Deutschland im Verbotsrausch?

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Re: Deutschland im Verbotsrausch?

von dieter » 24.11.2013, 17:41

Lieber Barbarossa,
das konnte ich auch erleben, als ich damals mit meiner Ost-Freundin zum Tanzen ging. :wink:

Re: Deutschland im Verbotsrausch?

von Barbarossa » 24.11.2013, 14:37

Karlheinz hat geschrieben:In den achtziger Jahren fand allerdings auch die Musik aus der DDR immer mehr Akzeptanz im Westen. Ich war ein großer Fan der Puhdys, von Karat und von City. Die Puhdys habe ich 1981 in Hamburg bei einem Konzert gesehen. Sie waren auch bei uns populär.
Ja wie gesagt, wei uns damals Jugendlichen waren sie nicht populär. Neuere Untersuchungen haben tatsächlich ergeben, daß in meiner Generation beim Aufstellen einer Hitliste von Musikern, die wir in den 80ern hörten, Ostmusiker zu 95 % nicht mehr vorkamen. Und das bestätigt auch meine damaligen Beobachtungen.
Unbestritten ist aber, daß die Ostbands bei Liveauftritten den Westmusikern z. T. einiges an Qualität voraus hatten. Nur allein den DDR-Rock mochten wir nicht, zudem hörten wir sowieso nur Westradio und schauten Westfernsehen.

Re: Deutschland im Verbotsrausch?

von ehemaliger Autor K. » 24.11.2013, 13:51

Barbarossa:
Übrigens: Wir haben in den 80ern keine Ost-Musik gehört. Die bei uns "Mega-out" wie man so sagt.
In den achtziger Jahren fand allerdings auch die Musik aus der DDR immer mehr Akzeptanz im Westen. Ich war ein großer Fan der Puhdys, von Karat und von City. Die Puhdys habe ich 1981 in Hamburg bei einem Konzert gesehen. Sie waren auch bei uns populär.

Re: Deutschland im Verbotsrausch?

von dieter » 24.11.2013, 09:44

Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
zu1) Natürlich sollte man gegen keine Partei agressiv vorgehen, wurden die Auftritte der AfD nicht von der Polizei geschützt :?:
1)Ja, aber ich finde es schon schlimm, daß sowas überhaupt nötig wird aufgrund von solchen Vorkommnissen.
:evil:

dieter hat geschrieben:... Offiziell war Westfernsehen verboten...
2)Seit den 70er Jahren nicht mehr. Da griffen dann weitgehend die KSZE-Verträge.
Karlheinz hat geschrieben:Ich möchte mal wissen, was in den Köpfen der beiden wohl vorgegangen ist. Es war doch ziemlich entwürdigend.
3)Ich glaube, die meisten Grenzer waren schon ziemlich "rot". Zwei meiner früheren Klassenkameraden waren Ende der 80er an der Grenze - auf die traf das jedenfalls zu. Insofern habt ihr warscheinlich nur das bestätigt, was die Grenzer schon vorher im Politunterricht gehört haben. Natürlich habt ihr aber auch nicht dazu beigetragen, sie eines Besseren zu belehren.
:roll:
Lieber Barbarossa,
Zu1) Das kann in einer Demokratie schon passieren. SPD-Veranstaltungen wurden auch schon gestört. :wink:
zu2) Ich war 1964 bei meinen Verwandten im Osten, da galt das Verbot noch und keiner hielt sich dran. :wink:
zu3) Ein Junge unserer Verwandtschaft in der DDR war auch an der Grenze, ohne besonders rot zu sein. :wink:

Re: Deutschland im Verbotsrausch?

von Barbarossa » 23.11.2013, 22:40

dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
zu1) Natürlich sollte man gegen keine Partei agressiv vorgehen, wurden die Auftritte der AfD nicht von der Polizei geschützt :?:
Ja, aber ich finde es schon schlimm, daß sowas überhaupt nötig wird aufgrund von solchen Vorkommnissen.
:evil:
dieter hat geschrieben:zu2) Schützt sich die AfD gegen rechte Unterwanderung :?:
Das weiß ich nicht. Ich gehöre dieser Partei nicht an, also weiß ich auch über die internen Angelegenheiten der Partei wenig.
:wink:
dieter hat geschrieben:... Offiziell war Westfernsehen verboten...
Seit den 70er Jahren nicht mehr. Da griffen dann weitgehend die KSZE-Verträge.
Karlheinz hat geschrieben:...
In den siebziger Jahren habe ich zusammen mit einem Professor und einer ganzen Reihe Kommilitonen von mir eine Exkursion durch Niedersachsen unternommen. Dabei kletterten wir auf eine solche Plattform und standen plötzlich völlig unerwartet zwei jungen Soldaten der NVA gegenüber, höchstens 20 m entfernt auf der anderen Seite von dem Grenzzaun. Wir fingen an zu feixen:

