Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

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Re: Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

von dieter » 19.10.2013, 14:35

Renegat hat geschrieben:Waren Hitler und die Nazis vielleicht einfach Populisten? :?:
Lieber Renegat,
sicherlich, rassistische und antisemitische Populisten. Wobei ihnen die vier Goldmedaillen von Jesse Owens doch zum Denken bringen müssen, von wegen überlegener Rasse. :roll: Die Juden waren ja auch mit Einstein nicht die Dümmsten. :wink: :mrgreen:

Re: Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

von Barbarossa » 19.10.2013, 14:14

Renegat hat geschrieben:Waren Hitler und die Nazis vielleicht einfach Populisten? :?:
Würde ich sagen, ja.
Einerseits brauchten die Nazis die Stimmen der Masse der Bevölkerung, um an die Macht zu kommen bzw. auch später noch deren Zustimmung, um als legitime Machthaber zu erscheinen, andererseits benötigten sie Geld für ihre Wahlkämpfe. Und letzteres bekamen sie wieder nur von den Großindustriellen. Diese wiederum benötigten sie auch später noch für die Aufrüstung - also für die Kriegsvorbereitung.
Insofern kann man sagen, sie versuchten, nach möglichst vielen Seiten populistisch zu sein. So gelang es ihnen sogar, Minderheiten wie Juden und Sinti und Roma aus der Gesellschaft auszugrenzen und insbesondere die Juden auch auszurauben - wobei die Nazis in Bezug auf die Juden jahrelange "Überzeugungesarbeit" in der Bevölkerung leisten mußten, bis sie zumindest 1938 eine Duldung der Progrome hinbekamen. Das war der Job von Goebbels.

Re: Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

von Renegat » 19.10.2013, 10:18

Waren Hitler und die Nazis vielleicht einfach Populisten? :?:

Re: Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

von dieter » 19.10.2013, 10:11

Barbarossa hat geschrieben:Sehe ich ganz ähnlich. Die Sozialstaatsidee war ein wichtiges Element im Nationalsozialismus - insbesondere wurde die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und das KdF-Projekt sehr stark propagiert.
Andererseits sind Nationalismus, Antisemitismus bzw. Rassismus wieder Elemente rechter Gesinnung.
Insgesamt war der NS ein Mischmasch aus rechter und linker Ideologie.
Lieber Barbarossa,
insoweit nicht, weil er neben dem Rassismus oder den Antisemitismus auch den Kleinen Leuten etwas bieten mußte. :wink:

Re: Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

von dieter » 19.10.2013, 10:09

Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Joachim Fest führte 2003 in der taz die umfangreichen Parallelen zwischen Nationalsozialismus und Kommunismus anschaulich aus.

War Adolf Hitler ein Linker?

Die Diskussion um den politischen Standort des deutschen Nationalsozialismus ist nie gründlich geführt worden. Klar ist jedenfalls: Zeit seines Bestehens hatte er mehr mit dem Totalitarismus Stalins gemein als mit dem Faschismus Mussolinis

Manche guten Gründe sprechen dafür, dass der Nationalsozialismus politisch eher auf die linke als auf die rechte Seite gehört. Jedenfalls hatte er Zeit seines Bestehens mit dem Totalitarismus Stalins mehr gemein als mit dem Faschismus Mussolinis. Im Italien der Zwanziger- und Dreißigerjahre gab es immer noch die herkömmlichen Klassenunterschiede, während Hitler, nicht anders als die Sozialisten aller Schattierungen, die soziale Gleichschaltung vorantrieb. [...]


http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2003/09/27/a0148
Lieber Titus,
Adolf war deshalb schon kein Linker, weil er die Unterstützung des Großindustrie und der Großgrundbesitzer hatte. was die Linken bis heute nicht haben. :wink:

Re: Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

von Barbarossa » 19.10.2013, 09:09

Sehe ich ganz ähnlich. Die Sozialstaatsidee war ein wichtiges Element im Nationalsozialismus - insbesondere wurde die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und das KdF-Projekt sehr stark propagiert.
Andererseits sind Nationalismus, Antisemitismus bzw. Rassismus wieder Elemente rechter Gesinnung.
Insgesamt war der NS ein Mischmasch aus rechter und linker Ideologie.

Re: Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

von Titus Feuerfuchs » 19.10.2013, 06:31

Joachim Fest führte 2003 in der taz die umfangreichen Parallelen zwischen Nationalsozialismus und Kommunismus anschaulich aus.

War Adolf Hitler ein Linker?

