Armut in Deutschland

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Re: Armut in Deutschland

von Barbarossa » 25.01.2015, 20:23

Renegat hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben: was wäre das für ein Leben, das nur aus arbeiten, essen und schlafen besteht? Mal ehrlich jetzt...
:x
Für viele, auch Niedriglöhner besteht das Leben fast nur noch daraus, das vielzitierte Hamsterrad.

Was du über Auto und Urlaub schreibst ist relativ, es geht auch nicht um Statussymbole, sondern um die Lebensnotwendigkeiten. Auf ein Auto können Großstädter idR verzichten, auf Urlaub auch, auf Wohnung, Essen und Krankheitsversorgung aber nicht, denn die gehören zur Grundversorgung.
Wenn die Anzahl der Menschen, die sich nur noch mit Mühe und Not die Grundversorgung leisten können, immer größer wird, fehlen die eben auch auf der Nachfrageseite. Mit den Armen können nur noch Mietwohnungsgesellschaften, Aldi, Lidl, Penny etc ein Geschäft machen, aber nicht mehr unsere Autohersteller, die Urlaubs- und Freizeitindustrie.
Da gebe ich dir recht.

Re: Armut in Deutschland

von Renegat » 25.01.2015, 17:04

Barbarossa hat geschrieben: was wäre das für ein Leben, das nur aus arbeiten, essen und schlafen besteht? Mal ehrlich jetzt...
:x
Für viele, auch Niedriglöhner besteht das Leben fast nur noch daraus, das vielzitierte Hamsterrad.

Was du über Auto und Urlaub schreibst ist relativ, es geht auch nicht um Statussymbole, sondern um die Lebensnotwendigkeiten. Auf ein Auto können Großstädter idR verzichten, auf Urlaub auch, auf Wohnung, Essen und Krankheitsversorgung aber nicht, denn die gehören zur Grundversorgung.
Wenn die Anzahl der Menschen, die sich nur noch mit Mühe und Not die Grundversorgung leisten können, immer größer wird, fehlen die eben auch auf der Nachfrageseite. Mit den Armen können nur noch Mietwohnungsgesellschaften, Aldi, Lidl, Penny etc ein Geschäft machen, aber nicht mehr unsere Autohersteller, die Urlaubs- und Freizeitindustrie.

Re: Armut in Deutschland

von Barbarossa » 25.01.2015, 16:48

Renegat hat geschrieben:Auf Auto und Urlaub, die Statussymbole der vergangenen Wohlstandsgesellschaft, können die meisten inzwischen gut verzichten.
Die meisten Städte haben Bonus-und Ermäßigungstarife für öffentliche Verkehrsmittel...
Ein Auto ist für die meisten Leute schon lange kein Statussymbol mehr, sondern ein wichtiger Gebrauchsgegenstand. Zugegeben, in Großstädten käme man wohl auch ohne Pkw zurecht, außerhalb aber meist nicht. Viele fahren doch mit dem eigenen Auto zur Arbeit und auch einkaufen - selbst in den Großstädten.
Na ja und Urlaub - was wäre das für ein Leben, das nur aus arbeiten, essen und schlafen besteht? Mal ehrlich jetzt...
:x

Re: Armut in Deutschland

von Paul » 25.01.2015, 12:42

Zum Glück wurde ja der Mindestlohn eingeführt. Das ist ein wichtiger Schritt zur Gerechtigkeit. Die personenbezogenen Steuerfreibeträge könnten noch massiv aufgestockt werden, damit sich arbeiten für Geringverdiener stärker lohnt.
Das sinken der Arbeitslosigkeit wird auch zu einem Anstieg der Löhne führen.
Würden die Mieten durch Neubau stabilisiert werden, gäbe das auch eine Entlastung. Eine kürzere Absetzbarkeit von Neubauwohnungen z.B. die Halbierung auf 25 Jahre würde zu einem Bauboom führen. Die Versorgung mit Wohnungen würde verbessert und die Mieten würden weniger steigen, außerdem würde viel Energie eingespart werden.

