Die Neuordnung des Nahen Ostens

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Re: Die Neuordnung des Nahen Ostens

von Orianne » 15.06.2014, 21:30

Suebe hat geschrieben:Bei der "Neuordnung" wurden eine ganze Anzahl von "Unordnungen" geschaffen, die die Welt über diverse Nahostkonflikte bis heute beschäftigt haben.
Die du bereits angeführt hast.
Mal eine kurze Zusammenfassung.
So wurde Palästina den Arabern UND den Juden (Balfour-Deklaration) versprochen. Vorsichtshalber haben es die Briten dann für sich selbst behalten, womit sich Juden und Araber angeschmiert fühlten.
1918 ist Feisal als "König von Arabien" in seine Hauptstadt Damaskus eingezogen, um Monate später zu erfahren, dass Syrien den Franzosen gehörte....
Feisal durfte dann König des Irak werden, wo sich seine Dynastie überhaupt nicht etablieren konnte.
Die Briten bemerkten im Oktober 1918, nach Abschluss des Waffenstillstandes, dass ihnen das Erdölgebiet von Mossul noch gar nicht gehörte, da wurde der Waffenstillstand noch für 2 wochen "nicht vollzogen" und fröhlich weitermarschiert, bis man hatte, was man brauchte.
Der griechisch./.türkische Krieg, der sich im Gefolge entwickelte, führte zu fürchterlichen Verbrechen "die Fremdvölkischen im Kampfgebiet mussten alle über die Klinge springen" (aus eine zeitgenössischen Publikation) und letztlich in einem "Bevölkerungsaustausch" endeten der zum Muster der 1945er Vertreibungen wurde.

Unvollständig.
Insgesamt jedenfalls mit nicht zu überschätzender Bedeutung für die Störungen des Weltfriedens seit 1918 bis 2014
Faisal wurde von Thomas Edward Lawrence Arabien als Königreich versprochen wie Du richtig schreibst, als Lt. Colonel Lawrence merkte, dass die Engländer und Franzosen Arabien mit dem Lineal untereinander aufteilten verliess er die Friedensverhandlungen in Kairo 1921, er diente da Churchill als Berater. 1923 trat er unter anderem Namen in die Royal Air Force ein, wo als gemeiner Soldat bis 1935 blieb.

Re: Die Neuordnung des Nahen Ostens

von dieter » 09.02.2014, 09:41

Lieber Joerg,
im Great Western Hotel in Oban gab es plötzlich kein warmes Wasser mehr. Wir hatten eine Busreise durch Schottland gebucht, die wurde ohne Angabe von Gründen einfach abgesagt. Der Termin für Rückfahrt von Oban zum Flughafen nach Glasgow wurde zweimal vorverlegt. Natürlich mußten wir uns auf englisch unterhalten, will auch in unserem großen Hotel keiner deutsch sprach. Die Deutschen sollen gegebenenfalls englisch reden, wenn sie was von uns wollen. :wink:
Es waren Dilettanten am Werk. :wink: :mrgreen:

Re: Die Neuordnung des Nahen Ostens

von Triton » 08.02.2014, 19:11

dieter hat geschrieben: so sind sie eben unsere lieben Briten, habe sie bei meinen Aufenthalt in Schottland erlebt. :wink:
Was ist passiert? Haben Sie Dir Dein Schlauchboot weggenommen?

Die Griechen halten ihr Museumsschiff sogar fahrbereit:
http://de.wikipedia.org/wiki/Georgios_A ... %281910%29

Natürlich war die Wegnahme der Schiffe eine Dummheit, es waren nicht einmal besonders herausragende Bauten der englischen Werftindustrie, die die Royal Navy bei Ihrer Überlegenheit überhaupt nicht dringend benötigte. Außerdem fehlten ja dann die Schiffe, die auf die Goeben und Breslau angesetzt werden mussten. Eine Idiotie sondergleichen.
Die Goeben und die Breslau waren schnelle Schiffe, die den Briten oft einfach wegfuhren. Gerade an schnellen Schiffen hatten die Briten einen Mangel, der jetzt schmerzlich zu Tage trat.

Re: Die Neuordnung des Nahen Ostens

von Suebe » 08.02.2014, 18:23

Triton hat geschrieben:http://de.wikipedia.org/wiki/HMS_Erin
http://de.wikipedia.org/wiki/HMS_Agincourt_%281913%29
Das waren die beiden türkischen Dreadnoughts, die von den Briten einfach beschlagnahmt wurden. Auf der Erin waren schon die türkischen Besatzungen drauf. Schon dreist, was sich die Briten geleistet haben.

