Assyrien - Aufstieg und Untergang

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Re: Assyrien - Aufstieg und Untergang

von Dietrich » 08.01.2015, 18:21

Spartaner hat geschrieben: Es macht durchaus Sinn diese 17 Könige einzufügen. Dadurch wurde der Machtanspruch des neuen Herrschers über die durchaus (was Menander schrieb ) gemischte Bevölkerung manifestiert und um die eroberten Städte dauerhaft zu einen zu einem, wie in der Geschichtsschreibung förmulierten ersten assyrischen Reiches ohne inneren Widerstand zu formieren.
Das mag sicher ein wichtiger Punkt gewesen sein. Die Ethnogenese der Assyrer vollzieht sich im Dunkeln, aber es werden sicher mehrere Ethnien daran beteiligt gewesen sein. Allein schon vom Umland kommen dafür infrage Westsemiten (vermutlich Amoriter), Hurriter und besonders die Akkader, deren Sprache sich schließlich durchsetzte. Damit unterscheidet sich die assyrische Ethnie ein wenig von der babylonischen, auch wenn beide Bevölkerungsgruppen die akkadische Sprache übernahmen.

Re: Assyrien - Aufstieg und Untergang

von Spartaner » 08.01.2015, 18:14

Dietrich hat geschrieben: Die "in Zelten lebenden" frühen Könige Assurs waren sicher keine Assyrer sondern nomadische Westsemiten, vielleicht Amoriter. Die späteren Assyrer haben diese "Könige" einfach ihrer Liste hinzugefügt, was ich insofern erstaunlich finde, als die nomadischen Zeltherrscher den stolzen Assyrern anscheinend nicht peinlich waren.
Es macht durchaus Sinn diese 17 Könige einzufügen. Dadurch wurde der Machtanspruch des neuen Herrschers über die durchaus (was Menander schrieb ) gemischte Bevölkerung manifestiert und um die eroberten Städte dauerhaft zu einen zu einem, wie in der Geschichtsschreibung förmulierten ersten assyrischen Reiches ohne inneren Widerstand zu formieren.

Re: Assyrien - Aufstieg und Untergang

von Dietrich » 08.01.2015, 15:08

Menander hat geschrieben:ies wäre also denkbar, dass sich unter der führungsschicht der (zu beginn der akkadischen herrschaft) noch nicht urbaniserten bevölkerungsgruppen (also den subaräern) die sogenannten 'zeltkönige' befanden, mit denen die assyrer viel später ihre königsliste beginnen ließen!
Die "in Zelten lebenden" frühen Könige Assurs waren sicher keine Assyrer sondern nomadische Westsemiten, vielleicht Amoriter. Die späteren Assyrer haben diese "Könige" einfach ihrer Liste hinzugefügt, was ich insofern erstaunlich finde, als die nomadischen Zeltherrscher den stolzen Assyrern anscheinend nicht peinlich waren.

Re: Assyrien - Aufstieg und Untergang

von Menander » 07.01.2015, 22:28

ich denke, man kann annehmen, dass die akkadische herrschaft in den "randbereichen" (assyrien tritt ja erst in der akkadischen zeit in den schriftsprachliche welt ein) sicherlich nicht so straff durchorganisiert war wie in den "zentren" mesopotamiens! an befestigten orten eine akkadsiche garnison zu stationieren (und den dazugehörigen verwaltungsapparat) war eine durchaus gängige praxis der akkader in den von ihnen eroberten gebieten! es wäre also denkbar, dass sich unter der führungsschicht der (zu beginn der akkadischen herrschaft) noch nicht urbaniserten bevölkerungsgruppen (also den subaräern) die sogenannten 'zeltkönige' befanden, mit denen die assyrer viel später ihre königsliste beginnen ließen!