Re: Armut in Deutschland

von Renegat » 25.01.2015, 12:15

Peppone hat geschrieben:Das ist aber alles eher ein Armutszeugnis für die deutschen Arbeitgeber. 3 Mio Menschen, die trotz Job nicht genügend einnehmen, um die Miete zu zahlen - das können nicht alles Putzfrauen oder so sein. Warum kriegt es Deutschland nicht hin, wirklich wichtige Arbeitsplätze wie z.B. Krankenschwestern nichtverbeamtete Lehrer oder Sozialarbeiter mit so viel Geld auszustatten, dass sie nicht dauernd beim Amt betteln müssen?!?
Nein, Putzfrauen sind meist Minijobber, oft mit mehr als einem Minijob.
Die Frage ist, ob Deutschland das allein hinkriegen kann, denn die Verhältnisse sind in vielen anderen Ländern, z.B. USA auch nicht besser.
Der Faktor Arbeit kann in vielen Arbeitsprozessen heute durch Maschinen und Computer ersetzt werden. Die weiter verbleibenden Arbeitsplätze sind in der dünnen elitären Spezialisten- und Führungsriege. Die mittleren Bereiche der Fachkräfte werden systematisch zerlegt, so dass frühere Facharbeit von Billigkräften in kleinen Schritten ausgeführt werden kann, die wiederum austauschbar und damit billig sind und bleiben.
Daneben gibt es den vielbeschworenen Dienstleistungsbereich der Krankenschwestern etc, die meist von der öffentlichen Hand oder vom sozialen Netz bezahlt werden. Und hier beisst sich die Katze in den Schwanz, geht die Spirale immer weiter abwärts. Denn wer wenig verdient, zahlt auch wenig Steuern und Sozialabgaben. Wo nichts oder wenig ist, kann Staat auch nichts oder wenig umverteilen.
Dabei ist das große Geld da, die schicken, neuen, globalen Arbeits- und Handelsprozesse generieren ja einen hohen Profit.

Re: Armut in Deutschland

von Peppone » 25.01.2015, 11:41

Das ist aber alles eher ein Armutszeugnis für die deutschen Arbeitgeber. 3 Mio Menschen, die trotz Job nicht genügend einnehmen, um die Miete zu zahlen - das können nicht alles Putzfrauen oder so sein. Warum kriegt es Deutschland nicht hin, wirklich wichtige Arbeitsplätze wie z.B. Krankenschwestern nichtverbeamtete Lehrer oder Sozialarbeiter mit so viel Geld auszustatten, dass sie nicht dauernd beim Amt betteln müssen?!?

Beppe

Re: Armut in Deutschland

von Renegat » 25.01.2015, 11:37

Auf Auto und Urlaub, die Statussymbole der vergangenen Wohlstandsgesellschaft, können die meisten inzwischen gut verzichten.
Die meisten Städte haben Bonus-und Ermäßigungstarife für öffentliche Verkehrsmittel, Schülernachhilfe, Sportverein, Kultur und vieles andere mehr, die man aber erst beantragen muß, was für viele eine Hürde ist, außerdem produziert es Verwaltungsaufwand.
Ähnlich könnte man mit den Mieten verfahren, das passiert im Grunde schon, denn vor allem durch die Mieten sind arbeitende Menschen gezwungen, Hartz IV-Aufstocker zu werden. Die Arbeit der früheren Sozialämter ist damit auf die Job Center verlagert worden.
Die Arbeitgeber haben sich dran gewöhnt, dass Löhne nicht auskömmlich sein müssen und kalkulieren bzw. gestalten die Arbeitsverhältnisse entsprechend.

