von Renegat » 03.10.2013, 21:28
RedScorpion hat geschrieben:Paul hat geschrieben:
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Wenn eine bestimmte Größe unterschritten ist, ist die Sprachgruppe nicht mehr zu retten. In der Schweiz sind 90 % der Rätoromanischen Muttersprachler gleichzeitig deutsche Muttersprachler. Bei den meisten Ehen mit rein deutschen Muttersprachlern, werden die Kinder nur noch deutschsprachig aufwachsen. Dies passiert bei den "Sorben" auch. Jeder Fortzug und jeder Zuzug schwächt die Gruppe.
...
Was aber v.a. darin liegt, dass es zum einen bis vor einigen Jahren nichtmal eine gemeinsame Schriftsprache zwischen den auch nicht zusammenhängenden Gebieten gab (Bücher also +- Mangelware waren oder sind), die Sprachgebiete sprich Täler relativ abgelegen sind, über kein echtes Oberzentrum verfügen, und der Tourismus dort - so ziemlich einzige Einnahmequelle - v.a. auf Hoteliers aus der Deutschschweiz aufbaute. In Chur hingegen, welches heut "leider" deutschsprachig ist, wurde früher (allerdings ist das mehrere hundert Jahre her) auch Rätoromanisch gesprochen, wie auch im St. Gallischen, in Liechtenstein und im Vorarlberg (man sieht's noch an Flur- und Eigennamen).
Was will man machen, den Leuten verbieten, Schwyzertütsch bzw. Deutsch zu sprechen?
Um ganz ehrlich zu sein, ich weiss auch nicht, was diese Allemannen und die ganze Bagage in der Schweiz wollen (niemand hat diese Ausländer gerufen
, ausser freilich die Walser), aber sie sind nunmal da.
Das ist in den sorbischsprachigen Gebieten ein bisschen besser, obwohl dort das grosse Problem ist, dass Deutsch-Niederschlesien heute wirtschaftlich ziemlich rückständig ist, sprich die Region an und für sich schon unattraktiv. Ginge es um Luxemburg, Oberbayern, Monaco, Manhattan oder Qatar, wäre das anders bzw. es ist dort anders.
Ich sehe das sehr zwiespältig, jeden Krampf zur Traditions- und Spracherhaltung sehe ich eher negativ, man kann und sollte die natürliche Weiterentwicklung nicht aufhalten. Wenn beide Eltern und die Umgebung sorbisch sprechen, lernen die Kinder die Sprache ohne Krampf, das ist in Ordnung. Deutsch lernen sie ohnehin. Das gleiche trifft auf Familien zu, wo beide Eltern türkisch oder eine andere Sprache sprechen.
Was meinst du mit Deutsch-Niederschlesien, das gehört doch heute zu Polen? Oder sprichst du von der Oberlausitz um Bautzen, Görlitz?
Ich kenne ja nur den Spreewald als Tourist, an solchen Orten ist es seltsam. Die leben von der Vermarktung ihrer sorbischen Kultur, das ist wie in einem großen Museum. Genauso wie Touristen in Kenia beim Safariurlaub abends ein paar Stammestänze ums Feuer geboten werden. Da weiß ich auch nicht, wie ich das finden soll, auf der einen Seite macht das den Reiz des Urlaubs aus, auf der anderen Seite ist es nur Show und nicht mehr das wirkliche Leben.
[quote="RedScorpion"][quote="Paul"]
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Wenn eine bestimmte Größe unterschritten ist, ist die Sprachgruppe nicht mehr zu retten. In der Schweiz sind 90 % der Rätoromanischen Muttersprachler gleichzeitig deutsche Muttersprachler. Bei den meisten Ehen mit rein deutschen Muttersprachlern, werden die Kinder nur noch deutschsprachig aufwachsen. Dies passiert bei den "Sorben" auch. Jeder Fortzug und jeder Zuzug schwächt die Gruppe.
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Was aber v.a. darin liegt, dass es zum einen bis vor einigen Jahren nichtmal eine gemeinsame Schriftsprache zwischen den auch nicht zusammenhängenden Gebieten gab (Bücher also +- Mangelware waren oder sind), die Sprachgebiete sprich Täler relativ abgelegen sind, über kein echtes Oberzentrum verfügen, und der Tourismus dort - so ziemlich einzige Einnahmequelle - v.a. auf Hoteliers aus der Deutschschweiz aufbaute. In Chur hingegen, welches heut "leider" deutschsprachig ist, wurde früher (allerdings ist das mehrere hundert Jahre her) auch Rätoromanisch gesprochen, wie auch im St. Gallischen, in Liechtenstein und im Vorarlberg (man sieht's noch an Flur- und Eigennamen).
Was will man machen, den Leuten verbieten, Schwyzertütsch bzw. Deutsch zu sprechen?
Um ganz ehrlich zu sein, ich weiss auch nicht, was diese Allemannen und die ganze Bagage in der Schweiz wollen (niemand hat diese Ausländer gerufen :mrgreen: , ausser freilich die Walser), aber sie sind nunmal da. :wink:
Das ist in den sorbischsprachigen Gebieten ein bisschen besser, obwohl dort das grosse Problem ist, dass Deutsch-Niederschlesien heute wirtschaftlich ziemlich rückständig ist, sprich die Region an und für sich schon unattraktiv. Ginge es um Luxemburg, Oberbayern, Monaco, Manhattan oder Qatar, wäre das anders bzw. es ist dort anders.
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Ich sehe das sehr zwiespältig, jeden Krampf zur Traditions- und Spracherhaltung sehe ich eher negativ, man kann und sollte die natürliche Weiterentwicklung nicht aufhalten. Wenn beide Eltern und die Umgebung sorbisch sprechen, lernen die Kinder die Sprache ohne Krampf, das ist in Ordnung. Deutsch lernen sie ohnehin. Das gleiche trifft auf Familien zu, wo beide Eltern türkisch oder eine andere Sprache sprechen.
Was meinst du mit Deutsch-Niederschlesien, das gehört doch heute zu Polen? Oder sprichst du von der Oberlausitz um Bautzen, Görlitz?
Ich kenne ja nur den Spreewald als Tourist, an solchen Orten ist es seltsam. Die leben von der Vermarktung ihrer sorbischen Kultur, das ist wie in einem großen Museum. Genauso wie Touristen in Kenia beim Safariurlaub abends ein paar Stammestänze ums Feuer geboten werden. Da weiß ich auch nicht, wie ich das finden soll, auf der einen Seite macht das den Reiz des Urlaubs aus, auf der anderen Seite ist es nur Show und nicht mehr das wirkliche Leben.