Das papierlose, digitale Büro. Fluch oder Segen?

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Re: Das papierlose, digitale Büro. Fluch oder Segen?

von dieter » 01.10.2013, 14:47

Renegat hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:
Babylon5 hat geschrieben: In einer Produktionsgruppe sehe ich das ein. Auch in einem strengen logistischen Prozess, wo alles aufeinander abgestimmt sein muss. (Gut finde ich es dennoch nicht- ein bißchen Spielraum wäre für die Mitarbeiter sicherlich von Vorteil.) In einem Büro halte ich solche strengen Arbeitsabläufe aber für übertrieben. Zumindest kenne ich keinen Büroalltag, in dem die Arbeitsabläufe so verzahnt und vernetzt sind, daß das gesamtsystem zusammenbrechen würde, nur weil einer seine Blase entleeren müßte. Aber vielleicht habe ich auch in den falschen Betrieben gearbeitet...
Aber du hattest vom papierlosen, digitalen Büro gesprochen, deshalb habe ich natürlich getimte Produktionsabläufe nicht berücksichtigt...
In der Produktion am Fließband kann man natürlich nicht einfach weggehen und Pause machen, das ist klar. Fluglotsen und Weichensteller bei der Bahn auch nicht. Im Büro kann ich mir höchstens Call-Center-Agents und Mitarbeiter mit Kundenverkehr vorstellen, die ihre Pausen abstimmen müssen.
Ansonsten sehe ich es wie Bunbury, je mehr geregelt und überwacht wird, desto kontraproduktiver zur Vermeidung von Stress.
Dazu kommen noch die Arbeitsschutzgesetze, danach muß nach 2 Std. Bildschirmarbeit eine Pause gemacht werden für die Augen. Heute gibt es in Büros nur noch Bildschirmarbeit, entspannende Ablagearbeiten sind entfallen, d.h. man starrt eigentlich permanent auf den Bildschirm und arbeitet hochkonzentriert. Selbst beim Telefonieren muß man parallel den Fall aufrufen und gleichzeitig dokumentieren etc.
Immer wenn ich einen schwierigen Fall bearbeiten muß, bei dem eben nicht die Standardroutine reicht, habe ich die Erfahrung gemacht, dass manchmal schon der Gang auf´s WC oder zur Kaffeemaschine reicht, um im Gehirn Arbeitsspeicher freizuschaufeln, dabei fällt mir meist der beste Weg zur Bearbeitung ein. Seit ich Home-office mache, habe ich eine größere Auswahl an Routinetätigkeiten für die Hände. Ich würde das bißchen Hausarbeit zwischendurch noch nicht mal richtig als Arbeitspause werten, weil mir dabei die kreativsten Lösungen und Formulierungen einfallen.
Jeder Mensch hat außerdem einen anderen Tagesverlauf, der eine ist morgens am fittesten und bearbeitet schwierige Fälle zuerst, schafft nachmittags nur noch Routinen, beim nächsten ist es umgekehrt. Wenn es irgend möglich ist, sollte es dem Mitarbeiter überlassen sein, wie er sich seine Arbeit einteilt.
Lieber Renegat,
solange ich noch gearbeitet habe, gab es nach zwei Stunden keine Pause von der Bildschirmarbeit. Vielleicht hat sich das inzwischen geändert :?: Natürlich konnte man einmal in die Registratur gehen um sich neue Akten zu holen, die gab es natürlich auch noch oder man hat mit der Schreibkraft ein Schwätzchen gehalten. :wink:
Die Pause nach 2 Stunden Bildschirmarbeit macht auch heute keiner mit der Stoppuhr, die aktuelle gesetzliche Regelung habe ich nicht gefunden. Damit wollte ich nur sagen, dass es eine Grundlage gibt für kurze Pausen vom Bildschirm. Da es immer weniger bildschirmferne Tätigkeiten im Büro gibt, kann es eben auch das Gespräch mit Kollegen oder der Gang zur Kaffeemaschine sein. Dagegen können Chefs nichts einwenden, obwohl es manche versuchen. Den Umgang mit diesen Pausen überläßt ein kluger Vorgesetzter seinen Mitarbeitern, kluge Mitarbeiter achten darauf, dass es keiner mit den Pausen übertreibt. Wenn es einer übertreibt, ist der Chef gefordert, dazu braucht er keine Maschine und keine PC-Überwachung, sondern soziale Kompetenz im persönlichen Gespräch.[/quote]
Lieber Renegat,
das sehe ich auch so. Gott sei Dank konnte keiner meine Arbeit als Ost- und Auslandsrentenhauptsachbearbeiter beurteilen, da es einSpezialgebiet war. Ich war mein eigener Chef, wenn ich Gück hatte, bekam ich eins oder zwei Mitarbeiter. Habe immer versucht zu Gunsten der armen Menschen (Rußlanddeutsche, DDR-Bürger oder Juden) zu arbeiten. Es kam auch schonmal vor, dass ich alle Fälle aufgearbeitet hatte, aber die Fluktuation war sicherlich vor der Jahrtausendwende größer als es heute ist, die Probleme dürften heute nicht mehr soviel anfallen. :wink:

