Geschichte des IS

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Re: Geschichte des IS

von Paul » 09.05.2018, 14:46

Es gibt die Theorie, das sich viele Führungskader des IS und auch ihr Führer im Dorf Hajim aufhalten, welches jetzt von den kurdischen Streitkräften eingekreist wird. Hoffentlich wird er nicht nach Deutschland ausgeliefert. Hier würde er eine Bewährungsstrafe erhalten. 

https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/is ... ngelt-4358

Re: Geschichte des IS

von Paul » 20.04.2016, 14:43

Isis soll den Organhandel ausbauen, um seine Einnahmen zu verbessern. Sie sollen nicht nur die Toten ausschlachten, sondern sogar die eignen Verwundeten. Das bedeutet, das sie erst recht verwundete o. gesunde Gefangene ausschlachten und ihre Organe verkaufen.
Sie vermiesen sich aber das Geschäft, denn welcher Amerikaner würde sich trauen zur Organtransplantation nach Raqqa zu kommen. Er muß ja Angst haben, selbst ausgeschlachtet zu werden.

http://translate.google.de/translate?hl ... 6bih%3D888

Re: Geschichte des IS

von Paul » 08.02.2016, 17:30

Beim IS handelt es sich um eine Armee von lebenden Toten, wie es eine Komandantin der Frauenstreitkräfte YPJ formulierte.
Sie leben nur noch für das Sterben.

http://de.sputniknews.com/militar/20160 ... kampf.html

Re: Geschichte des IS

von Ruaidhri » 09.12.2015, 16:05

Religion und Bekenntnis sind heute eher Privatsache für Christen und nicht mehr an den Ort und die Institution Kirche gebunden.

Re: Geschichte des IS

von Aneri » 09.12.2015, 15:23

Ich kenne Moskau relativ gut, war dort viele Male. Hier ist ein Video, der mich in gewisse Maße erschreckt hat. Es ist doch Moskau, s. z. das Herz des orthodoxen Christentums.

Was wegen Religiosität, wenn ich an christlichen Feiern würde auch so viele Leute in der Kirche gehen, dann ja, würde ich sagen, ja es ist vergleichbare Situation hinsichtlich Religiosität.

Re: Geschichte des IS

von Wallenstein » 09.12.2015, 15:02

Aneri
Was betrifft Religiosität, dann denke ich , dass Muslime - verallgemeinernd -mehr religiös sind als Christen hierzulande. Wann geht hier ein kirchenanhänger in der Kirche?! Sie würden nicht so leer stehen und zum verkauf angeboten. Man vergisst im alltag einfach. Der Muslime muss dagegen viele Male am Tag zu bestimmte Zeit betten.
Da hast du sicherlich Recht. Nun sind die Menschen aber in den meisten Entwicklungsländern in der Regel religiöser als wir in Westeuropa. Das beobachtest du auch im Hinduismus, in buddhistischen Ländern oder in streng katholischen Staaten in Lateinamerika. Es ist auch ein Zeichen der Modernisierung von Gesellschafften, das der religiöse Einfluss an Bedeutung verliert, wenn auch nicht bei allen gesellschaftlichen Gruppen gleichermaßen.

Was die moslemischen Ländern betrifft: Ich kenne die meisten von ihnen und habe in einer Reihe von ihnen länger gewohnt und gearbeitet, da ich in einem internationalen Konzern tätig war. Zwischen den Staaten gibt es riesige Unterschiede. In Indonesien stellt sich der Islam sehr viel anders da als in den Golfemiraten. Und in Pakistan wieder anders als in Ägypten. Der Islam schreibt viele Dinge vor, die aber häufig nicht beachtet werden, schon weil dies nicht praktikabel ist. Das fünfmalige Beten z. B. wird von den meisten nicht befolgt. Wenn der Muezzin ruft, passiert in der Regel in den Städten genauso wenig, als wenn bei uns die Kirchenglocken läuten. Nur wirklich strenggläubige laufen dann in die Moschee, die meisten haben dafür keine Zeit und es fehlt auch das Interesse. Manche holen dies gelegentlich nach, andere nicht.

Einige Gebote kann man leicht einhalten wie das Verbot von Schweinefleisch. Etwas schwieriger ist es mit dem Ramadan, der wird allerdings heute strenger beachtet in den meisten Ländern als früher. Jedoch wird in diesem angeblichen Fastenmonat ungefähr viermal so viel gegessen wie in den anderen Monaten, da nämlich abends alles nachgeholt wird. Dann finden überall Familienfeste statt. Wie die Religion gelebt wird ist sehr unterschiedlich.Der Grad der Religiosität ist sehr verschieden ausgeprägt.

