von ehemaliger Autor K. » 09.02.2014, 15:06
Die Herrschaftsform von Katharina II wurde auch als „aufgeklärter Absolutismus“ bezeichnet, doch mit Aufklärung im westlichen Sinne, freie, selbstbewusste Bürger und Mitbestimmung in der Regierung, hatte diese Art von „Aufklärung“ genauso wenig zu tun wie das System von ihrem Zeitgenossen Friedrich II in Preußen. Beide Staaten beruhten auf der Leibeigenschaft der Bauern. Im Westen Europas war diese Form der Ausbeutung am Ende des Mittelalters schon vielfach verschwunden, in den Gebieten östlich der Elbe verlief es genau umgekehrt. Hier wurden erst ab dem 16. Jahrhundert einst freie Bauern in die Leibeigenschaft gedrängt. Man spricht daher auch von der zweiten Leibeigenschaft.
„Aufklärung“ in den ökonomisch rückständigen Staaten Preußen und Russland bedeutete: Rationalisierung der Verwaltung, vor allem um die Staatseinnahmen zu erhöhen zur Finanzierung der Armee zwecks territorialer Erweiterung, Sicherung der Adelsprivilegien und Abwehr aller emanzipatorischer Bestrebungen. Der „aufgeklärte Absolutismus“ der östlichen Staaten war eine Reaktion der dortigen Regierungen im Wettkampf mit den weiter fortgeschrittenen Staaten des Westens. Sie wollten mit ihnen konkurrieren, aber ihre rückständigen Strukturen nicht aufgeben.
Unter Katharina II wurden die Abgaben und Arbeitspflichten der Bauern erheblich erhöht. Die breite Verelendung der Bevölkerung provozierte den größten Bauernaufstand der russischen Geschichte 1773-1775 unter Führung der Kosaken von Pugatschow und wurde erst nach heftigen Kämpfen in einem Blutbad erstickt. Danach wurde die Leibeigenschaft noch verschärft und die Privilegien des Adels gesichert und ausgeweitet. Damit hat Katharina II die Weichen für die spätere Rückständigkeit Russlands gestellt und den Weg für eine trostlose Zukunft geebnet.
Preußen hatte das Glück, das es 1806 von Napoleon geschlagen wurde und dadurch ein umfangreicher Reformprozeß eingeleitet wurde.
Für Russland hingegen war der Sieg 1812 letztlich fatal, denn hier siegte ein Ancien Regime über einen modernen Staat und Zar Alexander I sah daher keinen Anlass für Veränderungen. Damit kam es zu einem Reformstau, der deutlich wurde, als das Land 1853 den Krimkrieg verlor und Moskau entdeckte, das ihr einst mächtiger Staat inzwischen zu einem der rückständigsten Gebilde Europas geworden war. Die jetzt hastig eingeleiteten Reformen, wie die Aufhebung der Leibeigenschaft 1861, kamen viel zu spät und wurden nicht konsequent durchgeführt. Der Weg in die Katastrophe war nicht mehr aufzuhalten.
Die Herrschaftsform von Katharina II wurde auch als „aufgeklärter Absolutismus“ bezeichnet, doch mit Aufklärung im westlichen Sinne, freie, selbstbewusste Bürger und Mitbestimmung in der Regierung, hatte diese Art von „Aufklärung“ genauso wenig zu tun wie das System von ihrem Zeitgenossen Friedrich II in Preußen. Beide Staaten beruhten auf der Leibeigenschaft der Bauern. Im Westen Europas war diese Form der Ausbeutung am Ende des Mittelalters schon vielfach verschwunden, in den Gebieten östlich der Elbe verlief es genau umgekehrt. Hier wurden erst ab dem 16. Jahrhundert einst freie Bauern in die Leibeigenschaft gedrängt. Man spricht daher auch von der zweiten Leibeigenschaft.
„Aufklärung“ in den ökonomisch rückständigen Staaten Preußen und Russland bedeutete: Rationalisierung der Verwaltung, vor allem um die Staatseinnahmen zu erhöhen zur Finanzierung der Armee zwecks territorialer Erweiterung, Sicherung der Adelsprivilegien und Abwehr aller emanzipatorischer Bestrebungen. Der „aufgeklärte Absolutismus“ der östlichen Staaten war eine Reaktion der dortigen Regierungen im Wettkampf mit den weiter fortgeschrittenen Staaten des Westens. Sie wollten mit ihnen konkurrieren, aber ihre rückständigen Strukturen nicht aufgeben.
Unter Katharina II wurden die Abgaben und Arbeitspflichten der Bauern erheblich erhöht. Die breite Verelendung der Bevölkerung provozierte den größten Bauernaufstand der russischen Geschichte 1773-1775 unter Führung der Kosaken von Pugatschow und wurde erst nach heftigen Kämpfen in einem Blutbad erstickt. Danach wurde die Leibeigenschaft noch verschärft und die Privilegien des Adels gesichert und ausgeweitet. Damit hat Katharina II die Weichen für die spätere Rückständigkeit Russlands gestellt und den Weg für eine trostlose Zukunft geebnet.
Preußen hatte das Glück, das es 1806 von Napoleon geschlagen wurde und dadurch ein umfangreicher Reformprozeß eingeleitet wurde.
Für Russland hingegen war der Sieg 1812 letztlich fatal, denn hier siegte ein Ancien Regime über einen modernen Staat und Zar Alexander I sah daher keinen Anlass für Veränderungen. Damit kam es zu einem Reformstau, der deutlich wurde, als das Land 1853 den Krimkrieg verlor und Moskau entdeckte, das ihr einst mächtiger Staat inzwischen zu einem der rückständigsten Gebilde Europas geworden war. Die jetzt hastig eingeleiteten Reformen, wie die Aufhebung der Leibeigenschaft 1861, kamen viel zu spät und wurden nicht konsequent durchgeführt. Der Weg in die Katastrophe war nicht mehr aufzuhalten.