Re: Assyrien - Aufstieg und Untergang

von Dietrich » 06.01.2015, 15:35

Menander hat geschrieben: wenn dazu in rechnung stellt, dass die wirtschaftliche erschließung der erzeugnisse (west)anatoliens durch assyrische händler (an dieser stellle verweise ich auf die ausgrabungen in der stadt kanis bzw. den dort entdeckten archiven assyrischer händler) wahrscheinlich schon in dieser zeit (unter umständen sogar noch früher) begonnen hat, kann eine gewisse bedeutung assurs am ende des dritten vorchristlichen jahrtausends als durchaus denkbar angesehen werden.
Keramikfunde aus dem 5. Jahrtausend zeigen, dass dieser Raum bereits in der prähistorischen Epoche besiedelt war. Möglicherwrise hatte der landschaftlich markante Ort des späteren Assur schon früh eine gewisse Bedeutung für die in der näheren und weiteren Umgebung lebenden Menschen. Archäologisch erwiesen ist es, dass der Ort seit etwa der Mitte des 3. Jahrtausends dauerhaft besiedelt war. Das zeigen nicht nur Wohnhäuser aus altakkadischer Zeit (24. - 22. Jh.), sondern vor allem Fundamente eines ergrabenen großen Kultbaus mit Objekten wie Tonfiguren, Zeremonialgefäßen, Ornamenten aus wertvollen Materialien usw.

Die ältesten Schriftfunde aus der Stadt Assur werden ins 23. Jh. datiert. Unter anderem fand sich ein steinerner Keulenkopf mit Weiheinschriften der Akkad-Herrscher Rimusch (etwa 2278 - 2270) und Manischtuschu (ca. 2269 - 2255). Unklar bleibt allerdings der Status Assurs zu jener Zeit, ob also Provinzstadt, religiöses Zentrum, kultisches Zentrum. Nach dem Untergang des Reichs von Akkad wurde die Stadt Assur von Herrschern der III. Dynastie von Ur beherrscht, etwa in der Zeit zwischen 2100 bis 2000. Als das Reich von Ur zusammenbrach, erlangte Assur seine Selbstständigkeit zurück.

Über das frühe 2. Jahrtausend berichten dann Keilschrifttafeln aus Kültepe in Zentralanatolien, wo sich eine Niederlassung assyrischer Kaufleute befand. Diese so genannten "kappadokischen Schrifttafeln" sind ein Glücksfall, denn sie sind in der ältesten Form des von den Assyrern gesprochenen Akkadisch abgefasst, dem "Altassyrisch".

Die assyrische Königsliste reicht zwar bis etwa 2300 v. Chr. zurück, doch gibt es eine einigermaßen gesicherte Überlieferung erst ab etwa 1900. Dass die frühen Herrscher noch "in Zelten" gelebt hätten, ist eine erstaunliche Überlieferung. Das kann nur mit dem prähistorischen westsemitisch-akkadischen Bevölkerungssubstrat zusammenhängen, das stellenweise noch nomadisch oder halbnomadisch lebte.

Re: Assyrien - Aufstieg und Untergang

von Menander » 06.01.2015, 14:38

Dietrich schrieb:
"Die Altorientalisten gehen von einem assyrischen Stadtstaat aus, der Ende des 3. Jahrtausend v. Chr. entstand. Eine damals noch unbedeutende Siedlung, vergleichbar mit vielen kleinen Stadtstaaten im südlichen Mesopotamien. Historische Bedeutung erlangte dieses Gebilde erst ab der Mitte des 2. Jahrtausend"

"Išbi-Erra von isin hat gegen einen ensi von subartu gekämpft. wer es war, bleibt unklar"! Išbi-Erra hat um die jahrtausendwende regiert...also muss um diese zeit im assur bereits ein "ensi" (vielleicht schon einer aus der Puzur-Aššur dynastie?) regiert haben, dessen machtentfaltung groß genug war, dass ein kampf gegen ihn Išbi-Erra wichtig genug erschien, der nachwelt hinterlassen zu werden. das könnte man als ein indiz werten, dass assur bereits eine gewisse (politische) bedeutung erlangt hat. wenn dazu in rechnung stellt, dass die wirtschaftliche erschließung der erzeugnisse (west)anatoliens durch assyrische händler (an dieser stellle verweise ich auf die ausgrabungen in der stadt kanis bzw. den dort entdeckten archiven assyrischer händler) wahrscheinlich schon in dieser zeit (unter umständen sogar noch früher) begonnen hat, kann eine gewisse bedeutung assurs am ende des dritten vorchristlichen jahrtausends als durchaus denkbar angesehen werden.

