von dieter » 19.10.2013, 14:35
Renegat hat geschrieben:Waren Hitler und die Nazis vielleicht einfach Populisten?
von Barbarossa » 19.10.2013, 14:14
von Renegat » 19.10.2013, 10:18
von dieter » 19.10.2013, 10:11
Barbarossa hat geschrieben:Sehe ich ganz ähnlich. Die Sozialstaatsidee war ein wichtiges Element im Nationalsozialismus - insbesondere wurde die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und das KdF-Projekt sehr stark propagiert. Andererseits sind Nationalismus, Antisemitismus bzw. Rassismus wieder Elemente rechter Gesinnung. Insgesamt war der NS ein Mischmasch aus rechter und linker Ideologie.
von dieter » 19.10.2013, 10:09
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Joachim Fest führte 2003 in der taz die umfangreichen Parallelen zwischen Nationalsozialismus und Kommunismus anschaulich aus. War Adolf Hitler ein Linker? Die Diskussion um den politischen Standort des deutschen Nationalsozialismus ist nie gründlich geführt worden. Klar ist jedenfalls: Zeit seines Bestehens hatte er mehr mit dem Totalitarismus Stalins gemein als mit dem Faschismus Mussolinis Manche guten Gründe sprechen dafür, dass der Nationalsozialismus politisch eher auf die linke als auf die rechte Seite gehört. Jedenfalls hatte er Zeit seines Bestehens mit dem Totalitarismus Stalins mehr gemein als mit dem Faschismus Mussolinis. Im Italien der Zwanziger- und Dreißigerjahre gab es immer noch die herkömmlichen Klassenunterschiede, während Hitler, nicht anders als die Sozialisten aller Schattierungen, die soziale Gleichschaltung vorantrieb. [...] http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2003/09/27/a0148
War Adolf Hitler ein Linker? Die Diskussion um den politischen Standort des deutschen Nationalsozialismus ist nie gründlich geführt worden. Klar ist jedenfalls: Zeit seines Bestehens hatte er mehr mit dem Totalitarismus Stalins gemein als mit dem Faschismus Mussolinis Manche guten Gründe sprechen dafür, dass der Nationalsozialismus politisch eher auf die linke als auf die rechte Seite gehört. Jedenfalls hatte er Zeit seines Bestehens mit dem Totalitarismus Stalins mehr gemein als mit dem Faschismus Mussolinis. Im Italien der Zwanziger- und Dreißigerjahre gab es immer noch die herkömmlichen Klassenunterschiede, während Hitler, nicht anders als die Sozialisten aller Schattierungen, die soziale Gleichschaltung vorantrieb. [...] http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2003/09/27/a0148
von Barbarossa » 19.10.2013, 09:09
von Titus Feuerfuchs » 19.10.2013, 06:31
von dieter » 07.09.2013, 14:45
Barbarossa hat geschrieben:dieter hat geschrieben: Lieber Barbarossa, vielen Dank für diese Aufklärung. Glaube nicht, dass ich ein Querulant bin, frage nur gern die Sachen nach... Dich meinte ich auch nicht. Ich meinte damit, dass man sich auf keinen Fall regimekritisch äußern durfte. Aber das war ja in der Schule auch schon so.
dieter hat geschrieben: Lieber Barbarossa, vielen Dank für diese Aufklärung. Glaube nicht, dass ich ein Querulant bin, frage nur gern die Sachen nach...
von Barbarossa » 07.09.2013, 14:43
von dieter » 07.09.2013, 09:35
Barbarossa hat geschrieben:dieter hat geschrieben:... weiß ja auch nicht, wie man im Osten zu einem Doktor kam, gehörte da die richtige Gesinnung dazu . Man durfte zumindest kein Querulant sein. Ansonsten war der Weg zum Dr. ganz ähnlich, wie im Westen. Schule (POS) bis zur 10., dann EOS (Erweiterte Oberschule - vergleichbar mit einem Gymnasium) 11. u. 12. und dann Studium. Auch hab ich mal davon gehört, dass sich die Männer für mindestens 3 Jahre zur NVA verpflichten mußten - müsste ich aber erst mal recherchieren, ob das so stimmt.
dieter hat geschrieben:... weiß ja auch nicht, wie man im Osten zu einem Doktor kam, gehörte da die richtige Gesinnung dazu .
von Barbarossa » 06.09.2013, 15:48
von dieter » 06.09.2013, 11:54
Barbarossa hat geschrieben:dieter hat geschrieben:... gehört nicht zu anderen Epochen, weil er im täglichen Leben ständig gebraucht wird. Wenn einer DR. ist, dann nennt er sich auch so. Außerdem besteht darin eine Leistung, die ein Anderer nicht erbracht hat. (...) Huberei sagen nur diejenigen, die keinen Dr. haben. Deshalb versuchen auch viele in der Politik einen solchen Titel mit unlauteren Mitteln zu erwerben. Na ja, dann schlage ich vor, du schreibst von jetzt an "Fr. Dr. Merkel". Wie würde dir das gefallen?