Re: Das papierlose, digitale Büro. Fluch oder Segen?

von Renegat » 01.10.2013, 10:28

dieter hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:
Babylon5 hat geschrieben: In einer Produktionsgruppe sehe ich das ein. Auch in einem strengen logistischen Prozess, wo alles aufeinander abgestimmt sein muss. (Gut finde ich es dennoch nicht- ein bißchen Spielraum wäre für die Mitarbeiter sicherlich von Vorteil.) In einem Büro halte ich solche strengen Arbeitsabläufe aber für übertrieben. Zumindest kenne ich keinen Büroalltag, in dem die Arbeitsabläufe so verzahnt und vernetzt sind, daß das gesamtsystem zusammenbrechen würde, nur weil einer seine Blase entleeren müßte. Aber vielleicht habe ich auch in den falschen Betrieben gearbeitet...
Aber du hattest vom papierlosen, digitalen Büro gesprochen, deshalb habe ich natürlich getimte Produktionsabläufe nicht berücksichtigt...
In der Produktion am Fließband kann man natürlich nicht einfach weggehen und Pause machen, das ist klar. Fluglotsen und Weichensteller bei der Bahn auch nicht. Im Büro kann ich mir höchstens Call-Center-Agents und Mitarbeiter mit Kundenverkehr vorstellen, die ihre Pausen abstimmen müssen.
Ansonsten sehe ich es wie Bunbury, je mehr geregelt und überwacht wird, desto kontraproduktiver zur Vermeidung von Stress.
Dazu kommen noch die Arbeitsschutzgesetze, danach muß nach 2 Std. Bildschirmarbeit eine Pause gemacht werden für die Augen. Heute gibt es in Büros nur noch Bildschirmarbeit, entspannende Ablagearbeiten sind entfallen, d.h. man starrt eigentlich permanent auf den Bildschirm und arbeitet hochkonzentriert. Selbst beim Telefonieren muß man parallel den Fall aufrufen und gleichzeitig dokumentieren etc.
Immer wenn ich einen schwierigen Fall bearbeiten muß, bei dem eben nicht die Standardroutine reicht, habe ich die Erfahrung gemacht, dass manchmal schon der Gang auf´s WC oder zur Kaffeemaschine reicht, um im Gehirn Arbeitsspeicher freizuschaufeln, dabei fällt mir meist der beste Weg zur Bearbeitung ein. Seit ich Home-office mache, habe ich eine größere Auswahl an Routinetätigkeiten für die Hände. Ich würde das bißchen Hausarbeit zwischendurch noch nicht mal richtig als Arbeitspause werten, weil mir dabei die kreativsten Lösungen und Formulierungen einfallen.
Jeder Mensch hat außerdem einen anderen Tagesverlauf, der eine ist morgens am fittesten und bearbeitet schwierige Fälle zuerst, schafft nachmittags nur noch Routinen, beim nächsten ist es umgekehrt. Wenn es irgend möglich ist, sollte es dem Mitarbeiter überlassen sein, wie er sich seine Arbeit einteilt.
Lieber Renegat,
solange ich noch gearbeitet habe, gab es nach zwei Stunden keine Pause von der Bildschirmarbeit. Vielleicht hat sich das inzwischen geändert :?: Natürlich konnte man einmal in die Registratur gehen um sich neue Akten zu holen, die gab es natürlich auch noch oder man hat mit der Schreibkraft ein Schwätzchen gehalten. :wink:
Die Pause nach 2 Stunden Bildschirmarbeit macht auch heute keiner mit der Stoppuhr, die aktuelle gesetzliche Regelung habe ich nicht gefunden. Damit wollte ich nur sagen, dass es eine Grundlage gibt für kurze Pausen vom Bildschirm. Da es immer weniger bildschirmferne Tätigkeiten im Büro gibt, kann es eben auch das Gespräch mit Kollegen oder der Gang zur Kaffeemaschine sein. Dagegen können Chefs nichts einwenden, obwohl es manche versuchen. Den Umgang mit diesen Pausen überläßt ein kluger Vorgesetzter seinen Mitarbeitern, kluge Mitarbeiter achten darauf, dass es keiner mit den Pausen übertreibt. Wenn es einer übertreibt, ist der Chef gefordert, dazu braucht er keine Maschine und keine PC-Überwachung, sondern soziale Kompetenz im persönlichen Gespräch.