Re: Assyrien - Aufstieg und Untergang

von Dietrich » 06.01.2015, 13:43

Paul hat geschrieben:Ninive war doch eine wichtige Stadt der alten Assyrer. die Niniveebene ist noch heute ein Zentrum der modernen Assyrer.
Unbestrittenes religiöses und administratives Zentrum Assyriens war weit über tausend Jahre die Stadt Assur. Das änderte sich erst zur Zeit des Neuassyrischen Reichs. Sanherib machte im Jahr 704 Ninive zur Hauptstadt und verlagerte damit den politischen Schwerpunkt. Als Wohnsitz des Nationalgottes Assur blieb die Stadt Assur jedoch trotz der Verlegung des Regierungssitzes der religiöse Mittelpunkt des Neuassyrischen Reiches,
Paul hat geschrieben:Das alte Assyrisch hat sich in der Region zum Aramäischen weiter entwickelt. Die modernen Assyrer sprechen noch eine Form des modernen Aramäisch/modernes Assyrisch. Es gibt eine Siedlungskontinuität ind kontinuirliche Sprachentwicklung und damit auch eine ethnische Kontinuität.
Auch das moderne italienisch ist die Weiterentwicklung des Latein.
Das akkadische Assyrisch und Aramäisch sind zwei völlig verschiedene Sprachen. Da hat sich nichts "aus dem anderen" entwickelt. Akkadisch/Assyrisch ist eine ostsemitische Sprache, Aramäisch hingegen eine westsemitische. Nach dem Untergang des assyrischen Staates verschwand die assyrische Variante des Akkadischen und es erhielt sich nur das akkadische Babylonisch eine gewisse Zeit. Spätestens im 5. Jh. v. Chr. waren Assyrisch und Babylonisch als gesprochene Sprache ausgestorben und vom westsemitischen Aramäisch verdrängt worden.

Re: Assyrien - Aufstieg und Untergang

von Paul » 06.01.2015, 02:04

Ninive war doch eine wichtige Stadt der alten Assyrer. die Niniveebene ist noch heute ein Zentrum der modernen Assyrer. Das alte Assyrisch hat sich in der Region zum Aramäischen weiter entwickelt. Die modernen Assyrer sprechen noch eine Form des modernen Aramäisch/modernes Assyrisch. Es gibt eine Siedlungskontinuität ind kontinuirliche Sprachentwicklung und damit auch eine ethnische Kontinuität.
Auch das moderne italienisch ist die Weiterentwicklung des Latein.