„Guck mal, da laufen ja zwei Zonies. Sind die auch echt?“
„Die haben wohl heute vergessen, den Käfig abzuschließen.“
„Jungs, kommt doch mal rüber. Unsere Mädels wollen euch einen blasen.“
„Wollt ihr mal geile Musik hören? Ihr hört doch drüben nur diesen Zonenschrott.“ Jemand drehte ganz laut einen Kassettenrecorder auf.

Die beiden Soldaten fühlten sich sichtlich unbehaglich und verschwanden schnell.
„Ja, ja, der Homo zonicus, eine seltene Spezies. Sehr scheu und selten auf freier Wildbahn zu beobachten“, dozierte jemand.
Lustig. :D
Es gab ja Anfang der 80er auch diesen NDW-Song, wo es hieß:

"Komm doch mal nach Ostberlin - Wahnsinn
Man laesst hier nicht jeden hin - Wahnsinn
Eintritt 25 Mark - Wahnsinn
Schwer was los, richtig stark."
...
Quelle: http://www.club-chantal.com/Songtexte/ostberlin.html

Übrigens: Wir haben in den 80ern keine Ost-Musik gehört. Die bei uns "Mega-out" wie man so sagt.

Ich weiß nicht, ob das in den 70ern auch schon so war, aber ich wurde zwischen 1985 - 1989 kurz vor Beginn der Wende bei den Musterungen auch ein paar mal gefragt, ob ich "ein Problem darin sehen würde, auch an der Grenze eingesetzt zu werden". Meine Einwände habe ich an anderer Stelle in einem Artikel schon aufgeschrieben, aber ich hatte den Eindruck, daß eine erhöhte Zuverlässigkeit für einen Einsatz an der Grenze direkt abgefragt wurde. Insbesondere hörte ich, daß man nicht dort hinkam, wenn man Westverwandtschaft hatte.
Karlheinz hat geschrieben:Ich möchte mal wissen, was in den Köpfen der beiden wohl vorgegangen ist. Es war doch ziemlich entwürdigend.
Ich glaube, die meisten Grenzer waren schon ziemlich "rot". Zwei meiner früheren Klassenkameraden waren Ende der 80er an der Grenze - auf die traf das jedenfalls zu. Insofern habt ihr warscheinlich nur das bestätigt, was die Grenzer schon vorher im Politunterricht gehört haben. Natürlich habt ihr aber auch nicht dazu beigetragen, sie eines Besseren zu belehren.
:roll:

Re: Deutschland im Verbotsrausch?

von dieter » 23.11.2013, 17:52

Lieber Karlheinz,
wie Ihr Euch benommen habt, auf jeden Fall. :evil: Wie sollten sie sich den verhalten :?: Dass sie gegangen sind war auf jeden Fall richtig. Es kamen immer nur Doppelposten an die Grenze, da passte einer auf den Anderen auf. :roll:

Re: Deutschland im Verbotsrausch?

von ehemaliger Autor K. » 23.11.2013, 10:59

Karlheinz hat geschrieben:... Und die DDR war ein großer Knast, in meinen Augen jedenfalls.

Barbarossa:
In meinen Augen auch. Die Geschichte von "Goldenen Käfig" kennt doch eigentlich jeder. Aber so golden war der Käfig DDR noch nicht mal.
Dieses Rumgejammer vieler Leute verstehe ich sowieso nicht.
Ok: Jeder hatte Arbeit und die Mieten waren spottbillig. Und was gab es sonst noch?
Das frage ich mich dabei jedesmal.
Allenfalls könnte man die DDR als eine Art Freiluftgehege bezeichnen wie in den Zoos. So kam sie uns jedenfalls vor.
Früher gab es an der deutsch-deutschen Grenze einige Aussichtsplattformen, von denen aus die Besucher einen Blick in den ärmeren Teil Deutschlands werfen konnten. Viel zu sehen gab es nicht, die ersten Dörfer in der DDR waren zu weit entfernt.

