Paul hat geschrieben:
Hier werden wir nicht auf einen gemeinsamen Standpunkt kommen. Insbesondere die Dünsberg Stadt mit ihren 3 bis 5000 Einwohnern, die arbeitsteilig sehr vielen Berufen nachgingen, neben landwirtschaftlichen Bezügen vor allem in der Metallverarbeitung, mit internationalem Handel, Münzprägung und Glasherstellung war eine damalige regionale Metropole. Die Lahn wurde als Wasserstrasse genutzt, daneben gab es Altstraßen nach Norden, nach Osten in die Wetterau, nach Westen zu den Treverern und Nordwesten ins vorher eburonische Gebiet.
Köln war sicherlich sehr schnell eine Stadt mit besonderem Handelsschwerpunkt und Hafen für die ubische Handelsflotte. Dazu gehörten dann natürlich Werften für den Bau und die Reparatur der verschiedenen Schiffstypen.
Eine abschließende allgemein gültige Definition, was als klare Abgrenzung zwischen für einen Stadtbegriff dient, gibt es bis heute noch nicht. Allerdings gibt es ein Bündel von Merkmalen was eine Erfassung von städtischen Vor- und Frühformen ermöglicht. Als Abgrenzungskriterien werden in der Literatur genannt:
"
1.-eine überwiegend nicht agrarisch- tätige Einwohnerschaft " - In deinen genanten Fall von Dünsberg lässt sich nicht abschätzen ob nicht die Mehrzahl der Bevölkerung in nicht agrarischen Tätigkeiten gearbeitet haben.
2.eine verdichtete Bebauung, eine differenzierte Gewerbe- und Sozialstruktur, dazu Funktion als politisch- administrativen oder kirchlichen Mittelpunkt, zentralörtliche Aufgaben als Handels - oder Produktionszentrum."
Ab der Stauferzeit gab es dann nördlich der Alpen Mauern die eine Stadt eingrenzen sollten als rechtliche Abgrenzung zum Dorf. Aber hier konnte man auch noch nicht von Städten sprechen ,den die Übergänge zwischen einen großen Dorf und einer Kleinstadt mit stark agrarischer Ausrichtung konnte fließend sein.
" Noch im Spätmittelalter war nicht selten der Status einer Stadt strittig. Vielfach betonte Michael Mitterauer die unterschiedlich ausgeprägte Mittelpunktfunktion städtischer Siedlungen als zentrale Abgrenzungskriterien. Für das Frühmittelalter und bis weit ins 11.-12. Jahrhundert
lässt sich von einer okzidentalen Stadt ohnehin noch nicht sprechen, da weder Bürger, noch ein gegenüber den Landrecht besonderer Status der Bewohner, noch Formen der Selbstregierung und selbstreg. Stadtrecht existiert. Diese Merkmale betonte Weber einer der Väter der modernen Soziologie als für die Stadt des Mittelalters. Zentral grenzen sie doch die Entwicklung in Europa von dem Kontinent ab. "
Buch : "Hinter festen Mauern"
http://www.palace-malia.de/stadt_max_weber.htm
"Daneben gilt es die Herausbildung von Institutionen und Rechten zu verfolgen, denn gerade in den Städten müssten nicht nur für den Handel und Produktion infrastrukturelle, rechtliche, und institutionelle Voraussetzungen erst geschaffen werden, ebenso musste das innerstädtische Leben erst geregelt werden. Analoges gilt für Verwaltungshandeln sowie für Stadtfinanzen, wobei selbstverständlich nicht immer die erste Lösung als Erfolg erwies, sondern verschiedene Wege probiert wurden "
Eigentumsrechte gab es zudem erst seit dem 12. Jahrhundert.
Buch: "Hinter festen Mauern"
https://books.google.de/books?id=DaxHAA ... ie&f=false
https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtsoziologie
Eigentumsrechte gab es zudem erst seit dem 12. Jahrhundert.