von Marvin » 30.05.2012, 10:23
135 n. Chr. wurde dem Judentum Palästinas militärisch das Rückgrat gebrochen worden und zwar mit der Besetzung Judäas durch römische Legionen und dem Fall Jerusalems und der letzten Hochburg der Aufständischen in Betar. Als Folge dieses Krieges gegen Rom musste sich das Judentum Palästinas auch eine Religionsverfolgung über sich ergehen lassen. Die Beschneidung, die Einhaltung des Sabbats und die Ordinationen rabbinischer Gelehrter wurden verboten. Der geistige Führer des Aufstandes Rabbi Akiba wurde hingerichtet und die Juden durften Jerusalem nicht mehr betreten.
Die übriggebliebenen Gelehrten zogen nach Galiläa, das nun zum neuen jüdischen Zentrum wurde.
Die Siedlungen in Babylonien gehen auf das babylonische Exil im 6. Jahrhundert v. Chr. zurück. Während der Seleukidenzeit waren die Juden den Griechen gleichgestellt. Im arsakidischen Parther, zu dem Babylon seit 129 v. Chr. gehörte fanden die Juden noch bessere Lebensbedingungen vor. Sie lebten von Ackerbau, Viehzucht, Handwerk und Handel. Ihre Religion wurde nicht eingeschränkt. Auch die Ära der Sassaniden ab 224 n. Chr. änderte nichts an den Lebensbedingungen in Babylonien.
Die Synagoge von Dura Europaos am Euphrat gehörte vor ihrer Zerstörung im Jahre 256 noch zum römischen Machtbereich, kann aber als typisches Zeugnis für das babylonische Judentum angesehen werden. Die Wandmalereien waren hellenistisch und parthisch. Die grosse Bedeutung Babyloniens für die Entwicklung der jüdischen Traditionen hatte Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen Babylonien und Israel, wo besonders nach der Christianisierung des Römerreichs das Judentum nun eine geduldete Minorität bekam.
Wenn man sich die Situation nach der Christianisierung des Römischen Reiches ansieht, kann man folgende feststellen: Die Juden lebten rund um das Mittelmeerbecken, auf dem Balkan, in Italien auf der Iberischen Halbinsel sowie in Gallien. Der Siedlungsschwerpunkt lag im Nahen Osten, im Süden der arabischen Halbinsel und Jemen.
Die jüdische Religion war im heidnischen Rom eine religio licita, eine staatlich zugelassene Religion. Mit der Christianisierung blieb dies beibehalten es kam eine weitere Komponente dazu. Das Christentum hatte vom Judentum den Erwählungsanspruch übernommen und diesen gegen das Judentum gekehrt. Bisher galten die Juden als staatlich zugelassene Gemeinschaft die ihre besonderen Rechten und Pflichten hatten, nun war es eine Gemeinschaft die noch existieren durfte, weil sie sich irgendwann einmal zum wahren Glauben des Christentums bekehren lassen sollten.
Der Codex Theodosianus vom 438 und der von Justinian I. aus dem Jahre 553 kann man als Marksteine im Verhältnis der Juden mit den Christen sehen (damit begann auch die Ausgrenzung). Juden sollten keine Synagogen mehr bauen dürfen, sie durften keine obrigkeitliche Stellung haben, also nicht über einen Christen stehen und sie durften nicht missionieren. Dies sollte dazu führen, dass die Juden ihre Religionsgemeinschaft Aufgaben und zu Christen wurden.
Im 8. bis 10. Jahrhundert entstanden die jüdischen Gemeinden in Mitteleuropa. In Österreich erst gegen Ende des 12. Jahrhunderts. Belegt sind diese Niederlassungen durch die Talmutrezeptionen in Spanien und Deutschland. Diese Rezeptionen wurden von den Christen wahrgenommen und es begann ab dem 12. Jahrhundert eine christliche Polemik gegen den Talmud. Denn es entstanden durch diese Rezeptionen eigene Zentren mit eigenen liturgischen Besonderheiten. Auf der Iberischen Halbinsel und Südfrankreich waren das die Sepharden, in Deutschland, England und im restlichen Teil Frankreichs die Aschkenasen. Die italienischen Juden kann man auch als eine eigene Gruppe ansehen, ebenso die Romanioten (Byzantinisches Reich).
Dies mal ganz kurz und ist natürlich überhaupt nicht vollständig. Wenn man ganz genau gehen will, muss man jede Region und Stadt anschauen und die jüdische Geschichte herausarbeiten. Denn es gab grosse Unterschiede je nach dem und in welcher Zeitspanne.