In den siebziger Jahren habe ich zusammen mit einem Professor und einer ganzen Reihe Kommilitonen von mir eine Exkursion durch Niedersachsen unternommen. Dabei kletterten wir auf eine solche Plattform und standen plötzlich völlig unerwartet zwei jungen Soldaten der NVA gegenüber, höchstens 20 m entfernt auf der anderen Seite von dem Grenzzaun. Wir fingen an zu feixen:

„Guck mal, da laufen ja zwei Zonies. Sind die auch echt?“
„Die haben wohl heute vergessen, den Käfig abzuschließen.“
„Jungs, kommt doch mal rüber. Unsere Mädels wollen euch einen blasen.“
„Wollt ihr mal geile Musik hören? Ihr hört doch drüben nur diesen Zonenschrott.“ Jemand drehte ganz laut einen Kassettenrecorder auf.

Die beiden Soldaten fühlten sich sichtlich unbehaglich und verschwanden schnell.
„Ja, ja, der Homo zonicus, eine seltene Spezies. Sehr scheu und selten auf freier Wildbahn zu beobachten“, dozierte jemand.
Ich möchte mal wissen, was in den Köpfen der beiden wohl vorgegangen ist. Es war doch ziemlich entwürdigend.

Re: Deutschland im Verbotsrausch?

von dieter » 23.11.2013, 09:51

Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:...
Lieber Barbarossa,
was hast du nur mit der AfD :?: Ist doch eine rückwärtsgewandte Partei, will die D-Mark wieder einführen, was der deutschen Industrie schlecht bekommen würde...
1)Das rechtfertigt doch aber nicht ein derart aggressives Vorgehen gegen eine Partei, daß die Wahlkampfstände von der Polizei geschützt werden müssen. Das geht gar nicht und zwar unabhängig davon, welche Meinung sie vertritt.
dieter hat geschrieben:Außerdem sollen viele Nationalisten in der AfD sein...
2)Gegen rechte Unterwanderung muß sich die AfD selbst schützen. Das ist aber deren Sache und ist immer noch kein Grund für solche Angriffe. Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, aber das weißt du ja selbst. :wink:
Lieber Barbarossa,
zu1) Natürlich sollte man gegen keine Partei agressiv vorgehen, wurden die Auftritte der AfD nicht von der Polizei geschützt :?:
zu2) Schützt sich die AfD gegen rechte Unterwanderung :?:

Re: Deutschland im Verbotsrausch?

von dieter » 23.11.2013, 09:44

Karlheinz hat geschrieben:
Barbarossa:
Sie führten ein viel ruhigeres Leben als wir im Westen, sahen Westfernsehen und wer sich nicht öffentlich gegen das System aussprach, dem passierte auch nichts.
Das ist klar. Als ich 1970 im Gefängnis saß wegen Kriegsdienstverweigerung und Befehlsverweigerung bei der Bundeswehr und immer alles machte, was die Schließer wollten, habe ich auch keinen Ärger bekommen. Schwierigkeiten gab es erst, als ich mich beschwerte, z.B. darüber, dass sie in der Zelle nachts das Licht wegen angeblicher Suizidgefahr nie ausmachten. Bei Festtagsbeleuchtung kann ich aber nicht schlafen. Und in meinem Trakt herrschte ständig eine Totenstille, ich führte ein ruhiges Leben und das ganz ohne Arbeit.

Wer verzichtet und nachgibt, ist immer beliebt bei denen, die davon profitieren.
Trotzdem ist eine kleine Einzelzelle kein Wohlfühlort. Und die DDR war ein großer Knast, in meinen Augen jedenfalls.
Lieber Karlheinz,
Du hast ich in der Adresse geirrt, die Zeilen waren von mir. Es tut mir für Dich leid, dass man Dich so behandelt hatte. Das kannst Du aber nicht mit dem Leben in der DDR vergleichen. Offiziell war Westfernsehen verboten, es wurde aber trotzdem überall gesehen, bis auf das Tal der Ahnungslosen. :wink:

Re: Deutschland im Verbotsrausch?

