1933: Die Entstehung einer Diktatur

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Re: 1933: Die Entstehung einer Diktatur

von dieter » 25.04.2013, 10:03

Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Ok, die Saarländer hatten im Gegensatz zu den Danzigern aber die Volksabstimmung von 1935 in Sicht, die mehr als eindeutig ausging.
Lieber Titus,
so isses. :wink:

Re: 1933: Die Entstehung einer Diktatur

von Titus Feuerfuchs » 16.04.2013, 00:10

Ok, die Saarländer hatten im Gegensatz zu den Danzigern aber die Volksabstimmung von 1935 in Sicht, die mehr als eindeutig ausging.

Re: 1933: Die Entstehung einer Diktatur

von Barbarossa » 15.04.2013, 22:26

Interessant ist dabei, daß in Danzig die NSDAP bereits vor dem Anschluß an Deutschland hohe Stimmenanteile hatte.

1930: 16,40 %
aber dann:
1933: 50,12 %
1935: 59,31 %
hier: Quelle

Im Saargebiet jedoch nicht. Dort kam die NSDAP 1932 auf lediglich 6,74 %: hier klicken

Im Memelland war dagegen die Memelländische Landwirtschaftspartei (MLP) traditionell stark und bekam in der Zeit von 1925-1932 zwischen 31 und 38 %.
Ab 1935 gab es eine "Deutsche Einheitsliste", die auf über 80 % kam. hier: Quelle

Re: 1933: Die Entstehung einer Diktatur

von dieter » 15.04.2013, 11:48

Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Karlheinz hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Karlheinz,
Du mußt nicht glauben, dass die Saarländer oder Danziger zur damaligen Zeit schon voll informiert waren, wie man es heute sein kann. Ich behaupte sogar, dass im Reich unter einer Diktatur die Deutschen nicht Informiert waren. :roll: Die Saarbevölkerung hat nach dem 2. Weltkrieg mit 67,7% für Deutschland votiert. :wink:
So unschuldig blauäugig sind die Menschen im Saarland und in Danzig aber nicht gewesen. Hitler hatte 1935 bereits die Parteien verboten, die Gewerkschaften zerschlagen, die Presse gleichgeschaltet, zahlreiche politische Gegner befanden sich in Zuchthäusern und in den ersten Konzentrationslagern. Die Juden unterlagen schon massiven Repressalien.

Im Saarland und in Danzig war man über diese Dinge wesentlich besser informiert als im Reich, denn bei ihnen gab es noch eine freie Presse, in der ausgiebig über diese Dinge berichtet wurde, es gab antifaschistische Organisationen und Flüchtlinge aus dem Reich. Niemand kann deshalb sagen, man hätte von all dem nichts gewusst. Trotzdem entschieden sie sich für die Diktatur und das ist doch zumindest bemerkenswert.
Eigentlich nicht, da beide Gebiete unter Fremdherrschaft standen, was de Bev. alles andere als Recht war. Der "Führer" versprach das zu ändern, also wurde er dort gewählt.
M.E. ist auch trifft dieser Grund in abegwandelter Form für das vom Reich abegwandelte und wirtschaftlich rückständige Ostpreußen zu. Die Ostpreußen gaben dem VV dafür die Schuld. Hitler wurder zugetraut das zu ändern also wurde er gewählt.
Lieber Titus,
das ist auch meine Meinung. :wink:

Re: 1933: Die Entstehung einer Diktatur

von Titus Feuerfuchs » 15.04.2013, 03:53

Karlheinz hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Karlheinz,
Du mußt nicht glauben, dass die Saarländer oder Danziger zur damaligen Zeit schon voll informiert waren, wie man es heute sein kann. Ich behaupte sogar, dass im Reich unter einer Diktatur die Deutschen nicht Informiert waren. :roll: Die Saarbevölkerung hat nach dem 2. Weltkrieg mit 67,7% für Deutschland votiert. :wink:
So unschuldig blauäugig sind die Menschen im Saarland und in Danzig aber nicht gewesen. Hitler hatte 1935 bereits die Parteien verboten, die Gewerkschaften zerschlagen, die Presse gleichgeschaltet, zahlreiche politische Gegner befanden sich in Zuchthäusern und in den ersten Konzentrationslagern. Die Juden unterlagen schon massiven Repressalien.

