von Wendenkönig » 15.01.2015, 22:08
Zum Zustand der Truppen kann ich nur sagen, dass alle Waffengattungen ihr Handwerk beherrschten, aber natürlich die Motivation nicht sonderlich hoch war. Die wenigsten waren begeisterte Soldaten, man erfüllte eben mürrisch seine Pflicht. Verhätschelte Wohlstandssoldaten waren wir aber nicht, es wurde teilweise echte Leidensfähigkeit abverlangt - und oft mit dem Hinweis, dass die Gegner im Osten noch ganz anders rangenommen wurden.
Ist interessant zu lesen. Diese Zeilen kann ich für die NVA voll übernehmen und bestätigen. In dem Fall haben sie uns wohl auf beiden Seiten den gleichen Mist erzählt. Man, man, man, ich könnte ko....!
Es gab das "Schreckgespenst" Nato-Alarm, wenn der ausgerufen wurde, war Ausgangssperre. Und ich nehme an, wenn die NVA alle Fahrzeuge aufgetankt, Munition ausgegeben hätte und die Truppen gen Westen verlegt hätte, wären die Kasernen voll gewesen.
Aber natürlich stimmt, das an normalen Wochenenden das Gros der Truppen zu Hause war.
Also zu meiner Zeit, wenn ich mich recht erinnere, gab es solchen Extra- Alarm von Seiten des WP nicht. Mit dem zu Hause sein war es ja bei uns genau umgedreht. Das Gros war ja immer in der Kaserne und lag in Bereitschaft. Was im Ernstfall von zu Hause zurückbeordert worden wäre, wäre dann per Achse nachgeführt worden. WENN wir in Marsch gesetzt worden wären ...ja, da hast Du Recht, es wär viel "Masse" auf Euch zugekommen, allerdings, die LKW waren immer vollgetankt und die Munition war auf den entsprechenden LKW verladen. Der Kampfsatz von 300 Schuss war immer greifbar und wäre während der Marschpausen verteilt worden. Klar sind bei Märschen auch Fahrzeuge liegen geblieben aber das war nicht der Rede wert, im Vergleich zur Gesamtmasse.
Offensivpläne gab es nicht. Ich war bei einer Einheit mit atomaren Kurzstreckenraketen, nach Abschaffung der Mittelstreckenraketen das Einzige, was an mobilem Einsatzmaterial vorhanden war. Die Raketen mit gut 100 km Reichweite waren alle im Westen der Republik stationiert, Der 3.Weltkrieg hätte also auf dem Boden der ehemaligen BRD stattgefunden.
Stimmt, so ein Krieg wäre auf gesamtdeutschem Boden durchgeführt worden. Bei uns wären nämlich die russischen Raketen eingeschlagen. Laut Propaganda wäret ihr ja bei uns unterwegs gewesen, da ihr ja der Aggressor für uns wart. Wir hatten sowieso nur die Aufgabe uns, ich glaube 30 min oder drei Tage, ich weiß es wirklich nicht mehr. Auf jeden Fall sehr kurze Zeit. Wie weit soll man mit dreihundert Schuss schon kommen. (natürlich ist diese Zeit auf einen Angriff eurerseits bezogen. Ansonsten hätten wir ja Nieten geputzt
) zu halten. Dann hätten die Russen mitgemischt. Wir waren offiziell Kanonenfutter. Viel Landkrieg zwischen Deutschen, hätte es wohl nicht gegeben ...nur gut, dass es nie so weit kam!!!
Heute nehme ich an, dass das westliche Material deutlich besser war, vor allem Luftwaffe und alles, was mit Elektronik zu tun hatte.
glaub ich nicht so unbedingt.
Kleine Anekdote: Als in Spremberg, das PR- 14 an die Bundeswehr übergeben wurde, kam ein OSL Prinz von ...Namen hab ich vergessen, da für mich ja uninteressant, (damals) und hat sich natürlich viel Zeit genommen um die Bestände, Zustand, Einsatzbereitschaft usw. zu begutachten. Seine Worte, O-Ton nach der Besichtigung: Dass ihr gut wart wussten wir ja aber dass ihr SO gut wart, damit hätten wir nicht gerechnet.
