von Menander » 04.01.2015, 00:04
lieber dietrich!
ich zitiere aus "fischer weltgeschichte - die altorientalischen reiche I":
"Ilu-šūma von assyrien war der enkel von Puzur-Aššur und der sohn von Šalim-aḫum! mit der Puzur-Aššur dynastie setzt in assyrien eine akkadische herrscherreihe ein, die eine generation vor Ḫammu-rapi durch Šamši-Adad enthront wurde. die schwierigkeit, die vorgänger des Šamši-Adad in genaue zeitliche beziehung zu isin und larsa zu setzen, vermag auch die große assyrische königsliste nicht zu lösen. diese liste wurde im 8.jahrhundert v.chr. kompiliert, und das recht unklare bild, das sie von den anfängen selbständiger herrschaft in assur vermittelt, zeigt, dass die erinnerung an die vorgänge nach dem zusammenbruch des reiches von ur III (dreizehn jahrhunderte vorher!) verloren gegangen war. das ist nicht weiter verwunderlich. zu beginn der liste ist eine reihe von 17 "königen" aufgezählt, die noch "in zelten wohnten". in der tat sind die namen der 'zeltkönige' zum teil noch "kanaanäisch". die unmittelbaren vorgänger des Puzur-Aššur haben namen, die offenbar nicht semitisch sind. diese herrscher gehörten wohl der autochtonen vorsemitischen bevölkerung assyriens an, den subaräern, d.h. den einwohnern subartus. subartu ist der alte name für den assyrischen raum. wir kennen ihn alber nur aus babylonischen quellen. er wurde sowohl für die nichtsemitische als auch die eigentliche assyrische, d.h. semitische bevölkerung des landes gebraucht. subartu war im übrigen kein scharf umrissener geographischer begriff. von Puzur-Aššurs vorgängern sind bisher keine inschriften bekannt. wir wissen daher nicht, wieweit die angaben der assyrischen königsliste zuverlässig sind. Išbi-Erra von isin hat gegen einen ensi von subartu gekämpft. wer es war, bleibt unklar."
mein eintrag war auscließlich darauf gemünzt, dass von einem (assyrischen)reich eigentlich frühestens ab Puzur-Aššur, im sinne einer synchroniserung mit dem geschichtlichen raum eigentlich erst ab Ilu-šūma gesprochen werden kann; was natürlich eine "vorgeschichte" und "heranbildung" eines staates in der zeit davor nicht nur nicht ausschließt sondern zwingend voraussetzt!
gruß menander
lieber dietrich!
ich zitiere aus "fischer weltgeschichte - die altorientalischen reiche I":
"Ilu-šūma von assyrien war der enkel von Puzur-Aššur und der sohn von Šalim-aḫum! mit der Puzur-Aššur dynastie setzt in assyrien eine akkadische herrscherreihe ein, die eine generation vor Ḫammu-rapi durch Šamši-Adad enthront wurde. die schwierigkeit, die vorgänger des Šamši-Adad in genaue zeitliche beziehung zu isin und larsa zu setzen, vermag auch die große assyrische königsliste nicht zu lösen. diese liste wurde im 8.jahrhundert v.chr. kompiliert, und das recht unklare bild, das sie von den anfängen selbständiger herrschaft in assur vermittelt, zeigt, dass die erinnerung an die vorgänge nach dem zusammenbruch des reiches von ur III (dreizehn jahrhunderte vorher!) verloren gegangen war. das ist nicht weiter verwunderlich. zu beginn der liste ist eine reihe von 17 "königen" aufgezählt, die noch "in zelten wohnten". in der tat sind die namen der 'zeltkönige' zum teil noch "kanaanäisch". die unmittelbaren vorgänger des Puzur-Aššur haben namen, die offenbar nicht semitisch sind. diese herrscher gehörten wohl der autochtonen vorsemitischen bevölkerung assyriens an, den subaräern, d.h. den einwohnern subartus. subartu ist der alte name für den assyrischen raum. wir kennen ihn alber nur aus babylonischen quellen. er wurde sowohl für die nichtsemitische als auch die eigentliche assyrische, d.h. semitische bevölkerung des landes gebraucht. subartu war im übrigen kein scharf umrissener geographischer begriff. von Puzur-Aššurs vorgängern sind bisher keine inschriften bekannt. wir wissen daher nicht, wieweit die angaben der assyrischen königsliste zuverlässig sind. Išbi-Erra von isin hat gegen einen ensi von subartu gekämpft. wer es war, bleibt unklar."
mein eintrag war auscließlich darauf gemünzt, dass von einem (assyrischen)reich eigentlich frühestens ab Puzur-Aššur, im sinne einer synchroniserung mit dem geschichtlichen raum eigentlich erst ab Ilu-šūma gesprochen werden kann; was natürlich eine "vorgeschichte" und "heranbildung" eines staates in der zeit davor nicht nur nicht ausschließt sondern zwingend voraussetzt!
gruß menander