Im Prinzip richtige Antworten auf die Frage, warum nach 1945 der Nationalismus in Deutschland nicht wieder zur Staatsdoktrin werden konnte.
Hinzufügen ist: Die Alliierten Besatzungsmächte taten das ihre, um offenes Aufflammen nationalistisch- revisionistischer Bestrebungen und politische Betätigung zu verhindern.
Jede Partei wurde vor Zulassung auf ihre demokratische Gesinnung überprüft, und zeitweise passte demokratisch in Verbindng mit "national" nicht ins Konzept der Besatzungsbehörden. Vereinigungen wie Landsmannschaften wurden in der britischen Besatzungszone, explizit für S-H, zunächst verboten. ( Bis 1948).
Genauso aber die Vorläufer des heutigen SSW, die in nördlichen Landesteil ihrerseits dänisch- nationalistisch- revisionistische Absichten hatten. Es sollten keine Reibungsflächen entstehen, an denen sich neuer Nationalismus entzünden konnte.
Ob damit der deutsche Nationalismus erstickt war? Nein, er lebte im Stillen weiter, flammte auch mal wieder öffentlich auf (z.B. 1967 NPD im Landtag S-H) .
Ein Auffangbecken nationaler bis nationalistischer Gesinnung war zeitweise der BHE, vordergründig um die Eingliederung der Flüchtlinge und Vertriebenen bemüht.
( Lastenausgleich, Wohungsbau, Arbeitsplatzbeschaffung.) Im Hintergrund aber durchaus mit mehr oder weniger diffusen, aus heutiger Sicht nicht nur nationalen, sondern nationalistischen Gedanken behaftet. Ob denn der Bemühungen um Re-Integration auch hoher SS-Tiere oder um die Beendigung der Entnazifizierung von solchem Gedankengut getragen waren und nur typisch für den BHE waren, lasse ich offen, meine Antwort ist da jenseits des Historiker-Handwerkzeugs etwas zu subjektiv- negativ.
Der Block verlor seine Bedeutung, als die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen einigermaßen gelungen schien. Zumal eine große Volkspartei, die ich nun nicht als rechts-national und anti-demokratisch einordnen möchte, die aber doch an ihrem Rand viele der Nachkriegs-Emotionen auffing, Ersatz bot.
Ansätze zu neuem Nationalismus gab es bei einigen Landtags- und Kommunalwahlen vor und nach der Wende, als NPD/DVU/REPS Mandate errangen.
Bleibenden Eindruck hinterließen sie dann doch nicht- spricht dafür, dassfür die Mehrheit der Deutschen solche Gedanken keine Relevanz haben.
Nationalistisches Gedankengut ( und oft nicht nur nationalistisch, sondern nationalsozialistisch) fand sich- trotz der berühmten Präambel- immer noch in Teilen der Landsmannschaften bis weit in die 80er Jahre hinein, sorgte für manches heftige Streitgespräch innerhalb vieler Flüchtlingsfamilien, deren Söhne und Töchter schon längst sehr viel lieber Europäer waren, die internationale Kontakte suchten als es den Eltern verständlich war.
Unsere Generation ist in eine andere Welt hineingewaqchsen, hatte die Chance, in einer freien Gesellschaft anderes zu lernen und zu erfahren als die der Eltern.
Ein Aspekt, den man flapsig oder durchaus von der ernsteren Seite sehen kann: Neckermann machte einiges möglich.
Gerade die Deutschen, der älteren wie der jüngeren Generation, haben durch ihre Reiselust, den Appetit auf Pizza, Pasta und andere "fremdländische Spezialitäten hoffentlich doch in der Mehrheit die Vorzüge eines freien Europa der akzeptierten Unterschiede schätzen gelernt. Ob, wie in den Fünfzigern mit dem Käfer nach Italien oder in andere Länder, später als Pauschaltouristen.
Mag durchaus auch dazu beigetragen haben, dass " am deutschen Wesen soll die Welt genesen" nicht mehr der einzige Maßstab ist.
Sicherlich, das Triumphgefühl " Ha, wir können es besser" gab und gibt es, trotzdem meine ich, auch so ein bisschen aus der Job-Erfahrung, Akzeptanz und Toleranz seien gewachsen. Nun, in Zeiten von all inclusive sieht das wieder anders aus.
Unbestritten gibt es noch - oder wieder -Nationalismus in unsere, Land, der extremen Sorte wie auch der "scheinbar harmloseren" Art.
Was mir in den vergangenen Monaten auffiel und mich durchaus erschreckt: Das Auftauchen einer neuen Dolchstoß-Legende in Zusammenhang mit Anti-Amerikanismus und Putin-Begeisterung.
Das GG, die demokratische Organiation des Staatswesens, alles nur von den Besatzern aufgezwungen? Wir nur gelenkte Objekte der amerikanischen Interessenpolitik, die weder 1949 ff oder heute gefragt werden, was wirklich gewollt war und ist?
Dazu kommen absolut rassistische Äußerungen im Zusammenhang mit Sport, insbesondere der Fußball-Nationalmannschaft, wo Özils, Kedhiras, Podolskis, Kloses als Nicht- Deutsch beschimpft werden.
Nachzulesen sind solche "Trends"? in den Foren eines großen deutschen Tele-Kommunikationsunternehmens. Dort werden auch die Ziele und Absichten der AfD fatal missverstanden- aber immer noch besser, die wird gewählt als die tatsächlichen Rechten.
Sind das Warnzeichen? Sind solche Meinungsäußerungen repräsentativ?
Hat neuer Nationalismus auf breiter politischer Ebene Platz in Deutschland?
Ist der anders gestrickt als in den europäischen Nachbarländern?
Gibt es Gemeinsamkeiten in den Ursachen?