von Barbarossa » 23.11.2013, 08:49

dieter hat geschrieben:...
Lieber Barbarossa,
was hast du nur mit der AfD :?: Ist doch eine rückwärtsgewandte Partei, will die D-Mark wieder einführen, was der deutschen Industrie schlecht bekommen würde...
Das rechtfertigt doch aber nicht ein derart aggressives Vorgehen gegen eine Partei, daß die Wahlkampfstände von der Polizei geschützt werden müssen. Das geht gar nicht und zwar unabhängig davon, welche Meinung sie vertritt.
dieter hat geschrieben:Außerdem sollen viele Nationalisten in der AfD sein...
Gegen rechte Unterwanderung muß sich die AfD selbst schützen. Das ist aber deren Sache und ist immer noch kein Grund für solche Angriffe. Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, aber das weißt du ja selbst.
:wink:
Karlheinz hat geschrieben:... Und die DDR war ein großer Knast, in meinen Augen jedenfalls.
In meinen Augen auch. Die Geschichte von "Goldenen Käfig" kennt doch eigentlich jeder. Aber so golden war der Käfig DDR noch nicht mal.
Dieses Rumgejammer vieler Leute verstehe ich sowieso nicht.
Ok: Jeder hatte Arbeit und die Mieten waren spottbillig. Und was gab es sonst noch?
Das frage ich mich dabei jedesmal.
:?

Re: Deutschland im Verbotsrausch?

von ehemaliger Autor K. » 22.11.2013, 15:36

Barbarossa:
Sie führten ein viel ruhigeres Leben als wir im Westen, sahen Westfernsehen und wer sich nicht öffentlich gegen das System aussprach, dem passierte auch nichts.
Das ist klar. Als ich 1970 im Gefängnis saß wegen Kriegsdienstverweigerung und Befehlsverweigerung bei der Bundeswehr und immer alles machte, was die Schließer wollten, habe ich auch keinen Ärger bekommen. Schwierigkeiten gab es erst, als ich mich beschwerte, z.B. darüber, dass sie in der Zelle nachts das Licht wegen angeblicher Suizidgefahr nie ausmachten. Bei Festtagsbeleuchtung kann ich aber nicht schlafen. Und in meinem Trakt herrschte ständig eine Totenstille, ich führte ein ruhiges Leben und das ganz ohne Arbeit.

Wer verzichtet und nachgibt, ist immer beliebt bei denen, die davon profitieren.
Trotzdem ist eine kleine Einzelzelle kein Wohlfühlort. Und die DDR war ein großer Knast, in meinen Augen jedenfalls.

Re: Deutschland im Verbotsrausch?

von dieter » 22.11.2013, 14:46

Karlheinz hat geschrieben: In der DDR haben wir die meiste Zeit über eine flach verlaufende Gerade, die annähern parallel zur Abszisse verläuft.

Vergleichen wir nun den Bedrohungsfaktor in der NS-Zeit mit dem Bedrohungsfaktor in der DDR, stellen wir sofort fest, das der letztere viel geringer ausfällt als in Nazi-Deutschland. Diese einfachen mathematischen Überlegungen machen deutlich, dass es eine wahre Lust war, in der DDR leben zu dürfen.
Frohe Botschaft für Barbarossa und alle anderen ehemaligen Bewohner der Neuen Bundesländer. Ihr wart richtige Glückspilze. Herzlichen Glückwunsch!
Lieber Karlheinz,
das waren sie dann auch. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie) Die Hälfte meiner Verwandtschaft lebte in der DDR. Ich war auch zu Besuch dort, habe mich natürlich gleich mit den Grenzern in Marienborn angebunden, glaubten ich hätte Ostmark geschmuggelt, was natürlich nicht war, da man das mir ansehen würde. Hatten auf dem Lande vier bis fünf Wurstsorten, Milch in Überfluß, die dann noch nichtmal mehr die Katzen drinken wollten. Der Onkel fuhr mit eigenem Laster für eine LPG und ein Volksgut, habe dort selbstmal Schweine in den Stall zurückgetrieben, was gleich lobend erwähnt wurde. Der Leiter der LPG und seine Frau mußten nach Feierabend noch auf dem Feld arbeiten, bei den übrigen Mitgliedern der LPG fiel nach Feierabend der Hammer. :wink: :mrgreen:
Sie führten ein viel ruhigeres Leben als wir im Westen, sahen Westfernsehen und wer sich nicht öffentlich gegen das System aussprach, dem passierte auch nichts. :wink:

Re: Deutschland im Verbotsrausch?

von ehemaliger Autor K. » 22.11.2013, 13:32

Offensichtlich wird jetzt auch noch ein Geschwindigkeitsfaktor eingebaut. Wenn ich es richtig verstehe: Zahl der Toten in den Leichenbergen (TLJ) pro Jahr dividiert durch die Bevölkerung (B) ergibt dann einen individuellen Bedrohungsfaktor. Hinzufügen müsste man noch die Zahl der Verhaftungen pro Jahr (VJ) abzüglich der Freilassungen (FJ). Der individuelle Bedrohungsfaktor beträgt dann TJL + VJ – FJ/B, den wir für jedes Jahr bestimmen können. Wir würden bei den Nazis eine Kurve erhalten, die zunächst stark ansteigt, dann abflacht, mit Beginn des Krieges aber dann ein exponentielles Wachstum erfährt.

