Das halte ich für zweifelhaft.
Ich nicht, die Quellen sagen anderes.
Nochmal: Der Beschluss zur Handelsfahrt oder zum Raubzug oder für beides war Privatsache. Dem Thing als Entscheidungsgremium kam bei den Wikingern in der Frühzeit sehr viel weniger Bedeutung als bei den Germanen.
da hat Harald Recht.
Ging es um eine ganz gezielte Aktion gegen einen lästigen Nachbarn,dann allerdings gab es einen Thingbeschluss.
Die Besatzungen der Langboote waren oft bunt gemischt, aus allen Regionen Skandinaviens, ein freiwilliger Zusammenschluss mit dem gemeinsamen Ziel einer Reise- wobei eben Handels- und Kaperfahrt sich nie ausschlossen.
Das halte ich für zweifelhaft. Warum sind dann die Wikinger schon sehr frühmorgens in die Flüsse eingefahren um die Siedlungen zu überfallen, wenn sie eigentlich nur handeln wollten?
Aus Berichten von Wikingerüberfällen geht eindeutig die Absicht eines Raubzug voraus.
Es braucht keinen Thingbeschluss von daheim, um die Taktik vor Ort festzulegen. Und war man einmal unterwegs und es bot sich günstige Gelegenheit, sein Warenangebot und die Silbervorräte zu erweitern, so ergriff man sie.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Wikingfahrten immer ohne Thingbeschluß erfolgten. Für größere Überfälle bedarf es vieler Schiffe, die auch existenzbedrohend für den Wikingerstamm waren.
Ich kann es mir nicht nur vorstellen, ich weiß es. Thingbeschlüsse- nochmal- gab es, wenn es um ein gemeinsames Vorgehen im Interesse eines "Stammes" ging, aber nicht, wenn Sven Breilöffel ein Langschiff baute, um nach Kiew oder Nowgorord zu reisen.
Da holte er sich die besten Leute aus beliebigen Gegenden. Noch unter den ersten Königen konnte der Herrscher eine Teilnahme an einer Heerfahrt nicht erzwingen. Er versprach Beute- und wer wollte, schloss sich an, gleich, woher er nun stammte.
Die Organisation der Gesellschaft war in vielem anders als bei den Germanen weiter südlich, man darf den Wikingern nicht den deutsch- germanischen Deckel überstülpen, weil die Entwicklung nicht gleich war.
Ging es um gemeinsame, größere Fahrten, so konnten die immer noch unabhängig von irgendeiner Stammeszugehörigkeit und ergo Stammes- Thing beschlossen werden, wobei ein Thing immer eine günstige Gelegenheit war, Mitfahrer anzuwerben.
Bestes Beispiel sind die Jomswikinger- kein Stamm, nichts von irgendwelcher Bindung an Herkunft- aber höchst erfolgreich.
Mit der Territorialisierung und Festigung von Königsherrschaft im skandinavischen und anglo-normannischen Raum "verstaatlichten" sich die Dinge. Und sind wir schon am Ende der eigentlichen Wikinger-Zeit.
[quote]Das halte ich für zweifelhaft. [/quote]
Ich nicht, die Quellen sagen anderes.
Nochmal: Der Beschluss zur Handelsfahrt oder zum Raubzug oder für beides war Privatsache. Dem Thing als Entscheidungsgremium kam bei den Wikingern in der Frühzeit sehr viel weniger Bedeutung als bei den Germanen.
da hat Harald Recht.
Ging es um eine ganz gezielte Aktion gegen einen lästigen Nachbarn,dann allerdings gab es einen Thingbeschluss.
Die Besatzungen der Langboote waren oft bunt gemischt, aus allen Regionen Skandinaviens, ein freiwilliger Zusammenschluss mit dem gemeinsamen Ziel einer Reise- wobei eben Handels- und Kaperfahrt sich nie ausschlossen.
[quote]Das halte ich für zweifelhaft. Warum sind dann die Wikinger schon sehr frühmorgens in die Flüsse eingefahren um die Siedlungen zu überfallen, wenn sie eigentlich nur handeln wollten? :wink: Aus Berichten von Wikingerüberfällen geht eindeutig die Absicht eines Raubzug voraus.[/quote]
Es braucht keinen Thingbeschluss von daheim, um die Taktik vor Ort festzulegen. Und war man einmal unterwegs und es bot sich günstige Gelegenheit, sein Warenangebot und die Silbervorräte zu erweitern, so ergriff man sie.
[quote]Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Wikingfahrten immer ohne Thingbeschluß erfolgten. Für größere Überfälle bedarf es vieler Schiffe, die auch existenzbedrohend für den Wikingerstamm waren.[/quote]
Ich kann es mir nicht nur vorstellen, ich weiß es. Thingbeschlüsse- nochmal- gab es, wenn es um ein gemeinsames Vorgehen im Interesse eines "Stammes" ging, aber nicht, wenn Sven Breilöffel ein Langschiff baute, um nach Kiew oder Nowgorord zu reisen.
Da holte er sich die besten Leute aus beliebigen Gegenden. Noch unter den ersten Königen konnte der Herrscher eine Teilnahme an einer Heerfahrt nicht erzwingen. Er versprach Beute- und wer wollte, schloss sich an, gleich, woher er nun stammte.
Die Organisation der Gesellschaft war in vielem anders als bei den Germanen weiter südlich, man darf den Wikingern nicht den deutsch- germanischen Deckel überstülpen, weil die Entwicklung nicht gleich war.
Ging es um gemeinsame, größere Fahrten, so konnten die immer noch unabhängig von irgendeiner Stammeszugehörigkeit und ergo Stammes- Thing beschlossen werden, wobei ein Thing immer eine günstige Gelegenheit war, Mitfahrer anzuwerben.
Bestes Beispiel sind die Jomswikinger- kein Stamm, nichts von irgendwelcher Bindung an Herkunft- aber höchst erfolgreich.
Mit der Territorialisierung und Festigung von Königsherrschaft im skandinavischen und anglo-normannischen Raum "verstaatlichten" sich die Dinge. Und sind wir schon am Ende der eigentlichen Wikinger-Zeit.