von Aneri » 21.10.2013, 17:07
Ich würde das Thema nicht auf Kolumbien beschränken wollen. Es ist sicher sehr krasser Beispiel, dennoch Polizei als Gegner wird auch oft auch in "fortgeschrittenen" demokratischen Ländern betrachtet. Ich spreche hier nicht nur über die kriminelles Niveau. Meistens sind es die politische Strömungen, die vorhandenen Freiheitsraum erweitern will und stoßt damit zwangsläufig auf staatliche Gewalt. Da besonders junge Leute, mit ihrer Maxime, mit ihren Hormonen-Haushalt neigen die Grenzen aggressiv überschreiten und machen dadurch schmerzhafte Erfahrung. Diese Erfahrung prägt dann sie ganze Leben.
Auch andere - inne liegende Aspekt des "Polizeitums" könnte hier angesprochen werden. Wenn man ständig nur mit Kriminellen, mit den pathologischen Auswüchsen der Gesellschaft zu tun hat, verändert sein Blickwinkel, was auch in seinem Handeln wiederspiegelt. Auch negative Charaktereigenschaften, die sonst in Schach gehalten werden, können dadurch sich entfalten wie etwa der Machtgefühl, Aggression etc.
Ich denke aber, dass Polizei wie in Titel dargestellt ist, ist nur von sekundären Bedeutung, wenn auch sie die Einzige von der Staatsstrukturen ist, die die physische Macht ausüben kann (ja, es gibt noch Armee, die aber im Normalfall nicht befugt ist). Das Kern des von KH beschriebenen Falles ist die Korruption. Als solche ist sie in allen politischen Systemen vorhanden. Nur eben mal mehr mal weniger. Mich würde interessieren, wie ihr sieht das Übel, wo sieht ihr die Wurzeln. Warum in Kolumbien hat es solche Ausmaße erreicht, in anderen Ländern dagegen in Schach gehalten?
M. E. liegt es an kulturelle Umwelt, allen voran der Werte. Auch Sitten, die einmal vielleicht aus Notwendigkeit entstanden, werden aber auch später ohne Hinterfragung ausgeübt. Bei uns (Litauen sowietische Zeit) z.B. war üblich den Arzt, der Schwestern ein Geschenk zu machen. Auch Geld war sehr verbreitet. Warum eigentlich? Ich denke, dass in Vorkriegszeit war Litauen ein Bauernland. Am Lande hat der Patient oft naturell mit dem Arzt abgerechnet. Nachher würde die Medizin von dem Staat bezahlt, dennoch die Sitte blieb. Wenn auch die Ärzte beschwören, dass das Geld kein Einfluss auf die Behandlung hat (habe Freunde-Ärzte), jeder Patient weiß, wieviel solche oder andere Operation kostet. Wie ich weiß, jetzt ist noch schlimmer als in sowietischen Zeiten. Wo man ständig gibt, wächst auch die Erwartung. Daher denke ich schon, dass es ein Unterschied gibt, wenn Patient nicht bezahlt. Es weis auch jeder Patient und versucht seinerseits die Erwartung zu befriedigen. Auf die weise entsteht rückkoppelnde Mechanismus, in dem beide Parteien meinen unschuldig zu sein. Wobei beide - nicht eine - betreibt dieses System.
Diese Rückkoppelnde sich antreibende System funktioniert in allen Bereichen. Bei uns war ein Spruch: ohne Schmieren, keine Fortbewegung. Will man Baugenehmigung, muss man dem Sachbearbeiter ein Geschenk geben. So in jedem Bereich. Man eigentlich sich nicht beschwerte. Man nahm es einfach an. Ich denke diesen Phänomen muss man unbedingt untersuchen, weil viele Länder vom Ostblock sind jetzt in EU und sie haben alle etwa gleiche Probleme. Unter anderem die Korruption.
Freie Medien und Transparenz in der Bürokratie sind ein wirksames Mittel gegen Korruption. Dennoch die vorhandene Vetterschaftsmentalität und die Interesse an Nebeneinkunft wirkt gegen Transparenz. Zugleich spielt moderne Entwicklung zur kleinen Familien gegen Vetterschaft, dessen Netz damit verkleinert wird. Es wächst der Selbstbewusstsein des Menschen, der will nicht dafür zusätzlich bezahlen, was ihm sowieso zusteht.
Also kann sich die Korruption entfalten hier nur auf "höhere" Ebene, wenn eine Institution (nicht der Mensch allein) z.B. ein interessierte Unternehmen will Beamten schmieren lassen.