Wie sehr Gebote überhaupt beachtet werden, hängt davon ab, wie leicht man sie einhalten kann. Je schwieriger es wird, desto weniger werden sie beachtet. Strenggläubige erkennt man daran, wie sehr sie auf die Regeln achten. Auch bei uns rennt nicht jeder Katholik am Sonntag in die Kirche, betet Rosenkränze, spricht das täglichen Tischgebet, geht zur Beiche usw. sondern praktiziert ein Katholizismus „light“. Und das ist in den moslemischen Ländern durchaus ähnlich, auch hier praktizieren viele einen Islam „light“, auch wenn es natürlich mehr gibt, die ihren Glauben ernst nehmen als bei uns.

Zahlreiche religiöse Gebote und Verbote bestimmen übrigens auch das Leben von Menschen in Indien oder in buddhistischen Ländern.

Wie gesagt: in weniger entwickelten Ländern hat die Religion meistens einen größeren Einfluss als bei uns, doch ist der Grad der Religiosität sehr unterschiedlich. Es ist vorstellbar, dass ein höherer Grad an Modernisierung dies verändern wird. Hier muss man aber in längeren Zeiträumen denken. Vorübergehende Rückentwicklungen wie derzeit muss man einkalkulieren.

Re: Geschichte des IS

von Scurinter » 09.12.2015, 14:09

Aneri hat geschrieben:Was betrifft Religiosität, dann denke ich , dass Muslime - verallgemeinernd -mehr religiös sind als Christen hierzulande. Wann geht hier ein kirchenanhänger in der Kirche?! Sie würden nicht so leer stehen und zum verkauf angeboten. Man vergisst im alltag einfach. Der Muslime muss dagegen viele Male am Tag zu bestimmte Zeit betten.
Diese Einschätzung beruht doch aber auch nur darauf, dass du einen Moslem nur daran erkennst, wenn er wirklich religiös ist.
Es gibt viele, die die Religion genauso wenig juckt wie die Mehrheit der Christen. Diese Leute erkennst du aber nicht, wenn sie dir auf der Straße entgegenkommen und deshalb gehen viele davon aus, dass es sie nicht gibt

Re: Geschichte des IS

von Aneri » 09.12.2015, 14:02

Wallenstein hat geschrieben:Ich bezog mich hier darauf, inwiefern die Religion das Leben und Denken der Menschen bestimmte.
Nicht nur Religion das Leben und Denken bestimmt. Es ist unsere Überzeugungen, unsere Weltanschauung. Ich denke, hierzulande ist sich selbst nicht bewusst, wie unsere Grundsätze uns bestimmen.

Ich meinte es nicht "böse" kritisch, sondern man sollte auf die Formulierung achten.

Was betrifft Religiosität, dann denke ich , dass Muslime - verallgemeinernd -mehr religiös sind als Christen hierzulande. Wann geht hier ein kirchenanhänger in der Kirche?! Sie würden nicht so leer stehen und zum verkauf angeboten. Man vergisst im alltag einfach. Der Muslime muss dagegen viele Male am Tag zu bestimmte Zeit betten.
Bis 2003 war der Staat aber noch weitgehend intakt. Armee, Geheimdienste, der gesamte Unterdrückungsapparat funktionierte noch. Erst durch die Invasion brach er zusammen.
Ja und gerade weil intellektuelle Mittelschicht ausgelöst war, könnte er sich nicht reorganisieren!!!

Re: Geschichte des IS

von Wallenstein » 09.12.2015, 11:15

Aneri
Es war ein religiöses Land, aber ein säkulares Staat.
Ich bezog mich hier darauf, inwiefern die Religion das Leben und Denken der Menschen bestimmte. Das lässt sich natürlich quantitativ schwer messen. Ob die Iraker religiöser sind als die Menschen in Süditalien, in Nordirland, im früheren Polen, in Nepal oder Bhutan, in Ladakh oder in Südindien, das kann man natürlich nicht sagen. Allerdings hatten die Kommunisten früher sehr viele Anhänger im Irak und auch die Baath-Partei ist rein säkular. Ebenfalls gab es bürgerlich, nicht religiöse Parteien mit größerem Einfluss. Der radikale politische Islam ist ja eine sehr neue Erscheinung, die erst in den letzten Jahrzehnten entstanden ist. Aus der Vergangenheit des Landes schließe ich, das die religiöse Komponente im Irak nicht viel stärker ausgeprägt war als in anderen Staaten.
Aneri:
Michael Luder hat es sehr gut erklärt. Nach dem Chaos des Krieges, kehr man zu dem, was einem sozialen Wesen - Menschen eine Sicherheit gibt - eine Gemeinschaft. Ob es Großfamilie, ethnischer Stamm, oder Religionsgemeinde ist. Insofern ist es nicht verwunderlich, was dort passiert.

