von Triton » 25.06.2014, 23:45
Also wenn jemand wegen Krankheit selbst einschätzt, dass er keine Lebensqualität mehr hat und deshalb aus dem Leben scheiden möchte, dann müssen nicht andere drüber entscheiden. Es muss aber absolut klar sein, dass der Entschluß aus eigenem Antrieb erfolgt und nicht, weil er von irgendjemand dazu überredet wurde. Hier sollte der Staat ähnlich wie bei Schwangerschaftsabbrüchen ein obligatorisches Beratungsgespräch mit einem unabhängigen Experten vorsehen. Man kann sich sonst die Motive für Missbrauch schon vorstellen.
In England sollen Ärzte bereits Prämien von Krankenkassen erhalten, wenn sie teuren Patienten ihr Einverständnis zur Sterbehilfe abringen...
Also wenn andere Menschen darüber entscheiden, ob für jemand die Zeit gekommen ist, finde ich das sehr grenzwertig. Es gibt Fälle wie den oben beschriebenen eines Komapatienten, aber was ist mit der scheinbar senilen Oma, die Angehörigen lästig ist? Wo ist die Grenze, wann andere Herrgott spielen dürfen?
Die Gabe von Schmerzmitteln ist nur in höchsten Dosen lebensverkürzend. Solche Mengen verabreicht man Krebspatienten und da dreht es sich um Tage. Normale Morphium-Dosierung gefährdet wohl selbst auf lange Sicht nicht einmal ansatzweise die Gesundheit. Göring war m.W. über 20 Jahre Morphinist und er nahm Dosen, die abhängig machten. Also zuviel.
Bei spiegel-online habe ich einen interessanten Kommentar gefunden:
"Ich muss vorausschicken, das ich noch vor zwei Jahren über das Thema Sterbehilfe anders gedacht habe als ich es jetzt tue. Vor mehr als einem halben Jahr wurde ich mit heftigen Oberbauchschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert. Was niemand wusste: Bauchspeicheldrüsenkrebs - nicht erkannt und nicht behandelt. Noch bevor die erste etwas machen konnten, setzte bei mir die Atmung aus und ich fiel ins Koma. Gut, ich hatte keine Hirnverletzung, aber ich war im Koma. Weder meine Angehörigen noch die Ärzte wussten, ob ich überleben werde und ob ich jemals aus dem Koma erwache. Während ich für meine Angehörigen nur da lag, habe ich von meiner Umgebung viel mitbekommen, allerdings wurden externer Eindrücke mit Traum und Wahn vermischt. Es war wie ein endloser Albtraum. Obwohl ich die Augen geschlossen hatte, habe ich Krankenschwestern und Krankenpfleger wahrgenommen, und war nach dem Erwachen erstaunt, wie dieses passieren konnte. ich habe meine Frau wahrgenommen, ihre Liebe und ihre Nähe gefühlt, gesehen und darauf reagiert. Die Interpretation der französischen Ärzte, der Patient wolle sterben, kommt einem Gottspielen gleich. Ich weise darauf hin, dass ich mich nicht im künstlichen Koma, sondern im sogenannten echten Koma befand. Von den endlosen träumen allerdings habe ich mich bis heute nicht erholt. Mein Appell lautet: gegen Sterbehilfe! Ich bin sicher dass die Patienten leben wollen und alles mitbekommen. Und der Patient darf hier kein Kostenfaktor werden."
Meiner Mutter (Arthrose-Patientin) wollte man (Schwestern) auch den Willen zum Leben ausreden, selbst ich war verwundert, wie vehement sie da widersprochen hat. Das war sonst gar nicht ihre Art, aber ich verstehe es heute sehr gut, dass man über sein Leben schon selbst entscheiden möchte.
Also wenn jemand wegen Krankheit selbst einschätzt, dass er keine Lebensqualität mehr hat und deshalb aus dem Leben scheiden möchte, dann müssen nicht andere drüber entscheiden. Es muss aber absolut klar sein, dass der Entschluß aus eigenem Antrieb erfolgt und nicht, weil er von irgendjemand dazu überredet wurde. Hier sollte der Staat ähnlich wie bei Schwangerschaftsabbrüchen ein obligatorisches Beratungsgespräch mit einem unabhängigen Experten vorsehen. Man kann sich sonst die Motive für Missbrauch schon vorstellen.
In England [i]sollen[/i] Ärzte bereits Prämien von Krankenkassen erhalten, wenn sie teuren Patienten ihr Einverständnis zur Sterbehilfe abringen...
Also wenn andere Menschen darüber entscheiden, ob für jemand die Zeit gekommen ist, finde ich das sehr grenzwertig. Es gibt Fälle wie den oben beschriebenen eines Komapatienten, aber was ist mit der scheinbar senilen Oma, die Angehörigen lästig ist? Wo ist die Grenze, wann andere Herrgott spielen dürfen?
Die Gabe von Schmerzmitteln ist nur in höchsten Dosen lebensverkürzend. Solche Mengen verabreicht man Krebspatienten und da dreht es sich um Tage. Normale Morphium-Dosierung gefährdet wohl selbst auf lange Sicht nicht einmal ansatzweise die Gesundheit. Göring war m.W. über 20 Jahre Morphinist und er nahm Dosen, die abhängig machten. Also zuviel.
Bei spiegel-online habe ich einen interessanten Kommentar gefunden:
"Ich muss vorausschicken, das ich noch vor zwei Jahren über das Thema Sterbehilfe anders gedacht habe als ich es jetzt tue. Vor mehr als einem halben Jahr wurde ich mit heftigen Oberbauchschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert. Was niemand wusste: Bauchspeicheldrüsenkrebs - nicht erkannt und nicht behandelt. Noch bevor die erste etwas machen konnten, setzte bei mir die Atmung aus und ich fiel ins Koma. Gut, ich hatte keine Hirnverletzung, aber ich war im Koma. Weder meine Angehörigen noch die Ärzte wussten, ob ich überleben werde und ob ich jemals aus dem Koma erwache. Während ich für meine Angehörigen nur da lag, habe ich von meiner Umgebung viel mitbekommen, allerdings wurden externer Eindrücke mit Traum und Wahn vermischt. Es war wie ein endloser Albtraum. Obwohl ich die Augen geschlossen hatte, habe ich Krankenschwestern und Krankenpfleger wahrgenommen, und war nach dem Erwachen erstaunt, wie dieses passieren konnte. ich habe meine Frau wahrgenommen, ihre Liebe und ihre Nähe gefühlt, gesehen und darauf reagiert. Die Interpretation der französischen Ärzte, der Patient wolle sterben, kommt einem Gottspielen gleich. Ich weise darauf hin, dass ich mich nicht im künstlichen Koma, sondern im sogenannten echten Koma befand. Von den endlosen träumen allerdings habe ich mich bis heute nicht erholt. Mein Appell lautet: gegen Sterbehilfe! Ich bin sicher dass die Patienten leben wollen und alles mitbekommen. Und der Patient darf hier kein Kostenfaktor werden."
Meiner Mutter (Arthrose-Patientin) wollte man (Schwestern) auch den Willen zum Leben ausreden, selbst ich war verwundert, wie vehement sie da widersprochen hat. Das war sonst gar nicht ihre Art, aber ich verstehe es heute sehr gut, dass man über sein Leben schon selbst entscheiden möchte.