[color=#FF8000]Zum Zustand der Truppen kann ich nur sagen, dass alle Waffengattungen ihr Handwerk beherrschten, aber natürlich die Motivation nicht sonderlich hoch war. Die wenigsten waren begeisterte Soldaten, man erfüllte eben mürrisch seine Pflicht. Verhätschelte Wohlstandssoldaten waren wir aber nicht, es wurde teilweise echte Leidensfähigkeit abverlangt - und oft mit dem Hinweis, dass die Gegner im Osten noch ganz anders rangenommen wurden. [/color]
Ist interessant zu lesen. Diese Zeilen kann ich für die NVA voll übernehmen und bestätigen. In dem Fall haben sie uns wohl auf beiden Seiten den gleichen Mist erzählt. Man, man, man, ich könnte ko....!
[color=#FF8000]Es gab das "Schreckgespenst" Nato-Alarm, wenn der ausgerufen wurde, war Ausgangssperre. Und ich nehme an, wenn die NVA alle Fahrzeuge aufgetankt, Munition ausgegeben hätte und die Truppen gen Westen verlegt hätte, wären die Kasernen voll gewesen.
Aber natürlich stimmt, das an normalen Wochenenden das Gros der Truppen zu Hause war. [/color]
Also zu meiner Zeit, wenn ich mich recht erinnere, gab es solchen Extra- Alarm von Seiten des WP nicht. Mit dem zu Hause sein war es ja bei uns genau umgedreht. Das Gros war ja immer in der Kaserne und lag in Bereitschaft. Was im Ernstfall von zu Hause zurückbeordert worden wäre, wäre dann per Achse nachgeführt worden. WENN wir in Marsch gesetzt worden wären ...ja, da hast Du Recht, es wär viel "Masse" auf Euch zugekommen, allerdings, die LKW waren immer vollgetankt und die Munition war auf den entsprechenden LKW verladen. Der Kampfsatz von 300 Schuss war immer greifbar und wäre während der Marschpausen verteilt worden. Klar sind bei Märschen auch Fahrzeuge liegen geblieben aber das war nicht der Rede wert, im Vergleich zur Gesamtmasse.
[color=#FF8000]Offensivpläne gab es nicht. Ich war bei einer Einheit mit atomaren Kurzstreckenraketen, nach Abschaffung der Mittelstreckenraketen das Einzige, was an mobilem Einsatzmaterial vorhanden war. Die Raketen mit gut 100 km Reichweite waren alle im Westen der Republik stationiert, Der 3.Weltkrieg hätte also auf dem Boden der ehemaligen BRD stattgefunden. [/color]
Stimmt, so ein Krieg wäre auf gesamtdeutschem Boden durchgeführt worden. Bei uns wären nämlich die russischen Raketen eingeschlagen. Laut Propaganda wäret ihr ja bei uns unterwegs gewesen, da ihr ja der Aggressor für uns wart. Wir hatten sowieso nur die Aufgabe uns, ich glaube 30 min oder drei Tage, ich weiß es wirklich nicht mehr. Auf jeden Fall sehr kurze Zeit. Wie weit soll man mit dreihundert Schuss schon kommen. (natürlich ist diese Zeit auf einen Angriff eurerseits bezogen. Ansonsten hätten wir ja Nieten geputzt ;) ) zu halten. Dann hätten die Russen mitgemischt. Wir waren offiziell Kanonenfutter. Viel Landkrieg zwischen Deutschen, hätte es wohl nicht gegeben ...nur gut, dass es nie so weit kam!!!
[color=#FF8000]Heute nehme ich an, dass das westliche Material deutlich besser war, vor allem Luftwaffe und alles, was mit Elektronik zu tun hatte.[/color]
glaub ich nicht so unbedingt.
Kleine Anekdote: Als in Spremberg, das PR- 14 an die Bundeswehr übergeben wurde, kam ein OSL Prinz von ...Namen hab ich vergessen, da für mich ja uninteressant, (damals) und hat sich natürlich viel Zeit genommen um die Bestände, Zustand, Einsatzbereitschaft usw. zu begutachten. Seine Worte, O-Ton nach der Besichtigung: Dass ihr gut wart wussten wir ja aber dass ihr SO gut wart, damit hätten wir nicht gerechnet.