von Dietrich » 03.06.2015, 13:07
Paul hat geschrieben:Das Beispiel mit den Sogden zeigt doch nur, das es ganz normal ist, das Einwanderer sich mit der Vorbevölkerung vermischen und das sich auch meist sprachliche Elemente der Vorbevölkerung erhalten.
Das ist sicher richtig und ein Punkt, auf den auch ich stets hinweise. Da aber anscheinend die Vorbevölkerung kein Sprachsubstrat im Kurdischen hinterlassen hat, können wir auch über ihre ethnische identität nichts Konkretes sagen. Man kann lediglich vermuten, dass die Urartäer als letzte autochthone Bevölkerungsgruppe sowie unbekannte Bergvölker - Lulubäer, Gutäer u.a. - die Schicht einer Vorbevölkerung bildeten. Die wiederum hat natürlich zuvor andere Bevölkerungsgruppen in sich aufgenommen.
Paul hat geschrieben:Dies wird praktisch nie ausgerottet.
Von solchen Ausrottungsszenarien ist die Forschung längst abgekommen. Ohne bäuerliche Bevölkerung wäre die Versorgung einer Region komplett zusammengebrochen. Neue Herren jagten höchstens die alten Grundherren davon und setzten sich an deren Stelle. Somit änderte sich für die ländliche Bevölkerung, die in der Antike immerhin etwa 90% ausmachte, wenig.
Paul hat geschrieben:Religion ist normalerweise objektiv kein Kriterium für ein anderes Volk, auch wenn z.B. Kroaten, Serben und Bosnier das im Moment überwiegend meinen.
Es geschieht aber zuweilen, dass sich eine Bevölkerungsgruppe durch Annahme einer anderen Religion von der Hauptmasse abspaltet und im Lauf der Jahrhunderte eine eigene ethnische Identität entwickelt. Das scheint bei den Jesiden der Fall zu sein, wo sich ein Teil als eigene ethnisch-religiöse Geuppe betrachtet, ein anderer sich jedoch als ethnische Kurden sieht.
[quote="Paul"]Das Beispiel mit den Sogden zeigt doch nur, das es ganz normal ist, das Einwanderer sich mit der Vorbevölkerung vermischen und das sich auch meist sprachliche Elemente der Vorbevölkerung erhalten. [/quote]
Das ist sicher richtig und ein Punkt, auf den auch ich stets hinweise. Da aber anscheinend die Vorbevölkerung kein Sprachsubstrat im Kurdischen hinterlassen hat, können wir auch über ihre ethnische identität nichts Konkretes sagen. Man kann lediglich vermuten, dass die Urartäer als letzte autochthone Bevölkerungsgruppe sowie unbekannte Bergvölker - Lulubäer, Gutäer u.a. - die Schicht einer Vorbevölkerung bildeten. Die wiederum hat natürlich zuvor andere Bevölkerungsgruppen in sich aufgenommen.
[quote="Paul"]Dies wird praktisch nie ausgerottet. [/quote]
Von solchen Ausrottungsszenarien ist die Forschung längst abgekommen. Ohne bäuerliche Bevölkerung wäre die Versorgung einer Region komplett zusammengebrochen. Neue Herren jagten höchstens die alten Grundherren davon und setzten sich an deren Stelle. Somit änderte sich für die ländliche Bevölkerung, die in der Antike immerhin etwa 90% ausmachte, wenig.
[quote="Paul"]Religion ist normalerweise objektiv kein Kriterium für ein anderes Volk, auch wenn z.B. Kroaten, Serben und Bosnier das im Moment überwiegend meinen.[/quote]
Es geschieht aber zuweilen, dass sich eine Bevölkerungsgruppe durch Annahme einer anderen Religion von der Hauptmasse abspaltet und im Lauf der Jahrhunderte eine eigene ethnische Identität entwickelt. Das scheint bei den Jesiden der Fall zu sein, wo sich ein Teil als eigene ethnisch-religiöse Geuppe betrachtet, ein anderer sich jedoch als ethnische Kurden sieht.