Re: Armut in Deutschland

von Barbarossa » 25.01.2015, 10:16

Eine aktuelle Meldung:
Laut dem Statistischen Bundesamt sind immer mehr Menschen in Deutschland trotz Arbeit arm. Als arm gilt, wer weniger als 60 % des mittleren Lohns in Deutschland verdient (Ende 2013: 979 Euro netto im Monat). Ende 2013 waren dies rund 3,1 Millionen Erwerbstätige, 25 % mehr als 2008 mit rund 2,5 Millionen. Diese Menschen könnten sich laut der Studie insbesondere kein Auto und keinen Urlaub leisten, nicht wenige könnten aber auch die Miete nicht rechtzeitig zahlen, würden nicht angemessen Heizen oder würden beim Essen sparen.
Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Ulrike Mascher erklärte zudem: "Die Zahl der Erwerbstätigen, die mit ihrem Einkommen knapp unter oder geringfügig über den staatlichen Hartz-IV-Leistungen liegen, ist erschreckend hoch." Etwa 16,2 Mill. Menschen (= 20,3 %) waren 2013 von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen.

Artikel lesen: >> Arm trotz Arbeit: Mehr als drei Millionen Erwerbstätige von Armut bedroht << (spiegel.de)

Re: Armut in Deutschland

von Balduin » 06.06.2013, 19:14

Ich habe die Beiträge zum Demonstrationsrecht abgetrennt - das hat sich hin zu einem eigenen Thema entwickelt: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... f=5&t=3699

Re: Armut in Deutschland

von dieter » 04.06.2013, 09:55

Vergobret hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: Lieber Tom,
schön wäre das. Aber wo hat das Volk schonmal zusammengehalten :?:
'33-'45
Waren das noch goldene Zeiten :lol:
Ach, komm doch nicht wieder damit.
Beim Kaiser - das waren noch "herrliche Zeiten"...
:wink:
Nene, beim 1. WK war ja gerade das Problem, dass "das Volk" nicht zusammengehalten hat :wtf:
(wahrscheinlich muss ich jetzt schreiben dass das Ironie ist)
[/quote]
Lieber Vergobret ,
das Volk hatte zusammen gehalten, aber für eine schlechte Sache. Das Volk hat sich vom Kaiser und den Konservativen hinters Licht führen lassen. :evil:

Re: Armut in Deutschland

von Schandi » 04.06.2013, 00:55

dieter hat geschrieben: Lieber Tom,
was sollen sie machen, Linke, Piraten oder AfD wählen :?: oder wie in der Türkei auf die Straße gehen :?: Aber bevor Deutsche einen Bahnhof stürmen, kaufen sie sich vorher Bahnsteigkarten (Spruch von Lenin, wo es früher noch Bahnsteigkarten gab). :wink: :mrgreen:
Auf die Straße gehen (friedlich!) ist doch ein adäquates Mittel.
Vergobret hat geschrieben: Nicht nur auf dem Papier!
Die Gewählten vetreten dann die Interessen des Volkes :?:

Auch wenn ich nur für mich sprechen kann gehe ich doch davon aus, dass viele Leute.
1. Gegen Krieg
2. Gegen Waffenlieferungen an Diktatoren
3. Gegen Sozialabbau
4. Für eine Bankenregulierung
5. Gegen Bundeswehr im inneren
usw, usw. sind.

Sieht in der Realität anders aus.
RedScorpion hat geschrieben: Erstens ...
s.o. Gibt einige Punkte sie aktiv herbeigeführt sind, oder die Reaktion schon lange überfällig ist.
RedScorpion hat geschrieben: Und zweitens das reflexhafte Sichverbeissen in angebliche oder tatsächliche Lobbies und deren Einfluss. N bisschen seltsam. Klar hat's mehr oder weniger "systemrelevante" Orgs; aber davon auszugehen, dass die sich abgesprochen hätten, um gegen die Menschheit vorzugehen, ist ziemlich paranoid, gelinde ausgedrückt.
Das habe ich nie behauptet. (Und habe es auch nicht vor) :!:
Aber dass es Lobbies gibt und die auch versuchen die Politik zu beinflussen dürfte bekannt sein.
Die versuchen bestimmt nicht sich gegen die Menschen zu verschwören, aber alle versuchen ihre eigenen Interessen durchzusetzen.
Was ich kritisiere ist, dass die Politik sich beinflussen lässt. :!:
z.B: http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 83461.html



MfG
Tom

Re: Armut in Deutschland

von RedScorpion » 03.06.2013, 23:22

Vergobret hat geschrieben: ...
Schandi hat geschrieben: Stimme ich dir zu.

