Neues aus der Anthropologie

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Re: Neues aus der Anthropologie

von Paul » 10.11.2015, 11:41

Jetzt werden immer ältere "moderne Homo Sapiens" in Asien gefunden. Bald wird Most Out of Afrika 2 wohl in Most Out of Asia umgetauft. Tatsächlich lebten in Asien mehr Menschen als in Europa und Afrika. Die Funde entsprechen immer mehr den theoretischen Prinzipien moderner Bevölkerungsgenetik. Man wird sich von den Ausrottungsszenarien verabschieden, die in so vielen Köpfen herumspuken. Mitochondrien unterliegen ebenfalls der Evolution. Man muß nur die Evolutionsbedingungen kennenlernen.

Re: Neues aus der Anthropologie

von james » 07.11.2015, 17:58

Es wird aufgrund der Molare (Backenzähnen) zur Gattung Homo gezählt. Interessanterweise hat der selbe Wissenschaftler auch noch einen zweiten Hominiden gefunden den man zu den Australopithecinen zählt, allerdings wurde der wohl nie so recht anerkannt. Der Name ist mir entfallen.

Re: Neues aus der Anthropologie

von Dietrich » 14.09.2015, 15:31

james hat geschrieben:Der soll 1,6 bis 1,9 Mio Jahre alt sein und zwischen Australophecine und Homo stehen, also das Bindeglied sein.
Auf jeden Fall scheint dieses Geschöpf sowohl mnschliche als auch affenähnliche Merkmale in sich zu vereienen. Hätte es ein Alter von etwa 1,8 Millionen Jahren, wäre es eher eine Spätform des Australopithecinen. Es kommt nun darauf an, ob die Paläoanthropologen das Wesen anhand seiner Körpermerkmale eher zur Gattung Homo oder zum Vormenschen zählen.

Re: Neues aus der Anthropologie

von Paul » 14.09.2015, 15:08

Dietrich hat geschrieben:Da klafft ja eine gewaltige Differenz zwischen der einen Annahme von 1 Million Jahren und der anderen von 3 Millionen Jahren. Sollte das Wesen zur Gattung "Homo" gehören und "nur" 1 Million Jahre alt sein, wäre verwunderlich, dass es von seinen weit fortgeschritteneren Verwandten vom Typ Homo erectus nicht längst verdrängt wurde.

Postuliert man ein Alter von etwa 3 Millionen Jahren, käme der Kreis der ersten Frühmenschen um Homo rudolfensis und Homo habilis in Betracht. Vom Hirnvolumen her wäre er denen aber bei weitem unterlegen.
Auch heute gibt es von vielen Lebewesen, auch vom Menschen, regionale Varianten. Homo Naledi kann einfach auch eine regionale Variante gewesen sein, die sich im Austausch mit den anderen Menschen weiter entwickelte. Diese Weiterentwicklung kann man zwar auch als Verdrängung bezeichnen, aber Weiterentwicklung ist eine bessere Bezeichnung.

Re: Neues aus der Anthropologie

von james » 14.09.2015, 14:43

Der soll 1,6 bis 1,9 Mio Jahre alt sein und zwischen Australophecine und Homo stehen, also das Bindeglied sein.
Ich hab die Studie in den letzten Tagen mal gelesen. 15 Skelette wurden in einer abgelegenen Seitenhöhle gelegt,
wo man nicht so einfach reinkommt und wo wohl auch keine Raubtiere eindrangen. Das sieht "gewollt" aus und
daher geht man von einer "Beerdigung" aus. Die Ergebnisse sind als vorläufig zu bewerten.
Mal sehen was noch kommt. Auf jeden Fall interessant.

Re: Neues aus der Anthropologie

von Dietrich » 14.09.2015, 14:09

Paul hat geschrieben:Prof. Lee Berger schätzt Homo Naledi auf ein Alter von 3 Millionen Jahren. Er kann zum Spektrum des Homo Habilis gehören.
Da klafft ja eine gewaltige Differenz zwischen der einen Annahme von 1 Million Jahren und der anderen von 3 Millionen Jahren. Sollte das Wesen zur Gattung "Homo" gehören und "nur" 1 Million Jahre alt sein, wäre verwunderlich, dass es von seinen weit fortgeschritteneren Verwandten vom Typ Homo erectus nicht längst verdrängt wurde.

Postuliert man ein Alter von etwa 3 Millionen Jahren, käme der Kreis der ersten Frühmenschen um Homo rudolfensis und Homo habilis in Betracht. Vom Hirnvolumen her wäre er denen aber bei weitem unterlegen.

Re: Neues aus der Anthropologie

von Paul » 14.09.2015, 00:29

Prof. Lee Berger schätzt Homo Naledi auf ein Alter von 3 Millionen Jahren. Er kann zum Spektrum des Homo Habilis gehören.

http://www.kleio.org/de/geschichte/mens ... kap_6.html

Re: Neues aus der Anthropologie

von Paul » 11.09.2015, 23:57

In der Süddeutschen Zeitung wird als Alter 1 Millionen Jahre genannt. Dafür hätte er im Vergleich mit den robusten Homo Erectus ein kleines Gehirn und affenähnlichere Hände und Schultern. Das würde auf einen Hominidenzweig deuten, der nichts zu unserer Entwicklung beitrug, selbst wenn keine Artgrenze bestand. Es würde bedeuten, das die Hominidenentwicklung nicht auf den Savannenbereich beschränkt war.

http://www.sueddeutsche.de/wissen/anthr ... -1.2642376

Re: Neues aus der Anthropologie

von Spartaner » 11.09.2015, 21:43

Dietrich hat geschrieben:Mich wundert, dass die Forscher dieses Wesen so eindeutig der Gattung "Homo" zurechnen, also einem frühen Vertreter des Menschen. Dazu würden dann zumindest Werkzeugebrauch und planvolles Vorgehen zählen, was nach bisherigen Erkenntnissen aber weder erforscht noch abgesichert ist. Oder irre ich mich da?