Das habe ich weiter oben bereits selber geschrieben:

Weil die Menschen aber im Chaos nicht leben können, begannen sie sich neu zu organisieren. Ansatzpunkte für Gruppenbildungen werden durch soziale Merkmale bestimmt. Dazu zählen ethnische, religiöse, politische, aber auch andere Merkmale wie Reichtum, Prestige, sozialer Status. Oder aber auch: alte Seilschaften aus Militär, Verwaltung und Geheimdienst sowie frühere Kampfgemeinschaften. Weil die Amerikaner die Armee auflösten, waren 400.000 Männer auf einem Schlag arbeitslos geworden. Die meisten von ihnen junge, kampferfahrene Krieger, schwer bewaffnet, aber ohne Perspektiven, bereit, jedem zu folgen, der ihnen glaubhaft eine bessere Zukunft versprechen konnte.
Diese Gruppen wurden angeführt von charismatischen Personen, meistens ehemalige Offiziere, aber auch religiöse Prediger oder traditionellen Stammesführer.

Regionale Warlords ergriffen an vielen Orten die Macht, begannen ihre Gebiete zu arrondieren und zu homogenisieren, indem sie alle Opponenten und Personen, die andere soziale Merkmale hatten als die übrigen Gruppenmitglieder, aus ihren Bereich vertrieben. Die irakische Gesellschaft begann sich neu zu sortieren, sozial und regional nach sozialen Kriterien. Dies führte zu einem Krieg aller gegen alle.



Bis 2003 war der Staat aber noch weitgehend intakt. Armee, Geheimdienste, der gesamte Unterdrückungsapparat funktionierte noch. Erst durch die Invasion brach er zusammen.

Re: Geschichte des IS

von Scurinter » 09.12.2015, 11:08

Danke an Barbarossa und Wallenstein für die detailierten Aussagen. Das sind Dinge, die wahrscheinlich sehr viele Leute nicht wissen, die aber trotzdem sehr interessant sind, wenn man den IS verstehen will.

Re: Geschichte des IS

von Aneri » 09.12.2015, 05:23

Wallenstein hat geschrieben:Der Irak ist eigentlich alles andere als ein religiöses Land.
Es war ein religiöses Land, aber ein säkulares Staat
Durch die amerikanische Invasion 2003 brach der irakische Staat vollkommen zusammen.
Es begann viel früher. Mit der Wirtschaftsblokade. Es wird viele hundert tausende Kinder gestorben, durch fehlende Impfungen, Medikamente, durch Armut. Auch die Mittelschicht war in dieser Zeit ausgelöscht. Es wurde ganze Generation Analphabeten heranwuchsen. Gute Boden für Religionsfanatiker.

Michael Luder hat es sehr gut erklärt. Nach dem Chaos des Krieges, kehr man zu dem, was einem sozialen Wesen - Menschen eine Sicherheit gibt - eine Gemeinschaft. Ob es Großfamilie, ethnischer Stamm, oder Religionsgemeinde ist. Insofern ist es nicht verwunderlich, was dort passiert.

Und noch was. Zu den Kriegen hat es immer USA ermuntert. Ich kenne aus mehrere Quellen die Erzählung, dass Irak der USA Botschafterin es vorher mitgeteilt hat um die Absichten des Krieges mit Kuweit. Sie wollten sicher gehen, dass Amerikaner nicht gegen sind. Da vorher Kriege mit Iran war von USA unterstützt worden. Der Antwort war ganz klar und deutlich: es eure Sache. Wir mischen uns da nicht ein. Im Grunde ist es zu verstehen als eine Falle, in die USA Irak gelockt hat.

