von Barbarossa » 27.10.2014, 21:56
Marek1964 hat geschrieben:Barbarossa hat geschrieben:Es geht also auch um die Frage der Verhältnismäßigkeit.
Ja, eigentlich hätte damals schon die Formel Dismemberment of Germany heissen müssen.
Guter Scherz, denn dein Ernst kann das unmöglich gewesen sein.
Tatsächlich hätte zu einer Entspannung in Europa schon ab 1919 eine Art "Europäische Gemeinschaft" entstehen müssen oder zumindest Deutschland nicht so isoliert werden dürfen, wie dies geschehen ist. Die übrigen Länder - der Völkerbund - hätte auf die neu entstandene deutsche Republik zugehen müssen, denn schließlich hatte man es nicht mehr mit dem Kaiserreich zu tun.
Aber: Jede noch härtere "Bestrafung" Deutschlands hätte nur noch viel schneller in die Katastrophe geführt, davon bin ich überzeugt.
Eine gar "Zerstückelung Deutschlands", wie von dir erwähnt, hätte eventuell sogar direkt in den Bürgerkrieg geführt. Bürgerkriegsähnliche Zustände gab es 1918/19 ohnehin schon.
Marek1964 hat geschrieben:Barbarossa hat geschrieben:Sicher war das Verhalten der Deutschen 1871 demütigend, das Verhalten der Sieger von 1918 übertraf dies aber noch.
Wieso? Elsass Lothringen wurde an Frankreich zurückgegeben und Polen wiederhergestellt mit nicht einmal 2 Millionen Deutschen in seinem Staat.
Und die vielen anderen Punkte im VV? Schaut man sie sich in ihrer Gesamtheit an, wird die Demütigung offensichtlich.
Marek1964 hat geschrieben:Barbarossa hat geschrieben:Da hilft es auch nicht, wenn man als Argument vorbringt, dass sich die Mittelmächte bei einem Sieg auch nicht verhältnismäßiger verhalten hätten.
Und wieso nicht? Das ist es, was micht an der Geschichtsinterpretation gewisser Deutscher nervt - man ist flugs dabei, von den Gegnern Grossmut zu verlangen, obwohl man diesen selbst nie gezeigt hat...
Darum geht es ja bei der heutigen Diskussion/Betrachtung gar nicht - kann es auch gar nicht mehr gehen, aber:
1.) Wie ich bereits schrieb, war Deutschland von 1919 nicht mehr das selbe, wie 1914. Dem wurde in Versailles nicht Rechnung getragen.
2.) In meinem Schlusssatz schrieb ich weiterhin bereits, dass sich "in Europa die Feindschaft unter den Völkern im Laufe der Zeit immer weiter aufschaukelte." - wenn man das ganze jetzt einmal unter gesamteuropäischen Gesichtspunkten betrachtet.
Wichtig: Die Betrachtungsweise muss heute eine andere sein, als damals.
Während wir heute eher eine gesamteuropäische Sicht der Dinge favorisieren sollten, muss man hingegen versuchen, das Denken und das Verhalten der damaligen Menschen auch nach damaligen Denkweisen nachzuvollziehen.
Das ist das Schwierige, wenn man historische Ereignisse betrachtet.
[quote="Marek1964"][quote="Barbarossa"]Es geht also auch um die Frage der Verhältnismäßigkeit.[/quote]
Ja, eigentlich hätte damals schon die Formel Dismemberment of Germany heissen müssen.[/quote]
Guter Scherz, denn dein Ernst kann das unmöglich gewesen sein.
:wink:
Tatsächlich hätte zu einer Entspannung in Europa schon ab 1919 eine Art "Europäische Gemeinschaft" entstehen müssen oder zumindest Deutschland nicht so isoliert werden dürfen, wie dies geschehen ist. Die übrigen Länder - der Völkerbund - hätte auf die neu entstandene deutsche Republik zugehen müssen, denn schließlich hatte man es nicht mehr mit dem Kaiserreich zu tun.
Aber: Jede noch härtere "Bestrafung" Deutschlands hätte nur noch viel schneller in die Katastrophe geführt, davon bin ich überzeugt.
Eine gar "Zerstückelung Deutschlands", wie von dir erwähnt, hätte eventuell sogar direkt in den Bürgerkrieg geführt. Bürgerkriegsähnliche Zustände gab es 1918/19 ohnehin schon.
[quote="Marek1964"][quote="Barbarossa"]Sicher war das Verhalten der Deutschen 1871 demütigend, das Verhalten der Sieger von 1918 übertraf dies aber noch. [/quote]
Wieso? Elsass Lothringen wurde an Frankreich zurückgegeben und Polen wiederhergestellt mit nicht einmal 2 Millionen Deutschen in seinem Staat. [/quote]
Und die vielen anderen Punkte im VV? Schaut man sie sich in ihrer Gesamtheit an, wird die Demütigung offensichtlich.
[quote="Marek1964"][quote="Barbarossa"]Da hilft es auch nicht, wenn man als Argument vorbringt, dass sich die Mittelmächte bei einem Sieg auch nicht verhältnismäßiger verhalten hätten. [/quote]
Und wieso nicht? Das ist es, was micht an der Geschichtsinterpretation gewisser Deutscher nervt - man ist flugs dabei, von den Gegnern Grossmut zu verlangen, obwohl man diesen selbst nie gezeigt hat...[/quote]
Darum geht es ja bei der heutigen Diskussion/Betrachtung gar nicht - kann es auch gar nicht mehr gehen, aber:
1.) Wie ich bereits schrieb, war Deutschland von 1919 nicht mehr das selbe, wie 1914. Dem wurde in Versailles nicht Rechnung getragen.
2.) In meinem Schlusssatz schrieb ich weiterhin bereits, dass sich "in Europa die Feindschaft unter den Völkern im Laufe der Zeit immer weiter aufschaukelte." - wenn man das ganze jetzt einmal unter gesamteuropäischen Gesichtspunkten betrachtet.
Wichtig: Die Betrachtungsweise muss heute eine andere sein, als damals.
Während wir heute eher eine gesamteuropäische Sicht der Dinge favorisieren sollten, muss man hingegen versuchen, das Denken und das Verhalten der damaligen Menschen auch nach damaligen Denkweisen nachzuvollziehen.
Das ist das Schwierige, wenn man historische Ereignisse betrachtet.