1991/1992: Jahre rechtsextremistischer Ausschreitungen

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Re: 1991/1992: Jahre rechtsextremistischer Ausschreitungen

von dieter » 04.12.2012, 15:07

Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:...Wieso kam man auf die Idee, dass es solche Akte nur auf linker Seite geben kann :?: Weil vielleicht die Polizei und die Verfassungsämter alle rechts sind und nicht sein kann, was nicht sein darf:?:
Also den Schluss würde ich nun nicht zwingend ziehen. Ich vermute eher, daß man die Gefahr von Rechts am Anfang tatsächlich unterschätzt hat, dann haben verschiedene Ämter separat ermittelt und sich dabei nicht abgesprochen und dabei Fehler gemacht, die man nicht zugeben wollte und so kam es zu Vertuschungen der eigenen Fehler...
Aber insgesamt hat das schon ein "Geschmäckle" - zugegeben.
:?
Lieber Barbarossa,
aber zu so einem Schluß kann man durchaus kommen. :wink:

Re: 1991/1992: Jahre rechtsextremistischer Ausschreitungen

von Barbarossa » 02.12.2012, 16:32

dieter hat geschrieben:...Wieso kam man auf die Idee, dass es solche Akte nur auf linker Seite geben kann :?: Weil vielleicht die Polizei und die Verfassungsämter alle rechts sind und nicht sein kann, was nicht sein darf:?:
Also den Schluss würde ich nun nicht zwingend ziehen. Ich vermute eher, daß man die Gefahr von Rechts am Anfang tatsächlich unterschätzt hat, dann haben verschiedene Ämter separat ermittelt und sich dabei nicht abgesprochen und dabei Fehler gemacht, die man nicht zugeben wollte und so kam es zu Vertuschungen der eigenen Fehler...
Aber insgesamt hat das schon ein "Geschmäckle" - zugegeben.
:?

Re: 1991/1992: Jahre rechtsextremistischer Ausschreitungen

von dieter » 02.12.2012, 14:21

Lieber Barbarossa,
den vergleich sehe ich auch. Wieso kam man auf die Idee, dass es solche Akte nur auf linker Seite geben kann :?: Weil vielleicht die Polizei und die Verfassungsämter alle rechts sind und nicht sein kann, was nicht sein darf:?:

Re: 1991/1992: Jahre rechtsextremistischer Ausschreitungen

von Barbarossa » 01.12.2012, 22:27

Bitte, lieber Dieter!
:wink:

Übrigens: Italien nicht zu vergessen.

In den Jahren 1991/92 häuften sich ja die Ausschreitungen besonders und lösten heftige öffentliche Diskussionen aus. Sicher gab es auch danach noch Vorfälle, auch im Zusammenhang mit der von dir bereits angesprochenen NSU, wobei die keine öffentlichen Ausschreitungen anzettelten, sondern sie verübten ja bereits direkte Terrorakte. Und das war auch einige Zeit später - von 2000-2007.
Daraus könnte man schließen, daß sich die Szene in den 90ern immer weiter radikalisiert hat, bis hin zum Terrorismus.
Da sind schon auch Parallelen zum linken Terrorismus der RAF erkennbar oder?
Das ist zwar nun 20 -30 Jahre früher gewesen, aber die Entwicklung ist schon vergleichbar: Aus einer größeren, durchaus gewaltbereiten Menge spaltet sich eine kleine extremistische Gruppe ab und verübt Terrorakte.

Re: 1991/1992: Jahre rechtsextremistischer Ausschreitungen

von dieter » 01.12.2012, 16:35

Danke lieber Barbarossa. :)
Ich finde wir haben es mit einem Rechtsextremismus zu tun, der sich von 1945 bis heute erstreckt. Dabei können wir noch froh sein, dass es keine rechte Partei bisher in den Bundestag geschafft hat, wie es in Frankreich mit der Front National und in Skandinavien und den Niederlanden und Belgien der Fall ist. :wink: Es ist anscheinend den Rechten nie die richtige Aufmerksamkeit gewährt worden, weil nicht sein kann, was nich sein darf. :roll:
Neben den Rechtsterrorismus haben wir es in Deutschland noch mit dem Islamimus und den Linksterrorismus zu tun. :wink:

Re: 1991/1992: Jahre rechtsextremistischer Ausschreitungen

von Barbarossa » 30.11.2012, 22:59

:arrow: Auf Wunsch von Dieter und auch, weil ich fand, dass ein Sammelpfad zu diesen Ereignissen besser passt, habe ich die bestehenden Themen zusammengefügt und den Titel geändert.