dieter hat geschrieben:... gehört nicht zu anderen Epochen, weil er im täglichen Leben ständig gebraucht wird. Wenn einer DR. ist, dann nennt er sich auch so. Außerdem besteht darin eine Leistung, die ein Anderer nicht erbracht hat. (...) Huberei sagen nur diejenigen, die keinen Dr. haben. Deshalb versuchen auch viele in der Politik einen solchen Titel mit unlauteren Mitteln zu erwerben.
von dieter » 06.09.2013, 11:47
Peppone hat geschrieben:dieter hat geschrieben:sonst soll er nur erreichen, den Anderen klein zu machen und auf das Niveau der Anderen zurückzudrücken, damit der Arbeitgeber ja nicht soviel Gehalt zahlen muß Und warum genau stört´s dich jetzt, dass deine Nichte ihren Doktortitel nicht als Alltagsanrede im Job verwenden darf?? Stört´s dich, dass sich deine Nichte NICHT von den anderen abheben darf, weil sie ja so viel schon geleistet hat (haben die anderen BASF´ler keinen Doktortitel), oder stört dich, dass durch die "Unterdrückung" des Doktortitels die anderen weniger Geld kriegen? Beppe
dieter hat geschrieben:sonst soll er nur erreichen, den Anderen klein zu machen und auf das Niveau der Anderen zurückzudrücken, damit der Arbeitgeber ja nicht soviel Gehalt zahlen muß
von Titus Feuerfuchs » 06.09.2013, 00:07
Peppone hat geschrieben:Wahrheit hat geschrieben:Das hat dann aber eher damit zu tun, das gewisse Menschen ein kaputtes Ego haben. Deswegen müssen sie sich jeden Tag selber daran erinnern, wie viel toller und besser sie doch als, die anderen sind. Und genau hier haben wir eine Gemeinsamkeit sowohl der NS-Ideologie als auch der konservativen und sozialistischen Ideologien, zumindest soweit es die sowjetisch-chinesische "Interpretation" des Sozialismus betrifft. Meine These hierzu: Es ist erwiesen, dass z.B. in der SS ein großer Prozentsatz von Leuten unterkam, die mangels Charakter oder Schulnoten in der Armee nicht unterkamen. In der SA befand sich ein großer Prozentsatz an Männern, die man gemeinhin mit "Bodensatz der Gesellschaft" betiteln würde. Die meisten davon waren in echt konservativ-wilhelminischer Tradition unheimlich stolz auf ihren Titel und bestanden auch zumeist darauf, mit Titel angesprochen zu werden. Auch im Westdeutschland der 50er und 60er Jahre bestand man gemeinhin darauf, mit dem Titel angesprochen zu werden - der "Dr." ersetzte den "von", so hat man heutzutage fast den Eindruck. In den sozialistischen Staaten - meist militaristisch oder zumindest pseudomilitaristisch ausgeprägt - mag dies nicht ganz so ausgeprägt gewesen sein, vor allem nicht im privaten Bereich und unter (annähernd gleichrangigen) Kollegen, aber auch hier - so mein (!) Eindruck - war/ist man stolz auf seinen Rang in der Hierarchie und ließ/lässt sich das auch raushängen, indem man sich mit dem Titel anreden lässt. Allen drei in diesem Thread verglichenen Ideologien ist gemeinsam, dass sie eine militaristische oder zumindest dem Militaristischen gegenüber positiv voreingenommene Position einnehmen, und in allen dreien - im Sozialismus etwas weniger, aber auch hier vorhanden - pflegt man eine Hochschätzung von Titeln, die in westlichen Demokratien so nicht vorhanden ist, speziell in Westdeutschland nach 1968 auch regelrecht verpönt ist. Inwieweit stimmt ihr mir hier zu? Beppe
Wahrheit hat geschrieben:Das hat dann aber eher damit zu tun, das gewisse Menschen ein kaputtes Ego haben. Deswegen müssen sie sich jeden Tag selber daran erinnern, wie viel toller und besser sie doch als, die anderen sind.
von Titus Feuerfuchs » 06.09.2013, 00:01
Renegat hat geschrieben:[...] Im normalen Berufsleben läßt man seinen Dr.-Titel nicht mehr raushängen, ob das seit 68 so ist, weiß ich allerdings nicht. Mag sein, dass das in Ö noch anders ist oder ist das ein Klischee?
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