Re: Assyrien - Aufstieg und Untergang

von Dietrich » 05.01.2015, 14:54

Menander hat geschrieben: zu beginn der liste ist eine reihe von 17 "königen" aufgezählt, die noch "in zelten wohnten". in der tat sind die namen der 'zeltkönige' zum teil noch "kanaanäisch". die unmittelbaren vorgänger des Puzur-Aššur haben namen, die offenbar nicht semitisch sind. diese herrscher gehörten wohl der autochtonen vorsemitischen bevölkerung assyriens an, den subaräern, d.h. den einwohnern subartus.
Über die so genannten Subaräer ist viel gerätselt worden. Im allgemeinen wird damit ein vorassyrisches Bevölkerungssubstrat verbunden, das aber ebenfalls nicht homogen war. Vermutlich gab es im nordmesopotamischen Raum ein ethnisches Konglomerat von kaukasischen (hurritischen?) und westsemitischen Bevölkerungsgruppen. Sie verschmolzen mit den aus dem Süden vordringenden Akkadern allmählich zum Volk der Assyrer, wobei sich die akkadische Sprache in einer assyrischen Variante durchsetzte.
Menander hat geschrieben:mein eintrag war auscließlich darauf gemünzt, dass von einem (assyrischen)reich eigentlich frühestens ab Puzur-Aššur, im sinne einer synchroniserung mit dem geschichtlichen raum eigentlich erst ab Ilu-šūma gesprochen werden kann; was natürlich eine "vorgeschichte" und "heranbildung" eines staates in der zeit davor nicht nur nicht ausschließt sondern zwingend voraussetzt!
Die Altorientalisten gehen von einem assyrischen Stadtstaat aus, der Ende des 3. Jahrtausend v. Chr. entstand. Eine damals noch unbedeutende Siedlung, vergleichbar mit vielen kleinen Stadtstaaten im südlichen Mesopotamien. Historische Bedeutung erlangte dieses Gebilde erst ab der Mitte des 2. Jahrtausend.

Re: Assyrien - Aufstieg und Untergang

von Spartaner » 04.01.2015, 01:48

Menander hat geschrieben:lieber dietrich!

ich zitiere aus "fischer weltgeschichte - die altorientalischen reiche I":
"Ilu-šūma von assyrien war der enkel von Puzur-Aššur und der sohn von Šalim-aḫum! mit der Puzur-Aššur dynastie setzt in assyrien eine akkadische herrscherreihe ein, die eine generation vor Ḫammu-rapi durch Šamši-Adad enthront wurde. die schwierigkeit, die vorgänger des Šamši-Adad in genaue zeitliche beziehung zu isin und larsa zu setzen, vermag auch die große assyrische königsliste nicht zu lösen. diese liste wurde im 8.jahrhundert v.chr. kompiliert, und das recht unklare bild, das sie von den anfängen selbständiger herrschaft in assur vermittelt, zeigt, dass die erinnerung an die vorgänge nach dem zusammenbruch des reiches von ur III (dreizehn jahrhunderte vorher!) verloren gegangen war. das ist nicht weiter verwunderlich. zu beginn der liste ist eine reihe von 17 "königen" aufgezählt, die noch "in zelten wohnten". in der tat sind die namen der 'zeltkönige' zum teil noch "kanaanäisch". die unmittelbaren vorgänger des Puzur-Aššur haben namen, die offenbar nicht semitisch sind. diese herrscher gehörten wohl der autochtonen vorsemitischen bevölkerung assyriens an, den subaräern, d.h. den einwohnern subartus. subartu ist der alte name für den assyrischen raum. wir kennen ihn alber nur aus babylonischen quellen. er wurde sowohl für die nichtsemitische als auch die eigentliche assyrische, d.h. semitische bevölkerung des landes gebraucht. subartu war im übrigen kein scharf umrissener geographischer begriff. von Puzur-Aššurs vorgängern sind bisher keine inschriften bekannt. wir wissen daher nicht, wieweit die angaben der assyrischen königsliste zuverlässig sind. Išbi-Erra von isin hat gegen einen ensi von subartu gekämpft. wer es war, bleibt unklar."

mein eintrag war auscließlich darauf gemünzt, dass von einem (assyrischen)reich eigentlich frühestens ab Puzur-Aššur, im sinne einer synchroniserung mit dem geschichtlichen raum eigentlich erst ab Ilu-šūma gesprochen werden kann; was natürlich eine "vorgeschichte" und "heranbildung" eines staates in der zeit davor nicht nur nicht ausschließt sondern zwingend voraussetzt!

gruß menander
Von einem assyrischen Reich denke ich kann man zu der Zeit noch nicht sprechen. Aschur war zu der Zeit ein Stadtstaat. Richtig ist, das wie du angeschrieben hast, es Vorgängerkönige waren, deren zeitliche Abfolge man auch nicht klar einordnen kann.
Erst als der amoritische Herrscher Shamshi-Adad I von Babylon ausgehend - Ekallatum eroberte und von dort aus die Stadt Aschur eroberte formte sich ein erstes assyrisches Reich. Später eroberte er auch Mari dazu . Er vereinigte somit mehrere unabhängige assyrische Stadtstaaten.