Re: Geschichte des IS

von Wallenstein » 05.12.2015, 13:24

Hier vielleicht noch einige Nachträge zu den anderen Berichten. Den IS gibt es ja erst seit 2014. Er entstand aus mehreren Zellen von al-Quaida. Der kurze Krieg gegen Hussein forderte lediglich 138 US-Soldaten das Leben. Insgesamt hatten die Amerikaner aber dann in der Zeit von 2003 bis Ende 2011 4.486 Tote und 32.200 Verwundete zu beklagen. Hinzu kamen 486 Tote von privaten Sicherheitsfirmen (vor allem von Blackwater Worldwide). Ein beträchtlicher Teil der Amerikaner fiel im Kampf mit verschiedenen islamischen Terrororganisationen, oftmals Vorläufer des späteren IS.
https://de.wikipedia.org/wiki/Irakkrieg

Al-Quaida hatte ab 2004 damit begonnen, einzelne „Kalifate“ zu errichten. Bekannt sind vielleicht noch die heftigen Kämpfe um Falludscha. April 2004 hatte sich der Begründer einer al-Quaida- Zelle, die als Wurzel des späteren IS gilt, unter Abu Musab az-Zarqawi, dort in der Stadt verschanzt. Die Kämpfe forderten 81 US-Soldaten das Leben, als sie die Stadt eroberten. Kurze Zeit später wurde der Ort von den Rebellen zurückerobert und in einer erneuten Offensive November 2004 verloren die Amerikaner 71 Soldaten. Aber auch danach blieb die Stadt Hochburg der Islamisten

Abu Musab az-Zarqawi zählt heute als Begründer des späteren IS. 2006 wurde er von den Amerikanern liquidiert. Schon 2004 ließ er eine Reihe von Ausländern entführen und liquidieren. Seine Nachfolger starteten von 2007 bis 2009 eine Serie verheerender Bombenanschläge in Bagdad und Mossul mit weit über 1.000 Toten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Falludscha

Die schwersten Verluste hatten die Amerikaner während der großen Offensiven 2007 und 2008, als sie versuchten, die verschiedenen „Gottesstaaten“ von den Islamisten zurückzuerobern. Dabei hatten sie durchaus Erfolge und einen Teil des Irak konnten sie kontrollieren. Die verschiedenen al-Quaida-Zellen bekämpften sie aber weiter mit Bombenanschlägen, doch sie waren damals noch nicht vereinigt und bildeten keine zusammenhängende Organisation. Der Rückzug der Amerikaner und deren fataler Entschluss das Maliki-Regime zu unterstützen, stärkte die verschiedenen islamistischen Gruppierungen. Denen gelang es, ab 2013 rivalisierende Zellen zu vereinigen und ihre Organisation durch verschiedene Zusammenschlüsse zu verstärken und vor allem hatten sie nun auch in Syrien ein Rückzugsgebiet bekommen. Im Norden des Irak begannen sie Anfang 2014 größere Gebiete zu kontrollieren und riefen im Sommer 2014 den islamischen Staat aus. Gleichzeitig begannen sie im Juli 2014 mit einer großen Offensive, die sie bis 50 km an Bagdad heranführte und es schien so, als würden sie den gesamten Irak in Kürze erobern. Das zwang die Amerikaner zum Eingreifen und sie starteten mit Luftschlägen gegen den IS.

Re: Geschichte des IS

von Paul » 13.11.2015, 18:17

Die Geschichte des IS wird immer mehr eine Geschichte der Niederlagen. Sie haben jetzt fast zeitgleich die Schlacht um Shingal und Al Hawl verloren. Die nächsten Tage wird noch die Region im Süden Shingals von Extremisten gesäubert.
Die Peschmerga werden sich dann der Befreiung von Tal Afar widmen. Barsani lehnt die Hilfe der PKK ab. Hoffentlich funktioniert das dann trotzdem. In Shingal hat die PKK dennoch geholfen. Die PUK in Kirkuk nimmt die Hilfe der PKK gerne an.
Jetzt warten auf Isis in Syrien die Niederlagen in Tischrin, Raqqa und Shadadah.

Re: Geschichte des IS

von Paul » 07.11.2015, 00:54

Der IS soll sich mit einem Video, wahrscheinlich mit Insiderwissen zu dem Anschlag auf das russische Flugzeug bekannt haben.

https://www.facebook.com/15231643512966 ... =3&theater

Es sind wirklich Selbstmörder, die sich mit der ganzen Welt ablegen, jetzt auch direkt mit Russland.
Russland wird jetzt den Kampf gegen den IS besonders verstärken und sucht eigentlich dafür das Bündnis mit den USA u.a.. Russland wird eine Erklärung dazu abgeben.
Sie verhandeln auch mit der FSA, um einen Frieden mit dem Regime zu vermitteln.
Die Kurden können von beiden Großmächten Unterstützung annehmen, um Isis schneller zu besiegen.
Russland wird schnell versuchen die Versorgung des IS aus der Türkei zu stoppen. Der schnellste Weg hierzu ist die Befreiung der Grenzregion zur Türkei vom IS z.B. durch Rojava.

Re: Geschichte des IS

von Balduin » 26.10.2015, 20:50

Vielen Dank ihr beiden! Das war sehr aufschlussreich

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