Im Saarland und in Danzig war man über diese Dinge wesentlich besser informiert als im Reich, denn bei ihnen gab es noch eine freie Presse, in der ausgiebig über diese Dinge berichtet wurde, es gab antifaschistische Organisationen und Flüchtlinge aus dem Reich. Niemand kann deshalb sagen, man hätte von all dem nichts gewusst. Trotzdem entschieden sie sich für die Diktatur und das ist doch zumindest bemerkenswert.
Eigentlich nicht, da beide Gebiete unter Fremdherrschaft standen, was de Bev. alles andere als Recht war. Der "Führer" versprach das zu ändern, also wurde er dort gewählt.
M.E. ist auch trifft dieser Grund in abegwandelter Form für das vom Reich abegwandelte und wirtschaftlich rückständige Ostpreußen zu. Die Ostpreußen gaben dem VV dafür die Schuld. Hitler wurder zugetraut das zu ändern also wurde er gewählt.

Re: 1933: Die Entstehung einer Diktatur

von Barbarossa » 14.04.2013, 21:38

7. April 1933: Das Gesetz mit dem beschönigenden Namen „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ ermöglicht dem Regime die Entlassung politisch missliebiger und „nicht-arischer“ Beamter.
hier: Quelle

weitere Infos: hier klicken

Re: 1933: Die Entstehung einer Diktatur

von Barbarossa » 01.04.2013, 17:01

31. März 1933: Das erste „Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich“ löst die Landesparlamente auf und bestimmt deren Neubesetzung nach den Ergebnissen der Reichstagswahl vom 5. März. Die Landesregierungen werden zur Gesetzgebung ohne Zustimmung der Parlamente ermächtigt. Im zweiten Gesetz vom 7. April werden in den Ländern Reichsstatthalter eingesetzt, die für die Durchführung der „vom Reichskanzler aufgestellten Richtlinien der Politik“ sorgen sollen.
hier: Quelle

weitere Infos: hier klicken
März/April 1933: In zahlreichen unkontrollierten Verhaftungsaktionen durch SA und SS werden die Festgenommenen in SA-Keller oder „wilde“ Lager verschleppt.
hier: Quelle
1. April 1933: Als erstes Gewerkschaftshaus in Deutschland wird das Gewerkschaftshaus in Hannover überfallen und besetzt.[15] Angeblich „spontane“ Boykottmaßnahmen gegen jüdische Geschäfte in ganz Deutschland, die aber nicht den von den Nationalsozialisten erwünschten Anklang bei der Bevölkerung finden.
hier: Quelle

weitere Infos zur Auflösung der freien Gewerkschaften: hier klicken
weitere Infos zur Judenverfolgung in Deutschland: hier klicken

23. März 1933: Beschluss des Ermächtigungsgesetzes

von Barbarossa » 25.03.2013, 08:58

23. März 1933: Der Reichstag, nunmehr in der Krolloper tagend, stimmt im Beisein von bewaffneten SA- und SS-Einheiten über das Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich („Ermächtigungsgesetz“) ab, das die legislative Gewalt in die Hände der Reichsregierung legen soll. Die Reichstagsabgeordneten der KPD können an der Abstimmung nicht mehr teilnehmen, da sie zuvor verfassungswidrig festgenommen wurden beziehungsweise aufgrund Todesdrohungen untertauchen mussten. Trotz dieser Umstände stimmen die anwesenden Abgeordneten der SPD, auch hier fehlen einige wegen Festnahme oder Flucht, gegen das Gesetz, während die Abgeordneten aller anderen Parteien dafür stimmen.