Träfe das nicht zu, müsste man das Wesen einer neuen Vormenschenart zurechnen, wie es z.B. der Australopithecus ist.
Bei diesen neuen Funden kann man nicht mit absoluter Sicherheit von einen Bestattungsritus sprechen. Zumindest bleiben viele Fragen noch offen. Fest steht, dass viele Individien in der Höhle oder vor der Höhle gestorben sind. Ich halte es für verfrüht zu schrieben, dass die Knochen extra dort bestattet wurden. Möglich ist auch, dass die Knochen durch eindringendes Flutwasser in einer Nische sich angehäuft haben, bzw. sich dort abgesetzt haben. Die Tatsache, dass außer Mäusen und Vögeln keine anderen Knochen gefunden wurden, lässt wohl vermuten, dass die Homo naledi Vegetarier waren. :mrgreen:

Re: Neues aus der Anthropologie

von Paul » 11.09.2015, 16:53

Dietrich hat geschrieben:Mich wundert, dass die Forscher dieses Wesen so eindeutig der Gattung "Homo" zurechnen, also einem frühen Vertreter des Menschen. Dazu würden dann zumindest Werkzeugebrauch und planvolles Vorgehen zählen, was nach bisherigen Erkenntnissen aber weder erforscht noch abgesichert ist. Oder irre ich mich da?

Träfe das nicht zu, müsste man das Wesen einer neuen Vormenschenart zurechnen, wie es z.B. der Australopithecus ist.
Ohne irgendeine Zeitangabe, ist dieser Fund sehr schwer einzuordnen. Vom Körperbau scheint er weiter entfernt, als der 4 Millionen Jahre alte Anamensis, von der Gesichtsrekonstruktion ist er uns ähnlicher. Stimmt das mit der Bestattung, wäre das unglaublich, wenn er sehr alt wäre, allerdings waren ja auch nicht überall Höhlen zur Hand. Vielleicht begruben viele Frühmenschen ihre Angehörigen, doch wurden sie von Raubtieren wieder ausgegraben.
Die 5 Menschen aus Dmansi in Georgien sind so unterschiedlich, das die Forscher kaum glauben konnten, das es eine zusammengehörende Bevölkerung ist. Wir müssen also von extremen Unterschieden in der Anatomie früher Menschen ausgehen. Wahrscheinlich haben sich extrem unterschiedliche Gruppen immer wieder vermischt, ohne das es Artgrenzen gab. Dann gehört ein großes Spektrum an Frühmenschen zu unseren Vorfahren. Dagegen waren Neandertaler und gleichzeitig lebende Afrikaner und Asiaten sehr eng miteinander verwandt.

Re: Neues aus der Anthropologie

von Dietrich » 11.09.2015, 13:13

Mich wundert, dass die Forscher dieses Wesen so eindeutig der Gattung "Homo" zurechnen, also einem frühen Vertreter des Menschen. Dazu würden dann zumindest Werkzeugebrauch und planvolles Vorgehen zählen, was nach bisherigen Erkenntnissen aber weder erforscht noch abgesichert ist. Oder irre ich mich da?

Träfe das nicht zu, müsste man das Wesen einer neuen Vormenschenart zurechnen, wie es z.B. der Australopithecus ist.

Re: Neues aus der Anthropologie

von Barbarossa » 11.09.2015, 01:26

2013 wurden in Südafrika die Knochen einer vermutlich bisher unbekannten Frühmenschenart entdeckt. Der Fund wurde nun der Öffentlichkeit vorgestellt - als Homo naledi. Das Alter der Fossilien ist noch nicht geklärt, fest steht aber, dass Homo naledi etwa 1,50 m groß, 45 kg schwer war und seine Toten bereits bestattete.
Artikel lesen: http://www.zeit.de/wissen/geschichte/20 ... suedafrika

Re: Neues aus der Anthropologie

von Dietrich » 09.03.2015, 13:40

dieter hat geschrieben: unser lieber Paul ist sowieso genial. :wink:
Wer wollte das bestreiten?
Und dafür lieben wir ihn! :mrgreen:

Re: Neues aus der Anthropologie

von dieter » 08.03.2015, 10:21

Harald hat geschrieben:Paul hat Erkenntnisse, die wir nicht haben und ihm glauben müssen. Er behält seine Quellen für sich und behält so einen Wissensvorsprung. Genial.

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Lieber Harald,
unser lieber Paul ist sowieso genial. :wink:

Re: Neues aus der Anthropologie

von Harald » 05.03.2015, 19:19

Paul hat Erkenntnisse, die wir nicht haben und ihm glauben müssen. Er behält seine Quellen für sich und behält so einen Wissensvorsprung. Genial.

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