135 n. Chr. wurde dem Judentum Palästinas militärisch das Rückgrat gebrochen worden und zwar mit der Besetzung Judäas durch römische Legionen und dem Fall Jerusalems und der letzten Hochburg der Aufständischen in Betar. Als Folge dieses Krieges gegen Rom musste sich das Judentum Palästinas auch eine Religionsverfolgung über sich ergehen lassen. Die Beschneidung, die Einhaltung des Sabbats und die Ordinationen rabbinischer Gelehrter wurden verboten. Der geistige Führer des Aufstandes Rabbi Akiba wurde hingerichtet und die Juden durften Jerusalem nicht mehr betreten.
Die übriggebliebenen Gelehrten zogen nach Galiläa, das nun zum neuen jüdischen Zentrum wurde.
Die Siedlungen in Babylonien gehen auf das babylonische Exil im 6. Jahrhundert v. Chr. zurück. Während der Seleukidenzeit waren die Juden den Griechen gleichgestellt. Im arsakidischen Parther, zu dem Babylon seit 129 v. Chr. gehörte fanden die Juden noch bessere Lebensbedingungen vor. Sie lebten von Ackerbau, Viehzucht, Handwerk und Handel. Ihre Religion wurde nicht eingeschränkt. Auch die Ära der Sassaniden ab 224 n. Chr. änderte nichts an den Lebensbedingungen in Babylonien.
Die Synagoge von Dura Europaos am Euphrat gehörte vor ihrer Zerstörung im Jahre 256 noch zum römischen Machtbereich, kann aber als typisches Zeugnis für das babylonische Judentum angesehen werden. Die Wandmalereien waren hellenistisch und parthisch. Die grosse Bedeutung Babyloniens für die Entwicklung der jüdischen Traditionen hatte Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen Babylonien und Israel, wo besonders nach der Christianisierung des Römerreichs das Judentum nun eine geduldete Minorität bekam.
Wenn man sich die Situation nach der Christianisierung des Römischen Reiches ansieht, kann man folgende feststellen: Die Juden lebten rund um das Mittelmeerbecken, auf dem Balkan, in Italien auf der Iberischen Halbinsel sowie in Gallien. Der Siedlungsschwerpunkt lag im Nahen Osten, im Süden der arabischen Halbinsel und Jemen.
Die jüdische Religion war im heidnischen Rom eine religio licita, eine staatlich zugelassene Religion. Mit der Christianisierung blieb dies beibehalten es kam eine weitere Komponente dazu. Das Christentum hatte vom Judentum den Erwählungsanspruch übernommen und diesen gegen das Judentum gekehrt. Bisher galten die Juden als staatlich zugelassene Gemeinschaft die ihre besonderen Rechten und Pflichten hatten, nun war es eine Gemeinschaft die noch existieren durfte, weil sie sich irgendwann einmal zum wahren Glauben des Christentums bekehren lassen sollten.
Der Codex Theodosianus vom 438 und der von Justinian I. aus dem Jahre 553 kann man als Marksteine im Verhältnis der Juden mit den Christen sehen (damit begann auch die Ausgrenzung). Juden sollten keine Synagogen mehr bauen dürfen, sie durften keine obrigkeitliche Stellung haben, also nicht über einen Christen stehen und sie durften nicht missionieren. Dies sollte dazu führen, dass die Juden ihre Religionsgemeinschaft Aufgaben und zu Christen wurden.
Im 8. bis 10. Jahrhundert entstanden die jüdischen Gemeinden in Mitteleuropa. In Österreich erst gegen Ende des 12. Jahrhunderts. Belegt sind diese Niederlassungen durch die Talmutrezeptionen in Spanien und Deutschland. Diese Rezeptionen wurden von den Christen wahrgenommen und es begann ab dem 12. Jahrhundert eine christliche Polemik gegen den Talmud. Denn es entstanden durch diese Rezeptionen eigene Zentren mit eigenen liturgischen Besonderheiten. Auf der Iberischen Halbinsel und Südfrankreich waren das die Sepharden, in Deutschland, England und im restlichen Teil Frankreichs die Aschkenasen. Die italienischen Juden kann man auch als eine eigene Gruppe ansehen, ebenso die Romanioten (Byzantinisches Reich).
Dies mal ganz kurz und ist natürlich überhaupt nicht vollständig. Wenn man ganz genau gehen will, muss man jede Region und Stadt anschauen und die jüdische Geschichte herausarbeiten. Denn es gab grosse Unterschiede je nach dem und in welcher Zeitspanne.