von ehemaliger Autor K. » 17.08.2014, 15:21
Sein Buch „Die Revolution entlässt ihre Kinder“ habe ich bestimmt sechs - oder siebenmal gelesen, das Exemplar, ein Ullstein Taschenbuch, ist jedenfalls völlig zerfleddert und voll mit zahlreichen Unterstreichungen und Anmerkungen meinerseits. Eine der besten Darstellungen der Stalinepoche überhaupt.
Auch seine späteren Werke sind lesenswert. In seinem Buch „Am Vorabend einer neuen Revolution?“ prognostizierte er den Untergang der Sowjetunion aber zeitlich verfrüht. Er meinte, dies würde bereits Anfang der achtziger Jahre passieren. Außerdem glaubte er wohl immer noch an eine Wendung des Sozialismus hin zu einer positiven Entwicklung und hatte wohl die Hoffnung auf einen Reformsozialismus nicht aufgegeben.
Merkwürdig war seine Vorliebe für den jugoslawischen Sozialismus, obwohl er selbst es in Belgrad nicht lange ausgehalten hat. Er floh dorthin 1949. Zeitlebens hatte er auch Angst, von der SED in den Osten entführt zu werden, denn als ehemaliger SED-Funktionär war er denen ein Dorn im Auge.
1950 gründete er mit anderen Abweichlern die „Unabhängige Arbeiterpartei Deutschlands“, eine antistalinistische KP, die sich aber nicht lange halten konnte. In seinen späteren Werken beschuldigte Leonhard Herbert Wehner, alles getan zu haben, um diese Organisation wieder zum Verschwinden zu bringen, weil dieser wohl darin eine Konkurrenz zur SPD erblickte.
Später war Leonhard häufiger in der ehemaligen Sowjetunion zu Gast und besuchte auch frühere Funktionäre der SED in der einstmaligen DDR, von denen er viele noch persönlich von früher her kannte. Ihn verband auch später noch eine Freundschaft mit Markus Wolf, da beide früher Jugendfreunde gewesen waren und gemeinsam in Moskau zur Schule gingen.
Ich hatte immer das Gefühl, das er mit halbem Herzen immer noch Kommunist gewesen war, die Konditionierung in seiner Jugendzeit muss außerordentlich stark gewesen sein.
Sein Buch „Die Revolution entlässt ihre Kinder“ habe ich bestimmt sechs - oder siebenmal gelesen, das Exemplar, ein Ullstein Taschenbuch, ist jedenfalls völlig zerfleddert und voll mit zahlreichen Unterstreichungen und Anmerkungen meinerseits. Eine der besten Darstellungen der Stalinepoche überhaupt.
Auch seine späteren Werke sind lesenswert. In seinem Buch „Am Vorabend einer neuen Revolution?“ prognostizierte er den Untergang der Sowjetunion aber zeitlich verfrüht. Er meinte, dies würde bereits Anfang der achtziger Jahre passieren. Außerdem glaubte er wohl immer noch an eine Wendung des Sozialismus hin zu einer positiven Entwicklung und hatte wohl die Hoffnung auf einen Reformsozialismus nicht aufgegeben.
Merkwürdig war seine Vorliebe für den jugoslawischen Sozialismus, obwohl er selbst es in Belgrad nicht lange ausgehalten hat. Er floh dorthin 1949. Zeitlebens hatte er auch Angst, von der SED in den Osten entführt zu werden, denn als ehemaliger SED-Funktionär war er denen ein Dorn im Auge.
1950 gründete er mit anderen Abweichlern die „Unabhängige Arbeiterpartei Deutschlands“, eine antistalinistische KP, die sich aber nicht lange halten konnte. In seinen späteren Werken beschuldigte Leonhard Herbert Wehner, alles getan zu haben, um diese Organisation wieder zum Verschwinden zu bringen, weil dieser wohl darin eine Konkurrenz zur SPD erblickte.
Später war Leonhard häufiger in der ehemaligen Sowjetunion zu Gast und besuchte auch frühere Funktionäre der SED in der einstmaligen DDR, von denen er viele noch persönlich von früher her kannte. Ihn verband auch später noch eine Freundschaft mit Markus Wolf, da beide früher Jugendfreunde gewesen waren und gemeinsam in Moskau zur Schule gingen.
Ich hatte immer das Gefühl, das er mit halbem Herzen immer noch Kommunist gewesen war, die Konditionierung in seiner Jugendzeit muss außerordentlich stark gewesen sein.