Re: Das papierlose, digitale Büro. Fluch oder Segen?

von dieter » 01.10.2013, 09:44

Renegat hat geschrieben:
Babylon5 hat geschrieben: In einer Produktionsgruppe sehe ich das ein. Auch in einem strengen logistischen Prozess, wo alles aufeinander abgestimmt sein muss. (Gut finde ich es dennoch nicht- ein bißchen Spielraum wäre für die Mitarbeiter sicherlich von Vorteil.) In einem Büro halte ich solche strengen Arbeitsabläufe aber für übertrieben. Zumindest kenne ich keinen Büroalltag, in dem die Arbeitsabläufe so verzahnt und vernetzt sind, daß das gesamtsystem zusammenbrechen würde, nur weil einer seine Blase entleeren müßte. Aber vielleicht habe ich auch in den falschen Betrieben gearbeitet...
Aber du hattest vom papierlosen, digitalen Büro gesprochen, deshalb habe ich natürlich getimte Produktionsabläufe nicht berücksichtigt...
In der Produktion am Fließband kann man natürlich nicht einfach weggehen und Pause machen, das ist klar. Fluglotsen und Weichensteller bei der Bahn auch nicht. Im Büro kann ich mir höchstens Call-Center-Agents und Mitarbeiter mit Kundenverkehr vorstellen, die ihre Pausen abstimmen müssen.
Ansonsten sehe ich es wie Bunbury, je mehr geregelt und überwacht wird, desto kontraproduktiver zur Vermeidung von Stress.
Dazu kommen noch die Arbeitsschutzgesetze, danach muß nach 2 Std. Bildschirmarbeit eine Pause gemacht werden für die Augen. Heute gibt es in Büros nur noch Bildschirmarbeit, entspannende Ablagearbeiten sind entfallen, d.h. man starrt eigentlich permanent auf den Bildschirm und arbeitet hochkonzentriert. Selbst beim Telefonieren muß man parallel den Fall aufrufen und gleichzeitig dokumentieren etc.
Immer wenn ich einen schwierigen Fall bearbeiten muß, bei dem eben nicht die Standardroutine reicht, habe ich die Erfahrung gemacht, dass manchmal schon der Gang auf´s WC oder zur Kaffeemaschine reicht, um im Gehirn Arbeitsspeicher freizuschaufeln, dabei fällt mir meist der beste Weg zur Bearbeitung ein. Seit ich Home-office mache, habe ich eine größere Auswahl an Routinetätigkeiten für die Hände. Ich würde das bißchen Hausarbeit zwischendurch noch nicht mal richtig als Arbeitspause werten, weil mir dabei die kreativsten Lösungen und Formulierungen einfallen.
Jeder Mensch hat außerdem einen anderen Tagesverlauf, der eine ist morgens am fittesten und bearbeitet schwierige Fälle zuerst, schafft nachmittags nur noch Routinen, beim nächsten ist es umgekehrt. Wenn es irgend möglich ist, sollte es dem Mitarbeiter überlassen sein, wie er sich seine Arbeit einteilt.
Lieber Renegat,
solange ich noch gearbeitet habe, gab es nach zwei Stunden keine Pause von der Bildschirmarbeit. Vielleicht hat sich das inzwischen geändert :?: Natürlich konnte man einmal in die Registratur gehen um sich neue Akten zu holen, die gab es natürlich auch noch oder man hat mit der Schreibkraft ein Schwätzchen gehalten. :wink:

Re: Das papierlose, digitale Büro. Fluch oder Segen?

von Renegat » 30.09.2013, 20:46

Babylon5 hat geschrieben: In einer Produktionsgruppe sehe ich das ein. Auch in einem strengen logistischen Prozess, wo alles aufeinander abgestimmt sein muss. (Gut finde ich es dennoch nicht- ein bißchen Spielraum wäre für die Mitarbeiter sicherlich von Vorteil.) In einem Büro halte ich solche strengen Arbeitsabläufe aber für übertrieben. Zumindest kenne ich keinen Büroalltag, in dem die Arbeitsabläufe so verzahnt und vernetzt sind, daß das gesamtsystem zusammenbrechen würde, nur weil einer seine Blase entleeren müßte. Aber vielleicht habe ich auch in den falschen Betrieben gearbeitet...
Aber du hattest vom papierlosen, digitalen Büro gesprochen, deshalb habe ich natürlich getimte Produktionsabläufe nicht berücksichtigt...
In der Produktion am Fließband kann man natürlich nicht einfach weggehen und Pause machen, das ist klar. Fluglotsen und Weichensteller bei der Bahn auch nicht. Im Büro kann ich mir höchstens Call-Center-Agents und Mitarbeiter mit Kundenverkehr vorstellen, die ihre Pausen abstimmen müssen.
Ansonsten sehe ich es wie Bunbury, je mehr geregelt und überwacht wird, desto kontraproduktiver zur Vermeidung von Stress.
Dazu kommen noch die Arbeitsschutzgesetze, danach muß nach 2 Std. Bildschirmarbeit eine Pause gemacht werden für die Augen. Heute gibt es in Büros nur noch Bildschirmarbeit, entspannende Ablagearbeiten sind entfallen, d.h. man starrt eigentlich permanent auf den Bildschirm und arbeitet hochkonzentriert. Selbst beim Telefonieren muß man parallel den Fall aufrufen und gleichzeitig dokumentieren etc.
Immer wenn ich einen schwierigen Fall bearbeiten muß, bei dem eben nicht die Standardroutine reicht, habe ich die Erfahrung gemacht, dass manchmal schon der Gang auf´s WC oder zur Kaffeemaschine reicht, um im Gehirn Arbeitsspeicher freizuschaufeln, dabei fällt mir meist der beste Weg zur Bearbeitung ein. Seit ich Home-office mache, habe ich eine größere Auswahl an Routinetätigkeiten für die Hände. Ich würde das bißchen Hausarbeit zwischendurch noch nicht mal richtig als Arbeitspause werten, weil mir dabei die kreativsten Lösungen und Formulierungen einfallen.
Jeder Mensch hat außerdem einen anderen Tagesverlauf, der eine ist morgens am fittesten und bearbeitet schwierige Fälle zuerst, schafft nachmittags nur noch Routinen, beim nächsten ist es umgekehrt. Wenn es irgend möglich ist, sollte es dem Mitarbeiter überlassen sein, wie er sich seine Arbeit einteilt.

Re: Das papierlose, digitale Büro. Fluch oder Segen?

von Babylon5 » 30.09.2013, 17:49

Karlheinz hat geschrieben:
Babylon5
Liebe Babylon5
Ja, was Kosten und Nutzen dieser Überwachung bringt? Die Software war eine einmalige Anschaffung, die hat sich durch die erhöhte Produktivität des Gesamtsystems im Laufe der Zeit schon gelohnt und der spätere Arbeitsaufwand dafür war kaum der Rede wert. Ich bin der Meinung, die Anschaffung war es wert.
Lieber Karlheinz,
du redest jetzt von einem speziellen Fall, oder sehe ich das falsch?
Und ich nehme an, die entsprechende Software wurde auch auf eine entsprechende Aufgabenstellung hin entwickelt.
Wenn dem so ist, dann reden wir ohnehin aneinander vorbei.

