Südschleswig und Dänemark

Antwort erstellen


Diese Frage dient dazu, das automatisierte Versenden von Formularen durch Spam-Bots zu verhindern.
Smileys
:shifty: :shh: :problem: :lolno: :eh: :crazy: :clap: :angel: :wtf: :D :) :( :o :shock: :? 8) :lol: :x :P :oops: :cry: :evil: :twisted: :roll: :wink: :!: :?: :idea: :arrow: :| :mrgreen:
Mehr Smileys anzeigen

BBCode ist eingeschaltet
[img] ist eingeschaltet
[url] ist eingeschaltet
Smileys sind eingeschaltet

Die letzten Beiträge des Themas
   

Ansicht erweitern Die letzten Beiträge des Themas: Südschleswig und Dänemark

Re: Südschleswig und Dänemark

von tvinnefossen » 07.08.2020, 18:06

P.S. Ach so.. und in einem modernen Europa der Regionen, würde ich auch die Friesen mit einem Föderationssubjekt bedenken wollen, das sich dann auch wieder über mehrere alte Grenzen erstrecken würde.... Auch das nur ein Problem wenn man national denkt

Re: Südschleswig und Dänemark

von tvinnefossen » 07.08.2020, 18:05

Paul hat geschrieben:Die Region von Tondern bis Apenrade im heutigen Nordschleswig hatte bei der Abstimmung nach dem 1. Weltkrieg, trotz der Kriegsniederlage eine Mehrheit für den Verbleib bei Deutschland. Die Region wurde dennoch von Dänemark anektiert.
Wenn man dieses Unrecht anspricht, dann hat man als Deutscher bei Dänen verloren. So endete bei mir auch ein Urlaubsflirt abruppt.
Auch wenn es 6 Jahre her ist, hab ja dieses Forum erst jetzt (wieder) entdeckt, eine kleine Anmerkung welche meine Sicht der Dinge wiedergibt.

Das "Schleswig-Problem" ist ein schönes Beispiel dafür, daß es eben darauf ankommt, wo man den historischen Bezugspunkt verankert. Bezieht man sich nur auf die Abstimmungen nach dem ersten Weltkrieg hat man eigentlich ein Datum gewählt, daß Mitten im "historischen Prozeß" hängt und geradezu willkürlich aber die eigene Position untermauernd ausgewählt zu sein scheint. Es ist aber ein noch besserer Beleg dafür, wie sehr nationales Denken den entspannten Blick vernebeln kann.
Denn bevor sich die bösen Dänen Nordschleswig geschnappt haben, haben sich die lieben Österreicher und die lieben Preußen Schleswig und Holstein eigentlich von den Dänen geschnappt. Dies geschah im Zweiten Schleswig-Holsteinischer Krieg 1864, nationalisierende Geschichtsschreibung machte daraus dann den Deutsch-Dänischen Krieg. Wir betrachten ihn heute als ersten der drei Einigungskriege an deren Ende 1871 der Deutsche Nationalstaat stand. Der zweite Einigungskrieg war der zwischen Preußen und Österreich, man bekam sich - salopp gesagt - über den korrekten Umgang mit Schleswig (nun preußisch) und Holstein (nun österreichisch) in die Haare. Entscheidender scheint mir aber, daß zuvor Schleswig sowieso und auch Holstein zwar als Lehen des HRR aber mit dem dänischen König als dauerhaften Lehensnehmer und somit Herzog Holsteins, Teil des dänischen Gesamtstaates war. Auch ab 1815 blieb der dänische König Herzog Holsteins. Wenn in der Beziehung zwischen der Krone des HRR (später der Institution Deutscher Bund), der Krone Dänemarks und dem Herzogentitel Holsteins vielleicht das Potential für eine Diskussion um die "Zugehörigkeit" Holsteins liegen mag, so scheint mir die historische Zugehörigkeit Gesamtstschleswigs zur Dänischen Krone eher unzweifelhaft. Noch einfacher hat man es aber als Mensch, der in europäischen Regionen denkt (ich bin so einer) für den ist Holstein einfach nur Holstein und Schleswig nicht deutsch, nicht dänisch, sondern einfach nur Schleswig. In vornationaler Zeit spielte die hier diskutierte Frage keine Rolle nicht nur Schleswig oder Holstein waren mehrsprachig unterwegs, fast alle europäischen Reiche und Kleinreiche waren multiethnisch und multikulturell- Identität stiftete die lokale und regionale Ebene. Man war nicht Deutscher, nicht Franzose, nicht Italiener, nicht Pole oder eben Däne sondern z.B. Brandenburger, Bretone, Lombarde, Masowier oder eben Schleswiger... Und so wäre eine regionalisierte Sicht der Dinge auch die Lösung so manch künstlichen, nationalen Knotens aus historischer Zeit und eine nette Blaupause für die Zukunft Europas.....  nur so ´ne Idee...

