von Peppone » 11.09.2014, 12:34
Das mit den Nord- und Südhessen hat wohl historische Hintergründe.
Bonifatius wurde schon im Jahr 738 vom Papst informiert, was ihn in seinem neuen Missionsgebiet erwartete. Dabei werden die Hessi an Eder, Schwalm und unterer Fulda, die Nistresi zwischen Diemel und Eder, die Wedrecii zwischen Eder und Lahn, die Lognai an der oberen Lahn, die Suduodi an der oberen Fulda und die Graffelti im Grabfeld genannt.[Zitat: Wikipedia]
Die südlichen Stämme waren fränkisch, die nördlicheren eher thüringisch-sächsischen, im nordöstlichen Landesteil auch slawischen Ursprungs - ein Folge der Zerschlagung und Aufteilung des von den Merowingern zerstörten Königreichs Thüringen. Im päpstlichen Schreiben an Bonifatius werden sogar nur nördliche und südöstliche Gegenden des heutigen Hessens als "hessisch" erwähnt, der Bereich um Frankfurt und den Taunus herum war noch Teil Frankens.
Wobei noch zu erwähnen ist, dass im Süden des heutigen Hessens zu Bonifatius´ Zeit ein politisches Vakuum herrschte: Denn die in Würzburg ansässigen Hedenen hatten ihr mainfränkisch-thürinigisches Herzogtum kurz vor Bonifatius´ Ankunft verloren. Das von Bonifatius quasi als "Ersatz" gegründete Bistum Würzburg umfasste fast das gesamte Mainfranken mit Ausnahme der slawischen östlichen Teile, die später zum Bistum Bamberg geschlagen wurden (das wiederum aus den östlichen Teilen des Bistums Würzburg herausgelöst worden ist). Fulda (schon der Name ist wahrscheinlich sächsischen Ursprungs) im heutigen Mittelhessen sollte der Missionierung der Sachsen dienen und stellte den nördlichen Vorsposten der frankischen Herrschaft in diesem Raum dar. Kassel ist eine ursprünglich sächsische Gründung.
Auch später gingen der Raum Kassel und der Raum Frankfurt politisch getrennte Wege, abzulesen auch am Werdegang der einzelnen hessischen Teilstaaten, zuletzt der Provinz Hessen-Nassau und Hessen-Darmstadts.
Dieser Gegensatz zwischen ursprünglich sächsischen und ursprünglich fränkischen Landesteilen ist m.E. der Hintergrund des heutigen Gegensatzes zwischen Nord- und Südhessen.
Beppe
Das mit den Nord- und Südhessen hat wohl historische Hintergründe.
Bonifatius wurde schon im Jahr 738 vom Papst informiert, was ihn in seinem neuen Missionsgebiet erwartete. Dabei werden die Hessi an Eder, Schwalm und unterer Fulda, die Nistresi zwischen Diemel und Eder, die Wedrecii zwischen Eder und Lahn, die Lognai an der oberen Lahn, die Suduodi an der oberen Fulda und die Graffelti im Grabfeld genannt.[Zitat: Wikipedia]
Die südlichen Stämme waren fränkisch, die nördlicheren eher thüringisch-sächsischen, im nordöstlichen Landesteil auch slawischen Ursprungs - ein Folge der Zerschlagung und Aufteilung des von den Merowingern zerstörten Königreichs Thüringen. Im päpstlichen Schreiben an Bonifatius werden sogar nur nördliche und südöstliche Gegenden des heutigen Hessens als "hessisch" erwähnt, der Bereich um Frankfurt und den Taunus herum war noch Teil Frankens.
Wobei noch zu erwähnen ist, dass im Süden des heutigen Hessens zu Bonifatius´ Zeit ein politisches Vakuum herrschte: Denn die in Würzburg ansässigen Hedenen hatten ihr mainfränkisch-thürinigisches Herzogtum kurz vor Bonifatius´ Ankunft verloren. Das von Bonifatius quasi als "Ersatz" gegründete Bistum Würzburg umfasste fast das gesamte Mainfranken mit Ausnahme der slawischen östlichen Teile, die später zum Bistum Bamberg geschlagen wurden (das wiederum aus den östlichen Teilen des Bistums Würzburg herausgelöst worden ist). Fulda (schon der Name ist wahrscheinlich sächsischen Ursprungs) im heutigen Mittelhessen sollte der Missionierung der Sachsen dienen und stellte den nördlichen Vorsposten der frankischen Herrschaft in diesem Raum dar. Kassel ist eine ursprünglich sächsische Gründung.
Auch später gingen der Raum Kassel und der Raum Frankfurt politisch getrennte Wege, abzulesen auch am Werdegang der einzelnen hessischen Teilstaaten, zuletzt der Provinz Hessen-Nassau und Hessen-Darmstadts.
Dieser Gegensatz zwischen ursprünglich sächsischen und ursprünglich fränkischen Landesteilen ist m.E. der Hintergrund des heutigen Gegensatzes zwischen Nord- und Südhessen.
Beppe