Im Stalinismus erhalten wir dann für die Zeit von 1924 bis 1953 eine Kurve, die wohl einer Sinuskurve ähnelt, da der Terror annährend zyklisch verläuft, danach dann stark abflacht und die Form einer Gerade annimmt, denn nach Stalins Tod nimmt der Bedrohungsfaktor stark ab.

Auch im Maoismus haben wir starke Steigungen des Terrors, dann gibt es ruhige Phasen, dann wieder Schwankungen, dann aber ab 1976 ähnlich wie in der Sowjetunion eine Gerade.

In der DDR haben wir die meiste Zeit über eine flach verlaufende Gerade, die annähern parallel zur Abszisse verläuft.

Vergleichen wir nun den Bedrohungsfaktor in der NS-Zeit mit dem Bedrohungsfaktor in der DDR, stellen wir sofort fest, das der letztere viel geringer ausfällt als in Nazi-Deutschland. Diese einfachen mathematischen Überlegungen machen deutlich, dass es eine wahre Lust war, in der DDR leben zu dürfen.
Frohe Botschaft für Barbarossa und alle anderen ehemaligen Bewohner der Neuen Bundesländer. Ihr wart richtige Glückspilze. Herzlichen Glückwunsch!

Re: Deutschland im Verbotsrausch?

von dieter » 22.11.2013, 11:36

Barbarossa hat geschrieben:Man braucht auch gar nicht so weit in die Geschichte zurück gehen, um aufzuzeigen, wie aggressiv auch Linksradikale werden können, wenn denen eine poitische Bewegung/Partei nicht in den Kram passt. Für mich stellt die bundesweite Bedrohung der Wahlkampfveranstaltungen der AfD bereits ein sehr aufrüttelndes Vorkommnis dar, das zeigt, wie gefährlich auch Linke für die Meinungsfreiheit werden können. Deswegen ist es auch meine Meinung - Linke und Rechte nehmen sich nichts. Sie suchen sich nur unterschiedliche "Feinde" aus, auf die sie dann losgehen.
Lieber Barbarossa,
was hast du nur mit der AfD :?: Ist doch eine rückwärtsgewandte Partei, will die D-Mark wieder einführen, was der deutschen Industrie schlecht bekommen würde, weil der Wert der Mark gegenüber den Euro steigen würde und sie ihre Waren nicht mehr absetzen könnte. Außerdem sollen viele Nationalisten in der AfD sein. Wir leben als Europäer im Internationalismus und müssen uns gegen die Amis behaupten. :wink:

Re: Deutschland im Verbotsrausch?

von RedScorpion » 22.11.2013, 11:28

Karlheinz hat geschrieben: ...
Der berüchtigte „Son of Sam“ (David Berkowitz), hat „nur“ 7 Menschen getötet. Ist er deswegen ein „netterer“ Mensch als Jeffrey Dahmer, der hat es ja immerhin auf 17 Tote gebracht. Ganz böse ist dann aber wahrscheinlich Ted Bundy, denn der legte 28 Leute um. Alle drei hätten gerne weiter gemordet, wenn sie nicht gestoppt worden wären. Gibt es also etwas böse, nicht ganz so böse und dann ganz böse Serienkiller? Die Richter sahen das nicht so und haben alle verurteilt. Bundy lebte im falschen Bundesstaat und wurde hingerichtet, Dahmer wurde im Knast von einem Mithäftling umgelegt. Der „Son of Sam“ schmort noch im Gefängnis und ist inzwischen religiös geworden.

Ich finde Berkowitz nicht sympathischer als Ted Bundy, Hitler nicht netter als Stalin.
Diese Relativierung - der Feind der Zusammenhänge und des Roten Fadens - ist's ja, welche vielen eine Orientierung ggf. schwermacht, bzw. welche dazu führt, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Hier im Forum bisweilen leider (und für mich erstaunlicherweise) weit verbreitet. Dieter aber z.B. macht auch hier weiter oben deutlich, dass dem nicht so sein muss. Also besteht Hoffnung.



LG

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