Re: Assyrien - Aufstieg und Untergang

von Menander » 04.01.2015, 00:04

lieber dietrich!

ich zitiere aus "fischer weltgeschichte - die altorientalischen reiche I":
"Ilu-šūma von assyrien war der enkel von Puzur-Aššur und der sohn von Šalim-aḫum! mit der Puzur-Aššur dynastie setzt in assyrien eine akkadische herrscherreihe ein, die eine generation vor Ḫammu-rapi durch Šamši-Adad enthront wurde. die schwierigkeit, die vorgänger des Šamši-Adad in genaue zeitliche beziehung zu isin und larsa zu setzen, vermag auch die große assyrische königsliste nicht zu lösen. diese liste wurde im 8.jahrhundert v.chr. kompiliert, und das recht unklare bild, das sie von den anfängen selbständiger herrschaft in assur vermittelt, zeigt, dass die erinnerung an die vorgänge nach dem zusammenbruch des reiches von ur III (dreizehn jahrhunderte vorher!) verloren gegangen war. das ist nicht weiter verwunderlich. zu beginn der liste ist eine reihe von 17 "königen" aufgezählt, die noch "in zelten wohnten". in der tat sind die namen der 'zeltkönige' zum teil noch "kanaanäisch". die unmittelbaren vorgänger des Puzur-Aššur haben namen, die offenbar nicht semitisch sind. diese herrscher gehörten wohl der autochtonen vorsemitischen bevölkerung assyriens an, den subaräern, d.h. den einwohnern subartus. subartu ist der alte name für den assyrischen raum. wir kennen ihn alber nur aus babylonischen quellen. er wurde sowohl für die nichtsemitische als auch die eigentliche assyrische, d.h. semitische bevölkerung des landes gebraucht. subartu war im übrigen kein scharf umrissener geographischer begriff. von Puzur-Aššurs vorgängern sind bisher keine inschriften bekannt. wir wissen daher nicht, wieweit die angaben der assyrischen königsliste zuverlässig sind. Išbi-Erra von isin hat gegen einen ensi von subartu gekämpft. wer es war, bleibt unklar."

mein eintrag war auscließlich darauf gemünzt, dass von einem (assyrischen)reich eigentlich frühestens ab Puzur-Aššur, im sinne einer synchroniserung mit dem geschichtlichen raum eigentlich erst ab Ilu-šūma gesprochen werden kann; was natürlich eine "vorgeschichte" und "heranbildung" eines staates in der zeit davor nicht nur nicht ausschließt sondern zwingend voraussetzt!

gruß menander

Re: Assyrien - Aufstieg und Untergang

von Menander » 03.01.2015, 23:26

lieber spartaner!

ich hab da nichts verwechselt ;-)
in einer neuassyrischen chronik wird ein kriegszug des Ilu-šūma gegen babylon bzw. Sūmu-Abum erwähnt (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Ilu-%C5%A1%C5%ABma ) !

gruß menander

Re: Assyrien - Aufstieg und Untergang

von Spartaner » 03.01.2015, 19:46

Menander hat geschrieben:
assyrien im sinne von (alt)assyrisches reich ist im dritten jahrtausend noch nicht existent bzw. noch nicht als eigenständiges volk/reich in die geschichte eingetreten! der erste historisch fassbare assyrische könig ist Ilu-šūma, der durch eine neuassyrische chronik mit Sūmu-Abum verbunden wird, was eine zeitliche verortung rund um oder besser noch nach 1900 v.chr. erlauben könnte!
Da hast du bestimmt etwas verwechselt.
Das war der 1. babylonische König - (Sūmu-Abum)
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_ ... %C3%B6nige


