von Dietrich » 07.10.2015, 15:18
Eine interessante Frage, die gar nicht so leicht zu beantworten ist.
Die Zeit der Griechen und Ptolemäer überlebte die altägyptische Religion ziemlich unbeschadet. Was die griechische Dynastie der Ptolemäer betrifft, so stellten sie sich dem Volk als Nachfahren der Pharaonen dar, was in einer ganzen Reihe von Bildern zum Ausdruck kommt, und behinderten die altägyptische Religion keineswegs. Zwar gab es Tendenzen zu einer Verschmelzung griechischer und ägyptischer Gottheiten wie beim Reichsgott Serapis, den man als hellenistisch-ägyptischen Gott bezeichnen kann; doch verschwand der alte Götterglaube daneben nicht.
Der Niedergang der altägyptischen Religion setzte vor allem mit dem Aufstieg des Christentums ein, das Ende des 4. Jh. im Römischen Reich zur Staatsreligion wurde. Im Jahr 391 n. Chr. verfügte der römische Kaiser Theodosius I. die Schließung aller heidnischen Tempel im Römerreich, zu dem seit 30 v. Chr. auch Ägypten zählte. In der Folge kam es zu weiteren Erlassen gegen heidnische Religionen, zur Zerstörung heidnischer Tempel und zur Vernichtung aller Götterstatuen und Bildwerke.
Dass es auch nach diesem Tempelsturm noch Anhänger der ägyptischen Religion gab, zeigt beispielhaft der Tempel von Philae (heute eine vom Assuan-Stausee überflutete Insel), der der Göttin Isis geweiht war und in dessen Nähe sich auch die mythologische Grabstätte des Gottes Osiris befand. Dort durften die alten Kulte offen weiter praktiziert werden, was vielleicht damit zusammenhängt, dass die Insel Philae als besonders heilig galt und überregionalen Zuspruch genoss. Auf jeden Fall wurde der Isiskult auf Philae erst um 535 durch den oströmischen Kaiser Justinian I. verboten. Daneben wird es sicher noch andere Kultstätten gegeben haben, wo die altägyptischen Götter im Verborgenen verehrt wurden.
Was vom altägyptischen Glauben vielleicht (!) noch vorhanden war, wurde endgültig durch die Araber beseitigt, die Ägypten im Jahr 640 eroberten und den Islam als Staatsreligion verbreiteten. Seit dieser Zeit gab es in Ägypten nur Muslime und im Verlauf der Jahrhunderte in abnehmender Zahl Christen bzw. Kopten.
Eine interessante Frage, die gar nicht so leicht zu beantworten ist.
Die Zeit der Griechen und Ptolemäer überlebte die altägyptische Religion ziemlich unbeschadet. Was die griechische Dynastie der Ptolemäer betrifft, so stellten sie sich dem Volk als Nachfahren der Pharaonen dar, was in einer ganzen Reihe von Bildern zum Ausdruck kommt, und behinderten die altägyptische Religion keineswegs. Zwar gab es Tendenzen zu einer Verschmelzung griechischer und ägyptischer Gottheiten wie beim Reichsgott Serapis, den man als hellenistisch-ägyptischen Gott bezeichnen kann; doch verschwand der alte Götterglaube daneben nicht.
Der Niedergang der altägyptischen Religion setzte vor allem mit dem Aufstieg des Christentums ein, das Ende des 4. Jh. im Römischen Reich zur Staatsreligion wurde. Im Jahr 391 n. Chr. verfügte der römische Kaiser Theodosius I. die Schließung aller heidnischen Tempel im Römerreich, zu dem seit 30 v. Chr. auch Ägypten zählte. In der Folge kam es zu weiteren Erlassen gegen heidnische Religionen, zur Zerstörung heidnischer Tempel und zur Vernichtung aller Götterstatuen und Bildwerke.
Dass es auch nach diesem Tempelsturm noch Anhänger der ägyptischen Religion gab, zeigt beispielhaft der Tempel von Philae (heute eine vom Assuan-Stausee überflutete Insel), der der Göttin Isis geweiht war und in dessen Nähe sich auch die mythologische Grabstätte des Gottes Osiris befand. Dort durften die alten Kulte offen weiter praktiziert werden, was vielleicht damit zusammenhängt, dass die Insel Philae als besonders heilig galt und überregionalen Zuspruch genoss. Auf jeden Fall wurde der Isiskult auf Philae erst um 535 durch den oströmischen Kaiser Justinian I. verboten. Daneben wird es sicher noch andere Kultstätten gegeben haben, wo die altägyptischen Götter im Verborgenen verehrt wurden.
Was vom altägyptischen Glauben vielleicht (!) noch vorhanden war, wurde endgültig durch die Araber beseitigt, die Ägypten im Jahr 640 eroberten und den Islam als Staatsreligion verbreiteten. Seit dieser Zeit gab es in Ägypten nur Muslime und im Verlauf der Jahrhunderte in abnehmender Zahl Christen bzw. Kopten.