von Peppone » 10.09.2013, 13:20
dieter hat geschrieben:Mir ist aufgefallen, was ich auch schon hier geschrieben habe, dass afrikanische und afroamerikanische Sportler bei Laufwettbewerben meistens vorne sind, hängt das damit zusammen, dass sie nicht die schwerfällige Art des Neandertalers geerbt haben
Wohl weniger. Es sind auch nicht alle Afrikaner "laufbegabt". In Ostafrikan gibt es offenbar mehr Langstreckenbegabte als anderswo, in Westafrika mehr Sprintbegabte als anderswo.
Interessanterweise haben viele Ostafrikaner die Fähigkeit, Milchsäureaufbau in den Muskeln zu verringern, da sie mehr von dem entsprechenden Enzym besitzen als andere Menschen.
Viele Westafrikaner können dagegen mehr ATP produzieren als andere (das ist der Energielieferant der Muskelzellen).
Beides könnte (!) genetisch bedingt sein. Es handelt sich aber um minimale Prozentsätze, um die Ost- und Westafrikaner vom "Weltdurchschnitt" abweichen. Die können aber im Sport entscheidend sein.
Dazu kommt noch, dass viele Ostafrikaner mangels guter Wege und Transportmittel quasi von Kind auf Langstreckenläufe machen - der Schulweg oder der Weg zur Wasserquelle als Training. Äthiopier und Kenianer haben noch dazu den Vorteil, permanent in Höhenluft zu leben.
Da viele Afroamerikaner westafrikanische Vorfahren haben, sind auch unter diesen viele gute Sprinter.
Entscheidender als die körperlichen Voraussetzungen sind nach Meinung viele Experten aber die sozialen Voraussetzungen. In Kenia z.B. werden gute Läufer gezielt an den Schulen gefördert, es gibt jede Menge Wettkämpfe, meist Crossläufe über lange Distanzen. In den USA hat man als Afroamerikaner (und als solcher eben meist als Angehöriger sozialer "Unterschichten") kaum eine andere Chance auf den Besuch einer guten Schule als Sportstipendien.
Sport als Aufstiegsmöglichkeit ist logischerweise gerade bei den sozial Benachteiligten ein gern genutztes Mittel, um sich ein besseres Leben zu verdienen. Es mag auch unter den Weißen dieser Welt viele Lauftalente geben, aber diese Talente werden eben nicht entdeckt bzw. sie sehen keine Notwendigkeit, ihr Talent für Leistungssport zu nutzen. Das ist die soziale Komponente, die hinter den viele afroamerikanischen und afrikanischen "Laufwundern" steckt...
Beppe
[quote="dieter"]Mir ist aufgefallen, was ich auch schon hier geschrieben habe, dass afrikanische und afroamerikanische Sportler bei Laufwettbewerben meistens vorne sind, hängt das damit zusammen, dass sie nicht die schwerfällige Art des Neandertalers geerbt haben :?:[/quote]
Wohl weniger. Es sind auch nicht alle Afrikaner "laufbegabt". In Ostafrikan gibt es offenbar mehr Langstreckenbegabte als anderswo, in Westafrika mehr Sprintbegabte als anderswo.
Interessanterweise haben viele Ostafrikaner die Fähigkeit, Milchsäureaufbau in den Muskeln zu verringern, da sie mehr von dem entsprechenden Enzym besitzen als andere Menschen.
Viele Westafrikaner können dagegen mehr ATP produzieren als andere (das ist der Energielieferant der Muskelzellen).
Beides könnte (!) genetisch bedingt sein. Es handelt sich aber um minimale Prozentsätze, um die Ost- und Westafrikaner vom "Weltdurchschnitt" abweichen. Die können aber im Sport entscheidend sein.
Dazu kommt noch, dass viele Ostafrikaner mangels guter Wege und Transportmittel quasi von Kind auf Langstreckenläufe machen - der Schulweg oder der Weg zur Wasserquelle als Training. Äthiopier und Kenianer haben noch dazu den Vorteil, permanent in Höhenluft zu leben.
Da viele Afroamerikaner westafrikanische Vorfahren haben, sind auch unter diesen viele gute Sprinter.
Entscheidender als die körperlichen Voraussetzungen sind nach Meinung viele Experten aber die sozialen Voraussetzungen. In Kenia z.B. werden gute Läufer gezielt an den Schulen gefördert, es gibt jede Menge Wettkämpfe, meist Crossläufe über lange Distanzen. In den USA hat man als Afroamerikaner (und als solcher eben meist als Angehöriger sozialer "Unterschichten") kaum eine andere Chance auf den Besuch einer guten Schule als Sportstipendien.
Sport als Aufstiegsmöglichkeit ist logischerweise gerade bei den sozial Benachteiligten ein gern genutztes Mittel, um sich ein besseres Leben zu verdienen. Es mag auch unter den Weißen dieser Welt viele Lauftalente geben, aber diese Talente werden eben nicht entdeckt bzw. sie sehen keine Notwendigkeit, ihr Talent für Leistungssport zu nutzen. Das ist die soziale Komponente, die hinter den viele afroamerikanischen und afrikanischen "Laufwundern" steckt...
Beppe