Re: Südschleswig und Dänemark

von dieter » 05.06.2014, 09:43

Meine ich auch. :wink: :mrgreen:

Re: Südschleswig und Dänemark

von Lia » 04.06.2014, 18:34

Quod esset demonstrandum...

Re: Südschleswig und Dänemark

von dieter » 04.06.2014, 11:54

Liebe Lia,
vielen Dank für den Tip, das Buch ist ja sehr preiswert und deshalb eine Anschaffung möglich. Da ein Teil meiner Verwandtschaft in S-H wohnt, konnte ich mich aus deren Erzählungen schon mit der Problematik befassen. :wink:

Re: Südschleswig und Dänemark

von Lia » 03.06.2014, 17:37

Wer tatsächlich an historischer Bearbeitung und Aufarbeitung des Themas interessiert ist, die auch die unterschedlichen "Arbeitsgewohnheiten" der Historiker beiderseits der Grenze einbezieht, hier ein lesenswertes Buch.
http://www.amazon.de/dp/B00E1FD32C/ref= ... 99NJ6T91PB
Eine von vielen Lese-Möglichkeiten zum Thema, wenn man sich ernsthaft zur Geschichte und den Entwicklungen der letzten Jahrzehnte informieren will.

Re: Südschleswig und Dänemark

von Lia » 02.06.2014, 11:19

Ein Mini-Stück Europa der Menschen...
und der Medien- hier Flensborg Avis, Zeitung der dänischen Minderheit, die zum Mitfeiern aufruft:
http://www.fla.de/artikel/SG-fester-med ... 17af4.html

Re: Südschleswig und Dänemark

von Barbarossa » 02.06.2014, 08:32

Marek1964 hat geschrieben:...

Ja, das Europa der Regionen, wie es gerne koloportiert wird.
Lass das bloß nicht Renegat lesen, Marek...
:mrgreen:

(kleiner Scherz am Rande :wink: )

Re: Südschleswig und Dänemark

von Marek1964 » 01.06.2014, 22:55

Lia hat geschrieben:Eigentlich eher zum Stamtisch gehörend, aber diesseits und jenseits der Grenze ist man einträchtig im Handball-Himmel, weil man gemeinsam den Gewinn der Handball-Champions-League der SG Flensburg-Handewitt feiert! :mrgreen:
Ach, wenn es also zu dieser Region gehört, dass man diesseits und jenseits der Grenze dem gleichen Klub die Daumen drücken, dann ist es schön und allemal für die Leser hier interessant es zu erfahren, denn ich hatte davon kein Ahnung, lebe aber ganz woanders...

Ich erinnere mich aber an Basel, da gibt es auch Fans vom angrenzenden Lörrach und anderen badischen Orten. Deren prominentester heisst Ottmar Hitzfeld..

Ja, das Europa der Regionen, wie es gerne koloportiert wird.

Re: Südschleswig und Dänemark

von Lia » 01.06.2014, 21:05

Eigentlich eher zum Stamtisch gehörend, aber diesseits und jenseits der Grenze ist man einträchtig im Handball-Himmel, weil man gemeinsam den Gewinn der Handball-Champions-League der SG Flensburg-Handewitt feiert! :mrgreen:

Re: Südschleswig und Dänemark

von Barbarossa » 30.05.2014, 21:52

:arrow: Einige Beiträge wurden abgetrennt und ein neues Thema eröffnet: Die Sharia als zweite Rechtsprechung in Europa?