Ich habe in einem Unternehmen gearbeitet, an dem die Überwachung der Mitarbeiter gang und gäbe war. Wenn die Mitarbeiter unter Gneralverdacht stehen und eine allgemeine Überwachung gestartet wird, dann ist das so ein bißchen we im Trüben fischen. Und da frage ich mich sowieso nach der Effizienz. Das war der Fall von dem ich ausging...

Karlheinz hat geschrieben:Was die Vermeidung von Burn out betrifft. Man sagt zwar, dass jeder selber für sich bestimmen soll, das ist aber in vielen Betrieben gar nicht möglich, hier müssen bestimmte Strukturen vorgegeben werden, weil sonst das Gesamtsystem nicht funktioniert. Deshalb kann auch nicht jeder Pause machen, wann er will. Das muss abgeglichen werden mit den anderen Mitarbeitern und darf den Arbeitsfluss nicht unterbrechen. Es hätte die Möglichkeit bestanden, Gruppen zu bilden und wenn jemand ganz dringend eine Erholung braucht, wird dies mit den anderen abgestimmt. Eine Idee nur.
In einer Produktionsgruppe sehe ich das ein. Auch in einem strengen logistischen Prozess, wo alles aufeinander abgestimmt sein muss. (Gut finde ich es dennoch nicht- ein bißchen Spielraum wäre für die Mitarbeiter sicherlich von Vorteil.) In einem Büro halte ich solche strengen Arbeitsabläufe aber für übertrieben. Zumindest kenne ich keinen Büroalltag, in dem die Arbeitsabläufe so verzahnt und vernetzt sind, daß das gesamtsystem zusammenbrechen würde, nur weil einer seine Blase entleeren müßte. Aber vielleicht habe ich auch in den falschen Betrieben gearbeitet...
Aber du hattest vom papierlosen, digitalen Büro gesprochen, deshalb habe ich natürlich getimte Produktionsabläufe nicht berücksichtigt...

Re: Das papierlose, digitale Büro. Fluch oder Segen?

von dieter » 30.09.2013, 17:48

Barbarossa hat geschrieben:Jetzt weiß ich, daß ich den richtigen Job habe. Auch wenn ich etwas weniger verdiene, aber ich bin wenigstens "weit weg vom Schuss" - fahre einfach meine Zeitungen und Postsendungen aus und keiner kann mich dabei kontrollieren. Das einzige, was passieren kann, wenn ich mal ne Zeitung vergesse und der Kunde anruft, dann gibts ne Rekla - aber selbst die bleibt für mich folgenlos.
Also das hier beschriebene Kontrollieren, sogar jede Taste, die man falsch drückt wird gescant und mich dann dafür vielleicht auch noch rechtfertigen müssen, das würde mir voll auf die Nerven gehen. Das wäre nichts für mich.
Lieber Barbarossa,
die Deutsche Rentenversicherung war sicherlich auf dem Weg zur Überwachung, Renten werden und wurden natürlich mit dem Computer berechnet, außerdem hatten und haben wir auch eine Statistik, da kann man sehen wie fleißig jeder Müdarbeiter war. :wink: :mrgreen:

Re: Das papierlose, digitale Büro. Fluch oder Segen?

von ehemaliger Autor K. » 30.09.2013, 16:32

Babylon5
Liebe Babylon5
Ja, was Kosten und Nutzen dieser Überwachung bringt? Die Software war eine einmalige Anschaffung, die hat sich durch die erhöhte Produktivität des Gesamtsystems im Laufe der Zeit schon gelohnt und der spätere Arbeitsaufwand dafür war kaum der Rede wert. Ich bin der Meinung, die Anschaffung war es wert.

Was die Vermeidung von Burn out betrifft. Man sagt zwar, dass jeder selber für sich bestimmen soll, das ist aber in vielen Betrieben gar nicht möglich, hier müssen bestimmte Strukturen vorgegeben werden, weil sonst das Gesamtsystem nicht funktioniert. Deshalb kann auch nicht jeder Pause machen, wann er will. Das muss abgeglichen werden mit den anderen Mitarbeitern und darf den Arbeitsfluss nicht unterbrechen. Es hätte die Möglichkeit bestanden, Gruppen zu bilden und wenn jemand ganz dringend eine Erholung braucht, wird dies mit den anderen abgestimmt. Eine Idee nur.
Zum Glück habe ich an der Universität mit dem ganzen Kram nichts mehr zu tun. Hier habe ich mehr oder weniger Narrenfreiheit, keiner kontrolliert etwas.

