von Dietrich » 22.05.2015, 14:47
Ruaidhri hat geschrieben:
Seine Hypothese einer autochthone Entwicklung zu dem, was man so Indo-europäisch nennt statt der Invasion von Reitervölkern hat hat viele Argumente für sich. Und die Archäologie unterstützt seine Hypothese anscheinend auch.
"Nomaden, Indogermanen, Invasion: zur Entstehung eines Mythos" (Halle 2002) heißt die interessante Publikation von
Alexander Häusler, in der er die verbreitete indoeuropäische Invasionstheorie bestreitet.
http://www.nomadsed.de/fileadmin/user_u ... eusler.pdf
Man muss ihm dabei nicht folgen, denn andere Wissenschaftler wie z.B. der US-Archäologe David Anthony, der Sprachwissenschaftler Harald Haarmann oder die US-Archäologin Marija Gimbutas treten kräftig FÜR die Invasionshypothese ein. Gegner und Verteidiger der Hypothese bringen einleuchtende Argumente vor, sodass man als Laie kaum in der Lage ist, deren Stichhaltigkeit im Einzelnen zu beurteilen:
1. David Anthony, The Horse, the Wheel, and Language: How Bronze-Age Riders from the Eurasian Steppes Shaped the Modern World. Princeton University Press, Princeton 2007 ISBN 978-0-691-14818-2
2. David Anthony, The Kurgan culture. Indo-european origins and the domestication of the horse, a reconsideration. in. Current Anthropology. University of Chicago, Chicago Illinois, 27.1986, S. 291–313. ISSN 0011-3204
3. Harald Haarmann, Die Indoeuropäer. Herkunft, Sprachen, Kulturen, München 2012, ISBN 978-3-406-60682-3
4. Marija Gimbutas, Die Ethnogenese der europäischen Indogermanen. Institut für Sprachwissenschaft, Innsbruck 1992, ISBN 3-85124-625-X.
5. Marija Gimbutas, Das Ende Alteuropas. Der Einfall von Steppennomaden aus Südrussland und die Indogermanisierung Mitteleuropas. in: Archeolingua. Series minor 6., jointly edited by the Archaeological Institute of the Hungarian Academy of Sciences and the Linguistic Institute of the University of Innsbruck. Archaeolingua Alapítvány, Budapest 1994 (auch als Buch). ISSN 1216-6847, ISBN 3-85124-171-1
Ich habe vieles davon gelesen und neige der Hypothese einer Invasion der Indoeuropäer zu. Allerdings nicht so, wie das früher einmal vermutet wurde: Einfall auf breiter Front wie die Hunnen. Das ist heutzutage längst vom Tisch. Vielmehr wird ein allmähliches Einsickern indoeuropäischer Gruppen favorisiert, die aufgrund straffer Führung und militärischer Überlegenheit im Verlauf vieler Jahrhunderte die eingeborene Bevölkerung sprachlich und kulturell dominierten, überformten und assimilierten.
[quote="Ruaidhri"]
Seine Hypothese einer autochthone Entwicklung zu dem, was man so Indo-europäisch nennt statt der Invasion von Reitervölkern hat hat viele Argumente für sich. Und die Archäologie unterstützt seine Hypothese anscheinend auch.[/quote]
[b]"Nomaden, Indogermanen, Invasion: zur Entstehung eines Mythos"[/b] (Halle 2002) heißt die interessante Publikation von [i]Alexander Häusle[/i]r, in der er die verbreitete indoeuropäische Invasionstheorie bestreitet. [url]http://www.nomadsed.de/fileadmin/user_upload/redakteure/Dateien_Publikationen/Mitteilungen_des_SFB/owh3haeusler.pdf[/url]
Man muss ihm dabei nicht folgen, denn andere Wissenschaftler wie z.B. der US-Archäologe David Anthony, der Sprachwissenschaftler Harald Haarmann oder die US-Archäologin Marija Gimbutas treten kräftig FÜR die Invasionshypothese ein. Gegner und Verteidiger der Hypothese bringen einleuchtende Argumente vor, sodass man als Laie kaum in der Lage ist, deren Stichhaltigkeit im Einzelnen zu beurteilen:
1. David Anthony, The Horse, the Wheel, and Language: How Bronze-Age Riders from the Eurasian Steppes Shaped the Modern World. Princeton University Press, Princeton 2007 ISBN 978-0-691-14818-2
2. David Anthony, The Kurgan culture. Indo-european origins and the domestication of the horse, a reconsideration. in. Current Anthropology. University of Chicago, Chicago Illinois, 27.1986, S. 291–313. ISSN 0011-3204
3. Harald Haarmann, Die Indoeuropäer. Herkunft, Sprachen, Kulturen, München 2012, ISBN 978-3-406-60682-3
4. Marija Gimbutas, Die Ethnogenese der europäischen Indogermanen. Institut für Sprachwissenschaft, Innsbruck 1992, ISBN 3-85124-625-X.
5. Marija Gimbutas, Das Ende Alteuropas. Der Einfall von Steppennomaden aus Südrussland und die Indogermanisierung Mitteleuropas. in: Archeolingua. Series minor 6., jointly edited by the Archaeological Institute of the Hungarian Academy of Sciences and the Linguistic Institute of the University of Innsbruck. Archaeolingua Alapítvány, Budapest 1994 (auch als Buch). ISSN 1216-6847, ISBN 3-85124-171-1
Ich habe vieles davon gelesen und neige der Hypothese einer Invasion der Indoeuropäer zu. Allerdings nicht so, wie das früher einmal vermutet wurde: Einfall auf breiter Front wie die Hunnen. Das ist heutzutage längst vom Tisch. Vielmehr wird ein allmähliches Einsickern indoeuropäischer Gruppen favorisiert, die aufgrund straffer Führung und militärischer Überlegenheit im Verlauf vieler Jahrhunderte die eingeborene Bevölkerung sprachlich und kulturell dominierten, überformten und assimilierten.