von ehemaliger Autor K. » 22.05.2014, 11:31
Der Übergang ist wohl wie folgt zu erklären:
Als die erste Welle der Germanen in das Römische Reich eindrangen, die Ostgoten, Westgoten, Wandalen, Sueben und andere, stießen sie auf eine überlegene Kultur mit dem Christentum als Staatsreligion. Die Kirche besaß überall entwickelte Strukturen, parallel zur Bürokratie des Kaiserreiches. Die Eindringlinge bezeugten den Institutionen des Imperiums gegenüber eine Mischung aus Verehrung und Distanz. Sie nutzten die kirchliche Bürokratie, um die eroberten Länder zu regieren. Die gesellschaftliche Organisation ihrer Stämme war ursprünglich nicht von der Stammesreligion zu trennen. Der politische Weg zu einem territorialen Staatssystem war daher zwangsläufig von einer ideologischen Bekehrung zum Christentum begleitet, ein Wechsel, der offensichtlich sehr schnell und wohl von den Führern erzwungen wurde. Die Eroberer machten aber nur etwa 5% der Bevölkerung aus und um ihren exklusiven Status zu erhalten, bekehrten sie sich zunächst zum arianischen Christentum. Ihre Reiche wurden aber schnell wieder vernichtet.
Die zweite Invasionswelle der Franken, Langobarden, Alemannen, Angeln, Sachsen etc. war zahlenmäßig viel größer und sie überzogen die eroberten Länder mit zahlreichen dauerhaften Dorfgemeinschaften. Der germanische Adel verschmolz mit den römischen Großgrundbesitzern und die Masse der eingewanderten Freibauern vermischte sich mit der einheimischen, christlichen Bevölkerung. Ein einheitlicher Glaube schien den neuen Herrschern als sinnvoll, um ihre Ländereien dauerhaft zu regieren und deshalb erzwang Chlodwig den Übertritt der Franken zum Christentum. Die Kirche bot sich als Institution hierfür an. Sie besaß bereits eine entwickelte Verwaltungsbürokratie, sie bewahrte antikes Bildungsgut, das Lateinische bot sich als internationale Sprache an, Bischöfe bauten zerstörte Städte wieder auf und versetzten sie in die Lage, wieder Zentren von Handel und Verwaltung zu werden. Sie förderte auf ihren Gütern eine effektive Landwirtschaft. Kirche und politische Herrschaft ergänzten sich also. Die germanischen Stammesreligionen waren für diese neuen Aufgaben nicht geeignet und wurden abgeschafft.
Der Übergang ist wohl wie folgt zu erklären:
Als die erste Welle der Germanen in das Römische Reich eindrangen, die Ostgoten, Westgoten, Wandalen, Sueben und andere, stießen sie auf eine überlegene Kultur mit dem Christentum als Staatsreligion. Die Kirche besaß überall entwickelte Strukturen, parallel zur Bürokratie des Kaiserreiches. Die Eindringlinge bezeugten den Institutionen des Imperiums gegenüber eine Mischung aus Verehrung und Distanz. Sie nutzten die kirchliche Bürokratie, um die eroberten Länder zu regieren. Die gesellschaftliche Organisation ihrer Stämme war ursprünglich nicht von der Stammesreligion zu trennen. Der politische Weg zu einem territorialen Staatssystem war daher zwangsläufig von einer ideologischen Bekehrung zum Christentum begleitet, ein Wechsel, der offensichtlich sehr schnell und wohl von den Führern erzwungen wurde. Die Eroberer machten aber nur etwa 5% der Bevölkerung aus und um ihren exklusiven Status zu erhalten, bekehrten sie sich zunächst zum arianischen Christentum. Ihre Reiche wurden aber schnell wieder vernichtet.
Die zweite Invasionswelle der Franken, Langobarden, Alemannen, Angeln, Sachsen etc. war zahlenmäßig viel größer und sie überzogen die eroberten Länder mit zahlreichen dauerhaften Dorfgemeinschaften. Der germanische Adel verschmolz mit den römischen Großgrundbesitzern und die Masse der eingewanderten Freibauern vermischte sich mit der einheimischen, christlichen Bevölkerung. Ein einheitlicher Glaube schien den neuen Herrschern als sinnvoll, um ihre Ländereien dauerhaft zu regieren und deshalb erzwang Chlodwig den Übertritt der Franken zum Christentum. Die Kirche bot sich als Institution hierfür an. Sie besaß bereits eine entwickelte Verwaltungsbürokratie, sie bewahrte antikes Bildungsgut, das Lateinische bot sich als internationale Sprache an, Bischöfe bauten zerstörte Städte wieder auf und versetzten sie in die Lage, wieder Zentren von Handel und Verwaltung zu werden. Sie förderte auf ihren Gütern eine effektive Landwirtschaft. Kirche und politische Herrschaft ergänzten sich also. Die germanischen Stammesreligionen waren für diese neuen Aufgaben nicht geeignet und wurden abgeschafft.