Re: 23. 11. 1992: Rechtsextremistischer Mordanschlag in Möll

von dieter » 24.11.2012, 09:59

Barbarossa hat geschrieben:Ja, ich hab das mal anlässlich des 20. Jahrestages hier mal rengesetzt, genau wie ich das mit Rostock-Lichtenhagen auch gemacht habe. Kann nicht falsch sein, zu solchen Jahrestagen mal daran zu erinnern. 1992 waren die Rechtsextremisten anscheinend sehr aktiv und eben auch nicht nur im Osten.
:wink:
Oder meinst du, ich sollte die beiden genennten Themen zu einem zusammenfassen?
Kann auch Sinn machen...
Lieber Barbarossa,
würde ich empfehlen und gleich NSU dazu nehmen, dann haben wir den aktuellen Bezug zu diesem Thema. :wink:

Re: 23. 11. 1992: Rechtsextremistischer Mordanschlag in Möll

von Barbarossa » 24.11.2012, 00:46

Ja, ich hab das mal anlässlich des 20. Jahrestages hier mal rengesetzt, genau wie ich das mit Rostock-Lichtenhagen auch gemacht habe. Kann nicht falsch sein, zu solchen Jahrestagen mal daran zu erinnern. 1992 waren die Rechtsextremisten anscheinend sehr aktiv und eben auch nicht nur im Osten.
:wink:

Oder meinst du, ich sollte die beiden genennten Themen zu einem zusammenfassen?
Kann auch Sinn machen...

Re: 23. 11. 1992: Rechtsextremistischer Mordanschlag in Möll

von dieter » 23.11.2012, 14:39

Barbarossa hat geschrieben:
Der Mordanschlag von Mölln war ein Brandanschlag in der Nacht auf den 23. November 1992 auf zwei von türkischen Familien bewohnte Häuser in der schleswig-holsteinischen Kleinstadt Mölln. Das Verbrechen mit rechtsextremen Hintergrund erregte bundesweites Aufsehen...
hier: weiterlesen
Lieber Barbarossa,
das ist doch alles seit Langen bekannt, wir haben auch an einer Lichterkette gegen soche Anschlägr in Frankfurt/ M. teilgenommen, nur weil das am 23November war bringst Du das jetzt :?: Dass wir gegen soche Mordanschläge sind, das ist doch wohl klar. :wink:

23. 11. 1992: Rechtsextremistischer Mordanschlag in Mölln

von Barbarossa » 23.11.2012, 08:30

Der Mordanschlag von Mölln war ein Brandanschlag in der Nacht auf den 23. November 1992 auf zwei von türkischen Familien bewohnte Häuser in der schleswig-holsteinischen Kleinstadt Mölln. Das Verbrechen mit rechtsextremen Hintergrund erregte bundesweites Aufsehen...
hier: weiterlesen

Re: 22. - 26. 8. 1992: Überfall auf Asylbewerberheim in Rost

von Peppone » 30.08.2012, 16:53

Barbarossa hat geschrieben:
Peppone hat geschrieben:...Und sich zurückziehen müssen, weil sie massiv angegriffen wurden (möglicherweise, weil die Angreifer keinen Respekt vor der Polizei hatten?)...
Das ist absolut richtig.
In einer Doku, die sie dieser Tage ja reichlich gezeigt haben, zeigten sie auch einen am Boden liegenden Polizisten, auf den Randalierer eintraten :!: :!: :!:
Als ich das sah, bleib mir auch erstmal "die Spucke weg".
:evil:
Wikipedia schreibt von mindestens einem völlig zerstörten Polizeifahrzeug und einem, bei dem die Scheiben eingeschlagen wurden, bevor man sich zurückziehen konnte.
Warum zu diesem Zeitpunkt nicht sofort ein paar Hundertschaften herangekarrt wurden und diese dann auch etwas länger als unbedingt nötig in Rostock belassen wurden, ist mir ein Rätsel...