Die Diskussion um den politischen Standort des deutschen Nationalsozialismus ist nie gründlich geführt worden. Klar ist jedenfalls: Zeit seines Bestehens hatte er mehr mit dem Totalitarismus Stalins gemein als mit dem Faschismus Mussolinis

Manche guten Gründe sprechen dafür, dass der Nationalsozialismus politisch eher auf die linke als auf die rechte Seite gehört. Jedenfalls hatte er Zeit seines Bestehens mit dem Totalitarismus Stalins mehr gemein als mit dem Faschismus Mussolinis. Im Italien der Zwanziger- und Dreißigerjahre gab es immer noch die herkömmlichen Klassenunterschiede, während Hitler, nicht anders als die Sozialisten aller Schattierungen, die soziale Gleichschaltung vorantrieb. [...]


http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2003/09/27/a0148

Re: Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

von dieter » 07.09.2013, 14:45

Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: Lieber Barbarossa,
vielen Dank für diese Aufklärung. :) Glaube nicht, dass ich ein Querulant bin, frage nur gern die Sachen nach...
Dich meinte ich auch nicht. Ich meinte damit, dass man sich auf keinen Fall regimekritisch äußern durfte. Aber das war ja in der Schule auch schon so.
Schlimm, schlimm, lieber Barbarossa. :evil:

Re: Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

von Barbarossa » 07.09.2013, 14:43

dieter hat geschrieben: Lieber Barbarossa,
vielen Dank für diese Aufklärung. :) Glaube nicht, dass ich ein Querulant bin, frage nur gern die Sachen nach...
Dich meinte ich auch nicht. Ich meinte damit, dass man sich auf keinen Fall regimekritisch äußern durfte. Aber das war ja in der Schule auch schon so.

Re: Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

von dieter » 07.09.2013, 09:35

Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:... weiß ja auch nicht, wie man im Osten zu einem Doktor kam, gehörte da die richtige Gesinnung dazu :?: :mrgreen: .
Man durfte zumindest kein Querulant sein. :mrgreen:
Ansonsten war der Weg zum Dr. ganz ähnlich, wie im Westen.
Schule (POS) bis zur 10., dann EOS (Erweiterte Oberschule - vergleichbar mit einem Gymnasium) 11. u. 12. und dann Studium.
Auch hab ich mal davon gehört, dass sich die Männer für mindestens 3 Jahre zur NVA verpflichten mußten - müsste ich aber erst mal recherchieren, ob das so stimmt.
Lieber Barbarossa,
vielen Dank für diese Aufklärung. :) Glaube nicht, dass ich ein Querulant bin, frage nur gern die Sachen nach. :wink: Wie es auch sei, zum Doktor hat es bei mir nicht gereicht, habe mich durchgekämpft, um wenigstens Beamter des gehobenen Dienstes zu werden. Die Zeiten waren auch anders, Vater gefallen, wir lebten anfangs in zwei Zimmern, der Stiefvater kam mit 70 DM für die Woche nach Hause. :wink:

Re: Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

von Barbarossa » 06.09.2013, 15:48

dieter hat geschrieben:... weiß ja auch nicht, wie man im Osten zu einem Doktor kam, gehörte da die richtige Gesinnung dazu :?: :mrgreen: .
Man durfte zumindest kein Querulant sein. :mrgreen:
Ansonsten war der Weg zum Dr. ganz ähnlich, wie im Westen.
Schule (POS) bis zur 10., dann EOS (Erweiterte Oberschule - vergleichbar mit einem Gymnasium) 11. u. 12. und dann Studium.
Auch hab ich mal davon gehört, dass sich die Männer für mindestens 3 Jahre zur NVA verpflichten mußten - müsste ich aber erst mal recherchieren, ob das so stimmt.

Re: Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

von dieter » 06.09.2013, 11:54

Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:... gehört nicht zu anderen Epochen, weil er im täglichen Leben ständig gebraucht wird. Wenn einer DR. ist, dann nennt er sich auch so. Außerdem besteht darin eine Leistung, die ein Anderer nicht erbracht hat. (...) Huberei sagen nur diejenigen, die keinen Dr. haben. Deshalb versuchen auch viele in der Politik einen solchen Titel mit unlauteren Mitteln zu erwerben. :roll:
Na ja, dann schlage ich vor, du schreibst von jetzt an "Fr. Dr. Merkel". Wie würde dir das gefallen?
:roll:
Lieber Barbarossa,
warum nicht, vor allem da mit Guttenberg, Schavan, eine griechischen Mitglied des Bundestags, komme nicht auf den Namen und Koch-Mehrin schon vier ihren Doktortitel aberkannt bekamen. :wink: :mrgreen: Wenn Angie die Bundestagswahl wider Erwarten verlieren sollte, dann werde ich sie DR. nennen, weiß ja auch nicht, wie man im Osten zu einem Doktor kam, gehörte da die richtige Gesinnung dazu :?: :mrgreen: .