Re: Südschleswig und Dänemark

von Lia » 29.05.2014, 14:01

Lasst es gut sein, Leute.
Entweder ich lerne damit umzugehen oder nicht.
Lerne ich es nicht, mag es mein Fehler sein- und gut ist um des Friedens willen.

Re: Südschleswig und Dänemark

von Barbarossa » 29.05.2014, 08:32

Der Satz, den du zitiert hast, richtete sich ja an alle Beteiligten. Ich kann daher nicht erkennen, dass hier jemand "Narrenfreiheit" hat. Ich habe aber auch keine Lust, den Schiedsrichter zu spielen und darüber zu entscheiden, wer da nun gerade angefangen hat "zu stänkern" (nach meiner Beobachtung ist das jedesmal ein anderer) - wir sind ja hier nicht im Kindergarten. Und ja, ich und Ralph, wir freuen uns sehr darüber, dass das Forum jetzt so gut läuft.
Darum auch nochmal mein Aufruf an (wirklich) alle: Diskutiert mir Sachargumenten und nicht mit persönlichen Angriffen.
Wir sind doch hier alle erwachsene Leute - oder nicht?

[ Post made via Android ] Bild

Re: Südschleswig und Dänemark

von Susi Wong » 29.05.2014, 07:37

Barbarossa hat geschrieben:Ich würde die erhitzten Gemüter nun gern bitten, sich wieder zu beruhigen.
Guten Morgen Moderator Barbarossa,

wie Renegat schon anmerkte.....

Nach der Forenleitung hat ein Einzelner quasi Narrenfreiheit, kann und darf sich alles erlauben. Bietet man demjenigen Paroli, kommt sofort der Lieblingssatz des Mod: "Ich würde die erhitzten Gemüter nun gern bitten, sich wieder zu beruhigen".

Habt Ihr nicht den Schneit oder Mumm dazu, den "Liebsten" einmal in die Schranken zu weisen und nahezulegen, daß er keinen Sonderbonus hat?

Das Wort "Puderzucker" ist hier einmal gefallen. Nichts anderes wird dem Betreffenden, seitens der Mod., in den A.... (das Wort ist bereits geschrieben worden) geblasen.

Seit doch froh, daß Ihr kompetente Mitdiskutanten habt. Verscherzt es mit denen nicht .....

Susi

Re: Südschleswig und Dänemark

von Lia » 28.05.2014, 21:38

Bleibt anzumerken:
Die Schleswigsche Partei, also die der deutschen Minderheit in Dänemark wurde bei den Kommunalwahlen auch von Dänen gewählt und erlangte einen sehr hohen Stimmanteil in den kommunalen Parlamenten, wo teilweise in Koalitionen friedlichst zusammengearbeitet wird.
Zum anderen hier der lesen- und bedenkenswerte Kommentar zum Ergebnis der Europa-Wahlen aus der Sicht eines auf beiden Seiten der Grenze hoch geachteten Mannes, ehemals Chefredakteur des Nordschleswigers, der eine objektive Insider-Sicht auf die DF gibt.
Matlock ist wahrlich unverdächtig, dieser Partei anzugehören.
http://www.nordschleswiger.dk/news.4460 ... bruchswahl
Barbarossa hat geschrieben:Ich schätze, solch eine Partei hätte hier in D. auch gute Chancen. Allerdings würde sie von den hiesigen Medien scharf angegangen werden und linke Grüppchen würden ihr den Krieg erklären.
Die DF wurde in Dänemark nun auch nicht von den Medien und den anderen Parteien mit Samthandschuhen angefasst und ihre Gedanken allseits freudig begrüsst. Nur haben andere Länder einen anderen Umgang mit rechten und linken Parteien im demokratischen Gefüge, manches nimmt man anders, weniger aufgeregt wahr als es aus nachvollziehbaren Gründen in Deutschland der Fall ist.
Ist ja schon unglaublich, wie man hier auf die AfD reagiert und die ist nur Euro-kritisch (ich denke, z. T. zu Recht) und noch nicht einmal EU-kritisch (obwohl ihr das gern mal in die Schuhe geschoben wird).
Richtig, und jetzt langsam OT, doch ohne fürchterlich links zu sein, habe ich bei manchen Positionen- oder Interpretationen des Programms Bedenken. Trotzdem gut und notwendig, dass es sie gibt.

Nach oben