24. März 1933: Veröffentlichung des auf vier Jahre befristeten Ermächtigungsgesetzes im Reichsgesetzblatt mit den Unterschriften des Reichskanzlers Hitler und des Reichspräsidenten Hindenburg.
hier: Quelle

mehr zum "Ermächtigungsgesetz": hier klicken

Re: 1933: Die Entstehung einer Diktatur

von Barbarossa » 20.03.2013, 22:51

20. März 1933: Errichtung des KZ Dachau in der Nähe von München. Genutzt zur Inhaftierung politisch missliebiger Personen, besonders der politisch linken Parteien.
hier: Quelle
Drei Wochen nach dem Reichstagsbrand entstand das Lager Dachau. Am 21. März 1933 gab Himmler, seit zwei Wochen als kommissarischer Polizeipräsident von München im Amt, in einer Pressekonferenz die Errichtung eines politischen Konzentrationslagers bei Dachau bekannt. Schon am 22. März wurden etwa 150 Häftlinge von den Gefängnissen Landsberg am Lech, Neudeck und Stadelheim auf das Gelände der stillgelegten Königlichen Pulver- und Munitionsfabrik Dachau gebracht...
hier: Quelle und weiterlesen
Als erstes KZ der Schutzstaffel (SS) ließ es der Reichsführer-SS und Münchener Polizeipräsident Heinrich Himmler auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik östlich der Stadt Dachau errichten. Es bestand vom 22. März 1933 bis zur Befreiung durch US-amerikanische Truppen am 29. April 1945 und war das einzige in den zwölf Jahren der NS-Herrschaft durchgehend bestehende Konzentrationslager.
hier: Quelle und weiterlesen

Re: 1933: Die Entstehung einer Diktatur

von Barbarossa » 16.03.2013, 20:32

Wir haben hier in Deutschland eine repraesentative parlamentarische Demokratie. Das heisst, vom Volk frei gewaehlte Abgeordnete ueben die Regierung aus. Ob es darueber hinaus auch noch Plaebizite geben sollte, darueber kann man sich streiten - das Grundgesetz sieht das nicht vor.
Die Guenen haben ja anfangs versucht, ein Rotationsprinzip in ihrer Fraktion einzufueren - nach 2 Jahren wechselten sie ihre Abgeordneten komplett aus.
Die Piratenpartei geht noch etwas weiter. Sie schraenken darueber hinaus noch die Entscheidungsfreiheit der Abgeordneten ein mit liquid feedback.
Also es gibt viele Ausgestaltungsmoeglichkeiten und wie demokratisch unsere Demokratie ist liegt einzig an unserer Gesellschaft. Festzuhalten ist aber, dass sie Anpassungsfaehig ist an die jeweiligen Erfordernisse. Und das ist das eigentlich wichtige.

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Re: 1933: Die Entstehung einer Diktatur

von Wahrheit » 16.03.2013, 16:53

Ist dann die heutige Parlamentarische Demokratie in dem sinne nicht mal eine Demokratie im engeren Sinne? Denn die Herrschaft geht von den Abgeordneten aus das ist das selbe Prinzip wie noch vor 300 Jahren. und wir haben ja gelernt das es nie wirklich das Ziel war, dass das Volk herrscht

Re: 1933: Die Entstehung einer Diktatur

von ehemaliger Autor K. » 16.03.2013, 15:10

Wahrheit hat geschrieben:Das heißt die wahre Demokratiebewegung nahm ihren Anfang, weil reiche Privateigentümer die Politik beeinflussen wollten?Und das einfache Volk erwarb sich dieses Recht dann erst mit der Zeit :?
Das reichte dem reichen Privateigentümer nicht mehr und wurde selber Politiker oder bezahlte den Politiker :shh:
Genau so ist es!