./.
Dass die türk. Besatzung schon an Bord war, habe ich jetzt anders gelesen. Gewartet einschl. türk. Kapitän auf einem Passagierschiff, und über Wochen, eigentlich seit Mai 1914 hingehalten, so kenne ich es.

Jedenfalls ist der Kriegseintritt des Osmanischen Reiches auf der Seite der Mittelmächte zu einem Gutteil dem geschuldet.
Mit der dramatischen Folge der überaus erfolgreichen Blockade des Zarenreiches, was zum Zusammenbruch Russlands führte und letztlich zum Sowjetstaat.

Es wird wenige nassforsche Entscheidungen gegeben haben, die für die Weltgeschichte so bedeutsam wurden.

Re: Die Neuordnung des Nahen Ostens

von dieter » 08.02.2014, 18:04

Triton hat geschrieben:http://de.wikipedia.org/wiki/HMS_Erin
http://de.wikipedia.org/wiki/HMS_Agincourt_%281913%29
Das waren die beiden türkischen Dreadnoughts, die von den Briten einfach beschlagnahmt wurden. Auf der Erin waren schon die türkischen Besatzungen drauf. Schon dreist, was sich die Briten geleistet haben.
Lieber Joerg,
so sind sie eben unsere lieben Briten, habe sie bei meinen Aufenthalt in Schottland erlebt. :wink:

Re: Die Neuordnung des Nahen Ostens

von Triton » 08.02.2014, 13:04

http://de.wikipedia.org/wiki/HMS_Erin
http://de.wikipedia.org/wiki/HMS_Agincourt_%281913%29
Das waren die beiden türkischen Dreadnoughts, die von den Briten einfach beschlagnahmt wurden. Auf der Erin waren schon die türkischen Besatzungen drauf. Schon dreist, was sich die Briten geleistet haben.

Naja, die Deutschland war einfach ein veraltetes Nachkriegsschiff ohne historische Bedeutung. Wegen ihr wäre niemand aus dem Ausland angereist. Heute fahren Marinefans nach Amerika, um sich die letzten Beispiele der Schlachtschiffära anzuschauen. Dort wird übrigens selbst von Schulklassen gespendet, um solche Museumsschiffe zu erhalten. Das schaffen selbst kleine Bundesstaaten. Das U-Boot in Laboe ist deutlich kleiner, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es riesige Summen verschlingt, es dort zu konservieren.

Damals, Mitte der 70er, wusste man ganz genau, dass die Goeben das einzige, in Europa verbliebene Exemplar einer Schiffsgattung war, die immerhin 2 Weltkriege prägte. Vor wenigen Jahren wollte man sogar die völlig verrotete Graf Spee in Uruguay aus ihrem nassen Grab buddeln, um sie restauriert als Museum herzurichten.

Re: Die Neuordnung des Nahen Ostens

von Suebe » 08.02.2014, 11:42

Triton hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: für das Museum wäre es natürlich interessant gewesen das Schiff zu haben, für die Marine sicherlich nicht. :wink: :mrgreen:
Die Marine unterhält immerhin ein intaktes Typ VIIC U-Boot aus Hitlers böser Kriegsmarine. Das kleine und arme Griechenland hat einen alten Panzerkreuzer als Museumsschiff.
Damals Ende der 60er, Anfang der 70er war das politische Klima denkbar ungeeignet, Geld für ein historisches Kriegsschiff bereitzustellen. Dabei war man sich voll bewusst, eine einmalige Chance zu vertun.

Heute wäre ein intakter Schlachtkreuzer aus Kaisers Flotte sicher ein ungeheurer Publikumsmagnet, weil so in der ganzen Welt nicht mehr vorhanden.

Beste Grüße
Joerg

recht hast.
Nur, man braucht halt einen der zahlt. Und wenn man den nicht hat.....

Als die Deutschland Anno 89 außer Dienst gestellt wurde,
Bild
gab es ähnlice Überlegungen,
aber am Ende auch keinen der das Geld auf den Tisch legte.

