki/Beaker_culture

Es scheint demnach eine altansässige Bevölkerung gegeben zu haben, deren Grundstock bis in die frühe nacheiszeitliche Periode zurückgeht. Etwa um 4000 v. Chr. erfolgte dann die Neolithisierung Britanniens. Ob damals frühe Ackerbauern (early farmers) vom Festland auf die Insel einwanderten oder ob es lediglich einen Kulturtransfer gab, ist umstritten. Vor allem auch, ob es sich um eine zahlenmäßig größere Zuwanderung handelte.

Ab etwa 2500 v. Chr. gab es eine gut nachweisbare Einwanderung durch Leute der Glockenbecherkultur (Beaker-People), die die Kenntnis der Metallverarbeitung mitbrachten. Auch hier ist umstritten, in welcher Größenordnung man sich die Migration der Glockenbecherleute vorzustellen hat.

Was aus dieser Bevölkerungsfusion hervorging, repräsentiert die britische Bevölkerung, die Stonehenge errichtete. Es mag jedoch sein, dass bereits die vorangehende jungsteinzeitliche Bevölkerung mit der Errichtung von Megalithbauten begann, denn die erste Phase von Stonehenge wird auf etwa 3000 v. Chr. datiert.

Re: Frühe Ackerbauern in Europa

von Spartaner » 04.06.2015, 15:16

Ruaidhri hat geschrieben:Leider habe ich in den nächsten Tagen reichlich viel um die Ohren, nach dem Wochenende würde ich versuchen können, die so ziemlich neuesten Ergebnisse für den nördlichen Raum / Süd-Skandinavien zusammenzufassen und eine Linkliste zu erstellen.
Die britischen Inseln scheinen auch neue Erkenntnisse zu liefern- habe ich aber noch nicht wirklich über Abstracts hinaus gelesen.
Überschneidungen mit dem Faden:
http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... =92&t=3139
sind nicht ganz zu vermeiden, Diskussionen übers Überleben der Ertebølle- Gene müssen nur nicht erneut sein.
Dann erwarte ich mal voller Spannung deinen Beitrag. :wink:
Der Norden war ja noch lange Zeit als sich die bandkeramische Kultur im Südosten und Mitteleuropa breitmachte von Wildbeutern beansprucht.

Re: Frühe Ackerbauern in Europa

von Ruaidhri » 04.06.2015, 15:06

Leider habe ich in den nächsten Tagen reichlich viel um die Ohren, nach dem Wochenende würde ich versuchen können, die so ziemlich neuesten Ergebnisse für den nördlichen Raum / Süd-Skandinavien zusammenzufassen und eine Linkliste zu erstellen.
Die britischen Inseln scheinen auch neue Erkenntnisse zu liefern- habe ich aber noch nicht wirklich über Abstracts hinaus gelesen.
Überschneidungen mit dem Faden:
http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... =92&t=3139
sind nicht ganz zu vermeiden, Diskussionen übers Überleben der Ertebølle- Gene müssen nur nicht erneut sein.

Re: Frühe Ackerbauern in Europa

von Spartaner » 04.06.2015, 14:59

6200 vor Chr. brachte ein Kälteeinrauch einen erheblichen Rückschlag für alle frühneolithischen Siedlungen. Dieser Kälteeinbruch könnte ca. 200 Jahre oder noch länger gedauert haben.
" 6200 v. Chr., Klima: 2. Minieiszeit auf der Nordhalbkugel, kaum Niederschläge [bis 5.800?]
Sogar die Quelle der Oase in Jericho ist trocken. Ackerbauern im fruchtbaren Halbmond und im anatolischen Hochland müssen ihre Siedlungen verlassen. Çatal Höyük, Hacilar und Jericho werden aufgegeben.
In der sehr tief gelegenen Senke des Schwarzen Meeres [damals getrennt vom Meer und weit unter dem Meeresspiegel lag] entstand eine riesige Oase mit mildem Klima. Ackerbauern ziehen sich in das Schwarzmeerbecken zurück und besiedeln die Uferregionen des Binnensee. "
http://www.pictokon.de/bilderlexikon/zeittafel-1.htm
Die Linienbandkeramik setzte dann in einer klimatisch günstigen Phase ein. Dabei wurden Eichenmischwälder brandgerodet und Brandrottungen geben bekanntlich guten Mutterboden ab. Entlang von Flüssen und Seen hatten die Brandkeramiker die ersten günstigen Bedingungen für die Landwirtschaft vorgefunden.

Re: Frühe Ackerbauern in Europa

von Spartaner » 04.06.2015, 14:51

Paul hat geschrieben:In Indien trafen sich verschiedene Landwirtschaftliche Ernährungsmöglichkeiten, Reis und westliche Getreidearten. Die Drawiden brachten wahrscheinlich den domestizierten Auer, Ziege und die domestizierte nördliche Feige mit.

Die Domestikation des Haushuhns fand vor über 8000 Jahren in Burma statt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Haushuhn
Lieber Paul,
danke für deinen interessanten Beitrag , doch wir wollen doch bei den Ackerbauern in Eruropa bleiben.

Re: Frühe Ackerbauern in Europa

von Paul » 30.05.2015, 03:59

In Indien trafen sich verschiedene Landwirtschaftliche Ernährungsmöglichkeiten, Reis und westliche Getreidearten. Die Drawiden brachten wahrscheinlich den domestizierten Auer, Ziege und die domestizierte nördliche Feige mit.

Die Domestikation des Haushuhns fand vor über 8000 Jahren in Burma statt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Haushuhn

Re: Frühe Ackerbauern in Europa

von Paul » 29.05.2015, 16:34

Vor etwa 11400 Jahren wurden in Jerichow Kulturfeigen angebaut. Es ist mit einem Vorlauf von mehreren Tausend Jahren im Kaukasus zu rechnen. Die Feige wurde also etwa zeitgleich mit dem Urweizen kultiviert.

http://www.heise.de/tp/artikel/22/22798/1.html

Re: Frühe Ackerbauern in Europa

von Dietrich » 29.05.2015, 15:37

Paul hat geschrieben:
Es ist also auch denkbar, das Landwirtschaft auf Obstanbau und Ziegenhaltung statt auf Acherbau basierte.
Die ältesten Kulturpflanzen, die Archäologen in neolithischen Dörfern Vorderasiens fanden, waren Weizen, Emmer, Einkorn und Gerste. Darunter zählt Einkorn zu den ältesten domestizierten Getreidearten. http://de.wikipedia.org/wiki/Einkorn

Alle anderen Kulturpflanzen (so z.B. Obst) wurden erst später gezüchtet.

Re: Frühe Ackerbauern in Europa

von Paul » 29.05.2015, 02:51

Die Ziege wurde ebenfalls vor mindestens 11000 Jahren domestiziert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wildziege

Es ist also auch denkbar, das Landwirtschaft auf Obstanbau und Ziegenhaltung statt auf Acherbau basierte.

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