Re: 1933: Die Entstehung einer Diktatur

von Wahrheit » 16.03.2013, 13:45

Das heißt die wahre Demokratiebewegung nahm ihren Anfang, weil reiche Privateigentümer die Politik beeinflussen wollten?Und das einfache Volk erwarb sich dieses Recht dann erst mit der Zeit :?
Das reichte dem reichen Privateigentümer nicht mehr und wurde selber Politiker oder bezahlte den Politiker :shh:

Re: 1933: Die Entstehung einer Diktatur

von ehemaliger Autor K. » 16.03.2013, 13:37

Wahrheit
Aber wo nahm der Kapitalismus seinen Anfang USA? England?
Ralph
England würde ich sagen, Stichwort Manchesterkapitalismus, wobei es eben eine Wirtschaftsform damals war und keine Ideologie. Die Ideologie war ja die Klassengesellschaft, die in England stark verbreitet ist.
Der Kapitalismus ist eine Wirtschaftsform, die darauf beruht, dass es Privateigentümer von Kapital gibt und Lohnarbeiter, die für sie arbeiten. Die Anfänge finden sich in England bereits im 16. Jahrhundert und dieses neue Wirtschaftssystem entfaltet dort nach der Industrialisierung im 18. Jahrhundert im Manchesterkapitalismus seinen Höhepunkt.
Die Ideologie des Kapitalismus war der Liberalismus, der fordert, dass die Kapitalisten sich ungehindert entfalten können und dass sie über ein Parlament ihre Interessen in der Politik durchsetzen können.

Die Staatsform des Liberalismus war die parlamentarische Republik, die Demokratie, denn die Bürger sollten ihre Abgeordneten wählen, die dann im Parlament ihre Politik vertraten. Ursprünglich sollten nur die Kapitalbesitzer wählen dürfen. Im 18.Jahrhundert waren nur die besitzenden Schichten, wenige Prozent der Bevölkerung, wahlberechtigt. Deshalb saßen im englischen Parlament nur Vertreter der Oberschicht. Die Arbeiterschaft konnte dann im 19. Jahrhundert nach heftigen Kämpfen das allgemeine Wahlrecht durchsetzen, so dass sich dann die moderne Demokratie entwickeln konnte.

Der Kapitalismus ist aber auch mit anderen Ideologien und Staatsformen vereinbar. In Deutschland hatten wir bis 1918 ein autoritäres Kaiserreich mit einem schwachen Parlament. Die Staatsform war also eine Monarchie, das Gesellschaftssystem aber schon weitgehend kapitalistisch. Die offizielle Ideologie war extrem nationalistisch, imperialistisch, autoritär, antidemokratisch. Anders als in England waren die deutschen Kapitalisten zu einem großen Teil nicht liberal eingestellt, sondern dachten ähnlich autoritär wie der Kaiser.
Erst 1918 hatte auch Deutschland eine Demokratie. Die Staatsform war nun eine parlamentarische Demokratie, die Wirtschaftsform aber weiterhin kapitalistisch.
Auch der Faschismus wird von vielen als eine kapitalistische Herrschaftsform angesehen, denn auch bei den Nazis gab es unverändert Kapitalbesitzer und Lohnarbeiter. Der zweite Weltkrieg war vor allem auch ein Raubzug des deutschen Kapitals, denn in den eroberten Ländern wurden die dort vorhandenen Firmen und Rohstoffvorkommen deutschen Betrieben angegliedert. Die deutschen Konzerne profitierten gewaltig von dem Nationalsozialismus. So kann ein kapitalistisches System auch eine Nazidiktatur als Herrschaftsform haben mit einer faschistischen Ideologie.
So können wir festhalten. Der Kapitalismus als Wirtschaftssystem ist mit den unterschiedlichsten Herrschaftsformen und Ideologien vereinbar. Wann sich nun eine Monarchie, eine Diktatur oder eine Demokratie herausbildet ist abhängig von zahlreichen Faktoren.

Re: 1933: Die Entstehung einer Diktatur

von Wahrheit » 16.03.2013, 10:06

Naja, darüber lässt sich jetzt streiten wann eine Wirtschaftsform zur Ideologie wird =)

Die Idee des Kapitalismus und des Klassensystems vereint ergeben eine Super Ideologie nach meiner Meinung.

MOTTO: Vom Tellerwäscher bis zum Millionär nur leider sehr unwahrscheinlich =) aber das braucht das einfache Volk.

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