Re: Das papierlose, digitale Büro. Fluch oder Segen?

von Babylon5 » 30.09.2013, 15:53

Renegat hat geschrieben:Wurde denn das papierlose Büro erfunden, um Mitarbeiter zu kontrollieren? Für mich ist es ein Armutszeugnis für ein Unternehmen, eine Führungskraft, wenn sie eine Maschine braucht, um herauszufinden, dass Mitarbeiter auf den falschen Arbeitsplätzen sitzen. Das kann man durch Gespräche, soziale Kompetenz feststellen.
Eine Unternehmenskultur des Mißtrauens, die dem Mitarbeiter keine Kaffee- oder Zigarettenpause gönnt und ihn wie ein Maschinenteil behandelt, wird auf Dauer die schlechtesten Ergebnisse erzielen.
Für sich betrachtet, kann das papierlose Büro durchaus eine Arbeitserleichterung sein, weil Ablage, Aktenordnung digitalisiert sind. Seit einiger Zeit arbeite ich fast komplett von zu Hause, durch die Dokumentation aller Vorgänge und Digitalisierung von Schreiben reicht die normale Netzverbindung zum AG, um meine Arbeit zu erledigen. Kontrolliert fühle ich mich dabei nicht, schließlich kann man Denken noch nicht sichtbar machen und controllen. Homeoffice setzt schon ein gewisses gegenseitiges Vertrauen voraus. Für mich ist das nur durch den Segen des papierlosen Büros möglich und eine von mehreren Arbeitsformen der Zukunft.
Als erstes- ich beneide dich. Jawohl, tue ich wirklich.
Aber du sagst es- Home Office setzt ein gewisses Vertrauen vorraus- und das ist leider nicht immer gegeben. Ich arbeite auch derzeit von zu Hause aus (allerdings nicht voll digitalisiert, das geht nicht) und stehe leider immer ständig unter dem Verdacht, daß ich es mir auf Kosten meines Chefs gut gehen lasse und daß mein Job ja sehr viel weniger anstrengend ist als er ursprünglich mal gedacht hat.
Das nervt. Wenn ich einen guten Lauf habe und mir alles gut von der Hand geht, dann bin ich mal eine halbe Stunde früher fertig- und dann gönne ich mir die auch. Wenn es mal schlecht läuft, dann bleibe ich ja schließlich auch länger dran sitzen, bis alles wieder klar geht.
Aber viele Chefs können damit scheinbar nicht umgehen...

Re: Das papierlose, digitale Büro. Fluch oder Segen?

von Babylon5 » 30.09.2013, 15:44

Karlheinz hat geschrieben:
Babylon5
Liebe Babylon5,
ganz so schlimm ist es nicht. Für die Überwachung von 50 Mitarbeitern braucht man nicht 4 neue Mitarbeiter, denn wenn sich das System eingespielt hat, reicht es aus, wenn sich der Chef abends die Computerauswertungen ansieht. Das dauert vielleicht eine halbe Stunde. Eingreifen muss man nur dann, wenn Auffälligkeiten feststellbar sind, und zwar nicht nur singulär, sondern periodisch oder permanent. Und dass der Chef länger, härter und intensiver arbeitet als die Mitarbeiter, das finde ich eigentlich selbstverständlich. Die Aufgaben einer Controlling-Abteilung sind übrigens sehr komplex, es geht nicht nur um Kontrolle von Mitarbeitern.
Lieber Karlheinz, ein Stück weit war der Beitrag ironisch gemeint, weil Ralph auf Controlling-Abteilungen mittelständischer Unternehmen verwies- und sich das so anhörte, als seien die der verlängerte Arm der Geheimdienste und der einzige Zweck die Mitarbeiterüberwachung.
Ich weiß selbst, daß Controlling auch andere Aufgaben hat.

