von Paul » 05.11.2015, 11:19
Lia hat geschrieben:Paul hat geschrieben: Herulich, aufbauend auf den plattdeutschähnlichen Dialekt, von den heute dänischen Inseln. Da scheinst Du aber einen Fehler in der Chronologie zu haben. Plattdeutsch/ Niederdeutsch ist erstens nicht einheitlich, zweitens kein Dialekt, drittens sicherlich nicht Plattform für "herulisch", auf der Krim, weil wesentlich später entstanden, und auf den dänischen Inseln spricht und sprach man kein Plattdeutsch im heutigen Sinne. Die Abgrenzungen einzelner Sprachen und Stämme so scharf ziehen zu wollen, ist ziemlich sinnlos und nicht mehr die aktuelle Ausgangsposition in der Forschung, den Rest schrieb Dietrich schon treffend.
Paul hat geschrieben: Herulich, aufbauend auf den plattdeutschähnlichen Dialekt, von den heute dänischen Inseln.
von Spartaner » 15.06.2015, 11:09
Barbarossa hat geschrieben: Kann es sein, dass sich hier nach Russland ausgewanderte Deutsche mit Krimtataren vermischt haben, die dann dort ansässig waren? Das wäre in diesem Fall eher meine Vermutung.
von Dietrich » 12.05.2015, 15:34
Paul hat geschrieben: Du hast aber schon gelesen, das alle Zeugen und auch ich immer nur von ähneln geschrieben haben, nicht das die "Krimgoten" wirklich plattdeutsch gesprochen hätten, welches sich ja erst im Laufe der Zeit in einer anderen Region/Regionen zum heutigen Plattdeutsch bzw. sogar zu verschiedenen niederdeutschen Varianten entwickelte.
von Paul » 12.05.2015, 14:49
Dietrich hat geschrieben: Das Nordgermanische trennte sich bereits um Christi Geburt vom Westgermanischen. Somit kann es kein westgermanisches Niederdeutsch bei den Herulern geben, die bereits im 3. Jh. n. Chr. am Schwarzen Meer in zeitgenössischen Quellen erwähnt werden.
von Dietrich » 12.05.2015, 13:54
Paul hat geschrieben:Richard Löwe geht von der Herkunft der Heruler von den heute dänischen Inseln als ursprüngliche Bevölkerung aus. Er rechnet sie dann deswegen zu den Nordgermanen.
Paul hat geschrieben:Zum Zeitpunkt der Südwanderung dieses Teils der Heruler der etwa um 260 nach Chr. ans Schwarze Meer zog, waren die Dialektunterschiede zwischen den 4 Südgermanischen Dialekten und dem Nordgermanischen noch nicht ausgeprägt.
von Paul » 12.05.2015, 12:33
von Spartaner » 12.05.2015, 06:36
Barbarossa hat geschrieben:Spartaner hat geschrieben: "An dem mittäglichen schmalen Striche Landes und bey Sewasterpol herum, d.i. an den Orten, wo die Historie zeigt, daß die Gothen gewohnt haben, sind einige wenige Flecken, wo die Tataren eine Landessprache haben, die dem Plattdeutschen ähnlich ist; ich habe selber in Mangut einige verstanden. Sie sind alle mohametanisch und tatarisiert. Sie wissen eigentlich nicht, was sie für eine Sprache reden, und sagen nur, daß sie ursprünglich Christen und keine Mohmmetaner waren(St 19; Loewe 1896; 198)" 1 Buch: Die dialektgeographische de Krimgotischen ....... Kann es sein, dass sich hier nach Russland ausgewanderte Deutsche mit Krimtataren vermischt haben, die dann dort ansässig waren? Das wäre in diesem Fall eher meine Vermutung.
Spartaner hat geschrieben: "An dem mittäglichen schmalen Striche Landes und bey Sewasterpol herum, d.i. an den Orten, wo die Historie zeigt, daß die Gothen gewohnt haben, sind einige wenige Flecken, wo die Tataren eine Landessprache haben, die dem Plattdeutschen ähnlich ist; ich habe selber in Mangut einige verstanden. Sie sind alle mohametanisch und tatarisiert. Sie wissen eigentlich nicht, was sie für eine Sprache reden, und sagen nur, daß sie ursprünglich Christen und keine Mohmmetaner waren(St 19; Loewe 1896; 198)" 1 Buch: Die dialektgeographische de Krimgotischen .......
von Barbarossa » 11.05.2015, 14:06
von Dietrich » 11.05.2015, 13:59
von Dietrich » 11.05.2015, 12:51
Paul hat geschrieben:Spartaner, die Frage wurde nie beantwortet. Es wurde die Gegenthese aufgestellt, die Heruler hätten wohl Nordgermanisch gesprochen - ohne Beweis und obwohl sich Nordgermanisch erst später weiter trennte und die Dänen erst später in das Herulergebiet der heutigen dänischen Inseln einwanderten..
von Paul » 11.05.2015, 12:42
von Spartaner » 11.05.2015, 11:54
Paul hat geschrieben: Dietrich: "Ob das Krimgotische tatsächlich westgermanische Einflüsse aufweist, ist zumindest umstritten. Weiter oben habe ich bereits den Sprachwissenschaftler McDonald Stearns zitiert, der sagt: "In seiner Perzeption der Wörter wird Busbecq wohl oft durch das Flämische oder Deutsche beeinflusst worden sein, sodass er eine größere Ähnlichkeit zu diesen Sprachen heraushörte, als es sie in der Tat gab."" Ich akzeptiere, das es umstritten ist und denke, die Argumente für Westgermanischen Einfluß sind überzeugender. Ich würde aber niemanden beleidigen, weil er nach Abwägung der Argumente zu einer anderen Schlußfolgerung kommt.
von Ruaidhri » 10.05.2015, 22:06
Dieter hat geschrieben:Ich glaube auch, dass das Platt mit dem Krimgotischen nichts zu tun hat.
Auch das Platt hat sich weiter entwickelt, wenn auch nicht in dem Maße wie das Hochdeutsche.
Das Plattdeutsche ist viel ursprünglicher geblieben, als z.B. Hochdeutsch.
Ich nehme auch an, dass das Krimgotische eine tote Sprache ist, weil sie auf der Krim und im Süden der Ukraine oder Russland nicht mehr gesprochen wird.
Dietrich hat geschrieben: Insofern könnten lediglich nordgermanische Lehnwörter der Heruler Eingang ins Krimgotische gefunden haben, die an der Küste des Schwarzen Meers saßen. Ihre vermutlich nordgermanische Sprache kann aber westgermanisches "Platt" nicht erklären.
von Paul » 10.05.2015, 20:45
von Spartaner » 10.05.2015, 20:12
Paul hat geschrieben:Mohilew Stanislaw Siestrezeńcewitz- Bohusz, der in Graudenz gebürtige Erzbischof von Mogilew schreibt zu Severin Vater sinngemäß, auf der Krim wo Krimgoten gesiedelt haben sprechen einige Leute noch einen Dialekt, der meiner plattdeutschen Muttersprache ähnelt. Was ist daran falsch zu deuten? Das interessante ist, das es sie 1817 noch gab und das ihr Dialekt vom Hochgotischen der Wulfila Biebel abwich, der auf dem Weichselgermanischen basierte. Dafür habe ich die plausibler Herulerthese angeboten.
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