LUFTVERKEHR:
Teure Sicherheit
Die EU streitet über die Kosten für die Nacktscanner auf Flughäfen

BRÜSSEL - Zunächst ging es um Moral, jetzt dreht sich alles ums Geld: Der Einsatz der sogenannten „Nackt-Scanner“ an europäischen Flughäfen bleibt umstritten. Die 27 Verkehrsminister der EU zeigten sich gestern in Brüssel unwillig, alle Kosten für Ankauf und Betrieb der neuen Durchleuchtungsgeräte zu übernehmen, obwohl diese auf Dauer das lästige Abtasten überflüssig machen sollen. „Es ist eine etwas eigenartige Philosophie, dass alles gleich den Staaten aufgebürdet wird“, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). „Wenn damit gemeint sein sollte, dass die Allgemeinheit, also die Steuerzahler oder die öffentlichen Hände, diese zusätzlichen Kosten tragen, müsste ich das mit einem eindeutigen Nein beantworten.“

Dabei sind die genauen Kosten zumindest so lange nicht bekannt, wie sich die EU nicht auf Art und Anzahl der Ganzkörperscanner festgelegt hat...

LUFTVERKEHR:
Mit Strahlen für mehr Sicherheit
Forscher arbeiten an neuen Generationen von Scannern zur Körperabtastung an Flughäfen

POTSDAM - Von „Nacktscannern“ oder „Spannerkästen“ war schnell die Rede, als im vergangenen Herbst die generelle Zulassung von Strahlenabtastern auf Flughäfen durch die EU-Kommission diskutiert wurde. Die Scanner, die unter anderem am Körper versteckte Waffen oder Sprengstoffpakete sichtbar machen sollen, versprachen zusätzliche Sicherheit für den Flugverkehr. Doch der Aufschrei angesichts wenig unkenntlich gemachter Bilder von Körperformen und Geschlechtsteilen war groß – und der Vorschlag verschwand vorerst in der Mottenkiste.

Seit dem versuchten Bombenanschlag Weihnachten auf dem Detroit-Flug ist alles anders. Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) äußerte sich zuversichtlich zu einer raschen Einführung einer solchen Technologie. Möglich soll das eine neue Generation von Körperscannern machen, die auch ethische Probleme berücksichtigt (s. Kasten)...

SICHERHEIT:
Chip tastet Fluggäste ab
Brandenburger Institut entwickelt Körperscanner mit

POTSDAM - Die Mark mischt bei der Entwicklung neuer Technologien für mehr Sicherheit im Flugverkehr ganz vorne mit. Das IHP Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik, das frühere Institut für Halbleiterphysik in Frankfurt (Oder), arbeitet mit Partnern in Berlin an neuartigen Körperscannern.

Das Institut baut das Kernstück für die Geräte, mit denen Fluggäste elektronisch abgetastet werden, ob sie zum Beispiel Sprengstoff bei sich haben. Es entwickelt den Terahertz-Strahler...

MarcoZ hat geschrieben:...Also ich will nichts unterstellen, aber ich vermute sogar ,dass die Sicherheitsleute ,die Terroristen mit Waffen in ein Flugzeug lassen, das manchmal wissen. Ich denke mal die Sicherheitsleute werden doch bestimmt erpresst oder sowas, wenn etwas passiert. Oder die schleusen ihre eigenen Männer zu den Sicherheitskontrollen hin und die winken dann einfach die Terroristen durch. Da sehe ich das Problem nicht bei diesem Detektor.

Union und FDP offen für Körperscanner an Flughäfen

Berlin (dpa) - Nach dem vereitelten Anschlag auf ein US-Flugzeug wächst bei Union und FDP die Bereitschaft, an deutschen Flughäfen Körperscanner zur Passagierkontrolle zuzulassen.

Voraussetzung sei aber, dass die Intimsphäre der Fluggäste gewahrt bleibe, erklärten Vertreter der Regierungsparteien und verwiesen auf Fortschritte bei den laufenden Tests mit den Geräten...

LUFTFAHRT:
Union erwägt Einsatz von Nacktscannern
Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen nach vereiteltem Terroranschlag

POTSDAM - Nach dem vereitelten Terroranschlag von Detroit fordern Unionspolitiker die Einführung sogenannter Nacktscanner an Flughäfen. Diese Geräte können die Körperoberfläche unter der Kleidung abbilden. „Wenn die Nacktscanner ein zusätzliches Maß an Sicherheit bringen und nicht unzumutbar die Intimsphäre verletzen, müssen wir über eine Einführung jetzt neu nachdenken“, sagte der bayerische Innenminister Joachim Hermann (CSU) gestern. Auch der stellvertretende Chef der Unionsfraktion, Wolfgang Bosbach (CDU), nannte den Einsatz dieser Geräte denkbar.

In Deutschland war die Einführung der Scanner bislang an Protesten gegen die Nacktbilder der Untersuchten gescheitert. Auch die Deutsche Polizeigewerkschaft sieht die Geräte kritisch. „Sie verstoßen gegen die Menschenwürde“, sagte ihr Vorsitzender Rainer Wendt...

Nacktscanner
Wir sind doch längst nackt

Nacktscanner bringen nur minimal mehr Sicherheit. Die Debatte um sie lenkt aber vom wahren Problem ab: Wir werden längst durchleuchtet. Ein Kommentar...

Seewolf hat geschrieben:

elysian hat geschrieben:Nein. Entkleidung.

Also mit anderen Worten ; man kann dann nicht nur sehen was ich in der Jackentasche habe sondern auch in der "Hose" ! ( Anspielung auf das Geschlechtsorgan ) oder was ?

elysian hat geschrieben:Nein. Entkleidung.

Barbarossa hat geschrieben:

elysian hat geschrieben:Nein. Entkleidung.

Das ist dann allerdings noch krasser, als dieser Scanner...

elysian hat geschrieben:Nein. Entkleidung.

elysian hat geschrieben:Jain. Grundsätzlich hat der Mensch in der Tat nur das Recht zu Selbstentwürdigung, wovon der homo sapiens televisionicus vormittags und nachmittags, gelegentlich auch abends reichlich Gebrauch macht.
Ich bin entschieden gegen diese Scanner, weil hierdurch in der Tat die Intimsphäre des Menschen nicht unerheblich betroffen wird.
Allerdings möchte ich anmerken, dass etwa bei Fussballspielen eine Leibesvisitation meines Wissens rechtlich möglich ist, wenn ein konkreter Verdacht besteht, dass z.B. Feuerwerkskörper in das Stadion geschmuggelt werden sollen.
Dies wird dann durchaus nicht als Entwürdigung bewertet.
Juristischer Nebenaspekt: Art. 1 GG ist kein einklagbares Grundrecht.

Balduin hat geschrieben:Ich möchte hier noch einen Aspekt der Diskussion hervorheben:
Artikel 1 (1) GG: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Würde ein Nacktscanner einen Einschnitt in dieses Grundrecht des Menschen bedeuten ?