Ich würde das Thema [i]nicht[/i] auf Kolumbien beschränken wollen. Es ist sicher sehr krasser Beispiel, dennoch Polizei als Gegner wird auch oft auch in "fortgeschrittenen" demokratischen Ländern betrachtet. Ich spreche hier nicht nur über die kriminelles Niveau. Meistens sind es die politische Strömungen, die vorhandenen Freiheitsraum erweitern will und stoßt damit zwangsläufig auf staatliche Gewalt. Da besonders junge Leute, mit ihrer Maxime, mit ihren Hormonen-Haushalt neigen die Grenzen aggressiv überschreiten und machen dadurch schmerzhafte Erfahrung. Diese Erfahrung prägt dann sie ganze Leben.
Auch andere - inne liegende Aspekt des "Polizeitums" könnte hier angesprochen werden. Wenn man ständig nur mit Kriminellen, mit den pathologischen Auswüchsen der Gesellschaft zu tun hat, verändert sein Blickwinkel, was auch in seinem Handeln wiederspiegelt. Auch negative Charaktereigenschaften, die sonst in Schach gehalten werden, können dadurch sich entfalten wie etwa der Machtgefühl, Aggression etc.
Ich denke aber, dass Polizei wie in Titel dargestellt ist, ist nur [i]von sekundären Bedeutung[/i], wenn auch sie die Einzige von der Staatsstrukturen ist, die die physische Macht ausüben kann (ja, es gibt noch Armee, die aber im Normalfall nicht befugt ist). Das Kern des von KH beschriebenen Falles ist [b]die Korruption[/b]. Als solche ist sie in allen politischen Systemen vorhanden. Nur eben mal mehr mal weniger. Mich würde interessieren, wie ihr sieht das Übel, wo sieht ihr die Wurzeln. Warum in Kolumbien hat es solche Ausmaße erreicht, in anderen Ländern dagegen in Schach gehalten?
M. E. liegt es an kulturelle Umwelt, allen voran der Werte. Auch Sitten, die einmal vielleicht aus Notwendigkeit entstanden, werden aber auch später ohne Hinterfragung ausgeübt. Bei uns (Litauen sowietische Zeit) z.B. war üblich den Arzt, der Schwestern ein Geschenk zu machen. Auch Geld war sehr verbreitet. Warum eigentlich? Ich denke, dass in Vorkriegszeit war Litauen ein Bauernland. Am Lande hat der Patient oft naturell mit dem Arzt abgerechnet. Nachher würde die Medizin von dem Staat bezahlt, dennoch die Sitte blieb. Wenn auch die Ärzte beschwören, dass das Geld kein Einfluss auf die Behandlung hat (habe Freunde-Ärzte), jeder Patient weiß, wieviel solche oder andere Operation kostet. Wie ich weiß, jetzt ist noch schlimmer als in sowietischen Zeiten. Wo man ständig gibt, wächst auch die Erwartung. Daher denke ich schon, dass es ein Unterschied gibt, wenn Patient nicht bezahlt. Es weis auch jeder Patient und versucht seinerseits die Erwartung zu befriedigen. Auf die weise entsteht rückkoppelnde Mechanismus, in dem beide Parteien meinen unschuldig zu sein. Wobei [i]beide[/i] - nicht eine - betreibt dieses System.
Diese Rückkoppelnde sich antreibende System funktioniert in allen Bereichen. Bei uns war ein Spruch: ohne Schmieren, keine Fortbewegung. Will man Baugenehmigung, muss man dem Sachbearbeiter ein Geschenk geben. So in jedem Bereich. Man eigentlich sich nicht beschwerte. Man nahm es einfach an. Ich denke diesen Phänomen muss man unbedingt untersuchen, weil viele Länder vom Ostblock sind jetzt in EU und sie haben alle etwa gleiche Probleme. Unter anderem die Korruption.
Freie Medien und Transparenz in der Bürokratie sind ein wirksames Mittel gegen Korruption. Dennoch die vorhandene Vetterschaftsmentalität und die Interesse an Nebeneinkunft wirkt gegen Transparenz. Zugleich spielt moderne Entwicklung zur kleinen Familien gegen Vetterschaft, dessen Netz damit verkleinert wird. Es wächst der Selbstbewusstsein des Menschen, der will nicht dafür zusätzlich bezahlen, was ihm sowieso zusteht.
Also kann sich die Korruption entfalten hier nur auf "höhere" Ebene, wenn eine Institution (nicht der Mensch allein) z.B. ein interessierte Unternehmen will Beamten schmieren lassen.