"Šamši-Adad nannte sich als erster Herrscher in Assyrien Šar kiššatim, „König der Gesamtheit“, dem Beispiel Sargons folgend.".........
"In der assyrischen Königsliste wird berichtet, dass er der Sohn des Ila-Kabkabi war."
"In der Königsliste wird weiter berichtet, dass Šamši-Adad von Babylon aus Ekallatum eroberte, dort drei Jahre herrschte, dann gegen Aššur zog, den dortigen Herrscher Erišum II. absetzte und 33 Jahre lang Assyrien regierte."
http://de.wikipedia.org/wiki/%C5%A0am%C ... Geschichte

Re: Assyrien - Aufstieg und Untergang

von Dietrich » 03.01.2015, 13:11

Menander hat geschrieben:dietrich schrieb: "Im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. erlebte Assyrien wie auch andere vorderasiatische Staaten Auf- und Abstiege, wobei sich das Land mal vergrößerte und mal verkleinerte. Die explosionsartige Ausweitung des assyrischen Territoriums muss man auf das Neuassyrische Reich eingrenzen, also die Zeit vom 9. bis 7. Jh. v. Chr."

assyrien im sinne von (alt)assyrisches reich ist im dritten jahrtausend noch nicht existent bzw. noch nicht als eigenständiges volk/reich in die geschichte eingetreten! der erste historisch fassbare assyrische könig ist Ilu-šūma, der durch eine neuassyrische chronik mit Sūmu-Abum verbunden wird, was eine zeitliche verortung rund um oder besser noch nach 1900 v.chr. erlauben könnte!
Die Ethnogenese der Assyrer liegt im Dunkeln. Man kann vermuten, dass sich im 3. Jahrtausend v. Chr. verschiedene neue Volksgruppen von Süden her - wohl vor allem semitische Akkader - mit der sicher nicht homogenen Urbevölkerung mischten. So erscheinen die semitischen Assyrer ein Rassengemisch aus alten akkadischen (alten babylonischen) hurritischen, nordwestsemitischen und anderen Völkerschaften gewesen zu sein.

Die Formierung des assyrischen Ethnos fällt somit ins 3. Jahrtausend, während frühe Schriftquellen ab etwa 2000 v. Chr. einen assyrischen Staat bezeugen. Einige Hypothesen gehen von einer noch früheren staatlichen Existenz aus. So schreibt das "Lexikon Alte Kulturen":

"Nach der vorgeschichtlichen Periode nahm Assyrien bis ins 3. Jahrtausend v. Chr, teil an der Entwicklung des nunmehr besiedelten Südens (Babylonien) ... Nach 2400 v. Chr. entstand wohl unter Einfluss der akkadischen Zuwanderer ein lokales Fürstentum um Assur unter sumerischer Oberhoheit." (Lexikon Alte Kulturen, Band 1, Mannheim 1990, S. 212)

Re: Assyrien - Aufstieg und Untergang

von Menander » 03.01.2015, 12:29

dietrich schrieb: "Im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. erlebte Assyrien wie auch andere vorderasiatische Staaten Auf- und Abstiege, wobei sich das Land mal vergrößerte und mal verkleinerte. Die explosionsartige Ausweitung des assyrischen Territoriums muss man auf das Neuassyrische Reich eingrenzen, also die Zeit vom 9. bis 7. Jh. v. Chr."

assyrien im sinne von (alt)assyrisches reich ist im dritten jahrtausend noch nicht existent bzw. noch nicht als eigenständiges volk/reich in die geschichte eingetreten! der erste historisch fassbare assyrische könig ist Ilu-šūma, der durch eine neuassyrische chronik mit Sūmu-Abum verbunden wird, was eine zeitliche verortung rund um oder besser noch nach 1900 v.chr. erlauben könnte!

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