Re: Die Neuordnung des Nahen Ostens

von dieter » 08.02.2014, 09:38

Lieber Joerg,
zur Besichtigung zweifellos. :wink:

Re: Die Neuordnung des Nahen Ostens

von Triton » 07.02.2014, 15:03

dieter hat geschrieben: für das Museum wäre es natürlich interessant gewesen das Schiff zu haben, für die Marine sicherlich nicht. :wink: :mrgreen:
Die Marine unterhält immerhin ein intaktes Typ VIIC U-Boot aus Hitlers böser Kriegsmarine. Das kleine und arme Griechenland hat einen alten Panzerkreuzer als Museumsschiff.
Damals Ende der 60er, Anfang der 70er war das politische Klima denkbar ungeeignet, Geld für ein historisches Kriegsschiff bereitzustellen. Dabei war man sich voll bewusst, eine einmalige Chance zu vertun.

Heute wäre ein intakter Schlachtkreuzer aus Kaisers Flotte sicher ein ungeheurer Publikumsmagnet, weil so in der ganzen Welt nicht mehr vorhanden.

Beste Grüße
Joerg

Re: Die Neuordnung des Nahen Ostens

von dieter » 07.02.2014, 14:26

Triton hat geschrieben:
Suebe hat geschrieben:Als sich die Goeben und Breslau hinter die Dardanellen gerettet hatten, hat Berlin sie den Türken als Ersatz "verkauft". Und innerhalb 3 Monaten die Osmanen zum Kriegseintritt auf Seiten der mittelmächte veranlasst.

Es war die wohl folgenreichste Fehlentscheidung die die Briten beim Beginn des 1. Weltkrieges machten.
Eine echte Wahl gab es für die beiden Schiffe des Mittelmeer-Geschwaders nicht, weil sie ja schlecht an Gibraltar vorbei nach Hause schippern konnten. Als Alternative wäre nur ein Anschluß an die inaktive KuK-Flotte in Betracht gekommen, um dann dort im Hafen von Triest vor sich hin zu rosten.
Die Goeben (auch kein Schlachtschiff sondern ein Schlachtkreuzer) blieb bis in die 70er Jahre in der türkischen Marine und diese bot dann einen Rückverkauf nach Deutschland an. Das Deutsche Museum hatte Interesse, aber kein Geld. Wirklich schade um das interessante Denkmal deutscher Geschichte, aber auch irgendwie verständlich. Nicht mal die Briten konnten ein einziges Schlachtschiff aus den Weltkriegen erhalten.
Lieber Joerg,
für das Museum wäre es natürlich interessant gewesen das Schiff zu haben, für die Marine sicherlich nicht. :wink: :mrgreen:

Re: Die Neuordnung des Nahen Ostens

von dieter » 07.02.2014, 14:23

Suebe hat geschrieben:Bei der "Neuordnung" wurden eine ganze Anzahl von "Unordnungen" geschaffen, die die Welt über diverse Nahostkonflikte bis heute beschäftigt haben.
Die du bereits angeführt hast.
Mal eine kurze Zusammenfassung.
So wurde Palästina den Arabern UND den Juden (Balfour-Deklaration) versprochen. Vorsichtshalber haben es die Briten dann für sich selbst behalten, womit sich Juden und Araber angeschmiert fühlten.
1918 ist Feisal als "König von Arabien" in seine Hauptstadt Damaskus eingezogen, um Monate später zu erfahren, dass Syrien den Franzosen gehörte....
Feisal durfte dann König des Irak werden, wo sich seine Dynastie überhaupt nicht etablieren konnte.
Die Briten bemerkten im Oktober 1918, nach Abschluss des Waffenstillstandes, dass ihnen das Erdölgebiet von Mossul noch gar nicht gehörte, da wurde der Waffenstillstand noch für 2 wochen "nicht vollzogen" und fröhlich weitermarschiert, bis man hatte, was man brauchte.
Der griechisch./.türkische Krieg, der sich im Gefolge entwickelte, führte zu fürchterlichen Verbrechen "die Fremdvölkischen im Kampfgebiet mussten alle über die Klinge springen" (aus eine zeitgenössischen Publikation) und letztlich in einem "Bevölkerungsaustausch" endeten der zum Muster der 1945er Vertreibungen wurde.

Unvollständig.
Insgesamt jedenfalls mit nicht zu überschätzender Bedeutung für die Störungen des Weltfriedens seit 1918 bis 2014
Lieber Schwabe,
das alles kann nur unvollständig sein, weil alles zu umfangreich ist. Trotzdem vielen Dank für deine Schilderungen. :)

Re: Die Neuordnung des Nahen Ostens

von Triton » 06.02.2014, 22:29

Suebe hat geschrieben:Als sich die Goeben und Breslau hinter die Dardanellen gerettet hatten, hat Berlin sie den Türken als Ersatz "verkauft". Und innerhalb 3 Monaten die Osmanen zum Kriegseintritt auf Seiten der mittelmächte veranlasst.

