In der Hoffnung, mein Internet hält jetzt durch:
Sehr gute Buchempfehlung von Dietrich zu einer der Frauengestalten, die ich kürzlich auch in einem Thread als herausragend aufzählte.
Ebenfalls lesenswert und eigentlich die Initialzündung für Fachwissenschaft wie Roman- Autoren/ Autorinnen, diese Persönlichkeit endlich in ein anderes Licht zu stellen als es zunächst Kleriker, dann aber auch Historiker bis in unsere Zeit taten, weil eine selbstbewusste Frau nicht ins Weltbild passte, in dem nur männliche Helden Platz hatten.*
Régine Pernoud
Königin der Troubadoure
Eleonore von Aquitanien.
Pernoud war Historikerin, diese Buch und andere sind nach wie vor lesenswert, zumal sie Quellen direkt in den Text einbezieht.
Ebenfalls, liest man das Nachwort zuerst:
Die ersten beiden erschienenen Bände der Trilogie um Aliénor d'Aquitaine von
Elizabeth Chadwick.
The Summer Queen
The Winter Crown
The Autumn Queen soll 2016 erscheinen.
Deutsch, wie so oft etwas dümmliche Titel:
Das Lied der Königin
Das Herz der Königin
????
Es ist Fiktion, allerdings sehr orientiert an detaillierten Kenntnissen des mittelalterlichen England bis in kleine Details. Von den ausführlichen Literaturangaben auf der HP der Autorin habe schon oft profitiert, bzw. mir manche längere Suche erspart.
Chadwick's Darstellung der Aliénor ist nicht historsiche Wahrheit, aber eine durchaus sehr "denkbare" Darstellung dieser Persönlichkeit in ihrer Zeit, ihrer von der Zeit bedingten Möglichkeiten und Gedanken.
Dass sie sich explizit in vielem auf Turner beruft, merkt man absolut.
Die historisch- politischen Hintergründe kommen dabei nicht zu kurz, wenn man denn einigermaßen in der Geschichte Englands Bescheid weiß.
Noch erstaunlicher ist, daß ihr Ehemann, der französische König, der Scheidung und der Wiederverheiratung zustimmte ohne irgendwelche Gebietsforderungen zu stellen.
So wurde England groß und mächtig und der Hundertjährige Krieg ausgelöst.
Was hätte Louis denn fordern können? Nichts, und mit dem, was er von Henry II. fordern wollte, ist Louis gescheitert.
*(Heroen gab es, und nicht etwa Aliénors Sohn Richard Löwenherz galt den Zeitgenossen als Inkarnation des Rittertums, sondern William Marshal- Guilleaume le Maréchal- le meilleur chevalier du monde und ein enger Vertrauer der Königin wie der Söhne und Vorlage für Wolfram von Eschenbachs "Parsifal".)
Die Umkehrung, dass Aliénor ihrer Zeit voraus war, teile ich wieder nicht, sie als Vorläuferin von Feminismus und Emanzentum zu beschreiben, ist auch verfehlt.