Was den Überwachungsaufwand anbetrifft, bin ich mir nicht sicher. Mir fallen in der Buchhaltung deshalb Auffälligkeiten und Unregelmäßigkeiten auf, weil ich damit ständig beschäftigt bin. Wenn ich mir das Zeug nur gelegentlich mal anschaue, dann ist es nicht leicht, wirkliche Unregelmäßigkeiten zu entdecken.

Und darum dreht sich meine prinzipielle Frage- in welchem Kosten-Nutzen- verhältnis steht das mit der Überwachung?

Karlheinz hat geschrieben:Aber es ist richtig, die Arbeit wird komprimierter und anstrengender. Man kann dem entgegenwirken durch Verteilung von vielen kleinen Pausen über den ganzen Tag, die man vorher festlegt. Aber ansonsten kann der gefürchtete Burn out kommen, das hatten wir ja als Thema gehabt.
Wie soll es denn dem Burnout entgegenwirken, wenn vorher festgelegt wird, wann man eine Pause braucht? Auf der einen Seite wird ständig was davon geredet, daß man für sich selbst Verantwortung übernehmen soll (im Privaten und beid der Vorsorge usw). aber dann bekommt man nicht einmal zugestanden, selbst zu entscheiden, wann man eine Pause braucht?
Seltsam ist das...

Re: Das papierlose, digitale Büro. Fluch oder Segen?

von Barbarossa » 30.09.2013, 15:42

Jetzt weiß ich, daß ich den richtigen Job habe. Auch wenn ich etwas weniger verdiene, aber ich bin wenigstens "weit weg vom Schuss" - fahre einfach meine Zeitungen und Postsendungen aus und keiner kann mich dabei kontrollieren. Das einzige, was passieren kann, wenn ich mal ne Zeitung vergesse und der Kunde anruft, dann gibts ne Rekla - aber selbst die bleibt für mich folgenlos.
Also das hier beschriebene Kontrollieren, sogar jede Taste, die man falsch drückt wird gescant und mich dann dafür vielleicht auch noch rechtfertigen müssen, das würde mir voll auf die Nerven gehen. Das wäre nichts für mich.

Re: Das papierlose, digitale Büro. Fluch oder Segen?

von ehemaliger Autor K. » 30.09.2013, 13:22

Babylon5
Liebe Babylon5,
ganz so schlimm ist es nicht. Für die Überwachung von 50 Mitarbeitern braucht man nicht 4 neue Mitarbeiter, denn wenn sich das System eingespielt hat, reicht es aus, wenn sich der Chef abends die Computerauswertungen ansieht. Das dauert vielleicht eine halbe Stunde. Eingreifen muss man nur dann, wenn Auffälligkeiten feststellbar sind, und zwar nicht nur singulär, sondern periodisch oder permanent. Und dass der Chef länger, härter und intensiver arbeitet als die Mitarbeiter, das finde ich eigentlich selbstverständlich. Die Aufgaben einer Controlling-Abteilung sind übrigens sehr komplex, es geht nicht nur um Kontrolle von Mitarbeitern.

Aber es ist richtig, die Arbeit wird komprimierter und anstrengender. Man kann dem entgegenwirken durch Verteilung von vielen kleinen Pausen über den ganzen Tag, die man vorher festlegt. Aber ansonsten kann der gefürchtete Burn out kommen, das hatten wir ja als Thema gehabt.

Re: Das papierlose, digitale Büro. Fluch oder Segen?

