von Balduin » 02.07.2013, 23:07
Und was hat es gebracht? Eigentlich nichts.
Ich finde schon, dass es etwas gebracht hat - wenn du dir die Auflistung der wichtigsten Whistleblower durchliest, dann hatten manche Erfolg:
Nixon trat aufgrund Watergate zurück, die Pentagon-Papers bestimmten maßgeblich die spätere kritische historische Würdigung des Vietnamkrieges mit und haben die Bevölkerung sensibilisiert.
Ich glaube schon, dass die Whistleblower etwas zu verlieren haben - mir ist bei meinen Recherchen aufgefallen, dass die meisten Whistleblower nur ihre Informationen weitergeben, nachdem Vorgesetzte nichts unternommen haben und die Sache unter den Tisch kehren wollten.
These: Whistleblowing setzt demokratische Strukturen voraus - wirkliche Bedeutung erhalten die Leaks erst durch Veröffentlichung in den Massenmedien, wo diese gleichgeschaltet und zensiert werden, kann ein Leak eben seine Wirkung nicht voll entfalten.
In Deutschland wiederum hat die große Mehrheit des Staates die politische Vorstellung eines starken Staates (pure liberale Parteien haben es deshalb sehr schwer in Deutschland). In Amerika wiederum ist die Bevölkerung viel staatskritischer, die Republikaner stehen beispielsweise für einen Staat, der sich möglichst aus allem heraushält (Nachtwächterstaat) - aus diesen Überzeugungen dürfte man auch die Bereitschaft ableiten können, Staatsgeheimnisse zu veröffentlichen. Eine einfachere Lösung wäre natürlich, dass es in Deutschland keine Probleme gibt und deshalb Whistleblowing überhaupt nicht erforderlich ist - ach quatsch, glaubt ja nicht mal meine Oma
Es ist ein Zeichen der Stärke der Gesellschaft, wenn Missstände nicht akzeptiert werden.
Das
Perfide an Barack Obama (Anspruch und Wirklichkeit fallen weit auseinander, oder der größte Blender aller Zeiten):
Barack Obama sprach vor seiner Wahl zum Präsidenten bewundernd über Whistleblower als „wertvollste Quelle“ für Informationen über Regierungsfehlverhalten, und versprach die Transparenz des Regierungshandelns zu steigern. Kritiker haben angemerkt, dass während seiner Präsidentschaft bereits bis 2011 fünf Whistleblower aus dem US-Geheimdienstbereich unter dem Anti-Spionage-Gesetz angeklagt worden waren, das auch die Todesstrafe vorsieht – mehr als unter allen US-Präsidenten vor ihm zusammen. Die von Obama betriebene Geheimhaltungspraxis übertreffe deutlich die der Bush-Regierung. http://de.wikipedia.org/wiki/Whistleblo ... britannien
[quote]Und was hat es gebracht? Eigentlich nichts.[/quote]
Ich finde schon, dass es etwas gebracht hat - wenn du dir die Auflistung der wichtigsten Whistleblower durchliest, dann hatten manche Erfolg:
Nixon trat aufgrund Watergate zurück, die Pentagon-Papers bestimmten maßgeblich die spätere kritische historische Würdigung des Vietnamkrieges mit und haben die Bevölkerung sensibilisiert.
Ich glaube schon, dass die Whistleblower etwas zu verlieren haben - mir ist bei meinen Recherchen aufgefallen, dass die meisten Whistleblower nur ihre Informationen weitergeben, nachdem Vorgesetzte nichts unternommen haben und die Sache unter den Tisch kehren wollten.
[b]These:[/b] Whistleblowing setzt demokratische Strukturen voraus - wirkliche Bedeutung erhalten die Leaks erst durch Veröffentlichung in den Massenmedien, wo diese gleichgeschaltet und zensiert werden, kann ein Leak eben seine Wirkung nicht voll entfalten.
In Deutschland wiederum hat die große Mehrheit des Staates die politische Vorstellung eines starken Staates (pure liberale Parteien haben es deshalb sehr schwer in Deutschland). In Amerika wiederum ist die Bevölkerung viel staatskritischer, die Republikaner stehen beispielsweise für einen Staat, der sich möglichst aus allem heraushält (Nachtwächterstaat) - aus diesen Überzeugungen dürfte man auch die Bereitschaft ableiten können, Staatsgeheimnisse zu veröffentlichen. Eine einfachere Lösung wäre natürlich, dass es in Deutschland keine Probleme gibt und deshalb Whistleblowing überhaupt nicht erforderlich ist - ach quatsch, glaubt ja nicht mal meine Oma :wink:
Es ist ein Zeichen der Stärke der Gesellschaft, wenn Missstände nicht akzeptiert werden.
Das[b] Perfide an Barack Obama[/b] (Anspruch und Wirklichkeit fallen weit auseinander, oder der größte Blender aller Zeiten):
[i]Barack Obama sprach vor seiner Wahl zum Präsidenten bewundernd über Whistleblower als „wertvollste Quelle“ für Informationen über Regierungsfehlverhalten, und versprach die Transparenz des Regierungshandelns zu steigern. Kritiker haben angemerkt, dass während seiner Präsidentschaft bereits bis 2011 fünf Whistleblower aus dem US-Geheimdienstbereich unter dem Anti-Spionage-Gesetz angeklagt worden waren, das auch die Todesstrafe vorsieht – mehr als unter allen US-Präsidenten vor ihm zusammen. Die von Obama betriebene Geheimhaltungspraxis übertreffe deutlich die der Bush-Regierung.[/i] http://de.wikipedia.org/wiki/Whistleblower#USA_und_Gro.C3.9Fbritannien