von ehemaliger Autor K. » 20.08.2013, 11:41
dieter hat geschrieben:DasKarlchen hat geschrieben:I
Ich würde mal einen ungewöhnlichen Kanidaten in das diskursive Rennen werfen
Richard Nixon
Er hat Amerika und Vietnam aus dem Alptraum des
Vietnamkriegs befreit und dafür gesorgt, dass eine der schlimmsten Konflikte nach dem II WK endlich beendet werden konnte. Er hatte dafür nichts als schlechte Presse zu erwarten und hat es trotzdem getan.
[
Liebes Karlchen,
Nixon hat aber seine politischen Gegner bespitzelt.
Wieso Nixon bedeutend sein soll, ist mit unklar. Nixon hat den Krieg in Vietnam nur beendet, weil der innere und außenpolitische Druck auf die USA zu groß und die militärische Situation aussichtslos wurde. Vorher hat er aber noch versucht, den Krieg zu gewinnen, indem er ihn auf Kambodscha und Laos ausweitete und Nordvietnam verschärft bombardieren ließ. Erst als dies nichts nützte, hat er de facto kapitulieren müssen.
Vor allem die von ihm befohlene Intervention in Kambodscha 1970 war eine Katastrophe. Der von Nixon inszenierte Sturz der Regierung Sihanouk stürzte das Land in einen blutigen Bürgerkrieg. Nixon ließ das Land jahrelang heftig bombardieren (ca. 600.000 Tote). Erst durch die amerikanische Invasion (US-Soldaten und Südvietnamesen) sind die bis dahin völlig unbedeutenden Roten Khmer so stark geworden und das führte zu dem späteren Alptraum in diesem Land.
Nixon war kein Demokrat. 1972 ließ er in dem Watergate Hotel in Washington, wo die Demokratische Partei ihr Quartier hatte, Abhöranlagen einbauen, um sie zu bespitzeln. Die Einbrecher wurden zufällig entdeckt. Später sollte sich herausstellen, dass sie den Befehl für den Einbruch vom Präsidenten selbst erhalten hatten.
Doch Watergate war nur die Spitze eines Eisberges. In diesem Zusammenhang gab es bald immer neue, unglaubliche Enthüllungen. Die CIA, eigentlich nur für das Ausland zuständig, ließ überall in den USA politische Gegner bespitzeln, hörte Telefonate ab, öffnete deren Post. Die sogenannten „Komitees zur Wiederwahl des Präsidenten“ erpressten und bedrohten die Gegner von Nixon. Bald landete ein Berater nach dem anderen von Nixon vor Gericht und wurde zu Freiheitsstrafen verurteilt. Den Amerikanern wurde langsam klar, dass sie von einer kriminellen Vereinigung regiert wurden.
Das Repräsentantenhaus begann mit einem Impeachment Verfahren, um Nixons Absetzung zu erzwingen. Als sich dies in die Länge zog, ließ der Oberste Gerichtshof verkünden, dass sie notfalls den Präsidenten per Gerichtsurteil absetzen würden. Sie begründeten dies mit der Lehre der Gewaltenteilung von Montesquieu, das nämlich in einem Fall, wo die Exekutive so offen die Verfassung bricht, die Judikative als dritte Kraft eingreifen muss. Nixon drohte nicht nur die Absetzung, sondern er hätte anschließend auch im Gefängnis landen können wie seine Berater. Er trat aber freiwillig zurück. Vorher beichtete er noch im Fernsehen, das er das amerikanische Volk jahrelang betrogen und belogen hätte. Späte Einsicht. Sein Nachfolger Ford begnadete Nixon, damit er nicht im Gefängnis landete.
Mir erschließt sich die Bedeutung dieses Präsidenten nicht. Es zeigt allerdings, dass die amerikanische Demokratie es geschafft hat, auch mit solchen Gaunern wie Nixon fertig zu werden.