Re: Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

von dieter » 06.09.2013, 11:47

Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:sonst soll er nur erreichen, den Anderen klein zu machen und auf das Niveau der Anderen zurückzudrücken, damit der Arbeitgeber ja nicht soviel Gehalt zahlen muß
Und warum genau stört´s dich jetzt, dass deine Nichte ihren Doktortitel nicht als Alltagsanrede im Job verwenden darf??
Stört´s dich, dass sich deine Nichte NICHT von den anderen abheben darf, weil sie ja so viel schon geleistet hat (haben die anderen BASF´ler keinen Doktortitel), oder stört dich, dass durch die "Unterdrückung" des Doktortitels die anderen weniger Geld kriegen?

Beppe
Lieber Beppe,
die Anderen nicht, aber meine Nichte bekommt dadurch weniger Geld. Ich kann nichts dazu, dass die meisten Menschen keinen Doktortitel haben, Du ja auch nicht. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie) Schließlich hat sie für diesen Titel mindestens drei Jahre lang hart gearbeitet. :wink:
Ich habe es bei unserem Sohn gesehen, die wollen einen jungen Menschen, mit 20jähriger Berufserfahrung, der natürlich nichts kosten darf. :wink: :mrgreen:

Re: Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

von Titus Feuerfuchs » 06.09.2013, 00:07

Peppone hat geschrieben:
Wahrheit hat geschrieben:Das hat dann aber eher damit zu tun, das gewisse Menschen ein kaputtes Ego haben. Deswegen müssen sie sich jeden Tag selber daran erinnern, wie viel toller und besser sie doch als, die anderen sind.

Und genau hier haben wir eine Gemeinsamkeit sowohl der NS-Ideologie als auch der konservativen und sozialistischen Ideologien, zumindest soweit es die sowjetisch-chinesische "Interpretation" des Sozialismus betrifft.

Meine These hierzu:
Es ist erwiesen, dass z.B. in der SS ein großer Prozentsatz von Leuten unterkam, die mangels Charakter oder Schulnoten in der Armee nicht unterkamen. In der SA befand sich ein großer Prozentsatz an Männern, die man gemeinhin mit "Bodensatz der Gesellschaft" betiteln würde. Die meisten davon waren in echt konservativ-wilhelminischer Tradition unheimlich stolz auf ihren Titel und bestanden auch zumeist darauf, mit Titel angesprochen zu werden.
Auch im Westdeutschland der 50er und 60er Jahre bestand man gemeinhin darauf, mit dem Titel angesprochen zu werden - der "Dr." ersetzte den "von", so hat man heutzutage fast den Eindruck.
In den sozialistischen Staaten - meist militaristisch oder zumindest pseudomilitaristisch ausgeprägt - mag dies nicht ganz so ausgeprägt gewesen sein, vor allem nicht im privaten Bereich und unter (annähernd gleichrangigen) Kollegen, aber auch hier - so mein (!) Eindruck - war/ist man stolz auf seinen Rang in der Hierarchie und ließ/lässt sich das auch raushängen, indem man sich mit dem Titel anreden lässt.

Allen drei in diesem Thread verglichenen Ideologien ist gemeinsam, dass sie eine militaristische oder zumindest dem Militaristischen gegenüber positiv voreingenommene Position einnehmen, und in allen dreien - im Sozialismus etwas weniger, aber auch hier vorhanden - pflegt man eine Hochschätzung von Titeln, die in westlichen Demokratien so nicht vorhanden ist, speziell in Westdeutschland nach 1968 auch regelrecht verpönt ist.

Inwieweit stimmt ihr mir hier zu?

Beppe
Na beim Militär sind die Dienstgrade das um und auf, da man sie an der Uniform stehts präsentiert und sie die Hackordnung festlegen. Viele Träger indetifizieren sich damit, dagegen kann auch eine klassenlose Gesellschaft nicht an. :)

Wenn ich mir das Theater um Doktortitel in D anschaue, habe ich so meine Zweifel, ob dere Hochschätzung in D tatsächlich so verpönt ist, aber das habe ich ja schon alles ausgeführt...

Re: Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

von Titus Feuerfuchs » 06.09.2013, 00:01

Renegat hat geschrieben:[...]
Im normalen Berufsleben läßt man seinen Dr.-Titel nicht mehr raushängen, ob das seit 68 so ist, weiß ich allerdings nicht.

Mag sein, dass das in Ö noch anders ist oder ist das ein Klischee?
Nein da ist schon was dran, nur geben wir's auch zu und tun nicht so, als ob's uns wurscht wäre.
D ist um nichts besser, nur tun alle so, als wär der Dr. eh nix Besonderes. :wink:

Ostösterreich ist allerdings titelhöriger als der Westen, ist zumindestens mein Eindruck.

Am stolzesten auf ihrere Titel sind meiner Erfahrung nach allerdings die Ingenieure, die gern üeberall ihren "Ing." hervorkehren, ohne je eine Uni von innen gesehen zu haben. :D

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