Es war die wohl folgenreichste Fehlentscheidung die die Briten beim Beginn des 1. Weltkrieges machten.
Eine echte Wahl gab es für die beiden Schiffe des Mittelmeer-Geschwaders nicht, weil sie ja schlecht an Gibraltar vorbei nach Hause schippern konnten. Als Alternative wäre nur ein Anschluß an die inaktive KuK-Flotte in Betracht gekommen, um dann dort im Hafen von Triest vor sich hin zu rosten.
Die Goeben (auch kein Schlachtschiff sondern ein Schlachtkreuzer) blieb bis in die 70er Jahre in der türkischen Marine und diese bot dann einen Rückverkauf nach Deutschland an. Das Deutsche Museum hatte Interesse, aber kein Geld. Wirklich schade um das interessante Denkmal deutscher Geschichte, aber auch irgendwie verständlich. Nicht mal die Briten konnten ein einziges Schlachtschiff aus den Weltkriegen erhalten.

Re: Die Neuordnung des Nahen Ostens

von Suebe » 06.02.2014, 16:14

Bei der "Neuordnung" wurden eine ganze Anzahl von "Unordnungen" geschaffen, die die Welt über diverse Nahostkonflikte bis heute beschäftigt haben.
Die du bereits angeführt hast.
Mal eine kurze Zusammenfassung.
So wurde Palästina den Arabern UND den Juden (Balfour-Deklaration) versprochen. Vorsichtshalber haben es die Briten dann für sich selbst behalten, womit sich Juden und Araber angeschmiert fühlten.
1918 ist Feisal als "König von Arabien" in seine Hauptstadt Damaskus eingezogen, um Monate später zu erfahren, dass Syrien den Franzosen gehörte....
Feisal durfte dann König des Irak werden, wo sich seine Dynastie überhaupt nicht etablieren konnte.
Die Briten bemerkten im Oktober 1918, nach Abschluss des Waffenstillstandes, dass ihnen das Erdölgebiet von Mossul noch gar nicht gehörte, da wurde der Waffenstillstand noch für 2 wochen "nicht vollzogen" und fröhlich weitermarschiert, bis man hatte, was man brauchte.
Der griechisch./.türkische Krieg, der sich im Gefolge entwickelte, führte zu fürchterlichen Verbrechen "die Fremdvölkischen im Kampfgebiet mussten alle über die Klinge springen" (aus eine zeitgenössischen Publikation) und letztlich in einem "Bevölkerungsaustausch" endeten der zum Muster der 1945er Vertreibungen wurde.

Unvollständig.
Insgesamt jedenfalls mit nicht zu überschätzender Bedeutung für die Störungen des Weltfriedens seit 1918 bis 2014

Re: Die Neuordnung des Nahen Ostens

von dieter » 01.02.2014, 10:07

30.10.1918
Mit dem Waffenstillstand von Mudros wird das Osmanische Reich, mit Ausnahme Anatoliens, unter Briten, Franzosen und ihren Partnern aufgeteilt.
April 1920
Auf der Konferenz von San Remo erhält Frankreich ein Mandat für Syrien und den Libanon, Großbritannien das für Mesopotamien, den späteren Irak. Palästina wird Mandat des Völkerbunds, der es 1922/23 den Briten überträgt. In der heutigen Türkei müssen die Siegermächte ihre Beschlüsse von 1920 zurücknehmen: Hier gründet Mustafa Kemal, der spätere Atatürk, die Türkische Republik.
Quelle: Der Spiegel

Re: Die Neuordnung des Nahen Ostens

von dieter » 31.01.2014, 14:42

16.5.1916
Briten und Franzosen besiegeln das geheime Sykes-Picot-Abkommen, in dem sie ihre Einflusssphären im Nahen Osten nach dem Ersten Weltkrieg festlegten. Den Arabern enthalten die Briten dieses Abkommen vor.
11.3. 1917
Die Briten nehmen Bagdad ein, am Jahresende auch Jerusalem.
2.11.1917
Der britische Außenminister Balfour verspricht, das jüdische Volk bei der Errichtung einer "nationalen Heimstätte" in Palästina zu unterstützen.
Quelle: Der Spiegel

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