[quote="dieter"][quote="DasKarlchen"]I
Ich würde mal einen ungewöhnlichen Kanidaten in das diskursive Rennen werfen
[b]Richard Nixon[/b]
Er hat Amerika und Vietnam aus dem Alptraum des [url=http://vietnamkrieg.org/]Vietnamkriegs[/url] befreit und dafür gesorgt, dass eine der schlimmsten Konflikte nach dem II WK endlich beendet werden konnte. Er hatte dafür nichts als schlechte Presse zu erwarten und hat es trotzdem getan.
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Liebes Karlchen,
Nixon hat aber seine politischen Gegner bespitzelt. :wink:[/quote][/quote]
Wieso Nixon bedeutend sein soll, ist mit unklar. Nixon hat den Krieg in Vietnam nur beendet, weil der innere und außenpolitische Druck auf die USA zu groß und die militärische Situation aussichtslos wurde. Vorher hat er aber noch versucht, den Krieg zu gewinnen, indem er ihn auf Kambodscha und Laos ausweitete und Nordvietnam verschärft bombardieren ließ. Erst als dies nichts nützte, hat er de facto kapitulieren müssen.
Vor allem die von ihm befohlene Intervention in Kambodscha 1970 war eine Katastrophe. Der von Nixon inszenierte Sturz der Regierung Sihanouk stürzte das Land in einen blutigen Bürgerkrieg. Nixon ließ das Land jahrelang heftig bombardieren (ca. 600.000 Tote). Erst durch die amerikanische Invasion (US-Soldaten und Südvietnamesen) sind die bis dahin völlig unbedeutenden Roten Khmer so stark geworden und das führte zu dem späteren Alptraum in diesem Land.
Nixon war kein Demokrat. 1972 ließ er in dem Watergate Hotel in Washington, wo die Demokratische Partei ihr Quartier hatte, Abhöranlagen einbauen, um sie zu bespitzeln. Die Einbrecher wurden zufällig entdeckt. Später sollte sich herausstellen, dass sie den Befehl für den Einbruch vom Präsidenten selbst erhalten hatten.
Doch Watergate war nur die Spitze eines Eisberges. In diesem Zusammenhang gab es bald immer neue, unglaubliche Enthüllungen. Die CIA, eigentlich nur für das Ausland zuständig, ließ überall in den USA politische Gegner bespitzeln, hörte Telefonate ab, öffnete deren Post. Die sogenannten „Komitees zur Wiederwahl des Präsidenten“ erpressten und bedrohten die Gegner von Nixon. Bald landete ein Berater nach dem anderen von Nixon vor Gericht und wurde zu Freiheitsstrafen verurteilt. Den Amerikanern wurde langsam klar, dass sie von einer kriminellen Vereinigung regiert wurden.
Das Repräsentantenhaus begann mit einem Impeachment Verfahren, um Nixons Absetzung zu erzwingen. Als sich dies in die Länge zog, ließ der Oberste Gerichtshof verkünden, dass sie notfalls den Präsidenten per Gerichtsurteil absetzen würden. Sie begründeten dies mit der Lehre der Gewaltenteilung von Montesquieu, das nämlich in einem Fall, wo die Exekutive so offen die Verfassung bricht, die Judikative als dritte Kraft eingreifen muss. Nixon drohte nicht nur die Absetzung, sondern er hätte anschließend auch im Gefängnis landen können wie seine Berater. Er trat aber freiwillig zurück. Vorher beichtete er noch im Fernsehen, das er das amerikanische Volk jahrelang betrogen und belogen hätte. Späte Einsicht. Sein Nachfolger Ford begnadete Nixon, damit er nicht im Gefängnis landete.
Mir erschließt sich die Bedeutung dieses Präsidenten nicht. Es zeigt allerdings, dass die amerikanische Demokratie es geschafft hat, auch mit solchen Gaunern wie Nixon fertig zu werden.