Die Zeit ist zum Glück Geschichte und ich möchte keine Wiederholung.

Wir haben, zumindest auf dem Papier, eine Demokratie.
Das Problem ist, dass das Volk das Recht auf Mitbestimmung in einer Demokratie nicht nutzt.
Und dass die Politik nur auf die Forderungen der großen Konzerne/Lobbies reagiert, nicht aber auf die Bedürfnisse der Bevölkerung.
Tom
Nicht nur auf dem Papier!
Erstens das;
und was sollte die (gewählte) Exekutive eines Staatsgebildes nach der Meinung der geneigten Userschaft denn anderes tun, als (eben reaktiv) auf Vorhandenes Stellung zu nehmen und sich dementsprechend darauf zu beziehen sprich zu reagieren, und dann ggf. korrektiv einzugreifen, um gewünschte Erfolge zu erzielen, bittschön? 7-Jahres-Pläne erstellen und den neuen Menschen kreieren, und alles der staatlichen Vorstellung von Endzielen unterwerfen, wie bisweilen in der Historie schmerzlich erlebt, oder wie?


Und zweitens das reflexhafte Sichverbeissen in angebliche oder tatsächliche Lobbies und deren Einfluss. N bisschen seltsam. Klar hat's mehr oder weniger "systemrelevante" Orgs; aber davon auszugehen, dass die sich abgesprochen hätten, um gegen die Menschheit vorzugehen, ist ziemlich paranoid, gelinde ausgedrückt.



LG

Re: Armut in Deutschland

von Vergobret » 03.06.2013, 21:46

Barbarossa hat geschrieben:
Vergobret hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: Lieber Tom,
schön wäre das. Aber wo hat das Volk schonmal zusammengehalten :?:
'33-'45
Waren das noch goldene Zeiten :lol:
Ach, komm doch nicht wieder damit.
Beim Kaiser - das waren noch "herrliche Zeiten"...
:wink:
Nene, beim 1. WK war ja gerade das Problem, dass "das Volk" nicht zusammengehalten hat :wtf:
(wahrscheinlich muss ich jetzt schreiben dass das Ironie ist)
Schandi hat geschrieben: Stimme ich dir zu.

Die Zeit ist zum Glück Geschichte und ich möchte keine Wiederholung.

Wir haben, zumindest auf dem Papier, eine Demokratie.
Das Problem ist, dass das Volk das Recht auf Mitbestimmung in einer Demokratie nicht nutzt.
Und dass die Politik nur auf die Forderungen der großen Konzerne/Lobbies reagiert, nicht aber auf die Bedürfnisse der Bevölkerung.
Tom
Nicht nur auf dem Papier!

Re: Armut in Deutschland

von dieter » 03.06.2013, 14:40

Schandi hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: Lieber Tom,
an den Bedürfnissen der Bevölkerung wird meistens vorbeiregiert. :roll:
Hallo Dieter,
ja leider ist das so.
Die Idee hinter der Demokratie war ja ursprünglich, dass genau das nicht passiert.
Ich befürchte nur, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis das der große Teil der Leute kapiert.

Gruß
Tom
Lieber Tom,
was sollen sie machen, Linke, Piraten oder AfD wählen :?: oder wie in der Türkei auf die Straße gehen :?: Aber bevor Deutsche einen Bahnhof stürmen, kaufen sie sich vorher Bahnsteigkarten (Spruch von Lenin, wo es früher noch Bahnsteigkarten gab). :wink: :mrgreen:

Re: Armut in Deutschland

von Schandi » 03.06.2013, 12:15

dieter hat geschrieben: Lieber Tom,
an den Bedürfnissen der Bevölkerung wird meistens vorbeiregiert. :roll:
Hallo Dieter,
ja leider ist das so.
Die Idee hinter der Demokratie war ja ursprünglich, dass genau das nicht passiert.
Ich befürchte nur, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis das der große Teil der Leute kapiert.

Gruß
Tom

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