von Renegat » 29.09.2013, 23:47

Wurde denn das papierlose Büro erfunden, um Mitarbeiter zu kontrollieren? Für mich ist es ein Armutszeugnis für ein Unternehmen, eine Führungskraft, wenn sie eine Maschine braucht, um herauszufinden, dass Mitarbeiter auf den falschen Arbeitsplätzen sitzen. Das kann man durch Gespräche, soziale Kompetenz feststellen.
Eine Unternehmenskultur des Mißtrauens, die dem Mitarbeiter keine Kaffee- oder Zigarettenpause gönnt und ihn wie ein Maschinenteil behandelt, wird auf Dauer die schlechtesten Ergebnisse erzielen.
Für sich betrachtet, kann das papierlose Büro durchaus eine Arbeitserleichterung sein, weil Ablage, Aktenordnung digitalisiert sind. Seit einiger Zeit arbeite ich fast komplett von zu Hause, durch die Dokumentation aller Vorgänge und Digitalisierung von Schreiben reicht die normale Netzverbindung zum AG, um meine Arbeit zu erledigen. Kontrolliert fühle ich mich dabei nicht, schließlich kann man Denken noch nicht sichtbar machen und controllen. Homeoffice setzt schon ein gewisses gegenseitiges Vertrauen voraus. Für mich ist das nur durch den Segen des papierlosen Büros möglich und eine von mehreren Arbeitsformen der Zukunft.

Re: Das papierlose, digitale Büro. Fluch oder Segen?

von Babylon5 » 29.09.2013, 22:16

Ich bin regelrecht entzückt.
Jedes mittelständische Unternehmen hat also eine Abteilung, in der Leute arbeiten, deren Aufgabe ist, andere zu überwachen, ob die auch effizient arbeiten. Sagen wir 50 Mitarbeiter arbeiten effizient, was von 4 Leuten überwacht wird. (Ich will gar nicht fragen, ob es dann nicht genausogut möglich wäre 54 nicht ganz so effiziente Mitarbeiter zu beschäftigen...)
Irgendwann müßte dann noch eine 450 Euro Kraft dazu kommen, die noch die vier Leute überwacht, ob die auch effizient darin sind, die anderen effizient zu halten...
Nun, gut, sooo kann man natürlich auch Arbeitsplätze schaffen. Unter dem völligen Verlust von Kreativität. Tja, vielleicht sollte man sich vielleicht dann doch mal überlegen, warum es mit der Innovationskraft ständig bergab geht...

Nein, diese permanente Überwachung mag effizient sein, aber machen wir uns nichts vor- die psychischen Belastungen dadurch werden so enorm ansteigen, daß sie unter dem Strich gesellschaftlich ineffizient wird. Hier haben wir dann wieder das Prinzip der Privatisierung von Gewinnen (Mitarbeiter werden effizienter) und sozialisierung der Kosten (Krankheitskosten durch stressbedingte Krankheiten als Folge der Überwachung.
Das nennt sich Gesamtvolkswirkschaftlich dann Substanzvernichtung.

Re: Das papierlose, digitale Büro. Fluch oder Segen?

von Balduin » 29.09.2013, 21:03

Das was du skizzierst Babylon ist ja eigentlich die Uraufgabe des Controllings - und jedes mittelgroße Unternehmen hat ja so eine Abteilung.

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Re: Das papierlose, digitale Büro. Fluch oder Segen?

von Babylon5 » 29.09.2013, 20:37

Karlheinz hat geschrieben: Aber, keine selbst genehmigte Kaffeepause oder Zigarettenpause mehr, kein Schwätzchen zwischendurch. Der Chef wird sich fragen: Warum wurde am Computer 2015a zwischen 10.00 Uhr bis 10.05 Uhr nicht gearbeitet? Warum sind dort häufiger solche merkwürdigen Pausen festzustellen? Was ist mit Mitarbeitern, die überall nur Schwächen zeigen, aber keine Stärken? Haben sie den falschen Beruf, sind sie in der falschen Firma, sind sie nur faul? Alles wird aufgezeichnet, alles wird protokolliert. Das System wird immer perfekter.
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Wenn ich mir das so durchlese, dann frage ich mich, was dann aus dem Chef wird. Wenn der die zeit hat, seine ganzen Mitartbeiter so exakt zu überwachen, dann kann er nicht gleichzeitig das tun, was er sonst früher getan hat. Also wird die gewonnene Effizienz der Mitarbeiter am Ende wieder dadurch zunichte gemacht, daß der Chef jetzt weniger effizient ist, weil mit Überwachung beschäftigt. Oder er bezahlt einen Mitarbeiter fürs Überwachen, aber dann frage ich mich, was er am Ende gewonnen hat.
Ich glaube nur irgendwie nicht daran, daß der Chef genügend Einsicht besitzen wird, auf das Überwachen zu verzichten... Dabei wäre es das einzig vernünftige...

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