von Cherusker » 25.04.2014, 13:05
In vielen Büchern liest man, daß Germanicus weitere Feldzüge in Germanien versagt blieben, weil Tiberius Angst vor der Popularität des Feldherrn hatte und er eine Machtübernahme befürchtete. Das mag zum Teil stimmen, schließlich hat Tiberius den Germanicus auf das "Abstellgleis" beordert und somit auch den Tod mit herbeigeführt.
Aber es gibt noch einen anderen Punkt, den ich hier erwähnen will. Die Cherusker unter der Leitung von Arminius und Inguimero waren in der Lage gegen 4 Legionen anzutreten (siehe Pontes Longi). Germanicus hat anfangs seiner Germanien-Feldzüge erst die Stämme einzeln angegriffen (14 n.Chr. Marser, dann 15n.Chr. Chatten und Brukterer), damit nicht die geballte feindliche germanische Streitkraft gegen ihn antritt. 16nChr. kam es dann zu den beiden großen Feldschlachten: Idistaviso und Angrivarierwall. Die letzte Schlacht muß mit einer römischen Niederlage geendet haben. Obwohl Germanicus seine Legionen einschwor, daß man schon der Elbe näher sei als dem Rhein, ist er nach der Schlacht am Angrivarierwall in die Winterquartiere gezogen. Eigentlich logisch, wenn man das Kriegsjahr beenden wollte. Aber kaum in den Winterquartieren hat er schon wieder ein Germanen-Problem. Die angeblich vorher so glorreich besiegten Chatten und Marser mucken wieder auf. Germanicus schickt C. Silius mit 30.000 Mann und 3000 Reiter in das Land der Chatten, während er selbst mit noch größer Anzahl an Truppen gegen die Marser loszieht. Warum haben die Chatten und Marser denn wieder den Kampf angefangen? Das kann doch nur daher rühren, daß es am Angrivarierwall nicht so positiv für die Römer verlaufen ist (die römische Reiterei hat es wohl kaum noch gegeben). Eine "Seekatastrophe" kann da nur als Vorwand genutzt worden sein. Tiberius hat jetzt erkannt, daß 8 Legionen noch nicht genug für einen erfolgreichen Germanenfeldzug sind. Der Verbrauch an Mensch, Tier und Material mu enorm gewesen sein. Und Tiberius hat als großer Kenner der germanischen Verhältnisse eine weitere Gefahr gesehen. Was wäre, wenn Arminius ein erfolgreiches Bündnis mit Marbod und seinen Markomannen schließen würde? Tiberius selbst hatte 6n.Chr. für den Markomannen-Feldzug noch 12 Legionen aufgeboten. Dieser wurde aber aufgrund des Pannonischen Aufstands abgebrochen. Marbot hatte 70000 Krieger und 4000 Reiter, die nach römischen Vorbild ausgebildet wurden, zur Verfügung. 20 Legionen für einen Germanen-Feldzug überstiegen mit Abstand die Möglichkeiten der Römer. Also hat man 16 n.Chr. einen Rückzieher gemacht und die Germanen sich selbst überlassen. 17n.Chr. hat Arminius mit seinem Heer mit Sicherheit die Römer erwartet, da diese aber nicht kamen, war jetzt die Möglichkeit zur "Abrechnung" mit Marbod gekommen. Anstatt gegen die Römer kämpften jetzt die Germanen untereinander um die Herrschaft.
In vielen Büchern liest man, daß Germanicus weitere Feldzüge in Germanien versagt blieben, weil Tiberius Angst vor der Popularität des Feldherrn hatte und er eine Machtübernahme befürchtete. Das mag zum Teil stimmen, schließlich hat Tiberius den Germanicus auf das "Abstellgleis" beordert und somit auch den Tod mit herbeigeführt.
Aber es gibt noch einen anderen Punkt, den ich hier erwähnen will. Die Cherusker unter der Leitung von Arminius und Inguimero waren in der Lage gegen 4 Legionen anzutreten (siehe Pontes Longi). Germanicus hat anfangs seiner Germanien-Feldzüge erst die Stämme einzeln angegriffen (14 n.Chr. Marser, dann 15n.Chr. Chatten und Brukterer), damit nicht die geballte feindliche germanische Streitkraft gegen ihn antritt. 16nChr. kam es dann zu den beiden großen Feldschlachten: Idistaviso und Angrivarierwall. Die letzte Schlacht muß mit einer römischen Niederlage geendet haben. Obwohl Germanicus seine Legionen einschwor, daß man schon der Elbe näher sei als dem Rhein, ist er nach der Schlacht am Angrivarierwall in die Winterquartiere gezogen. Eigentlich logisch, wenn man das Kriegsjahr beenden wollte. Aber kaum in den Winterquartieren hat er schon wieder ein Germanen-Problem. Die angeblich vorher so glorreich besiegten Chatten und Marser mucken wieder auf. Germanicus schickt C. Silius mit 30.000 Mann und 3000 Reiter in das Land der Chatten, während er selbst mit noch größer Anzahl an Truppen gegen die Marser loszieht. Warum haben die Chatten und Marser denn wieder den Kampf angefangen? Das kann doch nur daher rühren, daß es am Angrivarierwall nicht so positiv für die Römer verlaufen ist (die römische Reiterei hat es wohl kaum noch gegeben). Eine "Seekatastrophe" kann da nur als Vorwand genutzt worden sein. Tiberius hat jetzt erkannt, daß 8 Legionen noch nicht genug für einen erfolgreichen Germanenfeldzug sind. Der Verbrauch an Mensch, Tier und Material mu enorm gewesen sein. Und Tiberius hat als großer Kenner der germanischen Verhältnisse eine weitere Gefahr gesehen. Was wäre, wenn Arminius ein erfolgreiches Bündnis mit Marbod und seinen Markomannen schließen würde? Tiberius selbst hatte 6n.Chr. für den Markomannen-Feldzug noch 12 Legionen aufgeboten. Dieser wurde aber aufgrund des Pannonischen Aufstands abgebrochen. Marbot hatte 70000 Krieger und 4000 Reiter, die nach römischen Vorbild ausgebildet wurden, zur Verfügung. 20 Legionen für einen Germanen-Feldzug überstiegen mit Abstand die Möglichkeiten der Römer. Also hat man 16 n.Chr. einen Rückzieher gemacht und die Germanen sich selbst überlassen. 17n.Chr. hat Arminius mit seinem Heer mit Sicherheit die Römer erwartet, da diese aber nicht kamen, war jetzt die Möglichkeit zur "Abrechnung" mit Marbod gekommen. Anstatt gegen die Römer kämpften jetzt die Germanen untereinander um die Herrschaft.