Beppe

Re: 22. - 26. 8. 1992: Überfall auf Asylbewerberheim in Rost

von Barbarossa » 30.08.2012, 10:25

Peppone hat geschrieben:...Und sich zurückziehen müssen, weil sie massiv angegriffen wurden (möglicherweise, weil die Angreifer keinen Respekt vor der Polizei hatten?)...
Das ist absolut richtig.
In einer Doku, die sie dieser Tage ja reichlich gezeigt haben, zeigten sie auch einen am Boden liegenden Polizisten, auf den Randalierer eintraten :!: :!: :!:
Als ich das sah, bleib mir auch erstmal "die Spucke weg".
:evil:

Re: 22. - 26. 8. 1992: Überfall auf Asylbewerberheim in Rost

von Peppone » 30.08.2012, 09:09

Barbarossa hat geschrieben:Um dann Polizeikräfte aus anderen Bundesländern anzufordern und heranzuführen, dauert es natürlich eine Zeit. Diese Schwäche haben die Rechten dann ausgenutzt. Auch sie kamen ja aus dem ganzen Bundesgebiet.
Möglicherweise trifft deine Vermutung zu. Allerdings wurden die Krawalle in Leserbriefen (die kommentarlos abgedruckt wurden) angekündigt, die Polizei hätte sich also vorbereiten können und hätte dann am ersten Tag der Krawalle nicht mit 30 Hanseln gegen mehrere hundert Angreifer antreten müssen. Und sich zurückziehen müssen, weil sie massiv angegriffen wurden (möglicherweise, weil die Angreifer keinen Respekt vor der Polizei hatten?)
Erst am folgenden Tag trafen aus dem ganzen Bundesgebiet Rechtsradikale ein. Kurz vor Mitternacht dieses Tages waren dann auch die Polizeikräfte auf eine vernünftiges Stärke gebracht worden (laut Wikipedia standen sich ungefähr gleich viele Polizisten und Randalierer gegenüber, plus etwa 2000 Schaulustige).
Allerdings wurden am dritten Tag der Randale viele Polizisten wieder abgezogen, weil die Lage als "entspannt" angesehen wurde. Ein folgenschwerer Fehler, denn erst jetzt wurde das Wohnheimer neben dem Asylantenheim attackiert und in Brand gesteckt. Die Feuerwehr konnte nicht löschen, weil sie von Randalierern und Schaulustigen behindert wurde.
Wiederholt wurden die Randalierer auch von der Polizei nicht etwa vom Sonnenblumenhaus weggedrängt, sondern auf das Haus zu!
Die Polizei war, wie du sagtest, schlicht überfordert, aber nicht, weil zu viele Polizisten außer Dienst gestellt worden waren, sondern einfach, weil man mit Ausschreitungen dieser Größenordnung und mit diesem Ziel einfach keine Erfahrung hatte. Die Verantwortlichen seitens der Polizei waren darüber hinaus anfangs gar nicht in Rostock (trotz diverser Hinweise, dass was passieren würde!), die Verantwortung hatte gleich zu Beginn der Krawalle ein in Ausbildung befindlicher Polizist! (http://de.wikipedia.org/wiki/Ausschreit ... chtenhagen)

Beppe

Re: 22. - 26. 8. 1992: Überfall auf Asylbewerberheim in Rost

von Barbarossa » 29.08.2012, 20:58

Möglicherweise (ist aber wirklich nur eine Vermutung von mir) lag das an der Schwächung der Polizei in Osten. Viele Polizisten mußten den Dienst quittieren, weil sie für die Stasi gearbeitet hatten. Diejenigen, die übrig blieben, waren z. T. möglicherweise gar nicht kompetent genug, um mit einer solchen Situation umzugehen und möglicherweise waren sie dadurch auch zahlenmäßig zu schwach. Um dann Polizeikräfte aus anderen Bundesländern anzufordern und heranzuführen, dauert es natürlich eine Zeit. Diese Schwäche haben die Rechten dann ausgenutzt. Auch sie kamen ja aus dem ganzen Bundesgebiet.

Re: 22. - 26. 8. 1992: Überfall auf Asylbewerberheim in Rost

von Peppone » 29.08.2012, 11:08

Barbarossa hat geschrieben:ohne dass sie von der Polizei daran gehindert wurden...
Das ist die eigentliche Sauerei an den ganzen Vorgängen. Zwei Tage lang randalierten die, und die Polizei schaute nur zu, :evil:

Beppe

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