von ehemaliger Autor K. » 06.03.2014, 12:15
Man müsste zu dem Zweck einmal nachschauen, welche Guerillabewegungen keinen Erfolg hatten und warum. Da fällt mir ein:
1.) Der Burenkrieg 1899-1902. Der englische Lord Kitchener betrieb eine Politik der verbrannten Erde. Er zerstörte systematisch das Land der Buren, die Farmen, Ernten, vergiftete die Wasserstellen usw. Die gesamte Zivilbevölkerung, Frauen, Kinder, alte Leute wurden in Lagern unter englischer Bewachung konzentriert. (Die ersten „concentration camps“). Viele der Internierten starben dort. Die Engländer siegten vermutlich, weil die Buren zahlenmäßig nicht sehr stark waren und die Briten eine erdrückende Übermacht an Soldaten aufbieten konnten. Ähnliche Strategien der Engländer in Kenia während der Mau-Mau-Kriege scheiterten, weil dort die Bevölkerung viel zahlreicher war.
2.) Den Fall Malaysia hatte ich schon genannt. Die Briten konzentrierten auch hier die Menschen, zwar nicht in Lagern, sondern in Wehrdörfern, betrieben aber keine Politik der verbrannten Erde. Sie siegten aber wohl nur, weil lediglich die Chinesen den Aufstand unterstützten, nicht aber die Malaien und Inder, ca. 50% der Bevölkerung. Die Engländer nutzten die ethnischen Konflikte zwischen den Chinesen und den anderen Volksgruppen geschickt zu ihrem Vorteil aus. Eine ethnisch gespaltene Bevölkerung ist kein guter Nährboden für eine Guerillabewegung.
3.) Der „Leuchtende Pfad“ in Peru. Er operierte in den Andengebieten. Die Armee ging mit aller Brutalität vor und zerstörte systematisch die Dörfer. Es kam zu einer Massenflucht. Der Partisan soll sich laut Mao wie ein Fisch im Wasser bewegen. Flieht die Bevölkerung aber in die Städte, wird also vertrieben oder getötet, ist der Fisch auf dem „Trockenen“. Die planmäßige Vernichtung oder Vertreibung der Bevölkerung, ist ein Weg, die Guerilla zu besiegen. Der „Leuchtende Pfad“ war nun selber extrem brutal und isolierte sich dadurch selbst. Der Regierung gelang es deshalb später, in anderen Regionen, Bürgerwehren zu errichten, einhergehend mit sozialen Wohltaten und stoppte den Vormarsch der Untergrundbewegung.
4.) Che Guevara in Bolivien scheiterte, weil er als Argentinier von der indianischen Bevölkerung als Fremdling und Eindringling empfunden wurde und keine Unterstützung erhielt. Zuvor hatte ein Reformprogramm der Regierung die Lage der Bauern verbessert, die deshalb keinen Grund für einen Aufstand sahen. Kommen die Guerilla aus einem anderen Land oder aus einer ganz anderen sozialen Schicht, kann man sie schnell isolieren.
5.) In Algerien hatten die Franzosen laut Scholl-Latour Anfang 1960 die FLN weitgehend ausgeschaltet mit Hilfe der „Französischen Doktrin“. Sie bestand aus Massenerschießungen, zahllosen Verhaftungen, dem Verschleppen und „Verschwindenlassen“ von Personen, systematische Anwendung der Folter. Zu den Nachbarländern wurden Zäune und Absperrungen gebaut, um eine Infiltration zu verhindern. Man hat die Kolonie nur aus einer Reihe innenpolitischer Erwägungen dann doch aufgegeben.
Um Partisanen zu bekämpfen, gibt es also verschiedene Möglichkeiten. Günstig ist wohl eine Mischung aus Terror, kombiniert mit sozialen Reformen. Ob das Erfolg hat, hängt natürlich immer von dem jeweiligen Land ab.
Man müsste zu dem Zweck einmal nachschauen, welche Guerillabewegungen keinen Erfolg hatten und warum. Da fällt mir ein:
1.) Der Burenkrieg 1899-1902. Der englische Lord Kitchener betrieb eine Politik der verbrannten Erde. Er zerstörte systematisch das Land der Buren, die Farmen, Ernten, vergiftete die Wasserstellen usw. Die gesamte Zivilbevölkerung, Frauen, Kinder, alte Leute wurden in Lagern unter englischer Bewachung konzentriert. (Die ersten „concentration camps“). Viele der Internierten starben dort. Die Engländer siegten vermutlich, weil die Buren zahlenmäßig nicht sehr stark waren und die Briten eine erdrückende Übermacht an Soldaten aufbieten konnten. Ähnliche Strategien der Engländer in Kenia während der Mau-Mau-Kriege scheiterten, weil dort die Bevölkerung viel zahlreicher war.
2.) Den Fall Malaysia hatte ich schon genannt. Die Briten konzentrierten auch hier die Menschen, zwar nicht in Lagern, sondern in Wehrdörfern, betrieben aber keine Politik der verbrannten Erde. Sie siegten aber wohl nur, weil lediglich die Chinesen den Aufstand unterstützten, nicht aber die Malaien und Inder, ca. 50% der Bevölkerung. Die Engländer nutzten die ethnischen Konflikte zwischen den Chinesen und den anderen Volksgruppen geschickt zu ihrem Vorteil aus. Eine ethnisch gespaltene Bevölkerung ist kein guter Nährboden für eine Guerillabewegung.
3.) Der „Leuchtende Pfad“ in Peru. Er operierte in den Andengebieten. Die Armee ging mit aller Brutalität vor und zerstörte systematisch die Dörfer. Es kam zu einer Massenflucht. Der Partisan soll sich laut Mao wie ein Fisch im Wasser bewegen. Flieht die Bevölkerung aber in die Städte, wird also vertrieben oder getötet, ist der Fisch auf dem „Trockenen“. Die planmäßige Vernichtung oder Vertreibung der Bevölkerung, ist ein Weg, die Guerilla zu besiegen. Der „Leuchtende Pfad“ war nun selber extrem brutal und isolierte sich dadurch selbst. Der Regierung gelang es deshalb später, in anderen Regionen, Bürgerwehren zu errichten, einhergehend mit sozialen Wohltaten und stoppte den Vormarsch der Untergrundbewegung.
4.) Che Guevara in Bolivien scheiterte, weil er als Argentinier von der indianischen Bevölkerung als Fremdling und Eindringling empfunden wurde und keine Unterstützung erhielt. Zuvor hatte ein Reformprogramm der Regierung die Lage der Bauern verbessert, die deshalb keinen Grund für einen Aufstand sahen. Kommen die Guerilla aus einem anderen Land oder aus einer ganz anderen sozialen Schicht, kann man sie schnell isolieren.
5.) In Algerien hatten die Franzosen laut Scholl-Latour Anfang 1960 die FLN weitgehend ausgeschaltet mit Hilfe der „Französischen Doktrin“. Sie bestand aus Massenerschießungen, zahllosen Verhaftungen, dem Verschleppen und „Verschwindenlassen“ von Personen, systematische Anwendung der Folter. Zu den Nachbarländern wurden Zäune und Absperrungen gebaut, um eine Infiltration zu verhindern. Man hat die Kolonie nur aus einer Reihe innenpolitischer Erwägungen dann doch aufgegeben.
Um Partisanen zu bekämpfen, gibt es also verschiedene Möglichkeiten. Günstig ist wohl eine Mischung aus Terror, kombiniert mit sozialen Reformen. Ob das Erfolg hat, hängt natürlich immer von dem jeweiligen Land ab.