Im Prinzip richtige Antworten auf die Frage, warum nach 1945 der Nationalismus in Deutschland nicht wieder zur Staatsdoktrin werden konnte.
Hinzufügen ist: Die Alliierten Besatzungsmächte taten das ihre, um offenes Aufflammen nationalistisch- revisionistischer Bestrebungen und politische Betätigung zu verhindern.
Jede Partei wurde vor Zulassung auf ihre demokratische Gesinnung überprüft, und zeitweise passte demokratisch in Verbindng mit "national" nicht ins Konzept der Besatzungsbehörden. Vereinigungen wie Landsmannschaften wurden in der britischen Besatzungszone, explizit für S-H, zunächst verboten. ( Bis 1948).
Genauso aber die Vorläufer des heutigen SSW, die in nördlichen Landesteil ihrerseits dänisch- nationalistisch- revisionistische Absichten hatten. Es sollten keine Reibungsflächen entstehen, an denen sich neuer Nationalismus entzünden konnte.
Ob damit der deutsche Nationalismus erstickt war? Nein, er lebte im Stillen weiter, flammte auch mal wieder öffentlich auf (z.B. 1967 NPD im Landtag S-H) .
Ein Auffangbecken nationaler bis nationalistischer Gesinnung war zeitweise der BHE, vordergründig um die Eingliederung der Flüchtlinge und Vertriebenen bemüht.
( Lastenausgleich, Wohungsbau, Arbeitsplatzbeschaffung.) Im Hintergrund aber durchaus mit mehr oder weniger diffusen, aus heutiger Sicht nicht nur nationalen, sondern nationalistischen Gedanken behaftet. Ob denn der Bemühungen um Re-Integration auch hoher SS-Tiere oder um die Beendigung der Entnazifizierung von solchem Gedankengut getragen waren und nur typisch für den BHE waren, lasse ich offen, meine Antwort ist da jenseits des Historiker-Handwerkzeugs etwas zu subjektiv- negativ. :oops:
Der Block verlor seine Bedeutung, als die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen einigermaßen gelungen schien. Zumal eine große Volkspartei, die ich nun nicht als rechts-national und anti-demokratisch einordnen möchte, die aber doch an ihrem Rand viele der Nachkriegs-Emotionen auffing, Ersatz bot.
Ansätze zu neuem Nationalismus gab es bei einigen Landtags- und Kommunalwahlen vor und nach der Wende, als NPD/DVU/REPS Mandate errangen.
Bleibenden Eindruck hinterließen sie dann doch nicht- spricht dafür, dassfür die Mehrheit der Deutschen solche Gedanken keine Relevanz haben.
Nationalistisches Gedankengut ( und oft nicht nur nationalistisch, sondern nationalsozialistisch) fand sich- trotz der berühmten Präambel- immer noch in Teilen der Landsmannschaften bis weit in die 80er Jahre hinein, sorgte für manches heftige Streitgespräch innerhalb vieler Flüchtlingsfamilien, deren Söhne und Töchter schon längst sehr viel lieber Europäer waren, die internationale Kontakte suchten als es den Eltern verständlich war.
Unsere Generation ist in eine andere Welt hineingewaqchsen, hatte die Chance, in einer freien Gesellschaft anderes zu lernen und zu erfahren als die der Eltern.
Ein Aspekt, den man flapsig oder durchaus von der ernsteren Seite sehen kann: Neckermann machte einiges möglich.
Gerade die Deutschen, der älteren wie der jüngeren Generation, haben durch ihre Reiselust, den Appetit auf Pizza, Pasta und andere "fremdländische Spezialitäten hoffentlich doch in der Mehrheit die Vorzüge eines freien Europa der akzeptierten Unterschiede schätzen gelernt. Ob, wie in den Fünfzigern mit dem Käfer nach Italien oder in andere Länder, später als Pauschaltouristen.
Mag durchaus auch dazu beigetragen haben, dass " am deutschen Wesen soll die Welt genesen" nicht mehr der einzige Maßstab ist.
Sicherlich, das Triumphgefühl " Ha, wir können es besser" gab und gibt es, trotzdem meine ich, auch so ein bisschen aus der Job-Erfahrung, Akzeptanz und Toleranz seien gewachsen. Nun, in Zeiten von all inclusive sieht das wieder anders aus.
Unbestritten gibt es noch - oder wieder -Nationalismus in unsere, Land, der extremen Sorte wie auch der "scheinbar harmloseren" Art.
Was mir in den vergangenen Monaten auffiel und mich durchaus erschreckt: Das Auftauchen einer neuen Dolchstoß-Legende in Zusammenhang mit Anti-Amerikanismus und Putin-Begeisterung.
Das GG, die demokratische Organiation des Staatswesens, alles nur von den Besatzern aufgezwungen? Wir nur gelenkte Objekte der amerikanischen Interessenpolitik, die weder 1949 ff oder heute gefragt werden, was wirklich gewollt war und ist?
Dazu kommen absolut rassistische Äußerungen im Zusammenhang mit Sport, insbesondere der Fußball-Nationalmannschaft, wo Özils, Kedhiras, Podolskis, Kloses als Nicht- Deutsch beschimpft werden.
Nachzulesen sind solche "Trends"? in den Foren eines großen deutschen Tele-Kommunikationsunternehmens. Dort werden auch die Ziele und Absichten der AfD fatal missverstanden- aber immer noch besser, die wird gewählt als die tatsächlichen Rechten.
Sind das Warnzeichen? Sind solche Meinungsäußerungen repräsentativ?
Hat neuer Nationalismus auf breiter politischer Ebene Platz in Deutschland?
Ist der anders gestrickt als in den europäischen Nachbarländern?
Gibt es Gemeinsamkeiten in den Ursachen?