von Ruaidhri » 27.06.2015, 13:48
Legt man heutige Maßstäbe an, so trieb Heinrich der Löwe Realpolitik, der Staufer Barbarossa hingegen eine werteorientierte Symbolpolitik. Die slawischen Stämme saßen unmittelbar an der Ostgrenze des sächsischen Herzogtums und ihre Unterwerfung bedeutete die sofortige und direkte Ausdehnung des welfischen Machtbereichs. Somit sah der Löwe seine Zukunft im Osten und konnte den kräftezehrenden Feldzügen Barbarossas in Oberitalien nichts abgewinnen. Als logische Folge dieser interessegeleiteten Machtpolitik verweigerte er dem staufischen Kaiser seine Hilfe in Oberitalien, was zu den bekannten Konsequenzen führte.
Gut beschrieben, denn dem Löwen verdankt man ganz konkret wesentlich mehr Nützliches und Reales als dem Staufer.
Sowohl Bayern als auch nord- und (nord)ostdeutsche Regionen haben dem Tatendrang und der Klugheit Löwen bis heute einiges zu verdanken.
Heinrichs Förderung der Städte, von der seine der seine eigene Kasse kräftig ebenso profitierte wie die Sicherung seiner Macht, erwiesen sich als positiv nachhaltig, das kaiserliche Fernweh mit dem Ziel, die oberitalienischen Städte wieder unter kaiserliche Macht zu bringen, zahlte sich am Ende nicht aus. Weder real noch in Symbolwerten.
Er war klug, machtbewusst aber durchaus skrupellos. Vermutlich musste man in damaliger Zeit so sein, wenn man machtpolitisch überleben wollte. Denn die Konkurrenz war groß, da damals die Territorialiserung einsetzte und Herren, Grafen, Herzöge, Bischöfe und Äbte eifrig bestrebt waren, ihre zerstückelten Gebiete zu vereinen und auszudehnen.
Wofür wieder die Ereignisse um Lübeck, die Grafschaften Holstein und Storman ein plastisches Beispiel sind, dass Heinrich der Löwe sich einstige Lehns- und Gefolgsleute zu Feinden machte, die letztlich auch zu seiner Niederlage beitrugen.
Er griff nicht immer zu sauberen Mitteln, das aber gehörte zum Zeitgeist und war nicht allein des Welfen Methode im Kampf um Macht und Status.
Mit
und Yellow-Press-Ambitionen: Der Löwe war ein Welfe. Manche Charakterzüge treten bei den Abkömmlingen heute auch noch der wieder auf, könnte man denken.
[quote]Legt man heutige Maßstäbe an, so trieb Heinrich der Löwe Realpolitik, der Staufer Barbarossa hingegen eine werteorientierte Symbolpolitik. Die slawischen Stämme saßen unmittelbar an der Ostgrenze des sächsischen Herzogtums und ihre Unterwerfung bedeutete die sofortige und direkte Ausdehnung des welfischen Machtbereichs. Somit sah der Löwe seine Zukunft im Osten und konnte den kräftezehrenden Feldzügen Barbarossas in Oberitalien nichts abgewinnen. Als logische Folge dieser interessegeleiteten Machtpolitik verweigerte er dem staufischen Kaiser seine Hilfe in Oberitalien, was zu den bekannten Konsequenzen führte.
[/quote]
Gut beschrieben, denn dem Löwen verdankt man ganz konkret wesentlich mehr Nützliches und Reales als dem Staufer.
Sowohl Bayern als auch nord- und (nord)ostdeutsche Regionen haben dem Tatendrang und der Klugheit Löwen bis heute einiges zu verdanken.
Heinrichs Förderung der Städte, von der seine der seine eigene Kasse kräftig ebenso profitierte wie die Sicherung seiner Macht, erwiesen sich als positiv nachhaltig, das kaiserliche Fernweh mit dem Ziel, die oberitalienischen Städte wieder unter kaiserliche Macht zu bringen, zahlte sich am Ende nicht aus. Weder real noch in Symbolwerten.
[quote]Er war klug, machtbewusst aber durchaus skrupellos. Vermutlich musste man in damaliger Zeit so sein, wenn man machtpolitisch überleben wollte. Denn die Konkurrenz war groß, da damals die Territorialiserung einsetzte und Herren, Grafen, Herzöge, Bischöfe und Äbte eifrig bestrebt waren, ihre zerstückelten Gebiete zu vereinen und auszudehnen. [/quote]
Wofür wieder die Ereignisse um Lübeck, die Grafschaften Holstein und Storman ein plastisches Beispiel sind, dass Heinrich der Löwe sich einstige Lehns- und Gefolgsleute zu Feinden machte, die letztlich auch zu seiner Niederlage beitrugen.
Er griff nicht immer zu sauberen Mitteln, das aber gehörte zum Zeitgeist und war nicht allein des Welfen Methode im Kampf um Macht und Status.
Mit :mrgreen: und Yellow-Press-Ambitionen: Der Löwe war ein Welfe. Manche Charakterzüge treten bei den Abkömmlingen heute auch noch der wieder auf, könnte man denken.